Fanfic: "Der Rosenkavalier" oder "Shinichis größter Konkurrent" (Teil 6)
Kapitel: "Der Rosenkavalier" oder "Shinichis größter Konkurrent" (Teil 6)
Hi Leute!!!!!
Habe gerade meine Abi-Ergebnisse gekriegt: Ich darf mich über einen Hammer-Durchschnitt von 1,2 (!!!!!) freuen!!!!!
*jippieh*
*indieLuftspring*
*vorFreudeumherlaufe*
Das ist echt absolut genial! Die ganze Arbeit der letzten Jahre hat sich also doch gelohnt. Jetzt kann ich mich erstmal entspannt zurücklehnen und das Leben genießen.
Deshalb und weil es mir gerade so unglaublich gut geht *juchz* kriegt ihr bereits nach nur einer Woche (bitte bemerkt dieses Rekordtempo!) den nächsten Teil meiner Geschichte.
Aber ich muss euch warnen: Heute wird es besonders kritisch, denn wie wir alle wissen haben sich Ran und ihr Neuer verabredet. Und was kann nicht alles Unerwartetes bei so einem Date geschehen...?
Nun ja. Weiter gehts also im Eiltempo mit
"Der Rosenkavalier" oder "Shinichis größter Konkurrent" (Teil 6)
Ran hatte lange überlegt, ob es der richtige Ort war. Sollte sie sich ausgerechnet hier mit Yukio treffen? An dem Ort, an dem sich ihr eigenes Schicksal und das eines gewissen jungen Mannes so entschieden verändert hatten. Noch dazu an einem Ort, an dem ein solch abscheuliches und grausames Verbrechen begangen worden war. Sie konnte nichts dagegen tun, ein ungutes Gefühl blieb in der Magengegend, auch nachdem sie sich zehnmal versichert hatte, dass nichts geschehen würde.
Da sie nun einmal da war, blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als hineinzugehen. Sie atmete noch einmal tief durch, dann setzte sie sich in Bewegung.
Das TROPICAL LAND, der größte und modernste Freizeitpark im Großraum Tokio, lag vor ihr. Es war noch früh an einem Samstag morgen im September, doch trotz der frühen Stunde waren bereits viele Besucher unterwegs in Richtung Parkeingang. Die Attraktionen schimmerten von weitem im stärker werdenden Glanz der Sonne.
Inzwischen war das Jahr so weit vorangeschritten, dass die Blätter der Bäume sich verfärbten und das sommerliche Grün mehr und mehr vom herbstlichen Rotbraun abgelöst wurde. Mit den ersten Blättern fiel auch das Quecksilber in den Thermometern, weshalb Ran zum ersten Mal seit Monaten wieder einen Pulli dabei hatte. Ihr kurzer Rock kündete trotzdem von Hoffnung auf einen der letzten warmen Sommertage und vom Widerwillen, sich doch irgendwann von der schönen Jahreszeit verabschieden zu müssen.
Nachdem sie an einem der reichlichen Kassenhäuschen bezahlt hatte, passierte Ran die Schranke und stand kurze Zeit später auf dem zentralen Platz des Parks, von wo aus sich Wege in die verschiedenen Themenwelten abzweigten. Verschiedene bunte Souvenirläden gruppierten sich um das ausladende Oval, in dessen Mitte ein großer Brunnen stand. Dort machte Ran erneute Bekanntschaft mit dem Maskottchen des Parks: Ein niedliches Äffchen aus Bronze, eine Kokosnuss unter dem Arm, thronte auf einem Sockel über dem Wasserbecken und grinste den Besuchern verschmitzt entgegen.
Obwohl Ran sich einen Plan des Parks hatte geben lassen, trat sie zu der großen roten Übersichtskarte und ließ ihren Blick über die Anlage schweifen. Seit ihrem Besuch im letzten Jahr waren einige neue Attraktionen hinzugebaut worden, um die Anziehungskraft des Parks zu erhöhen.
-Tja, siehst du Ran. Auch hier bleibt die Zeit nicht stehen.-
Ganz bewusst war sie etwas früher als verabredet hergekommen; so konnte sie noch einen Augenblick innehalten und ihre Gefühle und Gedanken bändigen.
-Trotzdem erinnert mich alles an letztes Jahr. Ach, ich weiß noch, letztes Mal stand ich auch hier an der Fontäne und wartete auf ihn. Gott, was war ich aufgekratzt! Da kam plötzlich etwas von hinten an mich ran. Jemand hielt mir seine Hände vor Augen und mit einem Mal war alles zappenduster. Zuerst hatte ich eine Sekunde lang Angst, aber dann konnte ich aufatmen: Es war ja nur...-
„...Shinichi!“ brach es aus ihr hervor, als sie zwei fremde Hände auf ihren Wangen fand. Der Angreifer drehte sie herum und nahm ihr schließlich die Verdunkelung ab. „Hallo Ran! Hab ich dich erschreckt?“ Vor ihr stand ein gutaussehender junger Mann, in dessen smaragdgrünen Augen leichte Verwunderung schimmerte. „Ach, du bist es Yukio“ stammelte Ran ein wenig verlegen; der Schock hing ihr noch in den Gliedern. „Aber natürlich“, erwiderte der freundlich und schüttelte ein wenig seinen flachsfarbenen Schopf, „Wer ist das, dessen Namen du eben gerufen hast? Hattest du vielleicht jemand anders erwartet?“ Ein Grinsen huschte über seine Lippen, während er sie etwas schräg ansah.
-Mein Gott, wie peinlich! Dass er mich auch ausgerechnet so begrüßen musste.... Ich sollte aufpassen, alles hier erinnert mich an Shinichi. Aber wenn ich Yukio ständig mit meinen Erinnerungen nerve, dann wird er wohl bald die Lust an mir verlieren. Verschwinde endlich, Shinichi! Hör auf, andauernd durch meine Gedanken zu wabern wie ein zerfleddertes Gespenst....-
„Oh, es ist nichts. Vergiss es einfach!“ Ran nahm sich die Zeit, ihr Gegenüber von oben bis unten zu mustern. Wahrlich, könnte sie ihn nicht berühren und seine Anwesenheit spüren, so käme sie glatt auf die Idee, Yukio sei eine Erscheinung. Statt des festlichen Anzugs vom Ball trug er heute Jeans und einen marinefarbenen Rolli, der ihm einfach umwerfend gut stand. Die hellen Sneakers an seinen Füßen verliehen ihm einen besonders sportlichen Auftritt.
-Was für ein Prinz! Alles an ihm ist perfekt, da kann man nichts sagen. Und dieser tolle Typ gehört mir, mir ganz allein.-
Wieder spürte Ran einen gewissen Stolz in sich aufkommen. Das Schicksal schien es gut mit ihr zu meinen. Da das nicht allzu oft der Fall war, wollte sie sich diese Chance auf keinen Fall vermasseln.
„Also, was machen wir als erstes? Lust auf ein bisschen Durchschütteln?“ Yukio wies in Richtung Achterbahnen. „OK. Ich freu mich jedenfalls, dass du da bist!“ Ran lächelte ihn hoffnungsvoll an. „Prima! Ich freu mich auch schon total! Jetzt lass uns aber!“ Und damit spurtete er auch schon davon.
-Dieser federnde Gang, so leichtfüßig, als besäßen seine Gefühle mehr Macht über ihn als die Schwerkraft. Als würde er gleich abheben vor Freude... Ich glaub, er ist ziemlich aufgeregt. Gott, ist dieser Kerl süß! Ich bin verliebt!-
Ran lief schnell zu ihm hin, während Tausende kleiner Bläschen in ihrem Bauch prickelten. Sie war so glücklich wie lange nicht mehr.
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Im Achterbahnland angekommen, schlug Yukio vor: „Gehen wir auf die Geisterbahn? Die musst du unbedingt sehen!“
-Auf keinen Fall! Da müsste ich nur wieder....-
„Nein. Nein, bitte nicht.“ Yukio griff nach ihrer Hand und drückte sie ein wenig. „Ach komm. Du brauchst doch keine Angst zu haben. Wenn dir irgendeiner von den Dämonen zu dumm kommt, dann kriegt er’s mit mir zu tun!“ Ran suchte schnell nach einer schlüssigen Erklärung. „darum geht es gar nicht. Weißt du noch, da war doch letztes Jahr dieser Mord. Die Frau, die ihrem ehemaligen Geliebten mit einer Kette den Kopf abgeschnitten hat... Es war so abscheulich. Da kann ich auf gar keinen Fall rein.“ Sie steckten die Köpfe über dem Plan zusammen, den Ran am Eingang mitgenommen hatte. Seine blonden Haare kitzelten kurz ihr Ohr und machten sie fast verrückt, aber sie versuchte sich zu beherrschen. „Lass uns lieber zum Rumblin’ Rollercoaster hier drüben gehen. Der ist sogar mit Looping!“ „Auch gut! Was immer du willst.“
Natürlich war die Bluttat nicht das einzige, was Ran bei der Geisterbahn Angst einjagte. Eigentlich... war es etwas ganz Anderes.
-Auf der Geisterbahn habe ich mich zum ersten Mal getraut, Shinichi gegenüber ein bisschen offener zu sein. Ich hatte sogar schon überlegt, ob ich ihm nicht am Ende alles gestehen sollte. Aber dann ist er plötzlich verschwunden und nie wieder aufgetaucht.... Und genau hier, hier an diesem Ort, habe ich ihn zum letzten Mal gesehen.
Sicher ist es Unsinn, aber ich habe Angst. Angst, Yukio auch noch irgendwo in den dunklen Gängen dieses schrecklichen Hauses oder dieser kargen, trüben Gegend zu verlieren. Dieser Ort hat mich oft genug in meinen Träumen heimgesucht... besser, ich halte mich von ihm fern-
Trotzdem konnte sie, als sie an der Bahn vorbeikamen, nicht widerstehen, einen Blick auf die Warteschlangen zu werfen. Ganz kurz nur hielt sie inne und musterte die morschen, verrotteten Balken der alten Villa, die übersät waren mit Spinnweben, Blutspritzern und andern widerlichen Geschwüren. Ran zuckte unwillkürlich zusammen, als aus dem Innern wildes Geschrei und schizophren klingendes Gekicher nach draußen schallten. Natürlich war alles nur Show, aber sie war dennoch verängstigt, als wären Gefahr und Bedrohung ganz real.
-Eigenartig. Es kam mir immer wie eine Ewigkeit vor, aber jetzt, wo ich hier stehe, scheint es, als wäre Shinichi irgendwie immer noch hier, ganz in der Nähe. Da drüben. Da standen wir, als Shinichi auf die Idee kam, dieser wildfremden Frau die Hand zu schütteln und mich mit seinen großartigen detektivischen Fähigkeiten zu beeindrucken.-
Sie musste eine aufquellende Träne unterdrücken.
-Jaja, dieser eingebildete Spinner! Sein Geist scheint über diesem Ort zu schweben. Er wird mir gut in Erinnerung bleiben, auch wenn mein Herz jetzt einem anderen gehört. Ein kleines Kämmerchen meines Herzens werde ich für immer nur ihm vorbehalten.-
Ran betrachtete einen Augenblick die Sonne, die auch über diesem düsteren Ort ihr