Fanfic: Kagomes Kraft 3
Kapitel: Kagomes Kraft 3
Okidok, hab mich jetzt doch aber echt beeilt. Also hier ist auf jeden Fall der letzte Teil meiner Fanfic. Hoffe sie gefällt euch auch weiterhin.
kleines Lexikon:
ano = nun, gut
chikuso = verdammt
aligato = danke
daijouba = als Frage: Geht es dir gut? als Antwort: Ich bin in Ordnung.
So, here we go:
Es dämmerte bereits, als die Freunde langsam begriffen, was genau am heutigen Tag geschehen war. Es war schwer damit fertig zu werden. Sango saß zusammengekauert auf der Erde, Kirara lag auf ihren Schoß und ließ sich streicheln. Es erschien ihr unfassbar, dass das Schicksal noch einmal so hart zu ihr war. Hatte sie nicht genug gelitten? Sie hatte sehen müssen, wie ihr Vater durch die Hand ihres Bruders starb. Sie musste mitansehen, wie Kohaku ohne Widerstand jeden Befehl Narakus ausführte. Sie konnte rein gar nichts unternehmen um ihm zu helfen. Sie hätte nach all diesen schweren Schicksalsschlägen niemals angenommen, dass sie noch einmal in der Lage gewesen wäre, jemals wieder zu lachen. Mehr noch, sie hatte Freude empfunden. War das vielleicht der Preis dafür? Kagomes Tod als Preis für einen kurzen Augenblick der Freude? Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Sango blickte zu Inuyasha. Er hatte sich wieder auf einen Baum zurückgezogen. In der Dunkelheit, die sie langsam umgab, konnte sie ihn nur schemenhaft erkennen. Doch das Licht reichte um zu wissen, dass er auf Kagomes leblosen Körper starrte. Wie sollte er das überwinden? Sie seufzte und blickte zu Miroku.
Er saß kerzengerade auf einem großen Felsen und starrte ins Leere. Sie wäre gerne zu ihm gegangen. Sie brauchte Trost und er sah ebenfalls aus, als hätte er welchen gebrauchen können. Doch wenn Sango durch all ihren Kummer eines gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass man in seinem Schmerz immer allein war. Sie blickte auf Kagomes Leichnam. Nun, vielleicht hatte Kagome sie etwas anderes gelehrt. Sie hatten zusammen auch schon viel Kummer durchgestanden und dabei waren sie nie allein gewesen. Doch jetzt, wo Kagome nicht mehr unter ihnen weilte, da schien zwischen ihnen allen ein Abgrund zu klaffen. Keiner konnte den anderen erreichen. Ohne Kagome waren sie hoffnungslos sich selbst überlassen. Sie waren wieder allein.
Sango blinzelte. Was war das? Ihre Augen waren feucht geworden. Wie lange war es her, seit sie das letzte Mal geweint hatte. Sie wischte sich hastig über die Augen. Nein, es war keine Zeit für Tränen. Sie war eine Kriegerin. Kriegerinnen waren stark. Wenigstens das hatte sie mittlerweile gelernt.
Sie hörte Shippo schluchzen. Sie blickte sich suchend um, doch er war nirgends mehr zu sehen. Vermutlich ging es ihm wie ihr. Er wollte nicht, dass man ihn weinen sah. Es schmerzte Sango wie einsam sie plötzlich alle waren. Vermutlich würden sich ihre Wege wieder trennen.
Erneut blickte sie zu Inuyasha. War es wirklich so, dass nur Kagome sie alle verbunden hatte? Verfolgten sie nicht das gleiche Ziel? Naraku war ihr aller Feind, warum sollte sie sich dann trennen?
Sie seufzte unglücklich. Kagome hätte nicht gewollt, dass sie wieder so einsam wie zuvor waren. Es wäre in ihrem Sinn gewesen, dass sie alle gemeinsam weiter nach Naraku suchten. Dass sie einander halfen und sich beistanden. Das war es was sie gewollt hätte. Und doch war sie der Grund, weshalb sie niemals beieinander bleiben würden. Es schmerzte zu sehr und keiner wollte, dass der andere diesen Schmerz wahrnahm. Lieber wären sie wieder allein, als zuzugeben, dass sie einander brauchten.
„Shippo, hör auf zu weinen.“, meinte Inuyasha plötzlich. Seine Worte hallten in der Dunkelheit nach.
„Ich weine nicht.“, kam es jämmerlich zurück.
Inuyasha sprang mit einem Satz von dem Baum.
„Keh, ich hör dich ja von hier aus sogar weinen. Chikuso, du bist ein Youkai. Youkais weinen nicht.“
Shippo kam aus einem Gebüsch hervorgesprungen und sah Inuyasha böse an.
„Ich bin traurig und ein Kind. Ich darf weinen. Kagome hätte das auch gesagt.“
Inuyasha blickte zu Kagome.
„Vielleicht, aber sie kann es jetzt nicht mehr. Also hör auf zu weinen. Es gibt keinen Grund dafür.“
Sango stand etwas schwerfällig auf. Sie hielt Kirara auf ihren Händen und sah ihn kopfschüttelnd an.
„Keinen Grund? Was redest du denn da? Kagome ist tot. Lass uns Zeit zu trauern. Vielleicht ist es dir ja egal, aber uns geht das sehr nahe.“
„Sango-chan, lass es gut sein. Jeder hat seine eigene Art mit Kagomes Tod fertig zu werden.“ Miroku näherte sich ebenfalls den Streitenden.
Inuyasha sah ihn kopfschüttelnd an.
„Das ist keine Art zu trauern. Ich habe nachgedacht.“
Miroku zog eine Augenbraue hoch und sah ihn abwartend an.
„Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?“
Der Hanyou verschränkte seine Arme und sah seine Freunde überheblich an.
„Ich kam zu dem einfachen Ergebnis, dass ich das so nicht hinnehmen werde.“
Shippo wischte sich die letzten Tränen weg und sah Inuyasha finster an.
„Was du nicht sagst. Willst du so tun, als ginge es Kagome bestens?“
Inuyasha ignorierte Shippos Aussage und blickte zu Kagome.
„Nein, ich werde nicht einfach hinnehmen, dass sie tot ist. Ich finde einen Weg, sie ins Leben zurückzuholen.“
Sango schüttelte nur ihren Kopf. Kagomes Tod musste seinen Verstand vollkommen ruiniert haben. Wirklichkeitsverdrängung in besonders schwerem Umfang war das.
„Und wie willst du einen solchen Weg finden?“, fragte sie mitleidig.
Inuyashas Augen verdunkelten sich.
„Ich muss ihn nicht finden. Ich kenne den Weg bereits.“
Damit drehte er sich um und schnüffelte in der Luft. Seine Freunde warfen sich besorgte Blicke zu. Was hatte er nun wieder vor? Offensichtlich war er von seiner Idee überzeugt. Irgendjemand sollte ihm sagen, dass es keine Möglichkeit gab, Tote ins Leben zurückzuholen.
Mirokus Augen wurden größer. Er legte Inuyasha eine Hand auf die Schulter.
„Willst du etwa Urusais Zauber anwenden? Das kannst du Kagome nicht antun. Denk doch einmal nach. Möchtest du, dass sie von den Seelen Toter leben muss, nur weil du dich nicht mit ihrem Tod abfinden möchtest?“
Er hörte Sango die Luft einziehen. Offensichtlich war ihr auch gerade Kikyo eingefallen. Das konnte Inuyasha doch unmöglich wirklich planen.
„Anta baka?“
Inuyasha drehte sich um und sah seine Freunde an, als hätten sie gerade alle einen schweren Schlag auf den Kopf erhalten. Das konnte doch wohl nicht ihr ernst sein. Dachten sie etwa, er hätte den Verstand verloren. Niemals würde er aus Kagome das gleiche machen wie aus Kikyo. Er war doch nicht von allen guten Geistern verlassen. Nachher erwachte Kagome mit dem gleichen Hass auf ihn. Also wirklich, er war doch nicht verrückt geworden. Mit Kikyo fertig zu werden, war schon hart. Kagomes Hass wäre eindeutig zu viel für ihn. Er schüttelte also nur seinen Kopf. Seine Freunde erkannten wohl, dass sie falsch lagen. Er sah es in ihren Gesichtern. Verwirrung machte sich dort breit. Offenbar wussten sie wirklich nicht, was er vorhatte. Und dabei war es doch so nahe liegend. Wieder schüttelte er seinen Kopf. Er drehte sich um und suchte erneut nach einem bestimmten Geruch. Es war schwer etwas anderes, als Kagomes Blut wahrzunehmen. Der Geruch wurde langsam schwächer. Es waren bereits Stunden vergangen, seit sie das letzte Mal geatmet hatte. Er sollte sich besser beeilen. Er hatte keine Ahnung wie lange Kagome tot sein konnte um sie trotzdem noch zurückzuholen.
Je länger er schnüffelte, desto klarer wurde ihm, dass er einfach nicht fand, was er suchte. Er seufzte, warf seinen Kopf in den Nacken und schrie so laut er konnte:
„Sesshoumaru! Zeig dich, verflucht noch mal.“
Miroku tauchte mit Sango einen überraschten Blick. Sesshoumaru? Niemals hätten sie daran gedacht. Und doch hätte es ihnen einfallen müssen. Der einzige Youkai, der die Macht besaß, Kagomes Tod rückgängig zu machen, war Inuyashas verhasster Bruder. Die Frage war nur, wie er Sesshoumaru dazu bewegen wollte. Freiwillig belebte er bestimmt keinen Menschen wieder und Inuyasha war zu schwach um seinen Bruder zu besiegen.
Inuyasha schrie noch ein paar Mal den Namen seines Bruders. Schließlich raschelte es in einem Gebüsch.
„Hinfort von mir. Hör auf der Stelle damit auf.“
Jaken! Kurz darauf hörten sie ein leises Kichern. Das musste Rin sein. Jaken erschien und recht bald wurde deutlich, was seinen Unmut verursacht hatte. Rin hatte einen Blumenkranz geflochten und versuchte nun ihn Jaken umzuhängen. Der kleine grüne Gnom wehrte sich so gut ihm das möglich war.
Sesshoumaru trat aus dem Dunkel der Wälder und schüttelte herablassend seinen Kopf.
„Inuyasha, warum schreist du so. Ich bin keineswegs taub.“ Seine Stimme klang unbeteiligt wie immer.
Inuyasha war erleichtert. Es war vermutlich das einzige Mal in seinem Leben, dass er froh war seinen Bruder zu sehen.
„Gut, du bist hier.“, stellte er überflüssigerweise fest.
Sesshoumaru zuckte mit den Schultern und blickte gelangweilt umher. Sein Blick haftete für einen Moment an Kagomes toten Körper. Doch auch das interessierte ihn nicht wirklich. Ein toter Mensch mehr. Je weniger es von diesen überflüssigen Geschöpfen gab desto besser.
„Dein klägliches Geheul war ja auch nicht zu überhören.“ Es war klar, dass Sesshoumaru nicht aus Nächstenliebe hier war. Vermutlich hatte er nur nichts Besseres zu tun.
„Hast du Neuigkeiten von Naraku?“
Inuyasha schüttelte seinen Kopf.
„Dann habe ich hier nichts mehr zu suchen. Jaken?“
„Sesshoumaru-sama?“ Der kleine grüne