Fanfic: Devil - part V
Kapitel: Devil - part V
„Verdammt! Sae! Was soll das du blöde Kuh?! Einfach mit meinem Wagen abzuhauen! Und dann fährst du mein Auto auch noch fast zu Schrott!" Sakuya starrte wutentbrannt auf Sae, die sich in dem braunen Ledersofa ganz klein machte. Er, sie und Hiroaki befanden sich in einem Polizeirevier, im Wartezimmer. Das teure Sofa, die leeren Fensterstöcke und die Schreie aus den Nebenräumen, erinnerten Hiroaki ständig daran. Die Wände waren eigentlich weiß, bröckelten aber hier und da doch ein wenig, und der Fußboden bestand aus einfachen Dielenbrettern. Hiroaki kam sich vor, wie ein Verbrecher, obwohl er überhaupt nichts getan hatte. Die wirkliche Täterin saß ja neben ihm, und bekam ihre Strafe durch den schimpfenden, mit dem Finger auf sie zeigenden Sakuya. „Man, du baust in letzter Zeit nur noch Scheiße! Führst dich hier auf wie ein dummes kleines Kind! Na komm ich geb dir das Geld für den Bus nach Hause..."
„Tschuldigung...", flüsterte Sae bekennend. „Ich weiß, das war scheisse..."
Sakuya ging zu Hiroaki und legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Gut dass du unverletzt bist! Mir hat sie mal fast das Bein gebrochen... Übrigens: Deine Mutter kommt gleich, Hals und Beinbruch!" An Hiroakis Gesichtsausdruck konnte man nur zu deutlich erkennen, dass ihm das nicht recht war. Er verdrehte die Augen und dachte: `Oh yeah, gleich kommt meine verfuckte Mutter...`
Zum Glück waren Saes Eltern versichert, darum musste über die Kosten der zu Schrott gefahrenen Straßenlaterne niemand reden, doch Sakuyas Wagen wurde nicht bezahlt. Es sei ja nicht ihrer gewesen, meinte die Versicherung, also könnten sie ihn auch nicht ersetzen. „Komm du Tunte, über die Rechnung für meinen Wagen red ma später!", blaffte der übermüdete Sakuya gereizt. „Ja..." Man konnte Sae anmerken, dass sie ihren Fehler wirklich bereute, und dass es ihr leid tat. Geknickt folgte sie Sakuya aus dem Polizeirevier hinaus.
Gut zehn Minuten lang saß Hiroaki ohne etwas zu tun auf den Sofa und wartete, dann öffnete sich die Tür im Nebenzimmer und eine verschlafene, aber vor Wut kochende Frau mit langem braunen Pferdeschwanz ein. „Wo ist mein Junge?", fragte sie einen Beamten. „Ganz ruhig, keine Sorgen. Er hat ja nichts verbro..." Zuende sprechen konnte er nicht, da entdeckte Hiroakis Mutter ihren Sohn und lief mit zügigen Schritten auf ihn zu. Außer Wut sah er nun zum ersten Mal noch etwas anderes in ihren Augen: Enttäuschung. Ihre Stimme war schrill und laut, und ihr Zeigefinger starr auf ihn gerichtet, als sie ihre Predigt begann. „HIROAKI! Du schleichst dich mitten in der Nacht aus dem Haus und säufst dich mit deinen Penner-Freunden voll! Vier Komma eins pro Mille du solltest dich mal sehn! Und dann auch noch ein Autounfall, hast du kein Verantwortungsgefühl? Ich werde dem ein Ende machen, du kommst nicht vom rechten Weg ab! Wir fahren jetzt gleich zur Schule und heute Nachmittag hole ICH dich AB, verstanden?!" Ohne eine Mine zu verziehen saß Hiroaki dort und hörte sich alles an - mehr oder weniger. `Die labert und labert... Bla... Bla... Bla...`
Es reichte ihm einfach endgültig. Er war müde, hatte keine Lust auf die Schule und sein Kopf tat höllisch weh. Ihn nervte das Gerede seiner Mutter, von wegen Verantwortung und allem, und vor allem ihre laute Stimme. Davon schmerzte sein Kopf nur noch mehr. Ohne viel nachzudenken, streckte er den Mittelfinger seiner rechten Hand aus, hob sie in Richtung seiner Mutter und erklärte trocken: „Tsk... Du bist ja so was von krank! Echt kein Wunder das Paps das net ausgehalten hat, und jetzt machst du eins auf Furie um Mutter und Vater gleichzeitig zu sein, das kotzt mich dermaßen an, ey."
Das saß. Im ersten Moment wusste Mrs. Satomi nicht recht wie ihr geschehen war, dann traten Tränen in ihre Augen. Ihre Tochter Josephine redete nicht mehr mit ihr und ihr Mann hatte sie verlassen. Hiroaki war einfach das einzige, was ihr geblieben war, und solche Worte aus seinem Munde trafen sie sehr tief. Sie versuchte angestrengt ihre Tränen zurückzuhalten, doch durch den Stress und ihre schwachen Nerven, wurden ihre Augen schließlich doch feucht. `Wieso sagt er so was? Hiroaki... Bitte sei doch einmal lieb! Ich mach mir doch nur Sorgen...`
Ihr Sohn war inzwischen aufgestanden und hatte seine Jacke gepackt. „Halt endlich deine Fresse und fahr mich in de Schul! Man, jetzt flennst du auch noch! Is ja voll zum abkotzen mit dir..." - `Schlaf... Ich will verdammt noch mal schlafen...`
Er schwankte Richtung Tür. Mit dem Handrücken wischte Mrs. Satomi plötzlich ihre Tränen weg. `Nein!`, dachte sie entschlossen. `Das hat er alles nur von seinem Vater! Mein Hiroaki würde so etwas nicht sagen! Ich werde nicht zulassen dass er auf die schiefe Bahn gerät! Nein!`
Nachwort: *grins* so einen Sohn wünscht sich doch jede Mutter, oder? ^^ würde mich echt sehr freuen, und zwar über jeden einzelnen Kommi. (je länger desto bessa ;)