Fanfic: Devil - part XIV
Kapitel: Devil - part XIV
„ICH FÜTTER DIE NICHT DURCH!"
Missmutig dreinblickend kam Sakuya zu Hiroaki und Josephine in den Flur, während aus Richtung Küche das Schimpfen seines Vaters zu hören war. Die Blicke der Beiden ruhten gespannt auf ihm. Er grinste plötzlich breit, bildete mit seinem Zeigefinger und seinem Daumen eine art Kreis, und sagte: „Alles klar, ihr dürft bleiben!"
„NEIN DÜRFEN SIE NICHT!"
Hiroaki und Josephine waren zu Sakuya gegangen und der Junge hatte gefragt, ob sie wohl ein oder zwei Nächte hier verbringen dürften. Nach einer eher kurzen Diskussion, war die Meinung von Sakuyas Vater nur allzu deutlich klar geworden. Seinen Sohn jedoch, schien das wenig zu stören, denn er drehte sich nur genervt um, und meckerte: „Halt die Klappe und geh Bier saufen!"
Dan, der den Raum inzwischen auch betreten hatte, dachte einen Augenblick nach und meinte dann mit gepresster Stimme: „Diesen Krieg hast du gewonnen, aber die Schlacht wird mein sein!" „Das geht andersrum du Depp!" Dan griff sich an den Kopf und fragte sich entnervt: `Wieso hab ich ihn bloß nicht ins Waisenhaus gebracht?` Dann verliess er den Raum, mit einem: „Aber ihr esst nichts aus dem Kühlschrank! Bestellt euch meinetwegen ne Pizza bei Gionni!" „Jaja... Hau endlich ab!"
Es waren wohl in etwa zwei Dinge die Hiroaki in diesem Moment beschäftigten. Zum einen kam es ihm merkwürdig vor, wie Dan sich von seinem Sohn herumkommandieren lies. Zum anderen war es ihm ein komplettes Rätsel, wieso, wenn Sakuya und sein Vater nicht genug Geld hatten und er und Joe nicht einmal etwas aus dem Kühlschrank essen durften, sie sich dann aber eine Pizza bestellen sollten, was doch eigentlich viel teurer war.
Joesphine schien das egal zu sein. Sie wippte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und lachte: „Lecker, Pizza!"
Dan zog sich eine Jacke an, packte eine Zigarettenschachtel ein, und verliess den Flur. „Und wehe du rührst meinen Schnaps an, Sakuya!" Rief er noch, doch sein Sohn brüllte ihm nur: „Verpiss dich endlich du Sack!", nach.
Josephine kam lächelnd an die Tür und winkte, mit den Worten: „Auf Wiedersehen, Mr. Togashi!"
`Mr.? Mein Gott, ich bin einunddreißig, und nicht dein Opa Kleine...`, dachte Dan wütend im Weggehen.
Dieselbe grimmige Miene, die er aufgesetzt hatte, war nun auch im Gesicht seines Sohnes zu sehen, der immer noch bei Hiroaki im Flur stand. Die zwei und Josephine gingen in Sakuyas Zimmer, Hiroaki legte sich aufs Bett und das Mädchen setzte sich artig auf einen Drehstuhl. „Sag mal wie alt ist dein Vat eigentlich?", fragte der schwarzhaarige Junge. „Einunddreißig und sieben Monate", knirschte Sakuya, als würde die Erinnerung an Dan ihn auf die Palme bringen. Hiroaki wand sich an Josephine und befahl grinsend: „Rechne mal einunddreißig minus siebzehn!"
Die Kleine zählte eifrig an ihren Fingern, doch sie schien ständig durcheinander zu kommen, was wohl auch an dem Lachen ihres großer Bruders lag. „Sag mal, wie kann dein Vat mit vierzehn ein Kind ham?" Sakuya verdrehte die Augen und flüsterte: „Nicht die Story schon wieder... Also du weißt doch, das meine Mutt verreckt iss, hab ich dir schon mal erzählt, oder?" „Jo." „Und die war eben erst dreizehn, und hats net überlebt, die Geburt mein ich. Und mein ach so selbstloser Vater, der mir das ständig vorhält, hat angeblich „Sein Leben kaputt gemacht" indem er mich nicht in ein Heim brachte oder ausgesetzt hat, sondern mit vierzehn die Verantwortung für mich übernommen hat. Tjo, dann hatter mich aufgezogen."
Hiroaki blickte desinnteressiert auf Josephine die sich an einer Schachtel TicTac auf Sakuyas Tisch bediente, und meinte: „Toll... Soll ich jetzt klatschen oder wie?"
„Wann essen wir endlich die Pizza?", maulte die Kleine und stand auf. Schon wieder wurde Sakuyas Blick depremiert. „Ich mag keine Pizza... Mir kommts hoch wenn ich nur dran denk... Kommt wir essen was aus dem Kühlschrank!" Josephine sprang in die Luft und lachte: „Au ja! Aber hat dein Papi nicht verboten da ran zu gehn?" „Pff... Erstens kannste ihn Dan nennen und zweitens hör ich net drauf was der sagt! Seh net ein warum ich net essen darf was ich selber bezahlt hab!"
Die drei verließen das Zimmer, und gingen wieder die Treppe hinunter ins Wohnzimmer.
Das Haus der Familie Togashi war ein wenig merkwürdig aufgebaut. Im unteren Geschoss befanden sich Wohnzimmer, Küche, Bad, und ein kleiner Flur. Das obere Stockwerk bestand lediglich aus Sakuyas Zimmer, und die Treppe die es mit dem Erdgeschoss verband, führte dann sofort ins Wohnzimmer. Überhaupt war dieser Raum komisch. Sakuya sagte zwar Wohnzimmer dazu, doch eigentlich sah er gar nicht wie eines aus. Es gab nur ein grünes Sofa, einen winzigen Fernseher, ein Schränkchen und ein Bett, in dem Dan gewöhnlich schlief, hier. Unter der Treppe war außerdem eine kleine Nische eingebaut worden, für Gerümpel aller Art.
Als Sakuya, mit den anderen in der Küche angekommen, den Kühlschrank öffnete, zeigte sich ein klägliches Bild. Darin befand sich nämlich nichts weiter, als ein kleines Glas mit Bohnen. Der Junge jedoch nahm es freudestrahlend heraus und rief: „Wow! Bohnen, man ich hab ewig keinen grünen Bohnen mehr gegessen! Also keine Pizza!" Hiroaki verzog das Gesicht und Josephine tat es ihm gleich. „Ich will denk ich lieber Pizza..." „Ich auch, ich auch!" Sakuya schüttelte angewidert den Kopf, als wäre es völlig unnachvollziehbar Pizza essen zu wollen, ging zum Telefon und wählte eine Nummer. Hiroaki und Joephine warfen sich kurz fragende Blicke zu, dann lag ihre Aufmerksamkeit ganz bei Sakuya.