Fanfic: Devil - part XXXXII

Kapitel: Devil - part XXXXII

Vorwort: Hi Katha! XD Ich weiß, ich bin zu misstrauisch, sorry. Naja, also ich will mal nicht zuviel verraten (was deine Vermutung betrifft) und hoffe einfach mal, dass die dieser Part gefällt. Quasi ein "Dans Remember"







„Bitte hör auf!"

Er stand vor mir, mit seinem Gürtel in der rechten Hand. Sein Gestank drang bis zu mir, der sich in einer Ecke der Wohnstube ganz klein gemacht hatte, hinüber. In seinen Augen konnte ich nichts lesen, außer Hass und Abscheu. Als würde ich in einen Spiegel schauen, und meine eigenen Augen sehen. Dann schlug er zu. Der metallische Verschluss krachte gegen mein Gesicht, die Nadel hinterließ eine tiefe Kratzspur. Und noch einmal. Ich wimmerte. „Hör auf..."



Wenn ich auf ihn blickte, sah ich dort keinen Menschen, sondern ein nach Alkohol stinkendes Ding, das nichts konnte, als Schläge auszuteilen. Aber er war mein Vater.

Nun ging er auf mich zu, beugte sich zu mir hinunter, und hob mich am Kragen hoch, so dass ich zum stehen kam.



Vielleicht war meine Panik schon längst verschwunden, vielleicht, weil ich mich daran gewöhnt hatte, jeden Tag Schläge zu kassieren. „Hör auf zu winseln!", lallte er, in einer Lautstärke, dass es mir in den Ohren wehtat. „Benimm dich gefälligst wie ein Mann!"



Er holte mit seiner linken Faust weit aus, und versetzte mir seinen heftigen Kinnhaken, woraufhin ich zu Boden fiel.

Er war doch mein Vater. Ich war sein eigen Fleisch und Blut. Liebte er mich nicht, irgendwo, ganz tief in sich drin, doch ein ganz kleines bisschen? Alles was ich wusste war, dass ich ihn nicht vollständig hassen konnte.



Nun, da ich am Boden lag, schien er es für eine bessere Idee zu halten, mir einen Tritt zu versetzen. Ich rührte mich nicht. Ich wollte diese Tortur so schnell wie möglich über mich ergehen lassen. Dieser Schmerz. Wieder kam er mir mit seinem Gesicht ganz nah. Sein Gestank war nun so eindringlich, dass ich kurz davor stand, mich zu übergeben. Er grinste schief und zeigte seine hässlichen, gelblichen Zähne. Einfach alles an ihm wiederte mich an: Seine Glatze, seine Augen, seine Zähne und besonders das Hakenkreuz Tatoo auf seiner rechten Schulter. Seit ich denken konnte, war mein Vater eins von diesen Nazi Schweinen gewesen, die ohne jeden ersichtlichen Grund Leute anderer Herkunft zusammenschlugen.



Meine Gedanken wurden unterbrochen, als er mich am Hals packte, und begann mich zu würgen. Ich tat nichts. Er hatte damit nicht die Absicht mich zu töten. Er hatte es schon oft getan, und immer rechtzeitig aufgehört. Wenn er gewollt hätte, hätte er mich schon tausend mal umbringen können. Gerade deshalb glaubte ich ja, dass irgendwo tief in ihm drin, noch ein bisschen Liebe für mich bestand. Er wollte nicht, dass ich starb.



Schließlich ließ er mich los, ich fiel kraftlos zu Boden, er drehte mir den Rücken zu und verschwand durch die Tür. Ich blieb noch ein paar Minuten liegen, dann stand ich mühsam auf, und holte Taschentücher aus meinem Zimmer, um mir das Blut aus dem Gesicht zu wischen. Tränen, zum wegwischen, gab es keine.



Mein Zimmer, war eigentlich nichts anderes als ein Abstellraum, mit einem Bett, unter dem ich meine persönlichen Sachen verstaute. Unter dem kaputten Kopfkissen, lag immer eine Packung Taschentücher, die ich jetzt hervorholte. Dann zog ich mir meine Jacke über, und verliess die Wohnung. Draußen war es angenehm warm, eine leichte Brise Wind wehte mir ins Gesicht, und der Schein der Sonne blendete ein wenig. Es war ja schließlich auch April, und der Frühling hatte den Winter vollständig verdrängt.



Ich machte ein paar Schritte, trat auf die Straße, ohne nach einer Ampel ausschau zu halten, und überquerte sie in aller seelenruhe. Wo sollte ich hingehen? Schließlich entschied ich mich dafür, kurz bei Jefrey vorbeizuschauen, und dann ganz in Ruhe richtung McDonalds zu laufen. Vielleicht konnte ich ja heute mal früher anfangen, und dafür eher Schluss machen? Mit gesenktem Kopf begann ich, in Richtung des Stadtzentrums zu gehen.



Eigentlich war es nicht legal, dass ich im McDonalds, jeden Abend, von 20 bis 24 Uhr arbeitete, und immerhin zehn Euro dafür bekam. Schließlich war ich gerade mal 13 Jahre alt. Ich lebte mit meinem Vater Dieter allein, wer meine Mutter war - keine Ahnung. Wahrscheinlich irgend eine Hure.

Trotz dessen, dass ich gerade mal in die siebte Klasse ging, soff ich mich oft schon zu, wie mein Alter. `Kinder von Alkoholikern, werden selbst zu Alkoholikern`, hatte ich einmal gelesen.



An Schnaps und Bier ranzukommen war so schwer, wie eine Ameise zu zertreten. Laut Gesetz durfte man Kindern unter 16 Jahren zwar weder Alkohol noch Zigaretten verkaufen, doch wer in dieser ganzen verschissenen Welt hielt sich denn bitte an die Gesetze? Wenn es danach ginge, hätte mein Vater mich auch nicht verdreschen dürfen. Doch wen interessierte das denn schon?



Ich zog eine Packung Kopfschmerztabletten aus meiner Jackentasche, nahm eine heraus, und schluckte sie. Ich war seit über zwei Jahren süchtig nach dem Zeug. Seit mein Alter angefangen hatte, so extrem zu werden. `Besser als drogensüchtig zu sein`, dachte ich immer, und dann war es wieder okay.



Jeden Tag rannte ich in die Apotheke, jeden Tag kaufte ich diese verdammten Tabletten - das war wieder so etwas, jeden Tag war der selbe Verkäufer. Aber wer glaubt, dass den das in irgendeiner Weise interessiert, hat sich geschnitten.



Seufzend fuhr ich mit meiner linken Hand, über den tiefen, blutigen Kratzer an meiner Wange. Er tat immer noch weh. Wenn ich den dämlichen Fragen in der Schule entgehen wollte, würde ich wohl ein Pflaster darüber kleben müssen. Denn ich wollte das mit Dieter keinem erzählen. Ich brauchte kein Mitleid. Am Anfang hätte ich welches brauchen können, aber jetzt nicht mehr. Jetzt hatte ich mich eh daran gewöhnt.



Ich war an dem Haus, in dem sich Jefreys Wohnung befand angekommen. Durch die große Eingangstür kam ich in das alte, dreckige Treppenhaus, in dem jeder Schritt wiederhallte. Ein paar Treppen hinauf, und schon stand ich vor der Wohnungstür meines Kumpels. Ein Freund war Jefrey nicht, nein. Ich hatte keine Freunde.



Ich betätigte die Klingel, und wartete, bis eine Frau mittleren Alters öffnete. Das war Jefreys Mutter. Sie warf mir einen Blick zu, den ich gut kante. Das war der Blick aller Erwachsenen, wenn sie mich sahen.

„Was willst du?", zischte sie. „Ich möchte zu Jefrey", erklärte ich, und versuchte irgendwie freundlich zu wirken. Sie blickte über die Schulter hinter sich, und rief: „Jefrey! Da ist jemand für dich an der Tür!" Dann verschwand sie fluchend wieder in die Küche.
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