Fanfic: Silberstern [K.12]

Kapitel: Silberstern [K.12]

15.08.03

20:55

ich bin grad ganz groß im andere leute zu mangafans machen. meine One Piece- mangas sind ständig verborgt...



12.

Auf Aiyo herrschte Chaos.

Es war der Tag nachdem das Erdbeben losgebrochen war. Immer noch rumpelte es, manchmal stundenlang ununterbrochen, manchmal lange Zeit gar nicht, manchmal kurz und heftig. Und die Beben schienen näher zu kommen.



Saiya war nervös.

Irgendwas passierte dort in der Ferne, von dem sie keine Ahnung hatte was es war, dessen Gefährlichkeit sie jedoch so deutlich spürte wie den Rauch eines Waldbrandes; und sie hatte keine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun.

Sie hatte Angst und war wütend ohne zu wissen warum, wütend auf sich selbst, weil sie nicht mehr tun konnte als sie schon getan hatte, nämlich dem Dorf bei der Bergung verschütteter Einrichtungsgegenstände zu helfen, und als sie jetzt tat, nämlich herumzustehen und zu warten, bis die Beben aufhörten. Verletzt worden war niemand, weil die Lehmhäuser gerade so lange gehalten hatten wie es dauerte, die Bewohner in Sicherheit zu bringen und dann hinter ihnen zusammengkracht waren wie Kartenhäuser.

Angst und Verwirrung herrschten unter den Einwohnern des hundert- Seelen- Dorfes. Sie wuselten durcheinander und behinderten sich gegenseitig in dem Versuch, vielleicht doch noch etwas von ihrer Habe unter den Trümmern ihrer Häuser auszugraben, ohne viel Hoffnung, noch etwas zu finden, mehr um die verzweifelte Frage zu vergessen, was sie jetzt tun sollten.

Sie vermieden es, in Saiyas Nähe zu kommen, die abseits der Siedlung, oder was noch davon übrig war, wie angewurzelt dastand, die Hände in den Taschen ihres selbstgeschneiderten Matratzenüberzug- Kleides und mit einem Blick, der so finster war wie eine mondlose, bewölkte Nacht.

Saiya war das nur recht.

Ihr Schwanz peitschte wild, ihre Augen waren enge, wütend funkelnde Schlitze. Sie sah aus als warte sie auf etwas, das ihr Angst machte und von dem sie wusste, sie konnte ihm nicht ausweichen, das sie deshalb entschlossen erwartete.



Die Erdbeben kamen immer näher im Laufe des Nachmittags, und mit ihnen kamen auch Aiyoaner aus einem anderen Dorf, erschöpft und verzweifelt und übersät mit tiefen Schnittwunden, die von zwei Angreifern erzählten, die dem fremden Wesen unter Maras Obhut ähnelten. Diese Wesen hätten ihr Dorf zerstört und alle Bewohner getötet, mit Kugeln aus Licht, die sie aus ihren Händen holten. Wo immer solch eine Kugel landete, sagten sie, da fliege die Erde auseinander und hinterlasse eine Grube die hundert Mal tiefer sei als ihre Häuser hoch. Niemand glaubte ihen so recht, doch unbewusst rückten sie noch mehr von Saiya ab. Ihr war es egal.



Dann, als es bereits Abend wurde, kamen sie, die Wesen, die mit Licht warfen.

Es ging unglaublich schnell.

Vom einen Moment auf den anderen waren sie da, dunkle Umrisse vor dem dunkelnden Himmel. Saiya sah sie und wollte Mara warnen, zu spät; eine Kugel aus lebendigem Licht schlug ein, wo die Häuser der Aiyoaner standen, kaum dass sie auch nur ein Blitzen sah. Und dann flog die Erde auseinander.

Eine gewaltige Druckwelle wirbelte alles in der näheren Umgebung davon, Steine, Erde, Hausfragmente, Lebewesen, sie traf Saiya und blies ihr die Trümmer um die Ohren, sie trafen ihre Arme, die sie schützend vors Gesicht hielt, hagelten auf ihren Körper ein, rissen ihr Gewand auf und schlugen brennende Wunden; sie stemmte die Beine in den Boden und spürte wie sie rutschte als die ganze Wucht der Explosion sie traf.

Und dann plötzlich war der Widerstand weg. Saiyas Beine gaben unter ihr nach, sie sackte zusammen, starrte auf den Boden, ins Leere, sie sah nichts. Sie spürte nichts, und sie hörte nichts, sie war taub.

Das nächste, was sie mitkriegte, waren Stimmen in ihrer Nähe, die sich wegen etwas stritten; eine Abfolge von Lauten, deren Sinn sie nicht verstand. Ihr benebeltes Hirn verweigerte den Dienst. Sie hörte zu, ohne zu hören.

Dann, wie mit einem "Klick", schaltete sich ihr Bewusstsein wieder ein. Sie spürte ihren Körper wieder; ihre Beine, die nass waren vom feuchten Boden, ihre Schultern, ihre Arme, ihren Bauch, an denen kleine Rinnsale einen heißen Flüssigkeit herabrannen, und eine Sekunde später auch den brennenden Schmerz der vielen Schnitte. Ihr wurde bewusst, dass sie vor einem Krater saß, und starrte auf dessen Boden hinab und dann, wie betäubt, in der Gegend herum. Das Dorf war weg. Was das hieß, realisierte sie nicht.

Im nächsten Augenblick riss eine Stimme sie aus ihrer Betäubung. "Hallo, ich rede mit dir!"

Sie schrak zusammen und starrte fassungslos den hochgewachsenen Mann an, der ihr ins Ohr gebrüllt hatte.

"Ich frag dich jetzt zum dritten Mal: wer bist du?"

Es dauerte ein paar Sekunden, bis Saiya kapierte, was die Worte bedeuteten.

Sie wollte in der Gestensprache der Aiyoaner antworten, als ihr einfiel, dass sie ja ebenfalls eine Stimme besaß. Ihr Versuch, etwas zu sagen, fiel ziemlich kläglich aus.

Der Mann beugte sich vor und hielt sich eine Hand ans Ohr. "Wie bitte? Im Lippenlesen bin ich mies. Allgemein verständlich, bitte!"

Beim zweiten Versuch brachte Saiya tatsächlich etwas zustande, das klang wie ihr Name.

"Hä? Saiya?", fragte der Mann. "Saiyajin?"

Saiya nickte und fügte hinzu: "Halb." Zumindest hoffte sie es.

"Was?"

"Halb."

"Hast du`n Sprachfehler, oder was?"

Ein verständnisloser Blick.

"Vergiss es." Dann wandte der Mann sich dem anderen zu, der etwas kleiner und auch jünger schien als er. "Halb- Saiyajin, etwas zurückgeblieben, wie mir scheint."

Saiya verstand nicht ganz, was das jetzt heißen sollte.

"Nehmen wir sie trotzdem mit?"

"Schätze schon, Meister Cooler kann ja dann entscheiden, ob sie nützlich ist."

"Und was machen wir wegen..." Der zweite deutete mit dem Daumen auf den Krater hinter ihm.

"Knobeln. Der Gewinner bleibt hier, der andere bringt sie ins Hauptquartier."

"Okay."

Sie begannen zu knobeln: Schere, Stein, Papier. [Ginyu lässt grüßen...]

Am Ende machte der jüngere der beiden ein langes Gesicht und der andere grinste breit und schlug ihm mit der Faust auf die zwei ausgestreckten Finger. "Pech gehabt! Tschüss, bis dann!" Er stieß sich ab und schoss durch die Luft davon. Saiya starrte ihm entgeistert nach.

Ein wütendes Brummen und ein grober Schlag gegen ihren Oberarm lenkten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den zurückgebliebenen Mann.

"Was schaust du denn so blöd?", blaffte er sie äußerst schlecht gelaunt an.

Erschrocken wich Saiya ein Stück zurück.

Der Ausdruck auf dem Gesicht des Mannes wandelte sich in ein Grinsen. "Noch nie jemanden fliegen sehen?"

Saiya kapierte den Sinn der Frage nicht ganz, natürlich hatte sie noch nie jemanden fliegen sehen, denn für gewöhnlich konnten Wesen ohne Flügel überhaupt nicht fliegen.

Der Mann grinste noch immer, und allmählich ging ihr sein Grinsen auf die Nerven. Liebend gern hätte sie es ihm die Kehle runter gestopft. Mitsamt den Zähnen.

Ganz unvermittelt verschwand das Grinsen von seinem Gesicht und wurde ersetzt durch einen nachdenklichen Ausdruck.

"Sag mal, bist du wirklich ein Mädchen?"

Verunsichert ob des plötzlichen Gedankensprungs nickte Saiya. Und bereute es sogleich, denn augenblicklich war das Grinsen wieder da, und diesmal um eine ganze Spur anzüglicher. Sie begann ein schlechtes gefühl bei der ganzen Sache zu kriegen. [ich mal wieder... siehe nachwort]

"Wie alt bist du überhaupt?" Der Mann ließ sich neben ihr auf die feuchte Erde nieder.

Saiya funkelte ihn an und zeigte zehn Finger und dann vier.

"Vierzig?", versuchte er komisch zu sein. Als er keine Reaktion erhielt, verbesserte er sich: "Oder vierzehn?"

Nicken.

"Bist du stumm, oder was?"

Nichts. Saiya war gerade eingefallen, in was für einer Situation sie sich befand. [...] Das hier war der Mann, der Mara und Korao auf dem Gewissen hatte!

Jäh sprang sie auf und ging auf ihn los, boxte ihn ins Gesicht und in den Bauch, zwei Mal, bevor er ihre Hände abfing.

Er schien die Schläge nicht einmal gespürt zu haben.

"Heißes Blut, was? Du gefällst mir, Kleine!"

Saiya sah rot, wie rasend trat sie mit den Füßen auf ihn ein.

Mit nachsichtigem Lächeln ließ er sie gewähren, bis sie schließlich von selbst von ihm abließ und schwer atmend zu Boden sank.

"Viel ist ja bei dir nicht dahinter.", kommentierte der Mann.

Saiya sah ihn so böse an wie sie konnte, und dann brach sie in Tränen aus.

"Nein, du bist wirklich keine Kämpferin.", hörte sie den Mann sagen. "Ts, ts, eine Saiyajin weint nicht! Komm schon, du Heulsuse!"

Eine Hand packte sie am Arm und zog sie in die Höhe. Sie keuchte vor Schmerz. In seinem Griff lag unglaubliche Kraft. Hart zog er sie an sich, obwohl sie sich nach Kräften wehrte, und dann verlor sie plötzlich den Boden unter den Füßen und schrie erschrocken, als er sich in die Luft katapultierte. [darf ich raten, woran ihr jetzt gedacht habt??*gg*] Er lachte und tat, als würde er sie fallen lassen, und sie schrie erneut und klammerte sich mit aller Kraft an ihn. In rasendem Tempo trug er sie über die Ebene, so dass sie nicht mehr als verschwommene, grün- braune Flecken erkennen konnte, die Luft zerrte an ihr und ihrer Kleidung und prasselte ihr ins Gesicht wie
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