Fanfic: Vegeta-Nichts als die Wahrheit (Teil8)

Kapitel: Vegeta-Nichts als die Wahrheit (Teil8)

Viel Spaß mit diesem Teil!



Vegeta – Nichts als die Wahrheit (Teil 8)



Vegeta dachte an den zerstörten Planeten Vegeta und daran, dass bald sein erster Schritt zur Rache vollzogen sein würde. Er sah, wie sich die Kämpfer näherten und machte sich bereit, anzugreifen. Plötzlich wurden seine Knie weich und er blickte zu Boden. Alles um ihn herum verschwamm. Vegeta sank zu Boden, alles färbte sich schwarz und er versuchte sich zusammenzureißen. Plötzlich wachte er schlagartig auf. Er hatte geschlafen. Oh ja, klasse, er würde Karkarott bestimmt mit der Schnarchattacke besiegen, wenn er hier weiterschlief und seinen Tagträumen nachhing. Wenigstens gab es hier einen Ort zum Trainieren. Vegeta seufzte und starrte die Tür des Gravitationsraums finster an. Warum kamen ausgerechnet heute diese Erinnerungen in ihm hoch? Das alles war längst Geschichte. Es waren keine, oder jedenfalls nur sehr wenige Erdlinge pulverisiert worden, Nappa war tot, Freezer ein Stäubchen im Weltall und Vegeta war besiegt worden. Wieder einmal. So langsam gewöhnte man sich daran. Aber was, so fragte er sich, blieb ihm anderes übrig? Er hatte keinen Ort an den er gehen konnte, kein Ziel, es gab keinen Zweck und Sinn in seinem Leben außer diesem einen: Von Karkarott eine Revanche fordern. Vegeta hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt, einfach alles hinzuschmeißen und sich umzubringen. Aber manchmal konnte Stolz extrem nützlich oder auch nervig sein. Je nachdem, von welchem Standpunkt aus man es beurteilte. Er erinnerte sich, er hatte Karkarott während des Kampfes die Frage gestellt, warum der einen Planeten verteidigte, der noch nicht einmal sein Heimatplanet war. Was er Karkarott daraufhin geantwortet hatte, hatte ihn nachdenklich gemacht. „Es ist mein Heimatplanet, hier bin ich aufgewachsen und hier leben meine Freunde, Verwandten und Lehrer.“ Ein ungewöhnlich lichter Moment bei Karkarott, dachte Vegeta spöttisch. Der große Saiyajin war vielleicht nicht dumm, aber so naiv, dass Vegeta außerhalb eines Kampfes das Gefühl hatte, mit einem Kind zu reden. Kämpfte Karkarott allerdings, war er wie ausgewechselt. Vegeta grinste und dachte an die Frau, bzw. den Drachen, den sein Gegner geheiratet hatte. Die alte Schrulle brauchte keine besonders hohe Kampfkraft um gegen diesen friedliebenden Naivling anzukommen. Hoffentlich heiratete er nicht auch einmal so eine Furie. Oh nein, momentmal... HEIRATEN das Wort stand auf seiner Liste der demnächst geplanten Aktivitäten auf Platz 934.758.163.202, gleich nach: dem kleinen Muttersöhnchen (Yamchu) die Füße küssen. Eine einigermaßen annehmbare Person, die er hätte heiraten können war nicht in der Nähe. Es war überhaupt keine Frau in der Nähe.

„VEGETA, ESSEN!“ Bulmas Stimme klang leicht ungeduldig. Wie immer. Und sie hatte schlechte Laune. Wie immer.

Als Vegeta zur Küche kam, wartete Mrs. Briefs schon darauf, sich ihm an den Hals zu werfen. Manchmal hatte Vegeta das Gefühl, dass diese Frau den ganzen Tag nur damit verbrachte in den Startlöchern zu warten, bis er unvorsichtigerweise aus dem GR kam. Seine erste morgendliche Übung bestand darin, sich ins Badezimmer zu schleichen ohne von ihr erwischt und in ein langes Gespräch verwickelt zu werden. In dessen Verlauf musterte sie nämlich immer wieder seine Boxershorts und auch andere Körperteile eingehend. Dieses Subjekt nervte ihn so dermaßen, dass sie in seinen Gedanken schon nicht mehr am Leben war. Leider nur in seinen Gedanken. Vegeta unternahm einen geschickten Ausweicher nach links ohne gegen die Wand zu prallen und war in der Küche, bevor Mrs. Briefs ihn in eine ihrer Umarmungen schließen konnte. Er setzte sich an den Tisch und musterte Bulmas Rückfront. Sie trug bei dem warmen Wetter nur ein Top und sehr kurze Shorts. Vegeta musste zugeben, dass sie hinreißend aussah. Wie immer. Das einzige was an diesem hauseigenen Drachen störte, war ihr Charakter, der mit eben genannten Fabeltier locker mithalten konnte. Allerdings hatte er noch nie einen so süßen Drachen gesehen. (Den letzten Satz strich er wieder.) Es gab im Moment wichtigere Dinge, und Bulma hatte bereits einen Freund, obwohl er nicht wusste, was an dem besser sein sollte als an ihm. >Okay Vegeta, jetzt reicht’s! Der Druck wegen des Trainings ist ja in Ordnung, aber deswegen musst du nicht auf Antiquitäten zurückzugreifen.< Vegeta hütete sich jedoch, solche Gedanken laut auszusprechen. Seine Empfindungen in bezug auf Bulma wechselten stetig und Vegeta machte lieber keine eingehendere Überprüfung seiner Gefühle, weil er irgendwie eine ungute Vorahnung hatte. Momentan ging sie ihm mit ihrer miesen Laune auf den Geist, aber eine dementsprechende Bemerkung unterließ er klugerweise. Er hing sehr an seinem heilen Gesicht und an seiner Frisur und wer weiß was Bulma mit ihm anstellen würde, wüsste sie, was ihm so durch den Kopf ging. Explodierende Rasierer, kein Essen mehr, Roboter mit Verfolgungswahn, wer weiß? Vegeta resignierte. So weit war er schon gesunken, dass er sich von einem Erdling und dazu war es noch eine schwache Frau, einschüchtern lassen musste. Die C.C. braucht keinen Poltergeist oder einen Dämon der im Keller haust. Sie haben ja Bulma, dachte er sarkastisch.



Bulma stellte ihm den Teller vor die Nase und setzte sich ebenfalls hin. Vegeta vermutete, dass das Muttersöhnchen ihr wieder Schwierigkeiten machte. Er fand den Namen ihres Freundes unpassend und hatte ihn deshalb kurzerhand durch ein Dutzend nicht sehr schmeichelhafter Namen ersetzt. „Muttersöhnchen“ war nur einer davon. Wenn auch seine Lieblingsbezeichnung. Vegeta schaufelte das Essen in sich hinein, ohne recht zu merken, ob es rohe Larven oder Steaks waren. Er war in Gedanken bei seinem Traum. So viele Jahre waren so unglaublich schnell vorbei. Er war nicht mehr jung und hatte in seinem Leben so wenige, glückliche Momente gehabt, dass er sie an einer Hand abzählen konnte. Dass es bei den Erdlingen hier anders war, konnte er schon an ihrem Lachen erkennen. Saiyajins lachten nicht. Jedenfalls nicht vor Glück. Das passte nicht zu ihrem Ruf, der jetzt aber eh egal war, weil es nur noch zwei gab. Und natürlich den kleinen Saiyajinmischling. Vegeta dachte daran, dass seine gesamten Rachepläne völlig erfolglos gewesen waren. Karkarott hatte IHN besiegt, Karkarott hatte Freezer besiegt und Vegeta hatte mit seinen hochtrabenden Plänen wie ein Trottel dagestanden, als er erkannte, dass er nie wirklich eine Chance gehabt hatte. Das war wohl der demütigendste Moment seines Lebens gewesen und er war froh, dass niemand von denen existierte, die es gewusst und ihn verspottet hätten. Er war so versunken in seine Gedankenwelt, dass er gar nicht merkte, wie das Telefon klingelte und Bulma aufstand, um den Hörer abzunehmen. Als sie zurückkam, wirkte sie merklich glücklicher. Vegeta merkte jedoch wirklich nichts. Er wirkte irgendwie versunken.

„Vegeta merkst du überhaupt, dass ich mit dir rede?“ Vegeta schreckte hoch. „Was?“ „Deine freundlichen Töne kannst du dir sparen“, meinte Bulma schnippisch, „ich habe dir eben gesagt, dass ich heute abend mit Yamchu ausgehen werde. Du wirst dir wohl allein etwas zu essen machen müssen.“ Vegeta murmelte irgendetwas und stand auf. Er war mit den Gedanken nicht recht bei der Sache. Bulma blickte ihm nach und zuckte mit den Schultern. Er war unfreundlich, unhöflich und ein richtiges Ekel. Aber sie empfand trotzdem eine gewisse Sympathie für ihn, weil sie sich vielleicht als Einzige vorstellen konnte, wie ihm jetzt zumute sein musste. Er war schließlich ohne Zuhause, ohne Ziele und ohne Leute, die ihm etwas bedeuteten. Aber von ihr würde er nie Hilfe annehmen. Bulma stand auf und ging, um sich für ihre Verabredung fertig zu machen. Sie hätte niemals erraten, dass er nicht unfreundlich und unhöflich sein wollte, sondern nur sehr oft in Erinnerungen versunken war und dass er sich eigentlich nach jemandem sehnte, der ihn akzeptierte und mochte. Obwohl er das niemals zugegeben hätte. Ein Saiyajin zeigt seine Gefühle nicht. Niemals. Und Vegeta war ein Saiyajin. Er würde nie Schwäche zeigen und war deshalb eben unfreundlich und unhöflich. Punkt.

Ein paar Stunden später war Bulma soweit und zog sich ihre Jacke über. Sie freute sich auf ihre Verabredung und lächelte vor sich hin. Sie machte sich nicht die Mühe nach Vegeta Ausschau zu halten, der war ja sowieso nicht da. Was sie aber nicht wusste war, dass Vegeta oben auf der Treppe stand und sie beobachtete, wie sie glücklich losging. Sie sah so unglaublich hübsch aus, wie sie da so freudig zu ihrer Verabredung ging. Na ja, jetzt hatte er die gesamte C.C. für sich, aber warum tat es nur so weh sie weggehen zu sehen?



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