Fanfic: Stormriders II - Suche nach den Heiligen Schwertern, Kapitel 3

Kapitel: Stormriders II - Suche nach den Heiligen Schwertern, Kapitel 3

Und gleich das dritte Kapitel hinterher. Hoffe, es gefällt



Nach vier Stunden Jätens war das ganze Feld vorerst vom Unkraut befreit. Zhang Xue hatte die meiste arbeit getan. Er forderte den Mann auf, sich auf einen Felsen zu setzen und ein bisschen zu Ruhen. Widerwillig hatte er dem gehorcht, was der gutmütige Fremde ihm aufgetragen hatte. Mit einer Schnelligkeit, die der Bauer noch nie beobachtet hatte, lief er durchs Feld und hatte immer, wenn er am anderen Ende ankam ein dickes Bündel mit Unkraut in beiden Händen. Er häufte es auf und fuhr mit seiner Arbeit fort. Als er fertig war schien er immer noch so frisch zu sein, wie die vier Stunden zuvor. Der Bauer war schwer beeindruckt von dem Eifer des jungen Mannes und wollte wieder einen Kotau vor ihm machen, aber Zhang kam ihm zuvor und sagte ihm, dass es nicht nötig sei. Es wäre ein gutes Training für ihn gewesen. Im Tempel, so sagte er, habe er das auch Jahr für Jahr machen müssen. Am Abend, als die Sonne unterging, kamen die beiden Männer mit jeweils einem dicken Bündel Unkraut zu Hause an. Es wurde entweder als Viehfutter verwendet oder getrocknet und auf dem Boden des Lehmhauses ausgebreitet. Zhang wollte die Familie am Abend eigentlich wieder verlassen, damit er keinen Platz wegnahm, aber sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder flehten ihn an, doch wenigstens noch einen Tag zu bleiben. Er blieb auch noch den ganzen nächsten Tag, half ihnen bei der Hausarbeit, spielte mit den Kindern und dem Hund und reparierte den Holzwagen des Bauers, dessen Achse gebrochen war. Am Abend saßen er und der Mann noch eine Weile vor dem Lehmhaus, der laue Sommerabend lud regelrecht ein, länger als gewohnt an der frischen Luft zu verweilen. Von oben funkelten die Sterne und Zhang bemerkte, dass Vollmond war. Irgendetwas machte ihn bei diesem Abend nervös. Er betrachtete den Vollmond wie in Trance, konnte sich aber nicht erklären, wieso seine sonst so ausgeglichene Ruhe in dieser Nacht so aufgewühlt wurde. „Was habt Ihr?“ der Bauer sah ihm schon eine Weile zu, wie der Gast den Mond anstarrte, versuchte selbst etwas Ungewöhnliches darin zu finden und zuckte mit den Schultern, als er nichts fand. Die Worte des Bauern erlösten ihn von dem Bann des Mondes und Zhang sah ihn an.

„Nur ein Gefühl.“ Murmelte er kaum hörbar, aber doch so laut, dass der Bauer es genau verstand. Er runzelte die Stirn. „Darf ich Euch etwas fragen?“ Zhang nickte stumm. „Wie lautet Euer Name? Ihr seit nun schon fast zwei Tage hier, aber ich habe mich nie getraut danach zu fragen.“ Zhang setzte sich auf das Gras und sog die frische Abendluft ein. Es war wirklich herrlich. Die Grillen zirpten um die Wette und wie auch im Wald vernahm man von weiter Ferne das Heulen der Wölfe sowie das Schreien der Eulen, die am Waldrand lebten.

„Mein Meister taufte mich auf Zhang Xue.“ Beantwortete er die Frage des Bauern. „Schüler? Der Name passt sehr gut zu Euch, denn ihr seid gewiss lernbegierig und strebt nach mehr Erfahrung. Aber Euch fehlt ein zweiter Name, edler Herr.“ Nun war es an Zhang, die Stirn zu runzeln. „Wie meint Ihr?“ – „Wenn sich ein Mensch durch große Taten besonders hervortut, so ist ihm die Ehre zuteil, einen zweiten Namen zu erhalten. Ihr habt diese Ehre mit Sicherheit verdient.“ Zhang überlegte kurz. „Und was würdet Ihr vorschlagen? Ich werde diesen Namen annehmen, egal wie er lautet.“ Er stand wieder auf, damit er mit dem Bauern wieder ungefähr auf gleicher Höhe war. Eine frische Brise spielte mit seinen Haaren und ließ verlauten, dass es nicht mehr lange dauert, bis ein Sturm über das Land ziehen würde. „Ihr seid mir und meiner Familie wie ein Freund gewesen, deswegen würde ich vorschlagen, dass „You“ von nun an Euer zweiter Name sein solle.“ Er sah Zhang dabei mit hoffnungsvollem Blick an. Zhang sah wieder auf, diesmal zu dem Funkeln der Sterne. „Dann sei es, von heute an bin ich Zhang Xue You!“

Nach einer Weile gingen die beiden Männer wieder in das Lehmhaus um zu schlafen. Zhang lag noch lange Zeit wach in dem engen Kang und versuchte verzweifelt, Schlaf zu finden. Als er endlich einschlief, wurde er von schrecklichen Träumen heimgesucht. Sie zeigten, wie dämonische Fratzen den Tempel verschlangen und mit ihm den Meister und die anderen Schüler. Schweißgebadet erwachte er aus diesem Chaos und stand auf, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Es war noch dunkel und der Mond stand noch hoch. Als Zhangs Blick den Mond streifte erschrak er. Das sonst so wohltuende weiße Vollmondlicht hatte einem bedrohlichen roten Leuchten Platz gemacht. Es schien, als sei der Mond in Blut getränkt worden. Ein Ahnungsschauer ging ihm durch Mark und Bein und ihm war klar, dass dies kein gewöhnlicher Traum gewesen sein konnte. So schnell er konnte lief er los, über den Marktplatz bis hin zum Stadttor, das in der Nacht geschlossen wurde, um nächtliche Angreifer abzuwehren. Aber ihn störte das nicht. Er stieß sich vom Boden ab, machte einen gewaltigen Satz, bis er auf der Mauer stand und sprang sofort wieder hinunter, um in den dunklen und in dieser Nacht besonders bedrohlichen Wald einzutauchen. Er lief und lief. Stunden vergingen und es begann zu dämmern, bevor er den Tempel erreichte. Endlich angekommen stieß er einen Schrei des Schreckens aus. Ein einziges Blutbad fand er vor. Alle seine Mitschüler, die hart gekämpft hatten, um den Tempel und den Meister zu schützen waren tot. Er verlor keine Zeit, sondern suchte nach seinem Meister. Weiter im Inneren des Tempels fand er ihn. Er lag auf dem Boden, versuchte aber, sich aufzurichten, als er wahrnahm, wer sich ihm näherte. Der Meister lebte also noch. Zhang sprang auf den alten Mann zu, um ihn zu stützen. Er trug ihn auf eine Bank, wo sich der Meister erschöpft niedersinken ließ. „Mein Junge, ich wusste, dass du wiederkommen würdest. Und ich habe gehofft, dass es noch vor meinem Tod sein würde.“ Er hustete und spuckte Blut.

„Meister, was ist passiert? Alle anderen sind tot, nur Ihr seid als einziger lebend davongekommen!“ Zhang stand immer noch das Entsetzen in den Augen. Er konnte nicht glauben, dass alle seine Mitschüler tot waren.

„Mein Sohn, Zhang Xue, hör mir gut zu. Ich habe es voraus gesehen, dass auch das Kloster des Friedens nicht lange von den Dämonen verschont bleiben würde. Sie sind auf der Suche nach deinem Schwert. Sie wollen es mit den anderen vier vereinen um so den größten Feind der Welt zu erwecken. Du musst das Glänzende Schwert der Freundschaft gut behüten.“ Er konnte nicht weitersprechen, da er einen Hustenanfall bekam und wieder und wieder Blut spuckte. Nachdem er sich wieder gelegt hatte, sprach er weiter. „Mein Junge, ich habe dich aus dem Tempel geschickt, damit du überlebst. Die Ahnen haben mir gesagt, wann die Dämonen ihren Angriff starten werden und ich habe alle Vorbereitungen getroffen, damit du in Sicherheit bist. Du musstest überleben, da du der stärkste im Tempel bist. Es liegt an dir, das Böse abzuwenden, aber wenn du heute schon gekämpft hättest, hättest du das Schicksal meiner Schüler und meines geteilt.“ Wieder ein Hustenanfall. „Meister, was redet Ihr? Ihr werdet nicht sterben!“ Der alte Mann lachte leise. „haha, mein Sohn, du bist immer noch ein Kind, so naiv. Natürlich werde ich sterben, ich habe nur für diesen Tag gelebt. Damit ich heute sterbe. Du bist mein Nachfolger, erfülle deine Pflicht, nachdem ich so jämmerlich versagt habe. Ziehe hinfort und such die beiden Mitstreiter, Flüsternden Wind und Ziehende Wolke. Sie sind die ehemaligen Schüler des Eroberers. Sie besitzen zwei der fünf Schwerter. Wohin die anderen beiden gekommen sind, weiß ich nicht. Aber du wirst sie finden müssen.“ Der Meister wurde immer leiser und schwächer, er sackte zusammen und atmete schwer. Zhang hielt ihn in seinen Armen und versuchte ihn zu wärmen. „Aber wo soll ich suchen, Meister? Wo finde ich Wolke und Wind?“ Der Meister schloss die Augen, er sammelte das letzte bisschen Kraft, das er benötigte, um Zhang noch die fehlenden Informationen zu geben. Als er ihn wieder ansah, war sein Blick verschleiert. „Ich weiß nicht wo sich Wolke aufhält. Aber wenn man den Gerüchten glauben schenken darf, hält sich Wind im Tempel der Orchidee auf, er ist im Wald des Wolfes. Finde ihn und berichte von dem Plan der Dämonen. Er wird bestimmt einen Anhaltspunkt auf Wolkes Aufenthaltsortes haben. Noch etwas....“ diesmal glich sein Husten eher einem Röcheln. „Geh in meine Kammer, dort findest du eine kleine Truhe. Sie ist für dich, der Schlüssel dazu hängt um meinen Hals, sobald ich mein Leben ausgehaucht habe, nimm ihn und studiere den Inhalt. Er wird dir vielleicht Nutzen bringen...“ Nun waren seine Worte nur noch ein Flüstern, sein Brustkorb ging auf und ab, ganz langsam und dann wurden seine Augen noch trüber und er tat seinen letzten Atemzug. Reglos lag er in Zhangs Armen. Tränen der Trauer und der Wut liefen über seine Wangen. Wie lange er so sitzen blieb und seinen toten Meister festhielt, wusste er nicht. Als er sich endlich daran erinnerte, was seine Mission war, griff er an den Hals des Meisters und tatsächlich, da war eine Kette mit einem Schlüssel daran. Er nahm, wie ihm geheißen die Kette an sich und trug seinen Meister zu den anderen Schülern. Danach lief er in den Geräteschuppen und holte sich einen Spaten. Er begann, auf dem Friedhof des Klosters lauter Gräber auszuheben und legte einen Körper nach dem nächsten in die offene Erde. Jedem von ihnen machte er einen Grabstein. Zwei Tage verbrachte er damit und trauerte um seine Familie. Am Abend des zweiten Tages ging er in den Ahnentempel und opferte ihnen einige Räucherstäbchen. Als er damit fertig war, machte er sich auf den Weg in die Stadt zurück. Er wollte den Bauern fragen, ob er etwas von dem Wald des Wolfes wisse. Die Truhe, die er an sich
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