Fanfic: Gôtô - Immernoch ein Teil von mir... 7
Kapitel: Gôtô - Immernoch ein Teil von mir... 7
Erschrocken sah Kid auf, als er begriff, was er grade getan hatte.
Seiji hatte den Kopf zur Seite gedreht, hielt sich schmerzverzerrten Gesichtes die Wange.
"Seiji, es.. es tut mir leid, ich...", begann Kid panisch, hatte schon fast Angst vor sich selber und wollte seine Hand auf Seijis Schulter legen, aber sie drehte sih weg.
"Nein, es.. es sollte mir leid tun", stotterte sie und schüttelte verwirrt den Kopf, "es.. es ist meine Schuld ! Verzeih bitte, aber..."
Dann klammerten sich Kids Augen an ihre und sie kam einfach nicht mehr von diesem Blick weg. Blau waren sie und tief, als hätten sie kein Ende.
"Oh Gott", sagte Seiji stechend und drehte Kid den Rücken zu, um ihm nicht mehr in die Augen schauen zu müssen, "es tut mir leid, aber ich weiss nicht was ich machen soll."
"Sag mir doch einfach endlich was los ist, Seiji !"
Vorsichtig drehte sich Seiji um. EInige Tränen flossen ihr über die rot angelaufene Wange und Kid schaute nur verzweifelt zurück.
"Ich werde einfach nicht mehr aus dir schlau ! Seiji, sag mir doch, verdammt nochmal, was los ist !"
In diesem Moment konnte Seiji einfach nicht mehr anders. Soweit es ihr ihr ganzes Leben lang möglich gewesen war, hatte sie stets versuch niemandem zu zeigen, wenn sie weinte, aber nun fiel sie Kid um den Hals... und weinte.
Die Abendsonne berührte die Erde am Horizont, aber dennoch brannte sie eiskalt auf Seijis und Kids Haut. Hoch oben auf dem alten Gebäude des Kinos schienen die beiden dem Himmel näher als jedes andere Wesen, nichtmal Vögel schienen es mit ihnen aufnehmen zu können, obgleich das kleine Kino zwischen all den riesigen Gebäuden winzig wirkte.
Seiji und Kid saßen Seite an Seite auf der Brüstung und Seiji legte ihren Kopf auf Kids Schulter.
"Kid ?"
Kid, der eben noch so wunderbar schwerelos in die Ferne geschaut hatte, sah zu Seiji hinunter.
"Hm ?"
"Hast du schon einmal gesehen, wie die Sonne beim Untergang die Erde berührt ?"
Kid schaute hinauf in den Himmel und überlegte.
"Nein, damals in Mito haben Asaki uns oft angesehen, wie die Sonne abends ins Meer tauchte. Aber ich habe noch nie gesehen, wie sie die Erde berührte... du etwa ?"
Seiji schüttelte nur den Kopf und rückte dichter an Kid, als eine frische Brise vom weit weit enfernten Land herüber wehte.
Sie seufzte.
"Warum kann man einige Dinge nicht einfach vergessen ? Sich nie wieder dran erinnern müssen, das wäre schön...."
"Ich habe Angst vor dem Vergessen", meinte Kid, "was wenn ich mich eines Tages nicht mehr an Asaki erinnern kann ?"
Eine Weile waren die beiden still und sehnten den letzten Strahlen der Sonne hinterher.
"Wer war dieser Mann, Seiji ?"
Seiji schloss die Augen, als könne sie so den Gedanken daran aus ihr verbannen.
"Das kann ich dir nicht sagen ..."
Kid sah sie an.
"Und wenn mir nicht, wem dann ?"
Seiji seufzte laut auf.
"Sein Name is Gôtô. Er ist...", begann sie, aber Kid unterbrach sie erstaunt.
"Sprechen wir hier von DEM Gôtô ?"
Vorsichtig nickte Seiji und Kid saß mit einem Mal aufrecht.
"Was wollte der denn von dir ??"
Schweigend sah Seiji zu, wie der letzte Teil der Sonne die Dächer Tokyos streifte und dann endgültig hinter ihnen verschwand.
"Ich weiss es nicht", sagte sie und schloss sich an Kid schmiegend die Augen, "ich weiss es wirklich nicht..."
Und für einige Minuten war es den beiden wunderschön auf dieser Welt, sodass keiner von beiden den Wunsch hegte, diesen Tag zu Ende gehen zu lassen, obgleich die Sonne schon und mit ihr das Tageslicht verschwanden.
"Er darf mich nie finden, hörst du Kid"; sagte Seiji dann schließlich und Kid glaubte, ein Schluchzen in ihrer Stime zu hören, "nie darf er mich finden...."
"Woher kannte er dich, sag mir wenigstens da", sagte Kid und schaute den Sternen zu, wie es immer mehr und mehr am Firmament wurden, bis schließlich der größte von ihnen, der Mond, begann zu leuchten.
"Es ist so lange her ", antwortete Seiji und machte für einen kurzen Moment die Augen auf, um den Mond in ihr willkommen zu heissen, "so lange schon, ich hatte es vollkommen vergessen. Und nie wäre ich traurig gewesen, mich nie wieder daran erinnern zu können, nein, glücklich wäre ich, glücklich, aber nun..."
Sie schloss die Augen und wollte nie wieder etwas von der restlichen Welt sehen, sie nicht einmal mehr spüren oder riechen, geschweige denn fühlen.
Sie spürte nurnoch Kid neben ihr, warm und vertraut und wäre sie nicht eines besseren belehrt worden, hätte sie gedacht, sie würde fliegen.
Plötzlich krabbelte ihr kleine Pfötchen auf den Schoss und sie sah erstaunt an sich herab. Es war Watson, der es sich schnurrend auf Seijis Schoss geütlich machte. Diese lächelte und schloss wieder die Augen.
"Lass es mich vergessen", flehte sie in Gedanken, "lass es mich einfach vergessen.. "
Nach einer ganzen Zeit des nachdenklichen Schweigens erhob Seiji al serste wieder das Wort, verschlafen, wagte es nicht, die Augen aufzumachen und diesen Moment auf ewig zu verlieren.
"Kid ? Glaubst du, ich könnte es wieder ?"
"Was ?"
Kid kraulte Watson die kleinen Ohren, die jedesmal zusammenzuckten, wenn er sie kitzelte.
"Stehlen. Ich will nicht den Rest meines Lebens an den Boden gefesselt sein. Ich will wieder an Säulen emporklettern und auf Dächern Verfolgungsjagdten starten. Es gibt nichts anderes, was ich jemals gelernt habe und nun habe ich das einzige, was ich hatte verloren...Was nützt es, wenn der Fisch dem Vogel zugeneigt ist, die beiden aber in zwei vollkommen verschiedenen Wellten leben ? Nichts, nur Enttäuschung...
Ich möchte fliegen, Kid..."
4. KAPITEL: Entführen und erpressen...
Conan zwengte sich durch die Spalten im Holz und sogleich stürmten ihm gleich zwei kleine hoppelnde Kätzchen entgegen.
Sherlock und Holmes versuchten, kaum hatte Conan die Halle betreten, ihm einige Fäden aus der Hose zu ziehen, Conan jedoch schüttelte die beiden ab.
"Weg ! Ich spiele später mit euch !"
Er stürmte in die Schatzkammer und ins Spielzimmer, fand jedoch weder Seiji noch Kid und versetzte Wut entbrannt einem Farbeimer einen Tritt.
"Scheiss !", fluchte er,a ls Sherlock schon begann, sich an Conans Hose empor zu hangeln, "wo sind die schon wieder ?!"
"Wo ist wer ?", fragte eine dunkle Stimme hinter Conan und er wirbelte herum.
Fast hätte er geschrien vor Schreck. Hinter ihm stand aus der Dunkelheit die durch die Spalten herein fiel Gôtô, sein Gesicht war von der Finsternis zu einer Fratze verzerrt und seine Augen funkelten Conan an.
"Hey, du bist doch der Junge, der heute bei Minoshya war, oder ?"
Das Wort "Minoshya" kratzte in Conans Gedanken, wie ein Boot auf Kies und er zuckte zusammen.
Woher wusste er, dass sie es war ? Wer hatte ihr es gesagt ?
"Minoshya ?" Welche Minoshya", begann Conan und trat erschrocken rückwärts, stolperte fast über einen Eimer, "ich kenne keine Minoshya. Sie müssen sich irren, mein Herr."
Gôtô trat energisch auf Conan zu, dieser wich ihm jedesmal ängstlich aus.
"Verarsch mich nicht, Junge ! Wo ist sie ?"
"Wirklich, ich weiss nicht was sie meinen", flunkerte Conan und drückte sich gegen die Wand.
"Das Mädchen", sagte Gôtô und klang so, als würde er einem Begriffstutzigem das Einmaleins erklären müssen, "sie war heute hier, mit dir ! Wo ist sie ?"
"Ach, sie meinen Seiji", sagte Conan, der langsam einsah, dass es keinen SInn hatte zu lügen. Gôtô wusste, wen er vor sich gehabt hatte, voher auch immer, "die ist schon lange weg !"
"Und wohin ?"
"Weiss ich nicht ", sagte Conan schnell und wich Gôtô erneut aus, "fragen Sie jemand anderes."
Und grade wollte sich Conan durch die Spalten verdrücken, als ihn Gôtô am Kragen festhielt.
"Schon hiergblieben, mein Freundchen", raunzte er und drückte Conan an die Wand, "sag mir sofort, wo sie ist !"
"Ich weiss es wirklich nicht", gellte Conan und ein kleines Flehen lag in seiner Stimme, "ehrlich, ich habe keine Ahnung..."
Gôtô nickte und ließ Conan los.
"Gut", sagte er und nahm den erschrocken maunzenden Sherlock auf den Arm, "dann nehm ich mir den hier als Pfand mit !"
Und noch ehe Conan irgendetwas tun konnte war Gôtô wieder in den Schatten der Nacht verschwunden.. und mit Conan blieb nur noch Holmes.. Sherlock war fort....