Fanfic: Run - Auf dem Weg nach nirgendwo... 8
Kapitel: Run - Auf dem Weg nach nirgendwo... 8
Hi Leute !
Erstmal sorry, dass ihr so lange warten musstet, aber wir hatten heute nachmittag Theatergeneralprobe zu "Yentl" ( 15 Stunden in der Schule nur um 6 Minuten zu spielen T_T )
Naja, aber jetzt kann ich ja wieder die Tastatur bearbeiten !
Wünsche euch weiterhin viel Spass !!!
eure Asaki
"Alles in Ordnung ?"
Seiji schreckte aus ihren Gedanken auf, als sei sie eben erst geboren worden und darauf befohlen worden, die gesammte Welt in einer einzigen Sekunde, neu zu entdecken. Aber sie erinnerte sich dennoch an alles...
"Ach du bist es, Masters ! Hallo !", sagte sie, wischte sich unauffällig eine letzte Träne aus dem Gesicht und lächelte, obgleich ihr in diesem Moment nichts schwieriger gefallen war.
"Was ist denn los ?": fragte Masters, aber Seiji drehte sich nur lächelnd zum Mond, während der Wind ind ihren Haaren neue Spielgefährten fand.
"Nichts", log Seiji, aber sie sah schon an Masters Gesichtausdruck, dass man ihr nichts vormachen konnte und verbesserte sich ein wenig, "nur Stress mit Kid ..."
Masters lachtee ironisch auf.
"Und das nennst du "nichts ?"
Seiji seufzte laut auf.
"Doch, das ist sogar einiges", sagte sie und drehte sich niedergeschlagen und ebenso entrüstet zurück zur Brüstung, die im Mondschein die gleiche silberne farbe trug wie das Meer, das sich endlos weit vor ihen erstreckte.
Nur Kiseki, der lachend im Sand spielte, zeitlos und unbekümmert, bildete einen letzten Punkt vor den weiten Wasserwogen.
"Ich hoffe sehr, es ist nicht wegen mir...", sagte Masters zaghaft, konnte ihren Blick nicht von dem Seijis nehmen, der traurig und verlassen war.
"Nein, nein", log Seiji und diese Lüge glaubte Masters ihr scheinbar, wohl, weil sie auf diese Antwort nur so gehofft hatte, "wegen etwas anderes, aber vergess es am besten einfah. Sie Nacht ist einfach zu schön, als dass man seine Gedanken jetzt an soetwas verschwenden könnte."
Ja, die Nacht war wunderschön, hell schimmernd wie das Licht selbern nur sein konnte. Aber wo Licht war, war auch Schatten, unvermeindlich und unentberlich.
Seiji zitterte unter dem eisigen Druck der kalten Luft, sie ihren Atem schneeweiß aufing und den der Wind hinfort trug.
Unbehaglich fühlte Seiji sich, als sie spürte, wie die zeit begann, an ihr zu kratzen, an ihren Haaren und Füßen zu zerren. In der alten Villa war sie scheinbar zeitlos gewesen, doch nun musste sie durch die Zeit hindurch.
Masters stellte sich mit dem Rücken zum Meer neben Seiji, betrachtete den Himmel von einer anderen Seite als sie, aus der Richtung, wo man den Mond nur durch sein Licht erahnen konnte.
Beide Mädchen spürten den kalten und doch gleichzeitig warm vertrauten WInd auf ihrer Haut.
"Hast du irgendwelche Wünsche ?", fragte Masters plötzlich und Seiji sah erstaunt aus ihrer verdrängten Traurigkeit auf.
"Wie meinst du das ?"
"Na", sagte Masters und drehte sich zu ihr um, "wünscht du dir denn gar nichts auf dieser Welt ? Bist du wunschlos glücklich ?"
Der Mond entriss Seiji einen lauten Seufzer und zog ihre Blicke wieder auf ich.
"Schön wäre es. Ich wünsche mir so vieles auf dieser Welt, dass man ein ganzes Buch darüber schreiben könnte..."
Verdrießlich schaute sie hinab auf dem in nächtlich schwachem Licht weissem Strandsand, der fast schon wie Schnee wirkte, Masters jedoch träumte sich in hochmütiger Eleganz hinauf zu den Sternen.
"Ich hab nur zwei Wünsche", sagte sie und lächelte Seiji unverkannt an, als diese sie erstaunt ansah.
"Verrätst du mir sie ?"
Masters lachte, hatte nichts anderes als diese Frage erwartet.
"Gerne. Mein erster Wunsch ist, dass der Wind die Welt durchfährt, sollte ich einst sterben. Mein zweiter Wunsch ist, der Wind zu sein..."
Mit einem Mal glaubte Seiji, dumm zu sein, so dumm, denn nie in ihrem Leben hatte sie etwas vergleichlich Schönes gehört.
"Oh Gott, Masters", sagte sie, "das ist wunderschön..."
Diese lächelte.
"Das finde ich auch. Kennst du die Geschichte, wie Allah das Pferd erschuf ? Es ist das absolut Wunderbarste, was ICH je gehört habe und seitdem habe ich nie andere Wünsche als diese gehegt. Kennst du sie ?"
Seiji schüttelte den Kopf.
Masters jedoch, erhob ihren, als würde sie zum ganzes Meer, zu jeder einzelnen Welle hinauf, zu den Wolken, Sternen und zum Mond sprechen.
Ihre Stimme klang wie die einer weisen, alten Frau die ihr Leben des Wissens gegolten hatten.
"Und Allah nahm eine Hand voll Südwind und erschuf das Pferd. Aber Das Pferd wollte nicht zu Fleisch werden und es wollte auch nicht dem Menschen gehorchen. Da versprach Allah dem Pferd, es wieder zu Wind werden zu lassen nach seinem Tode.
Und er hat sein Versprechen gehalten...."
Was sie sagen sollte, wusste Seiji schon lange nichtmehr. Eine Träumerin, ja, das war es, was tief verborgen unter der Fassade "Masters" steckte. Ihre Blicke waren im Schein des Mondes klar, nicht mehr kritisierend und versteckt wie am Tage, wenn die Sonne restlos alles mit Licht flutete. Nicht so bei Nacht, wenn der Mond nur den Dingen Licht schenkte, die wichtig waren wie das Meer, wo sich all seine Schönheit sammelte.
"Das ist atemberaubend, Masters, wirklich...."
"Genau das habe ich auch gesagt, als ich diese Legende zum ersten Mal hörte",lachte Masters, hielt sich an der Brüstung fest und lehnte sich zurück, "weiss du, jeder Mensch auf der Welt geht einmal irgendwo hin. Vielleicht ins Ausland, vielleicht auch nur ans andere Ende der Stadt oder einfach nach nebenan. Du tust das, alle Menschen dieser Stadr tun das. Nur wir Straßenkindern, die ohne Ausgangsüpunkt nicht "Nebenan" sagen könne, oder "ans andere Ende der Stadt", weil überall für sie das andere Ende ist, nur wir sind auf dem Weg nach nirgendwo...
Die Wege dieser Welt, sie führen uns einfach nirgendwo hin...."
Seiji staunte. nie hatte sie all dies aus solch einer Perspektive gesehen, nie so betrachtet, von allen Seiten, den guten, wie den schlechten, so wie Masters es tat, die Seiji von Minute zu Minute immer mehr beeindruckte...
Eine ganze Zeit lang standen die beiden dort so, schauten zum Mond, zu den Sternen, hinab zu Kiseki und dem Meer und Seiji konnte sich nicht entscheiden, was von alle dem am schönsten war, während sie spürte, wie die Zeit ihre Haut aufriss und in sie flutete, in ihre Muskeln und Adern, sie spürte, wie die Vergänglichkeit mehr und mehr in jedem ihrer Atemzüge steckte und hätte am Liebsten auf ewig die Luft angehalten.
"Willst du nicht heim ?", fragte Masters irgendwann, als Kiseki schon ungeduldig an ihrer Seite von einem Fuß auf den anderen trat und danach quängelte, nach Hause zu gehen, obgleich er es nicht so bezeichnete.
"Nein", antwortete Seiji, "ich muss erst einmal ein wenig nachdenken."
"Über Kid ?"
Seiji nickte schweigend und Masters zog einen kleinen Zettel hervor, schrieb etwas darauf und gab ihn schließlich zusammengefaltet Seiji.
"Hier, ließ das, aber nur, wenn du alleine bist. stell dir vor dein Kid hätte es geschrieben, okay ? Ich muss jetzt Kiseki heim bringen. Mach es gut !!"
"Danke sehr !", rief Seiji ihnen hinterher und wunk zum Abschid, "und vielen Dank für alles !"
"Keine Ursache !", antwortete Masters lauthals und verschwand mit Kiseki an der Hand in den Schatten, die die Straßenlaternen an die Hauswände warfen.
Seiji hockte sich auf eine nahegelegene Bank, den Blick zum Mond und stellte sich vor, Kid würde neben ihr sitzen, während sie den kleinen Zettel vorsichtig auseinander faltete.
Ja, da saß Kid neben ihr, lachend in seiner Tollpatschigkeit und doch hochmütig in seinem Stolz, so wie Seiji ihn kannte.
Masters Schrift war sogar sauberer, als die Seiji, so, wie sie es weniger erwartet hätte, sah kein bisschen nach den Schriftzügen eines Strassenkindes aus und sie hörte Kid sprechen, während sie laß.
"Hier sind wir nun,
lebend und gerettet,
wir können die Luft noch atmen, als es schon scheint,
als sei sie Vergangeheit.
Die Flut, wie niemand sie kannte,
steckt in allem.
Wusste ich, dass all die Tränenn im Himmel
ich zu dir bringen könnten ?
Liebe, die ich kenne,
stell dir vor wir könnten alles schaffen.
Aber eigentlich geht es nur darum,
dass wir nicht begreifen wollen...
Jede Zeit hat einen Schlag gebraucht,
um zu vergehen
und zwei Sterne sind in den Himmel gemalt
während das Schicksal schrieb:
"Du und ich ..."