"Crossworlds"
Eine Ranma1/2 FanFiction
Ein Crossover mit SailorMoon
von Mark Soul
Legaler Hinweis oder Disclaimer:
Wenn Ranma1/2 und SailorMoon mir gehören würden, glaubt ihr ich würde dann
kostenlose FanFiction ins Netz stellen?
Kapitel 3:
Es war ein typischer Tag in Juuban.
Ein rothaariges, gutaussehendes Mädchen balancierte auf dem Zaun neben dem
Bürgersteig. Sie trug ihr Haar zu einem Zopf zusammengebunden, hatte ein zu
ihrer Haarfarbe passendes Hemd chinesischer Machart an, und ihren Schulranzen
auf dem Rücken geschnallt.
Auf dem Gehweg selbst ging ihr Bruder, seine Brille auf die Nasenspitze
geschoben, und notierte eifrig etwas in ein kleines Notizbuch. Er wäre
wahrscheinlich genauso gutaussehend wie seine Schwester, wenn er nicht
aussehen würde wie ein Streber. Sogar seine Brille war nur aus Fensterglas,
er trug sie nur weil er intelligenter damit aussah.
Ranko Saotome, Erbin und einzige Schülerin des Musabetsu Kakuto Ryu, sah
verachtend zu ihrem Bruder hinab. "Würdest du bitte damit aufhören, Ranma?
Wir sind noch nicht mal in der Schule, und du schreibst schon wieder in
deinem dummen Heft. Das ist ja nicht zum aushalten. Warte wenigstens damit
bis der Unterricht anfängt."
"Das ganze Leben ist wie eine einzige Schulstunde, man lernt nie aus. Wenn du
dich ein wenig mehr in deiner Klasse konzentrieren würdest, dann könnten
deine Noten auch mal etwas Besseres sein als nur Vier oder schlechter." Er
sah seine Schwester an und rückte seine Brille zurecht, packte aber
trotzdem seinen Block zurück in die Tasche. Ranko streckte ihm die Zunge
raus.
"Klugscheißer."
"Schlägerweib."
Beide starrten sich genervt an. Beide sahen demonstrativ weg.
"Warum bin ich nur mit so einem Besserwisser von Bruder bestraft?"
"Warum muß sich meine Schwester ständig mit anderen prügeln?"
"Nimm das Schlägerweib zurück, sonst bist du der Nächste mit dem ich mich
prügle," drohte Ranko. Natürlich würde sie das nicht wirklich tun, sie wußte
das Ranma kein Kämpfer war, aber das hielt sie nicht davon ab es ihm jedesmal
unter die Nase zu reiben.
Ranma zuckte nur mit den Schultern. "Es heißt ja, der Klügere gibt
nach ... und da ich der Klügere bin..." Er grinste den Zaun hinauf und ging
dann weiter.
Ranko seufzte und folgte. Im verbalen Kampf war sie ihm jedesmal unterlegen.
Die Geschwister setzten ihren Schulweg fort, bis Ranma urplötzlich
stehenblieb. Er griff sich an den Kopf und schwankte ein wenig, so als ob er
die Orientierung verloren hätte. Dann sah er Ranko an.
Ranko sah zurück, und wollte ihn grade fragen was los sei, als ein lautes
Hupen sie herumfahren ließ. Ein Lastwagen kam anscheinend ohne Grund von der
Straße ab und schoß direkt auf Ranma zu. Bevor Ranko ihm eine Warnung zurufen
konnte war das Fahrzeug heran, erfaßte Ranma und schleuderte ihn meterweit
zurück.
"Raaanmaaa!" Mit einem Satz war sie bei ihm. Aber Ranko wußte das es nutzlos
sein würde, egal was sie versuchte. Ihr Bruder hatte nicht ihr Training, der
Zusammenstoß hatte ihn wahrscheinlich schon umgebracht. Was war sie
überrascht, als sie Ranma noch bei Bewußtsein vorfand. Er war schwer am
bluten, aber er lebte. Seine Augenlieder flatterten hektisch, als ob er sich
krampfhaft an seinem Leben festklammern würde.
Ranko zögerte keine Sekunde. Sie warf ihre Schultasche davon und kniete neben
Ranma nieder. Der Atem ihres Bruders war flach und hastig. Behutsam, um ihm
keine unnötigen Schmerzen zuzufügen, hob sie seinen Oberkörper an und legte
einen Arm unter seine Achseln. "Ich bringe dich in die Klinik, hab keine
Angst," beruhigte ihn Ranko. Ranma stöhnte und verlor dann das Bewußtsein.
Ranko rutschte mit ihrem anderen Arm unter seine Kniegelenke und hob ihn
hoch, dann war sie mit einem Satz auf dem nächsten Hausdach.
So schnell wie sie es Ranma zumuten konnte, sprang sie von Dach zu Dach in
Richtung Juuban Hospital.
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=> fünfzehn Jahre früher
Genma sah stirnrunzelnd zu seinem dreijährigen Sohn. Chibi-Ranma spielte im
Garten hinter dem Haus. Er tollte auf dem Rasen herum, wie es wohl nur kleine
Kinder konnten.
Nach einem übermütigen Purzelbaum blieb Chibi-Ranma auf dem Gras liegen.
Dann erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Ein großer Schmetterling flatterte vorbei.
Chibi-Ranma sprang auf und versuchte den Falter lachend einzufangen.
Genmas Stirnrunzeln wurde noch tiefer. [Die häusliche Umgebung ist nicht
gut für Ranma,] dachte er zu sich. [Er verweichlicht hier viel zu sehr, unter
diesen Umständen wird er nie zu einem guten Martial Artist. Vielleicht wird
es Zeit das ich mit ihm eine ausgedehnte Trainingsreise mache...] Genma erhob
sich und ging ins Haus. Sein Sohn war sein ganzer Stolz. Leider war es auch
der Stolz seiner Mutter. [No-chan wird sicher nicht begeistert sein wenn ich
mit Ranma fortgehe. Ich muß mir einen guten Grund einfallen lassen um sie zu
überzeugen...]
Nodoka war, wie jede Mutter es sein würde, völlig anderer Meinung.
"Nein!" Die Antwort war kurz, knapp und unmißverständlich. "Du wirst nicht
mit unserem Sohn in der Weltgeschichte herumreisen, nicht für zehn Jahre, auch nicht für Eines."
"Aber No-chan," bettelte Genma. "Ranma wird von dir viel zu sehr verwöhnt,
wie soll er zu einem großen Mann werden wenn du ihn hier ständig bemutterst?"
"Komm mir nicht mit No-chan, wenn ich Nein sag, sag ich Nein!" Wie
zufällig stellte sie sich mit verschränkten Armen vor das Familien-Katana.
"Du weißt was du mir versprochen hast. Hast du nicht damals geschworen, das
du ein besserer Mensch sein willst als dein sogenannter Meister?" Sie
stemmte die Hände in die Hüfte. "Nun, mit Ranma einfach so weglaufen zu
wollen ist jedenfalls nicht besser."
Genma nickte stumm. Er erinnerte sich nur zu gut an damals. Nach dem
verhängnisvollen Kampf mit Happosai hatte er bei allen Göttern die er kannte
(und die er nicht kannte vorsichtshalber auch) geschworen, das er den alten
Perversen nicht nur in der Kunst, sondern auch im Verhalten übertrumpfen
würde. Seitdem bemühte er sich, ein anständiger und rücksichtsvoller Mensch
zu sein, was ihm auch meistens gelang.
"Du hast recht, Nodoka," gab er zu, "es war eine dumme Idee von mir diese
Entscheidung selbst zu treffen. Trotzdem hätte eine ausgedehnte Trainings-
reise ihre Vorteile. Ich mache dir einen Vorschlag: Fragen wir Ranma,
schließlich geht es auch um ihn. Ist er einverstanden, werden wir gemeinsam
eine Reise machen."
Nodoka wiegte den Kopf nachdenklich hin und her, bevor sie antwortete.
"Einverstanden. Und wenn er ablehnt, werden wir dieses Thema vergessen."
Genma lächelte seine Frau an. Er wollte grade nach Ranma rufen, da kam er
schon durch die Tür gerannt.
Nodoka bückte sich und breitete ihre Arme aus. Ranma warf sie fast um, so
schnell fiel er ihr in die Arme. "Mommy, ich habe draußen einen gaaanz großen
Schmetterling gesehen."
"Wie schön, mein Kleiner." Nodoka ließ sich auf einen Stuhl nieder und setzte
Chibi-Ranma auf ihr Knie. "Ranma, ich und Daddy haben eine wichtige Frag an
dich." Chibi-Ranma sah seine Mutter aus großen Augen an. "Ranma, Daddy möchte
mit dir eine Reise machen. Es wird eine lange Reise, wir würden einige Zeit
nicht mehr nach Hause kommen können. Möchtest du mit ihm mitgehen, oder
willst du lieber hier bleiben?"
Chibi-Ranma biß sich auf die Lippen und schien einen Augenblick lang zu
überlegen. Dann sah er Nodoka mit strahlenden Augen an. "Ich will lieber
zu Hause bleiben."
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=> Juuban Hospital; Gegenwart
Ranma erwachte. Es war ein langsames Hinübergleiten in die Wirklichkeit, und
er hatte das Gefühl als hätte er sehr lange geschlafen. Langsam öffnete er
seine Augen. Alles was er sah war eine weiße Zimmerdecke.
Der letzte Traum kam ihm wieder ins Gedächtnis, und ein Lächeln umspielte
seine Lippen. Was würde er darum geben wenn sein Vater ihn wirklich nicht
mit auf diese Trainingsreise genommen hätte.
[Es war kein Traum. Du bist tatsächlich zu Hause geblieben.]
Ranma´s Kopf ruckte herum, suchte nach der Stimme.
[Du kannst mich nicht sehen, ich spreche nur in deinen Gedanken.]
Ein Schatten entstand auf der Wand. Seltsamerweise gab es keinen Körper dazu.
Es war der Schatten eines Menschen, mit großen Flügeln auf dem Rücken.
Shadow.