Fanfic: Der Einsteiger 02 - Teil 2

Kapitel: Der Einsteiger 02 - Teil 2



Für ein Hinterwäldler-Dorf wie Joketsuzoku war das Ratszimmer recht


eindrucksvoll. Auf einer Erhöhung im hinteren Teil des Raumes saßen drei


sehr alte, sehr kleine und sehr häßliche Trolle. Ich meine die drei


Ältesten der Amazonen. Jeremy-chan stand in der Mitte des Zimmers, hinter ihr


waren eine Handvoll andere Kriegerinnen sowie Shampoo.


Der mittlere Troll, Mascara, klopfte mit ihrem Stab auf den Boden. Sofort war


alles ruhig. Der Troll zu ihrer linken erhob sich.




Troll: (zu Jeremy-chan)*Mein Name ist Khom-Bu, dritte Matriarchin von


Joketsuzoku.(zu allen) Heute hat jemand der Siegerin des diesjährigen


Turniers, Xian-Pu, ihren Preis gestohlen. Ein Mann, ein Opfer von


Jusenkyo und Vater dieses Kindes.*(deutet auf Jeremy-chan)




Mascara: *Die Fremde hat sich gegen einen Kampf entschieden und statt dessen


ihre Arbeitskraft angeboten. Stimmt das? (Jeremy-chan nickt) Xian-Pu?


(Shampoo tritt vor) Bist du bereit auf Rache zu verzichten wenn


Jessica für einen Mondzyklus die Schuld ihres Vaters abgegolten hat?*




Shampoo: *Auf Blutrache wird verzichtet. Um meiner Ehre willen werde ich aber


Jessica nach ihrer Zeit in Joketsuzoku zu einem Kampf ohne Bedingung


herausfordern.*




Mascara: *Jessica, bist du bereit einen Monat zu arbeiten und nach Ablauf der


Frist Xian-Pu ihren Kampf zu gewähren?*




Jeremy-chan: *Ich werde für einen Monat Dienst tun. Was den Kampf betrifft


kann ich nicht zustimmen, da mir das Amazonen-Gesetz des Kuß des


Todes bekannt ist.*




Ein Raunen ging durch den Raum. Es kam nicht oft vor das Außenseiter ihre


Gesetze kannten. Der dritte Gnom trat vor und ließ mit einer Handbewegung


wieder Ruhe einkehren.




Gnom: *Mein Name ist Khu-Lon, zweite Matriarchin von Joketsuzoku und


Urgroßmutter von Xian-Pu. Es wird keinen Kuß des Todes geben.*




Jeremy-chan: *Tja dann ... von mir aus.*




Mascara: *Gibt es noch Einwände? (niemand sagt was) Khom-Bu, verkünde das


Urteil.*




Comb: *Die hier anwesende Jessica wird in folgender Weise für die Sünden ihres


Vaters büßen: Sie wird dem Dorf für einen Mondzyklus ihre Hilfe


anbieten, in jeder Art und Weise wie es ihr möglich ist und wie wir


es für richtig halten. Während dieser Zeit wird sie den Status eines


Mannes haben und wie ein solcher behandelt werden.*




Nach diesen Worten ging ein murmeln durch den Raum. Männer wurden im


allgemeinen schlecht behandelt, wenn sie überhaupt beachtet wurden. Sie


lebten in einem separaten, kleinen Teil des Dorfes (außer den Ehemännern)


und mußten die schwere Arbeit verrichten. Auf den Status eines Mannes herab-


gesetzt zu werden galt als eine der schwersten Strafen.




Comb: *Nach dieser Zeit wird sie mit Xian-Pu einen Kampf ohne Bedingung


fechten und danach als freie Frau ihren Weg gehen.* ~Tock, Tock~


(klopft zweimal mit ihrem Stab auf den Boden) *Der Rat ist


geschlossen.*




Die meisten der Amazonen einschließlich Shampoo verschwanden. Mascara


bedeutete Jeremy-chan zu bleiben.




Mascara: *Es ist selten das Fremde von unseren Gesetzen über Außenseiter


wissen. Kennst du außer den Todeskuß noch andere?*




Jeremy-chan: *Den Kuß der Heirat, sonst keine.*




Mascara: *Nun, da du für eine Weile bei uns leben wirst, solltest du auch


einige unserer Gesetze kennen.*




Cologne: *Du hast den Status eines Mannes. Das heißt du bist den Frauen


unterstellt. Du mußt jeder Frau, auch solchen die jünger sind als du,


gehorchen.*




Comb: *Du wirst die Arbeit der Männer verrichten und in ihrem Gebiet im Dorf


wohnen. Da wir auf dein Geschlecht Rücksicht nehmen, wirst du ein


eigenes Zimmer bekommen.*




Jeremy-chan: *Wäre es auch möglich, das ich in meinem Zelt schlafen kann?*




Comb: *Natürlich. Man wird dir die Grenze des Männergebietes zeigen, dort


kannst du dich überall niederlassen.*




Mascara: *Um dich nicht durch unsere Gesetze Fremden gegenüber in Gefahr zu


bringen, werden wir Vorkehrungen treffen. Mach bitte deinen


Oberkörper frei. (Jeremy-chan begann sich auszuziehen) Den Todeskuß


kennst du bereits. Desweiteren, wird eine fremde Frau von einem


männlichen Amazonen besiegt, hat er das Recht sie zur Frau zu nehmen.


Um dich vor diesen Gesetzen zu schützen werden wir dich zu einer


Verbündeten des Dorfes machen. Solange wir das Bündnis nicht aufheben


kannst du nicht gegen deinen Willen verheiratet werden, und der Kuß


des Todes trifft nicht zu. Schließe bitte deine Augen.*




Jeremy-chan schloß die Augen. Plötzlich wurde sie von Händen gepackt und


festgehalten, dann spürte sie einen brennenden Schmerz am rechten Oberarm.


Sie riß die Augen auf und sah zu ihrem Entsetzen wie ein rotglühendes Eisen


gegen ihren Arm gepreßt wurde.




Jeremy-chan: "WAAAAAAH! Heißheißheißheiß ..."




Die zwei Amazonenkriegerinnen ließen sie los und gossen Wasser,


glücklicherweise kaltes, über ihren Arm. Jeremy-chan starrte auf die


verbrannte Haut. Sie hatte mit vielem gerechnet, aber nicht das sie


gebrandmarkt wurde.


Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, gaben ihr die drei Amazonenherrscher


einen ausführlichen Run-down in ihren Gesetzen.




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Die Sterne standen am Himmel. Jeremy hatte sein Zelt im Männerbereich des


Dorfes aufgeschlagen und mit etwas heißen Wasser seine natürliche Gestalt


wieder angenommen. Er würde in nächster Zeit nicht sehr oft die Gelegenheit


dazu haben. Das Brandmal, irgendsoein verschlungenes Zeichen, war an seinem


männlichem Körper genauso zu sehen. Das bestätigte seine Theorie, das der


Mädchenkörper genauso er selbst war und nicht nur eine magische Projektion.


Eine Verletzung, die er sich als Frau zuzog, würde er als Mann genauso haben.


Er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und dachte über seine Situation


nach. ^Da hab ich mir ja was schönes Eingebrockt. Jetzt häng ich hier einen


ganzen Monat in Joketsuzoku fest, und das auch noch als Frau. Und ich hab


keine Ahnung was mich hier alles erwartet. Wenigstens hab ich Ranma die


Amazonen vom Hals geschafft, und mit seinem Vorwissen sollte er diesmal einen


besseren Start in Nerima hinlegen können.^ Jeremy griff nach einem Glas


Wasser. Er konnte es nicht riskieren als Mann erwischt zu werden, und er


mußte sich sowieso dran gewöhnen, auch als Frau schlafen zu können. Eine


Verwandlung später löschte sie das Licht. ^Mit etwas Glück komme ich


vielleicht rechtzeitig mit Ranma in Nerima an. Ich muß ja nicht wie er zu Fuß


reisen. Wozu hat der Mensch schließlich Sachen wie die Eisenbahn oder das


Flugzeug erfunden? Und wenn sogar Ryoga immer das Tendo-Dojo gefunden hat,


schaff ich das auch. ...Ryoga. Wo der nur abgeblieben ist?^








Einige Kilometer vom Amazonendorf entfernt nieste Ryoga in seinem Zelt,


verfluchte seinen Orientierungssinn und fragte sich zum wiederholten Mal wo


zur Hölle er jetzt war.








Einige Kilometer auf der anderen Seite des Dorfes rieb sich Genma die Hände.


Er hatte geplant, Jeremy auf irgendeine Art und Weise wieder loszuwerden,


statt dessen hatte der Junge ihm die Arbeit abgenommen. Nun mußte er so


schnell wie möglich Nerima erreichen und seinen Sohn verheiraten. ^Ist


vielleicht besser wenn ich Soun eine Postkarte schreibe das wir kommen. Dann


kann er seine Töchter vorbereiten.^ Genma beschloß im nächsten Dorf eine


Karte zu klau ... äh, zu kaufen.


Ranma dachte ebenfalls an Jeremy. Er hatte einen netten Eindruck gemacht.


Dadurch, das er nun den gleichen Fluch wie er selber hatte, hatte er sich mit


ihm irgendwie verbunden gefühlt, wie Leidensgenossen. Das Jeremy seine


Zukunft kannte und ihn vor möglichen Gefahren warnen konnte wäre sicherlich


auch praktisch gewesen. ^Ich kann auch gut auf mich selbst aufpassen, hab ich


immer gekonnt. Und ich kenne auch genug von meiner Zukunft was ich


verhindern werde. Schlimmer als es war kann es nicht werden.^ Er drehte sich


im Schlafsack um. ^Ist vielleicht ganz gut, das er bei den Amazonen ist. Wenn


ihm jemand bei seiner Rückkehr helfen kann, dann ist es die alte Hexe.^




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Der nächste morgen kam viel zu früh für Jeremy-chan. Eine ihm bekannte,


lilahaarige Amazone schaute in ihr Zelt.




Shampoo: *Steh auf! Du bist zur Feldarbeit eingeteilt worden. Komm mit!*




Jeremy-chan kleidete sich rasch an, während Shampoo ungeduldig wartete. Dann


verließen sie das Dorf und gingen auf einen jungen Mann zu. Er trug eine


chinesische Robe und redete mit einer Kuh. Shampoo verzog ihr Gesicht.




Shampoo: (verächtlich)*Das ist Mu-Tsu. Sag ihm wer du bist und er wird dir


deine Arbeit zeigen. Und sag ihm er soll auch mit seiner Arbeit


anfangen. Wenn du mich jetzt entschuldigst.*




Shampoo beeilte sich wegzukommen. Jeremy-chan hatte den Eindruck, das nicht


sie der Grund für Shampoos Unrast war, sondern der
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