Fanfic: Der Einsteiger 03 - Teil 2
Kapitel: Der Einsteiger 03 - Teil 2
#############################################################################
Lotion kochte vor Wut. Der fremde Junge, sie wußte inzwischen das er Ryoga
hieß, wäre der perfekte Mann gewesen. Er wußte zu kämpfen und war unglaublich
stark, seine Kinder würden gute Kriegerinnen werden. (Natürlich würden es
Mädchen werden, so starke Kinder mußten einfach Mädchen sein.) Es ging
sogar das Gerücht im Dorf, das selbst die große Comb von seinen Fähigkeiten
erstaunt gewesen war.
Aber bevor Lotion von Ryoga besiegt werden konnte, hatte sich die Fremde,
diese Jessica eingemischt. Sie hatte Lotion ihren Kampf gestohlen und dann
mit einem üblen Trick Ryoga besiegt.
Lotion hätte ihr am liebsten den Todeskuß gegeben, Freundin des Dorfes hin
oder her. Na ja, jetzt wo Ryoga länger in Joketsuzoku blieb, gab es sicher
noch andere Gelegenheiten. Sie mußte sich nur beeilen, einige von ihren
Freundinnen hatten auch schon ein Auge auf Ryoga geworfen.
Als Lotion ihn unaufmerksam im Schatten eines Baumes sitzen sah, war für sie
eine dieser Gelegenheiten gekommen.
Ryoga lag auf dem Rücken. Er war gerade dabei leicht einzudösen, als sein
Gefahrensinn Alarm schlug. Er machte eine Rückwärtsrolle in einen halben
Handstand, stieß sich mit den Händen vom Boden ab, und landete nach einem
Salto in der Luft fünf Meter von der Stelle entfernt wo er grade noch
gelegen hatte.
Vorsichtig musterte er sein Gegenüber, welcher zu seinem Schrecken
weiblich war. Die Amazone hatte mitten in ihrer Bewegung innegehalten und
starrte ihn nun an, offenbar hatte sie nicht mit seiner schnellen Reaktion
gerechnet. Dann griff sie ihn an.
Ryoga beschränkte sich aufs Blocken und Ausweichen, wie Jeremy ihm geraten
hatte. Gleichzeitig fragte er sich, was er jetzt tun sollte. Er konnte die
Amazone nicht besiegen. Er konnte den Kampf auch nicht so weiterführen, wenn
sie aus Erschöpfung zusammenbrach hatte er sie ja auch irgendwie besiegt,
oder? Davonlaufen kam nicht in Frage, er würde den Weg zurück nie finden. Was
sollte er also tun?
Jeremy-chan sah von ihrer Arbeit auf. Und murmelte einen Fluch. Lotion hatte
Ryoga in einen Kampf verwickelt. Sie beeilte sich zum Kampfplatz zu kommen
und stellte sich zwischen die Kontrahenten. Lotion war natürlich nicht
begeistert.
Lotion: *Was machst du hier? Das ist mein Kampf. Halt dich da raus!*
Jeremy-chan: *Ich misch mich aber gerne ein. Laß Ryoga in Ruhe!*
Lotion: *Ich denke nicht dran. Ich werde mir diesen Mann nehmen.*
Sie versuchte Jeremy-chan zur Seite zu schieben, aber diese versperrte ihr
weiter den Weg.
Jeremy-chan: *Zuerst mußt du an mir vorbei.*
Lotion: *Kannst du haben.*(geht in Kampfhaltung)
Es war ihr nicht anzusehen, aber innerlich machte Jeremy-chan sich Sorgen.
Lotion war zwar jünger als sie, aber eine erstklassige Kämpferin, und
sie hatte bereits mehrere Jahre Training hinter sich, wogegen Jeremy-chan
eben mal einen Monat Erfahrung hatte. Außerdem war sie von ihrer Arbeit
erschöpft. Kurz, es sah nicht gut aus. Da half nur ein Trick.
Jeremy-chan riß die Augen auf und deutete entsetzt hinter Lotion.
Jeremy-chan: *Was ist DAS?*
Lotion: (dreht sich um)*Was ist was?*
Ein Shiatsu-punkt im Nacken später lag Lotion bewußtlos am Boden. Ryoga kam
erleichtert näher.
Ryoga: "Danke. Du hast mich grad´ wohl zum zweiten Mal gerettet."
Jeremy-chan: "Gern geschehen. Allerdings glaub ich, ich hab mir eine
Feindin gemacht. Das nächste Mal, laß dich einfach schlagen und bleib
am Boden liegen, O.K.?"
#############################################################################
Bis zum Nachmittag hatten sich keine weiteren Zwischenfälle mehr ereignet.
Als Jeremy-chan zu ihrem Kampfsporttraining kam, hatte sich Parfüm zuerst
geweigert das Ryoga zusehen durfte. Aber sie ließ sich dann doch überzeugen,
das es für Ryoga alles schon bekannte Materie war. Dieser zog anerkennend
eine Augenbraue hoch als er sah, welche Fortschritte Jeremy gemacht hatte. Aber
der Stil, in dem sie jetzt trainierte, war ein Anderer. Ryoga kannte diesen
Stil noch nicht, aber er hatte ein paar interessante Techniken.
Etwas später.
Ryoga verstand nicht den Sinn der Sache. Jeremy-chan hatte sich vor mehreren
Minuten in den Schneidersitz gesetzt, ihre Hände mit dem Handteller auf
ihren Knien abgelegt. Seit dem hatte sie sich nicht gerührt, aber Parfüm
schien sie trotzdem interessiert zu beobachten. Langsam begann sich ein
gelbliches, sehr schwaches Glühen um sie zu formen.
Schweißperlen bildeten sich auf Jeremy-chan´s Stirn, und die von Parfüm
bildete Falten. Sie schlug Jeremy-chan mit ihrem Stab auf den Kopf um ihre
Aufmerksamkeit zu kriegen. Sofort erlosch die Aura.
Parfüm: *Wie oft habe ich gesagt, du sollst die Energie fließen lassen? Du
kannst es nicht herbeizwingen. Versuchs nochmal, aber diesmal
besser.*
Jeremy-chan versuchte es erneut. Diesmal berührte Parfüm bei ihr ein paar
Shiatsu-Punkte, um mehr von ihrer Energie freizusetzen. Kurz darauf flackerte
Jeremy-chan´s Aura wieder auf.
Parfüm: *Schon besser. Fang an wenn du bereit bist.*
Jeremy-chan blieb noch einen Moment sitzen, dann öffnete sie ihre Augen und
stand vorsichtig auf. Es schien ihr erhebliche Mühe zu bereiten die
Konzentration zu behalten.
Dann begann sie eine einfache Kata. Sie startete langsam, steigerte aber ihr
Tempo etwas und versuchte sich an komplizierteren Techniken. Zweimal wäre
ihr Glühen fast erstorben, aber Jeremy-chan fing sich jedesmal noch
rechtzeitig und blieb solange reglos stehen, bis sie die Kontrolle wieder-
gefunden hatte.
Als sie fertig war klatschte Ryoga Applaus.
Ryoga: "Bravo, sehr gut. Ich gratuliere."
Jeremy-chan wischte sich den Schweiß aus ihrem Gesicht. "Danke. Es war auch
anstrengend genug." Sie wandte sich an Parfüm. *Wie war es diesmal, Sensei?*
Parfüm: *Nicht schlecht. Ich denke für heute hast du dein Ziel erreicht. Wir
machen morgen weiter.*
Jeremy-chan: (verbeugt sich)*Hai, Sensei.* "Komm Ryoga, wir gehen."
Sie nahm ihre Sachen auf und verließ mit Ryoga die Hütte. Comb, die sich bei
den Unterrichtsstunden immer im Hintergrund hielt, hüpfte neben Parfüm und
sah den Beiden hinterher. *Sie hat viel Talent, nicht war?*
Parfüm: *Das hat sie allerdings. Nur ihre Aura kommt mir irgendwie komisch
vor. Irgendwie anders.*
Comb: *Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.*
Parfüm: *Weißt du was es sein könnte?*
Comb: *Was dir anders vorkommt ist, das ihre Aura einen starken Yin-Anteil
hat. Normalerweise haben nur Männer ein so starkes Yin, Frauen haben
mehr eine Yang-Aura.*
Parfüm: *Meinst du, es liegt daran das sie lesbisch ist?*
Comb: *Keine Ahnung.*
#############################################################################
Nach dem Ende des Unterrichts waren Jeremy-chan und Ryoga auf dem Weg zum
Dorfausgang.
Ryoga: "Du hast große Fortschritte gemacht. Ich hätte Lust, einmal zu testen
wie gut du jetzt bist."
Jeremy-chan: "Kein Problem."
Sie verließen das Dorf, und Jeremy-chan grüßte die Wachen. Die Amazonen
nickten zurück, wobei die Jüngere von ihnen einen schmachtenden Blick auf
Ryoga warf.
Ryoga: "Ich finde es vor allem erstaunlich, wie schnell du eine Aura
manifestierst hast. Ich hab es nur durch Zufall herausgefunden."
Jeremy-chan: "Ich hatte eine gute Lehrerin. Aber es klappt noch nicht so wie
ich es gern´ hätte. Ich kann wohl eine Aura erzeugen, aber wenn ich
versuche mit ihr zu kämpfen verliere ich jedesmal die Konzentration."
Ryoga: "Wenn ich dir einen Tipp geben darf: Versuche deine Aura ständig oben
zu behalten. Wenn du mit deiner Aura laufen und essen kannst, dann
kannst du mit ihr auch irgendwann kompliziertere Dinge tun. Außerdem
stärkst du so dein Ki. Bis jetzt ist es noch ziemlich schwach."
Jeremy-chan: "Das täuscht. Wenn wir weit genug von Joketsuzoku weg sind, dann
zeig ich dir was."
Kurze Zeit später standen sie im Wald auf einer kleinen Lichtung. Der Himmel
begann sich schon langsam Rot zu färben.
Jeremy-chan holte aus Sub-space einen Kessel und verwandelte sich zurück. Er
hatte kürzlich festgestellt, das die Dinge im Sub-space nicht nur aus dem
Raum, sondern auch aus der Zeit genommen wurden. Das hieß, das Wasser blieb
lange genug heiß.
Jeremy: "Als Junge kann ich mein Ki viel besser kontrollieren."
Er schloß die Augen und konzentrierte sich. Seine Aura kam hervor, und gelbes
Feuer umgab ihn. Es war nicht größer, aber viel lebendiger als vorher.
Jeremy öffnete wieder seine Augen. "Wenn ich in meiner