Fanfic: Stirb nicht Akane, Teil 2
Kapitel: Stirb nicht Akane, Teil 2
Eilig rannte Ranma nach Hause. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf und er hatte ein sehr, sehr schlechtes Gefühl. Noch immer versuchte er sich einzureden dass es wahrscheinlich irgendein harmloser Streich war, glaubte jedoch selbst kaum daran.
Keuchend hielt er vor seinem Haus an und stand unschlüssig da. Alles in ihm sträubte sich bei dem Gedanken es zu betreten. Die Entscheidung wurde ihm Abgenommen. Sein Vater kam vor der Tür und sah ihn seltsam an. Noch nie hatte er ihn so ernst erlebt. Noch nie …………
„Ranma komm bitte ins Haus“, sagte Mr. Saotome in einem Tonfall der keine Widerrede zuließ. Er folgte ihm ohne ein Wort zusagen in das Haus und dann auch in das Zimmer von Akane. Alle waren um ihr Bett versammelt. Kasumi, Mr. Tendo, Nabiki, Ryoga und zu seinem Schreck auch Dr. Tofu. Lautlos trat er an das Bett heran und das was er sah, übertraf seine schlimmsten Vorstellungen . Akane lag dort, ihr zitternder Körper so weis wie Schnee, die tiefroten Wunden, die ihr Gesicht und ihren halb verdeckten Oberkörper bedeckten, stachen stark hervor. Ihre Haare wahren Schweißverklebt und ihr Atem ging nur Stoßweise. „Was ist passiert?“ keuchte Ranma ungläubig. „Sie wurde angegriffen“, antwortete Dr. Tofu ernst. „Unmöglich, sie ist doch sonst immer so…...“
„Stark?“ vollendete Mr. Tendo den Satz bitter. „Ja, sie ist stark, stärker als man es von ihr erwartet hätte, aber sie ist nicht unbesiegbar. Akane ist verletzlich wie jeder andere auch…“ er war nicht fähig Weiterzusprechen.
„Dann bringt sie doch ins Spital…“ schrie Ranma aufgebracht. „Das haben wir“ flüsterte Nabiki leise.
„Warum ist sie dann noch hier…?“ entsetz hielt Ranma inne. Ein Gedanke schlich sich langsam und unerbittlich bei ihn ein, so grausam, so furchtbar, das es ihm die ersten paar Minuten fast unmöglich war ihn zu erfassen, bis er mit einer schrecklichen Gewissheit „ Sie wird sterben, nicht war?“ flüsterte
„Die Verletzungen sind zu groß, sie hat starke innere Blutungen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit….“
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Es war bereits Nachmittag als Ranma aus einem Alptraum hochschreckte. Er war auf einem Stuhl neben Akanes Bett eingenickt, wo er die ganze Zeit über sie gewacht hatte. Er streckte sich Geräuschvoll um die lähmende Stille in dem Raum zu verjagen. Wütend rieb er sich seine großen blauen Flecken, die er vor 4 Tagen abbekam als er rasend vor Wut Dr. Tofu angegriffen hatte. Mittlerweile tat es ihm sogar ein bisschen leid, doch damals gab er dem Doktor für alles die Schuld. Er war doch Arzt und es musste einfach eine Lösung geben um seiner Akane zu helfen. Er betrachtete ihr Gesicht. Es war einfach unvorstellbar dass sie sterben sollte. Sein Herz krampfte sich zusammen. „Ranma?“ wisperte plötzlich eine leise Stimme. Er schreckte aus seinen Gedanken hoch. Akane war aufgewacht… Was sollte er bloß sagen. „Ranma was ist passiert?“, flüsterte sie kaum hörbar.
Er schluckte. „Du bist abgegriffen worden, weist du nicht mehr?“
„Es tut so weh, Ranma es tut so weh“ wisperte sie. Er versuchte stark zu wirken, sie nicht zu beunruhigen, ihr vorzulügen das alles wieder so werden würde wie es einmal war, aber er konnte weder sie noch sich überzeugen.
So vergingen mehrere Tage in dem Hause Tendo, in dem es seit dem Tod von Akanes Mutter nicht mehr so bedrückend still war. Nur mit Gewalt konnten sie Ranma dazu bringen mehr als zwei Minuten von Akane fernzubleiben und sich endlich einmal selbst auszurasten.
Ranma sah aus dem Fenster. Es war Herbst, sanft nahm Wind die Kirschblüten von den Bäumen mit, sanft nahm der Wind Akane mit. Es zerriss ihm das Herz sie so leiden zu sehen, zuzusehen wie sie Tag und Tag schwächer wurde. Er trug ein Tablett auf dem Kasumi ihr etwas Suppe und Tee gestellt hatte hinauf. Ranma klopfte an ihre Tür, wartet kurz ab und kam dann herein. Akane lag aufrecht, durch weise Kissen gestützt im Bett und sah ebenfalls dem Windspiel der Kirschblütenblätter zu. Sie reagierte nicht einmal als er die Tür etwas lauter als sonst schloss. In ihrem Arm hielt sie fest, fast angstvoll P´chan umklammert. Er und Ryoga hatten sich geeinigt das er ihr als geduldiges, allgegenwärtiges Haustier am meisten Trost spenden konnte. „Akane?“, fragte er leise, fast andächtig. Sie antwortete nicht. Er stellte das Tablett auf ihren Nachtkasten ab und wartete. Schließlich durchbrach sie traurig die Stille. „Ranma, bring mich weg!“
„Was?“ er schaute sie ungläubig an. Akane drehte sich zu ihm. „Ich will noch einmal den Sonnenuntergang am Meer sehen“, wisperte sie kaum hörbar „ich will das Meer sehen, ein einziges mal, nur ein einziges mal noch.
„Unmöglich“ antwortete er scharf „du musst dich schonen, wieder gesund werden…... „ Ranma hör doch endlich auf, ich flehe dich an hör doch endlich auf,“ flehte sie „denkst du ich weis nicht das ich sterben werde ? Hältst du mich für so blöd? Dicke Tränen rannen ihr die Wangen herunter. Tränen der Angst, Tränen der Verzweiflung.
„Bring mich weg von hier, ich möchte nicht das mir meine Familie dabei zusehen muss, sie haben schon so viel wegen mir gelitten. „Bitte“ keuchte sie und hustete. “Erfüll mir letzten Wunsch, Ranma bitte“
Sie konnte kaum mehr atmen
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„Ranma wo bist du!!! “ ungehört verhallten die Rufe der Familie Tendo im Wind. Erst nach Stunden konnten sie ihn erblicken. Unbeweglich saß er an der Klippe, mit Blick zum Meer, Akane sanft in seinen Armen haltend.
Ihrem friedlichen Gesichtsausdruck zufolge, schien es so als würde sie schlafen. Der Wind spielte sanft um sie herum und trug auch die letzten Kirschblüten mit sich hinweg. Als sie näher kamen, sahen sie das Ranma stumme Tränen über die Wangen rannen. Plötzlich lächelte er leicht „Es war ihre letzte Bitte“ flüsterte er. „ Sie wollte dass wir lächeln, wenn wir an sie denken………..
Fortsetzung unter “Das Tagebuch des Orpheus“
Die Geschichte geht NICHT traurig aus also lest bitte beruhigt weiter