Fanfic: Crossworlds IV - Teil 1
Kapitel: Crossworlds IV - Teil 1
ASCII Pictures präsentiert:
"Crossworlds"
eine Ranma1/2 FanFiction
ein Crossover mit SailorMoon
von Mark Soul
Legaler Hinweis oder Disclaimer:
Wenn mir Ranma1/2 und Sailor Moon gehören würden, glaubt ihr ich würde dann
kostenlose FanFiction ins Netz stellen?
Kapitel 4:
=> Gegenwart; auf dem Friedhof
Ranko seufzte und kickte einen kleinen Stein hin und her. ^Jedes Jahr das
Gleiche. Ich hätte wirklich nicht mitkommen sollen.^ Sie ließ ihre Eltern
und ihren Bruder alleine und ging über den Friedhof zurück zur Straße. Dort
setzte sie sich auf die Mauer und ließ die Beine baumeln.
Ihre Laune besserte sich schlagartig als sie vier bekannte Personen
näherkommen sah. "He Ami," rief sie und hüpfte zurück auf den Boden. "Haben
dich deine Eltern dich heute auch wieder abgeschleppt?" Ami lächelte vielsagend
und nickte leicht.
"Wenn du möchtest, kannst du hier so lange mit deiner Freundin warten," meinte
Frau Mizuno zu ihrer Tochter, "ich weiß ja, das ihr zwei euch nur langweilen
würdet."
Beide Mädchen nickten, und die drei Erwachsenen gingen alleine weiter.
Fassungslos starrte Ranma auf den Grabstein und konnte es einfach nicht
glauben. Immer wieder las er den dort eingravierten Namen. Seine Gedanken
begannen sich rasend schnell im Kreis zu drehen.
Laut der Inschrift war Soun Tendo vor fünfundzwanzig Jahren gestorben. Das
bedeutete, das weder Kasumi, Nabiki, noch Akane geboren waren.
Akane. Der Gedanke an sie versetzte ihm einen schmerzhaften Stich. ^Deshalb
konnte ich sie nicht finden,^ dachte er. ^Es hat sie in dieser Welt nie
gegeben.^ Hilflos ballte er die Fäuste. Was nützte ihm eine zweite Chance,
sein neues Leben, wenn er nicht mit dem Menschen zusammensein konnte den er
liebte?
Seine Überlegungen wurden unterbrochen als drei andere Leute sich zu ihnen
gesellten. Zwei von den Dreien schenkte er nur einen kurzen Blick. Das eine
war die Ärztin die ihm im Krankenhaus behandelt hatte, und eine innere
Stimme verriet ihm das es die Mutter von Ami Mizuno war. Der andere Mann
war Amis Vater.
Aber es war die dritte Person, die schlagartig seine Aufmerksamkeit einnahm.
Sein fremdes Wissen erklärte ihm zwar das es sich um die Schwester von Ken
Mizuno, und somit Amis Tante handelte, aber das registrierte er gar nicht.
Er kannte diese Frau. Sie war ihm noch nie zuvor begegnet, und doch hatte
er ihr Gesicht schon Hunderte Male gesehen. Gesehen auf einem kleinen Bild,
das in einem Schrein im Tendo-Dojo stand, und vor dem Soun Tendo jeden
Sonntag eine Kerze angezündet hatte.
Sie sah jetzt älter aus als auf dem Foto, aber das wunderte ihn nicht, war
die Aufnahme doch schon mehrere Jahre alt gewesen. Und er hatte auch nie ein
aktuelles Bild von ihr gesehen, denn sie war in seiner alten Welt gestorben
lange bevor er in Nerima ankam.
Trotzdem war die Frau, die jetzt quicklebendig vor ihm stand und einen
Blumenstrauß auf das Grab legte, zweifelsohne Kimiko Tendo.
"Frau Tendo," flüsterte Ranma leise. Neue Hoffnung keimte in ihm auf. Hätte
er etwas nachgedacht hätte er gemerkt das es unmöglich war, aber er klammerte
sich an den Gedanken wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm. "Frau Tendo!"
rief er jetzt lauter, und zog sie grob herum. "Ihre Töchter leben, nicht
wahr?" fragte er mit bebender Stimme. "Bitte sagen Sie das Akane lebt."
Kimiko sah ihn nur verständnislos an und versuchte sich loszumachen, aber
Ranma ließ sie nicht fort. "Es war doch sicher nur ein Irrtum," fragte er
weiter, "Sie wohnen nur woanders als früher? Habe ich recht, Frau Tendo?"
"Ranma!" rief Nodoka scharf, "du wirst Fräulein Mizuno sofort loslassen!"
Zu Kimiko gewandt sagte sie: "Bitte entschuldige das Verhalten meines Sohnes,
die letzte Zeit war nicht leicht für ihn."
Aber Ranma hörte nicht, sondern starrte nur erwartungsvoll die junge Frau an.
Genma wurde es zu viel, und er riß Ranma weg. "Was fällt dir ein, Sohn?
Benimm dich gefälligst!"
"Aber Frau Tendo-" begann Ranma.
"Und nenn Mizuno-san nicht so," unterbrach ihn sein Vater, "das ist
unverschämt von dir. Grade hier und heute."
Währenddessen entschuldigte Nodoka sich nochmals bei den Mizunos. "Ich weiß
auch nicht was er hat," sagte sie. "Er benimmt sich die letzten Tage schon
so merkwürdig."
"Aber das macht doch nichts," beruhigte Kimiko. "Junge Leute in dem Alter
sind manchmal etwas impulsiv. Und sonst ist Ranma ja immer höflich gewesen."
"Ich denke auch das es nur eine Überreaktion war," meinte Dr.Mizuno, "die
durch den Streß des Unfalls hervorgerufen wurde. Das legt sich wieder."
"Ja, aber das er dich ausgerechnet mit Tendo anredet ... Es tut mir wirklich
leid."
"Schon gut," sagte Kimiko und lächelte etwas. "Es ist lange genug her, ich
bin längst darüber hinweg gekommen."
Nodoka entschuldigte sich nochmals, dann erklärte Kimiko das Thema für
beendet. Die Saotomes und Mizunos hielten noch eine Gedenkminute am Grab,
dann verließen sie, sich leise unterhaltend, den Friedhof.
Ranma ging wie in Trance hinterher. Seine Gedanken kreisten um den
Todestag von Soun Tendo: Vor fast fünfundzwanzig Jahren. Lange bevor eine
seiner Töchter geboren wurde. Soweit Ranma es wußte, sogar bevor Soun und
Kimiko geheiratet hatten. Im Klartext hieß das: Familie Tendo existierte in
dieser Welt nicht.
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=> Saotome-Residenz; Abendessen
Lustlos stocherte Ranma auf seinem Teller herum, mit den Gedanken
offensichtlich woanders. Der Rest der Familie sah dem eine Weile zu, dann
wurde es Nodoka zu viel. "Was ist los?" fragte sie besorgt. "Seit heute
Nachmittag hast du kein Wort mehr gesagt. Bedrückt dich etwas?"
Zuerst gab er keine Antwort, erst als Ranko ihm gegen das Schienbein trat
sah er auf. "Nein, es ... es ist nichts," sagte er abwesend.
Die Antwort war für Nodoka nicht sonderlich zufriedenstellend. "Wenn du
Probleme hast, du weißt das du mit uns über alles reden kannst."
"Nein, ist schon gut." Er schob gelangweilt ein Stück Brokkoli von links nach
rechts, dann atmete er tief ein und sah seinen Vater an. "Pops, ich ... wie
ist Herr Tendo damals gestorben?" fragte er offen heraus.
Genma stoppte mitten in der Bewegung, was Ranko sofort nutzte um ihm das
Essen von der Gabel zu klauen.
"Ranma, das war nicht sehr nett," tadelte Nodoka.
"Aber ich hab´ doch nur eine Frage gestellt."
"Du weißt wie er auf dieses Thema reagiert."
Ranma sah Genma an. Dieser aß schweigend weiter. Er wartete noch einen
Augenblick auf eine Antwort, dann schob Ranma seinen Teller zurück. "Ich habe
keinen Appetit mehr," sagte er und ging nach oben in sein Zimmer.
Genma und Nodoka sahen ihren Sohn hinterher, dann sich gegenseitig an und
zuckten mit den Schultern. Ranko deutete mit vollem Mund auf Ranmas Teller.
"Das will er nicht mehr, oder?" Ohne eine Antwort abzuwarten griff sie nach
dem Essen. "Wäre ja zu schade wenn es verkommen würde," schmatzte sie.
Oben in seinem Zimmer stand Ranma am Fenster und starrte hinaus in die
Dunkelheit. Nach einer Weile kam seine Mutter noch mal hinein und erkundigte
sich nach ihm, aber er tat so als wäre sie gar nicht da. Sie ging wieder.
Etwas später verstummten auch die anderen Geräusche im Haus. Nur Genmas
Schnarchen konnten Ranmas geschärfte Sinne noch hören.
Dann plötzlich nahm er noch etwas anderes wahr: Jemand war in seinem Zimmer.
Jemand mit unverwechselbarer Aura. "Warum bin ich hier?" flüsterte er, und
wußte doch das jedes seiner Worte verstanden wurde.
"Weil du ein besseres Leben wolltest. Und auch bekommen hast," kam die
Antwort.
"Was nützt mir ein bessere Leben wenn ich es mit niemanden teilen kann?"
Ärgerlich fuhr Ranma herum und sah den Engel an. "Du hast gewußt, das Akane
in dieser Welt nicht existiert, nicht wahr?"
Shadow nickte langsam. "Ja, das war mir bekannt."
"Und trotzdem hast du mich ausgerechnet in diese Welt geschickt?" Wütend
schlug Ranma mit der Faust auf den Schreibtisch. "Verdammt, was zu Teufel
soll ich-"
Abrupt spreizte der Engel