Unbewusste Leidenschaft
Eine Erschreckende Tatsache
Unbewusste Leidenschaft – 2
Ranma schüttelte Shampoo, Kodachi und Ukyo ab. „Aber Airen! Du Machoweib doch nicht hinterher rennen, oder?“ Aber Ranma war schon verschwunden.
Ranma rief nach Akane, doch er bekam keine Antwort. Er suchte sie in ihrem Zimmer, doch dort war sie nicht. *Vielleicht ist sie im Dojo und trainiert ihren Frust ab, so wie sonst auch immer wenn sie sich nicht gut fühlt.* Doch vergebens. Er lief im ganzen Haus herum, im Garten, im Wald, auf der Straße, doch sie war einfach spurlos verschwunden.
Schließlich kam er zum Park.
Dort saß Akane, einsam auf einer Bank. Ihre sonst so fröhlichen Augen waren ausdruckslos. Sie weinte nicht, dennoch erfüllte Ranma eine seltsame Leere, als er sie sah.
Er ging zu ihr. Sie regte sich nicht, als er sich näherte. Vorsichtig setzte er sich neben sie. Der Wind stich ihr durchs Haar. „Akane, ich … ich wollte das nicht. Diese dummen Gänse … sie kamen einfach auf mich zu … du musst mir glauben Akane. Wenn ich eine von euch heiraten werde, dann auf jeden Fall dich!“ Ein unscheinbarer Schimmer erfüllte Akanes Augen, die jedoch von ihrem blauen Haar verdeckt wurden. „Ich möchte das nicht … wenn die mich … naja, wenn die mich immer umarmen…“ Akane blickte auf. „Wirklich?“ „Ja! Du musst nur genau hinsehen, dann kannst du mit Sicherheit jedes Mal erkennen, das ich versuche sie loszuwerden!“ Plötzlich fiel Akane Ranma um den Hals, und Ranma wurde rot um die Nase. „Ich werde darauf achten!“, sagte sie und schon war sie auch schon wieder um die nächste Ecke verschwunden.
Mit den Händen hinter dem Kopf verschränkt lief Ranma neben Akane zur Schule. Heute waren sie pünktlich. Plötzlich kam Ukyo um die Ecke. Akane fühlte sich für alles gewappnet, doch Ukyo tat nicht das Erwartete. Sie sagte nichts, kam Ranma nur langsam entgegen. Sie blickte ihm in die Augen. *Sie ist wirklich hübsch*, dachte Ranma als er auch schon ihre Lippen auf den seinen spürte. Akane stand daneben als die Wut auch schon in ihr aufkochte. „Achte darauf… Achte darauf!“ Ranmas Worte kamen ihr plötzlich in den Sinn. Sie beobachtete das Geschehen, doch Ranma zeigte keine Anzeichen von Abneigung.
Mit Tränen in den Augen rannte Akane zur Schule.
„Warte doch, Akane!“ Die Schule war zu Ende, doch Akane war wegen Kopfschmerzen schon früher nach Hause gegangen. Ranma rannte den Weg zum Tendo-Dojo.
Akane prügelte mit voller Wucht auf eine Strohpuppe ein, als Ranma die Tür des Dojos öffnete.
„Akane, ich…“ „Was!? Geh doch zu deiner Ukyo, denn ich bin ja eh nur ein blödes Machoweib!“ Das war Ranma zu viel. Er wollte sich doch nur entschuldigen! „Da hast du völlig recht! Und ’nen fetten Hintern hast du, und flach wie ’n Brett bist du auch noch!“ Jetzt wurde es Akane zu bunt. Mit Tränen in den Augen flüsterte sie: „Ich werde meinen Vater heute noch bitten, die Verlobung zu lösen…“, doch Ranma konnte es laut und deutlich hören. Die Worte schallten in seinem Kopf wider. Sie wollte die Verlobung lösen? Nein, das durfte sie nicht. Doch stur wie er war beging er den größten Fehler seines Leben. „Dann lös die Verlobung doch! Das hab ich mir eh schon immer gewünscht! Dich hätte ich sowieso nie geheiratet!“ Akane verlies das Dojo, in der Hoffnung, das Ranma sie noch einmal anhalten und sie bitten würde, die Verlobung nicht zu lösen. Doch nichts geschah.
Am Abend saß Ranma am Fenster und blickte in den Sternenhimmel. *Sie wird die Verlobung lösen…* Dabei wollte er das gar nicht. Eine einzige Träne rollte seine Wange hinunter.
Akane wollte Ranma noch etwas Zeit lassen, daher ging sie erst am nächsten morgen zu Soun. Doch Ranma hatte nicht mehr mit ihr geredet.
„Paps, ich möchte dich um etwas bitten.“ „Sprich, mein Kind.“ „Ich möchte, dass du die Verlobung zwischen mir und Ranma löst.“ Soun hörte auf zu essen und schien wie erstarrt. „Aber wieso denn?“ „Ich komme einfach nicht mit Ranma zurecht. Dauernd streiten wir uns und außerdem kann ich ihn nicht leiden und er kann mich nicht leiden. Wie soll das weiter geh’n, wenn wir tatsächlich heiraten würden?“ Tränenüberströmt willigte Soun ein mit Genma darüber zu reden.
Am Abend waren Akane und Ranma nicht mehr verlobt. Allerdings hatte Genma Soun überredet aus Freundschaft nicht ausziehen zu müssen.
Erst nach einer Woche sprachen Ranma und Akane wieder flüchtig miteinander. Nach zwei Wochen sprachen sie zwar wieder richtig miteinander, aber immer mit einem verächtlichen Unterton, und auch nur das nötigste.
Erst nach zwei Monaten war alles wieder beim Alten, nur eben, dass Akane und Ranma nicht mehr verlobt waren.
Nach ein paar Tagen ging die Familie zu einer Veranstaltung von fernen Verwandten, eine Art Familientradition. Allerdings durften Ranma und Akane noch nicht mit, erst nächstes Jahr. Sie mussten sich also selbst beschäftigen, einschließlich selbst kochen. Mit der Zeit würden die Gerichte einigermaßen verträglich, denn mit Ranmas Hilfe konnte Akane die RICHTIGEN Gewürze benutzen. Etwas angebrannt war es zwar immer, doch mit der Zeit schmeckten Akanes Gerichte immer besser.
2 Wochen sollten die anderen noch verreist sein, als Akane mit Ranmas Hilfe und der zahlreicher Kochbücher so gut wie perfekt kochen konnte.
An einem Samstag wollten Akane und Ranma nun etwas unternehmen, denn es war wieder mal ausgesprochen langweilig im Hause Tendo.
Also gingen die zwei in den Park.
Als sie gerade auf einer Bank saßen kam Ranma eine Idee. „Wollen wir nicht ein Eis essen?“ „Aber natürlich! Hm… ich freu mich schon.“
Also gingen die beiden zum Eiswagen. Als Akane gerade ihr Geld herauskramen wollte fasste Ranma sie am Arm. „Lass nur, ich bezahl schon.“
Akane schleckte genüsslich an ihrem Eis. Ranma blickte zu ihr herüber, doch sie wendete den Blick nicht ab. Bestimmt eine Minute blickten sie sich in die Augen, als plötzlich beide etwas rot um die Nase wurden und den Blick verlegen abwendeten.
Als sie fertig waren war nicht viel Zeit vergangen. Da fiel ihnen ein, das ein kleines Stadtfest mit ein Paar Fahrgeschäften heute eröffnen würde.
Als sie angekommen waren sahen sie zuerst die Geisterbahn. Ranma wollt natürlich sofort drauf und zog die etwas widerwillige Akane hinter sich her.
Sie saßen in einem Wagen. Es war nicht sonderlich aufregend, bis sie ungefähr die Mitte der Fahrt erreicht hatten. Ein schrecklicher Schrei ertönte und Akane fiel Ranma vor Angst in die Arme.
Ranma war etwas verdutzt, bis er sie dann sanft an sich drückte und er die Wärme spürte, die von ihr ausging.
Sie stiegen aus und Akane fiel ein, dass am Montag der Sommerball sein würde und sie noch keinen Tanzpartner hatte, geschweige denn schon etwas Tanzen geübt hatte. Ranma hatte auch noch nicht geübt und so beschlossen sie, ins Dojo zu gehen und etwas zu üben.
Bei dem Vorschlag von Akane wurde Ranma etwas rot um die Nase, doch er freute sich darauf mit Akane zu tanzen.