Fanfic: JB-chan+Rai-kun; das Duo des Bösen 6
Untertitel: Nach dem Kampf
Kapitel: Nach dem Kampf
Am nächsten Morgen wachten JB und Rai früh auf. Es war Sonntag. Rai hatte nun keine starken Schmerzen mehr und versuchte aufzustehen. Das hätte er aber besser lassen sollen. Sofort tat ihm der gesamte Körper weh und er konnte kaum stehen. Er sank zu Boden. JB sagte nichts. Ruckartig verwandelte sie sich in den wirbelnden Pegasus und lud ihn auf ihren Rücken.
Sie sah zu, dass er gut auf ihr lag und ging vorsichtig weiter, damit er nicht zu stark erschüttert wurde, bei seinen Verletzungen. Rai verspürte ein eigenartiges aber angenehmes Kribbeln in der Magengegend. Er fühlte, wie sein Gesicht errötete. Er konnte das seidig weiche Fell unter sich spüren, auf dem er am liebsten einschlafen wollte.
JB wollte sich innerlich gerade wieder über den verlorenen Kampf ärgern, doch es gelang ihr nicht, weil sie daran denken musste, dass ihr Freund auf ihrem Rücken liegt. Sie fühlte, wie ihr Herz höher schlug. Dauernd musste sie einen Blick zurück werfen, um ihn zu sehen. Rai schien wieder zu schlafen. Er krallte sich sanft in das Fell ein und streichelte es hin und wieder. Es fühlte sich so angenehm an... Das war JB zu viel. Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause, bevor ihr Herz noch zerspringt und ihr Kopf durch den Blutstau explodierte. Sie ging in einem Trance ähnlichen Zustand etwas schneller.
Nach ein paar Minuten kamen sie bei der Villa an. Ein Butler hielt sich gerade im Garten auf, sah die Beiden und begriff sofort. Mit seinem Handy rief er 2 weitere Butler an, die kurz darauf mit einer Trage ankamen und Rai darauf legten. JB nickte dem Butler mit dem Handy zu und verwandelte sich wieder in einen Menschen.
„Clyde.“, sagte sie danach. „Punkt 12 Uhr gibts Essen.“ „Ist gut, Chef!“ „Und, Clyde.“ „Ja?“ „Bringen Sie frisches Verbandzeug. Außerdem Wundbenzin und Antibiotika.“ „ Okily Dokily!“, sagte der Butler und wollte weitergehen. „Und Clyde.“ Er blieb sofort stehen. „Ja?“ „Sehen Sie weniger Simpsons im Fernsehen.“, sagte JB trocken und ging ins Haus. Sobald sie drinnen war, fragte sich der Butler: „Woher weiß sie, dass ich mir die Simpsons im Fernsehen anschau?“
Drinnen in der Villa saß JB auf der Couch im Wohnzimmer und trank einen Campari Orange. Plötzlich dachte sie wieder an Rai, der auf ihrem Rücken lag und sie unbewusst kraulte. Sie nahm einen Schluck und hielt inne. Was war das wieder für ein Gefühl, das sie dabei empfand? In letzter Zeit empfand sie sowas des Öfteren. Eigenartig. Sie entleerte das Glas und stellte den Campari in den Schrank.
Als sie den Schrank abschloss, betrat der Butler James den Raum mit dem Verbandszeug und den anderen Dingen. „Sehr gut, James.“, sagte JB und steckte ihm einen 100 Yenn Schein in die Brusttasche. „Bringen Sie es zu Rai. Ich komme nach.“ James nickte und schritt davon. JB nahm eine Flasche Gin und wollte diesen in ein Glas schenken und trinken. Doch sie hielt inne, schaute nachdenklich auf die Flasche und stellte diese zurück. Sie hatte sich doch vor einigen Tagen geschworen etwas kürzer zu treten.
Sie ging ins Zimmer, wo sich Rai befand. Sie öffnete vorsichtig die Tür und sah hinein. Er war hellwach und schien frustriert zu sein. „Na? Wie geht’s?“, fragte sie und setzte sich auf einen Stuhl neben Rai. „Schmerzen, was sonst? Aber wie es mir geht ist doch egal. Was kümmert das dich?“ „*verdammt! Was soll ich sagen?* Ähm... eigentlich kümmerts mich schon...*jetzt ist alles aus.* “ Rai schien überrascht zu sein und schaute sie an. „*was sagt sie?* Achso? Wieso denn?“ „*scheiße! Was sag ich jetzt?* Weil du der Einzige bist, den ich habe.“ Sie legte die Hand auf den Bettrand und merkte viel zu spät, dass sie diese auf Rai’s Hand gelegt hatte! *oh, nein!*, Dachte sie sich und empfand wieder dieses Kribbeln. Rai spürte auch ihre Hand und sah sie mit errötetem Gesicht an. Sie auch. Nach einer kurzen Pause des Errötens und Starren zogen beide ihre Hände zurück und murmelten verlegen „Entschuldigung.“ Stille. Dann brachte Rai den Mut auf um zu fragen: „Wie meintest du das vorhin? *Wie wohl, du Hirni?*“ „Naja... ich, ähh... meinte, weil du die selben Einstellungen hast, wie ich. Du bist böse wie ich, und so. *gute Antwort.*“ „Achso... *Gute Antwort*“ „Ich bin eigentlich wegen etwas anderem hier.“, sagte JB und deutete auf das Zeugs, das James gebracht hatte. „Du hast Wundfieber. Und das muss weg!“, sprachs und nahm das Wundbenzin in die Hand. „Ausziehen musst du dich ja nicht mehr. Deine Sachen liegen in der Ecke.“
Jetzt erst bemerkte, dass Rai nichts anhatte außer eine Boxershort. JB versuchte es zu vermeiden, den muskel bepackten Körper anzusehen und träufelte etwas Benzin auf einen Wattepad. „Das wird leeiiiiider etwas wehtun!“, meinte JB und schritt auf ihn zu. „Ach was! Ich halts aus!“, antwortete Rai.
Sofort legte sie das Wattestück auf eine Wunde am rechten Oberschenkel. Rai erstarrte. Ein brennender Schmerz durchzog seinen Schenkel. Damit hatte er nicht gerechnet. Es brannte wie Feuer. Amüsiert sah sie seinen schmerzverzerrten Gesichtsausdruck und flüsterte ihm grinsend ins Ohr: „Tut’s eh nicht weh?“ „N-Nein...“, brachte Rai gerade noch heraus. „Dann ist’s gut!“, lachte sie und behandelte weiter. Für Rai war es die reinste Tortur. Er biss die Zähne zusammen und versuchte möglichst nicht zu schreien.
Nach der Reinigung, schwitzte Rai leicht auf der Stirn und atmete erleichtert auf. JB wickelte ihn mit dem Verband ein. „Zum Glück kenn ich mich mit Medizin aus, da ich das von meinen Eltern geerbt habe.“, meinte JB und musste an sie denken. Yin und Yang, ihre Eltern. Wie es ihnen wohl ging? Sie musterte rai. Was fehlte noch? Sie bemerkte seine verletzte Nase, die noch immer ein wenig blutete und geschwollen war. „Deine Nase haben wir vergessen, Rai!“ „Meine Nase?“
JB setzte sich auf den Kopfteil ans Bett und griff zu einem Eimer Eis. *oh, nein! Ich weiß, was jetzt kommt!*, Dachte sich Rai. JB legte seinen Kopf in ihrem Schoß. Er genoss es ihr in ihre hübschen Augen schauen zu können und vergaß für einen Augenblick seine Schmerzen. Zu früh gefreut! Sie drückte einen Eiswürfel an seine Nase. Was für ein Schmerz! Rai schrie leise auf. „Es tut weh! Es tut weh!“, winselte er und versuchte sich zuwehren. „Halt still. Es stoppt die Blutung!“, flüsterte JB sanft und sah ihn an. Rai spürte den Schmerz, der sich durch seinen Kopf zu fressen schien, immer weniger, als er ihr Gesicht wieder sah.