Fanfic: Lieben heißt loslassen (2)
Kapitel: Anfang und Ende (2)
Hi Leute!
Das ist der zweite Teil ( oder das zweite Kapitel von dieser FF)
Ich weiß noch nicht, was ich schreiben soll... *überleg* *qualm*
Ende und Anfang (2)
„...reden...“
‚ denken ‚
auseinandergeschriebene Wörter werden betont
Akiko packte ihre Koffer als ich nach Hause kam. Sie tat es so schnell sie nur konnte, nahm nur die wichtigsten Sachen mit. Als wenn sie es nicht mehr aushalten konnte, hier bei mir zu wohnen. Ihr Gesicht war blass und ihre Augen noch rot vom Weinen...
„Akiko?“
Ich stand an der Türschwelle des Schlafzimmers und beobachtete sie. Endlich drehte sie ihr Gesicht in meine Richtung und es kam mir so vor, als ob sie mich das aller erste Mal ansehen würde. Ihr Gesichtsausdruck drückte Traurigkeit, Enttäuschung und Wut aus.
Am meisten Wut. Sie hatte mich noch nie so angeguckt. Wirklich noch nie.
Dann drehte sie ihr Gesicht wieder weg und nahm etwas von ihrem Nachtisch.
Mein Handy. Sie warf es mir entgegen. Nicht leicht, sondern fest. Mit viel Kraft.
Es war eine Angewohnheit von ihr. Wenn wir uns stritten, kam es schon mal vor, dass Gegenstände durch die Zimmer flogen.
Unser Schlafzimmer war nicht riesig, aber auch nicht klein. Die Treffchancen waren hoch.
Das Handy prallte gegen meinen Oberkörper und fiel dann zu Boden.
Ich bückte mich, um es aufzuheben.
„Das werde ich dir nie vergeben...“ sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Nie.“
Sie zeigte auf mein Handy. „Warum hörst du nicht deine Nachricht ab?!“
Ich drückte auf die Mailbox-Taste und Ginas Stimme war zu hören... Verschlafen und müde...
„Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn du gehst, bevor ich aufwache... aber bitte fühl dich nicht schlecht... wegen gestern Nacht... Bitte. Es war schön dich an der Bar zu treffen und mich mit dir zu unterhalten...
Deine Frau hat so viel Glück... jemanden wie dich zu haben... bis dann, Ranma...“
„Hast du mit dieser Frau geschlafen?“ fragte Akiko mich. Sie schüttelte ihren Kopf. „Warum frage ich denn überhaupt? Ich kenne die Wahrheit genauso gut wie du... aber ich frage dich... weil... weil ich von dir hören will... dass... es n i c h t wahr ist. Aber es ist wahr. Alles. Alles, Ranma...“
Ich ging ein paar Schritte auf sie zu und versuchte meine Arme um ihren zitternden Körper zu legen. Nein, ich wollte sie nicht umarmen. Ich wollte sie nur festhalten... versuchen sie zu beruhigen... sie zu stoppen... sie daran hindern, mich zu verlassen... sie daran zu hindern, von mir wegzugehen... aber sie schüttelte meine Arme ab und fing an zu schluchzen...
„Sie ist irgendeine von diesen Frauen, die sich Abends an die Bar setzen und auf Gesellschaft warten, nicht wahr?“ sagte Akiko, während sie ihre Blusen und Jacken vom Kleiderbügel riss und in den Koffer warf. „Irgendeine von diesen Schlampen! Ich kann nicht glauben, was du getan hast, Ranma!“
„Sie ist wirklich nett! Du würdest sie mögen!“ wandte ich ein, obwohl es ziemlich dumm war.
Ich bemerkte es erst, als die Worte durch meine große Klappe rutschten. Aber dann war es schon zu spät... Akiko legte ihre Leggins zur Seite, die sie gerade in den Koffer packen wollte und kam auf mich zu.
„Du Idiot!“ Dann gab sie mir eine harte Ohrfeige. Sie wusste gar nicht, wie man einen Menschen wirklich verletzen konnte. Akiko konnte niemanden schlagen. Aber sie hatte es getan. Mich. Doch ich wusste, dass sie es gar nicht wollte. Fassungslos starrte sie auf ihre Hand. Einen Augenblick dachte ich, dass sie schmerzen würde, doch es war nicht so. Sie ballte sie zu einer Faust.
„Du denkst, dass es etwas romantisches war... oder... oder... irgendetwas in dieser Art.“ Sagte sie. „Aber das war es nicht... es... es war nur... nur... Scheiße. Richtig scheiße. Liebst du sie?“
„Was?“
„Bist du in diese Frau verliebt?“
„Es war nicht das was du denkst, Akiko.“
„Wenn sie m e i n Leben will, dann kann sie es haben. Alles. Auch dich. B e s o n d e r s dich, Ranma. Weil... weil es alles nur gelogen ist.“
„Bitte, Akiko... Es war ein Fehler. Ein schrecklicher Fehler, okay?“ Ich suchte nach Wörtern, die das Geschehen beschreiben konnten. „Es... es hat nichts bedeutet.“ Versuchte ich es ihr zu erklären.
Sie fing an zu lachen und weinte zur selben Zeit.
„Verstehst du nicht, Ranma? Verstehst du nicht, dass es das noch verschlimmert?“ flüsterte sie. „Verstehst du eigentlich überhaupt nichts?“
Sie senkte ihren Kopf und ließ die Tränen an ihren Wangen runterlaufen. Sie wischte sie nicht weg, ließ sie auf den Teppichboden tropfen.
Ich wollte meine Arme wieder um sie legen... doch irgendetwas hielt mich eigenartigerweise zurück.
„Du bist wie mein Vater.“ Schluchzte sie und ich wusste, dass es das schlimmste war, dass sie jemals sagen konnte.
Ihr Vater war ein Trinker. Er ließ seine Familie im Stich um in eine Bar zu gehen und mit anderen Frauen ins Bett zu gehen. Akiko hasste ihn dafür, dass er ihre Mutter mit ihrem Kummer und ihrer Krankheit, Krebs, alleine ließ.
Ihre Mutter starb vor sieben Jahren. Von da an, hatte sie beschlossen Krankenschwester zu werden, um anderen Menschen zu helfen. Und ihrem Vater hatte sie nie vergeben.
„Bitte, Akiko.“ Sagte ich. „Bitte...“
Sie schüttelte ihren Kopf, als wenn sie mich nicht verstehen würde... oder als wenn sie mich nicht verstehen w o l l t e.
„Was, Ranma? Bitte? Bitte, wofür?“
„Bitte...“ wiederholte ich noch einmal. „Hör nicht auf mich zu lieben...“
„Aber du hättest es w i s s e n sollen!“ Sie machte den Koffer zu, obwohl noch ein paar Hosen und Sweatshirts auf dem Bett lagen. „Du hättest wissen müssen, dass d a s das einzige ist... das ich dir niemals vergeben könnte... auch wenn ich wollte, Ranma... Du hättest wissen müssen, dass ich keinen Mann lieben kann, der mich nicht liebt... nur mich... Und wenn du das nicht wusstest... dann kennst du mich nicht richtig.“
Ich ging hinter ihr her, als sie den Koffer nach draußen trug. Ich ließ sie bis zur Türschwelle gehen... und dann realisierte ich, dass ich es nicht ohne sie aushalten konnte... das ich nicht ohne sie Sein konnte...
Ich packte sie am Handgelenk.
Sie hielt einen Moment inne.
„Was willst du noch?“
„Sag mir, wo du hingehst! Sag mir nur, wo du hingehst.“
„Nein. Nein, Ranma.“
„Sag es mir. Bitte.“
„Nein.“
Sie riss sich von meinem Griff los und schloss ihr Auto auf. Den Koffer packte sie auf dem Rücksitz.
„Wo gehst du hin?“ rief ich, als ich sah, dass sie einstieg.
Doch sie antwortete mir nicht. Und dann verließ sie mich. Ihre Augen waren hart und leuchteten. Sie war jemand anderes. Das war nicht meine Akiko.
Ich beobachtete das Auto, bis es um die Ecke der Straße bog, wo wir zusammen gewohnt haben.
Ich weiß nicht, wie ich mich gefühlt habe, nachdem Akiko mich verlassen hatte... Leer vielleicht... einsam... Ziellos lief ich in dem Haus auf und ab.
Nach drei Stunden hielt ich es nicht mehr aus.
Ich rief ich Gina an. Eine Sehnsucht überkam mich... ich wollte nicht mit ihr schlafen.. ich wollte nur... jemanden mit dem ich reden kann...
„Hallo?“ meldete sie sich.
„Gina?“
„Ranma, du?“
„Ähm... ja.“
Ich hörte wie sie kicherte.
„Was gibt’s denn da zu lachen?“
„Na ja... du hast mich ja heute abserviert... und dann...“
„... es ist nicht deswegen.“
„Ich weiss. Was ist?“
„Akiko hat mich verlassen.“
„Und warum rufst du mich an?“
„Ich... ich brauche jemanden zum Reden.“
„oh...“
„Ich... ich kann dich verstehen, wenn du nicht willst... immerhin... hab ich dir weh getan...“
„Nein, du hast mir nicht wehgetan! Es ist nur... überraschend, weißt du...“
„Verstehe.“
„Willst du vorbei kommen? Ich bin an der Hotelbar.“
„Okay.“
„Bis gleich.“
„Ja, bis gleich.“
Ich legte auf und machte mich auf dem Weg zu ihr.
Sie war nicht an der Hotelbar. Sie stand, ihre Arme verschränkt, vor dem Hotel und sah sich suchend um. Nach mir?
Als ich ausstieg, kam sie mir auf halbem Wege entgegen. Etwas verschüchtert blickte ich auf dem Boden. Sie lächelte und bückte sich nach vorne um mein Gesicht zu sehen.
„Sei, mir gegenüber, nicht so gehemmt.“
„Hm...“
„Mir geht es gut. Wirklich.“
„Bist du dir sicher?“
„Sehr sicher.“
„Okay... ich will dir nicht noch mehr weh tun.“
„Hör auf. Ich bin nicht sauer auf dich. Wollen wir uns lieber in das Hotel Café setzen?“
„Gut.“
Ich wagte wieder gerade aus zu schauen und ging neben ihr her. Ich wusste warum sie sich lieber ins Café setzen wollte.
Hatte es mit gestern abend zu tun?
Das Café war wie jede in Japan auch. Nur, dass die Umgebung etwas anderes war. Das Hotel indem Gina sich aufhielt, war nicht gerade das schlechteste. Innen war der Fußboden aus Marmor und auch in der Nähe der Rezeption ragten riesige Marmorsäulen.
„Was willst du trinken?“ fragte sie mich, als wir das kleine Café erreichten.
„Cola.“
Sie grinste.
„Für mich auch, bitte.“ Sagte sie zu der Bedienung und sah dann wieder zu mir. „Sie hat dich verlassen?“
Ich nickte. Wir suchten uns einen Platz und setzten uns hin.
„Ja... gerade eben.“
Gerade eben war zwar gelogen... aber was sind schon drei Stunden im Vergleich zu drei Jahren, die ich jetzt ohne sie verbringen würde.
„Oh... Ranma... das... das tut mir Leid. Wirklich. Ich wollte nicht, dass deine Ehe wegen mir zerbricht...“
Der Kellner brachte uns die Getränke und sofort trank Gina gierig die Hälfte schon aus.
„Nun... das ist eben Pech.“ Ich zuckte mit den Schultern und es sah so aus, als wäre es mir ziemlich egal. Aber das war es nicht. Ich vermisste Akiko. Ich sehnte mich nach ihr.
Auch Gina erkannte, dass es mir nicht egal war. Sanft legte sie ihre Hand auf die meine.
„Hey... das wird schon wieder.“
„Ich liebe sie immer noch. Und ich weiss nicht wie ich darüber hinweg kommen soll.“