Fanfic: mal was anderes
Kapitel: buch
09.11.03
schätzt euch glücklich! ihr seid (fast) die ersten, die das erste kurzkapitel von meinem zukünftigen bestseller lesen dürfen... (--'''')
bitte schreibt mir was ihr davon haltet, was euch gefallen hat, was nicht, und ob ich's nicht vielleicht doch lieber lassen sollte...
es kommt vor noch ein vorwort dazu, das einiges im vorfeld klären wird, und ich versuch im lauf der handlung alle fragen, die aufkommen könnten, zu beantworten. ob ich damit erfolg hab, ist die nächsten frage. ich will euch nur bitten dass ihr mir sagt ob ihr euch ein buch, ds so anfängt, kaufen würdet oder nicht, und zwar GANZ EHRLICH!! nehmt an, ihr müsstet dafür eure letzten zwanzig euro raushauen, mit denen ihr euch eigentlich was anderes kaufen wolltet,
das ihr nötig braucht... jetzt siehts doch gleich ganz anders aus, oder?
Ihr Name war Orín
[das ist erst der arbeitstitel... wenn wer einen besseren weiß, nur immer her damit!]
Staub lag über dem Schlachtfeld.
Staub war überall. Wirbelte hoch in die Luft, aufgewühlt von den Füßen und fallenden Körpern der kämpfenden Völker. Färbte die Luft grau und legte sich als grauer Schleier über Gefallene wie Lebende, ein Leichentuch für Untote.
Lass mich nicht sterben.
Die Luft war heiß, ein Nebel stand über dem Boden, Staub und Rauch und Schreie, Schreie, Schreie. Schweiß und Blut und Erbrochenes, der Geruch des Todes. Alles war Tod.
Sie rutschte auf der festgetrampelten Erde. Nicht nach unten schauen. Wenn du auf etwas ausrutscht, schau nie nach unten. Ein Bleigewicht lag auf ihrer Brust. Sie keuchte schwer; ihr Hals brannte bis in den Magen hinunter.
Und die Rak kam näher.
Ihr Herz hämmerte, schnell und hart wie Trommelschläge. Sie sah nichts außer dem Schafsgesicht das auf sie zu kam, Zähne fletschend, Reißzähne, Bewegungen grauer Körper rund um sie, nah, doch weit weg; hörte nur die Schreie, mit tauben Ohren, und sie wich zurück vor diesen Zähnen, Augen, die brennen wie grünes Feuer.
Ich will nicht sterben.
Die Bewegungen der Rak waren unsicher, ihr Körper, ihr Gesicht blutverschmiert.
Genau so wie sie.
Die grünen Augen flackerten.
Ihre Hände krampften sich um den Schaft des Speers.
Die Rak senkte den Kopf. Blutige Hörner zielten auf ihren Bauch.
Ihre Muskeln spannten sich. Spannten sich zum zerreißen.
Und die Rak griff an.
Sie duckte sich. Die Speerspitze wies nach vorn.
Sie setzte der Rak entgegen.
Es war nur ein dumpfer Aufprall. Die kristallene Speerspitze durchschlug den stählernen Panzer; durchschlug den Knochen. Blut spritzte. Ihr ins Gesicht.
Sie prallte zurück, riss die Waffe mit aller Macht aus dem Körper ihrer Gegnerin. Es war kein sauberer Stoß gewesen.
Sie zielte auf die Stirn der Sterbenden. Zwischen den Widderhörnern.
Selbst noch im Tod fletschte die Rak blutige Zähne.
Zu dumm für dich, dass du keine Waffe mehr hattest.
Staub legte sich über die Tote.
Sie drehte sich weg.
Das Blut ihres Opfers rieselte über ihre Wangen.
Übelkeit stieg in ihr hoch, eine alte Bekannte.
Ihr Blick klärte sich. Aus dem grauen Wogen um sie herum wurden wieder kämpfende Wesen. Sie hörte die Schreie, Ächzen, Waffenklirren.
Keine Zeit zum träumen.
Ich werde nicht sterben.
Sie würde leben, wie jedes Mal. Ihre Gegner würden fallen unter ihrer Klinge, Frau oder Mann. Und sie würde leben.
Ihr werdet sterben!
Sie wirbelte herum. Die Klinge ihres Speers traf auf Widerstand. Prallte ab.
Ihre Hände waren taub.
Sie stieß erneut zu. Noch einmal leistete das Kettenhemd des Trolls keinen Widerstand.
Die Axt zum Schlag erhoben kippte der Negek nach vorn. Sie wich aus. Dunkles Blut breitete sich unter dem drahtigen Körper aus. Ein süßer Geruch.
Sie sah nicht hin. Niemals hin sehen.
Schreie. Hilfeschreie.
Helft euch selber.
Ganz in der Nähe fiel ein Elf unter den Faustäxten eines zweiten Negek. Fast anmutig ging er zu Boden.
Sie atmete schwer, und setzte sich in Bewegung.
Gemächlich trat der Troll ihm auf den Arm.
Der Schrei des Elfs ging unter im Toben der Schlacht.
‚Im Kampf kannst du dich auf niemanden verlassen. Im Kampf bist du allein.’
Der Negek erhob die Faust.
Knochen splitterten.
‚Das musst du dir auf immer merken.’
Der Arm des Trolls sank herab. Sein Blick ging ins Leere.
Unter der Achsel stak ein Speer bis zur Hälfte des Schafts.
Sie riss die Waffe aus seinem Körper. Der Troll erbebte. Blut quoll ihm aus Mund und Nase; sprudelte unter seiner Achsel hervor, zog seine rote Spur durch den Staub auf seiner Haut. Er sank auf die Knie.
Sie schlug ihm den Speer ins Gesicht.
„Orín...“ Der Elf hatte sich halb aufgerichtet, eine Hand umklammerte den zerschmetterten Arm.
„So sieht- das also- aus wenn Männer kämpfen.“ Sie konnte fast nicht sprechen; ihre schwarzen Augen blickten verachtend.
Er versuchte ein zerknirschtes Lächeln, das Gesicht voll Blut und Schmerz und Schrecken. „Hilf mir lieber.“
„Hilf- dir selber.“
Sein Atem ging keuchend; die grüne Farbe seiner Haut war nicht mehr zu erkennen unter all dem Dreck und dem Blut. „Bitte! Orín! Bitte!“
Er schluchzte.
„Ich kann nicht.“ Sie sah das Flackern in seinen Augen. Das Feuer der Angst.
Sein Körper bebte.
„Schützen musst du dich- selber.“
‚Im Kampf bist du allein...’
Staub breitete sich über den Boden. Ein graues Leichentuch.
Staub und Rauch färbten den Himmel. Blut färbte den Boden. Der Geruch des Todes hing in der Luft.
Sie hatte Angst.
Angst machte gefährlich.
‚Du musst gefährlicher sein als ein Steppenbrand.’
Rings um sie wogte der Kampf. Nebelhafte Gestalten, die ihre Geisterwaffen schwangen, dumpfes Waffenklirren, unwirkliche Schreie, Angstschreie, Todesschreie, Siegesrufe. Es war alles so weit weg.
Von ganz weit weg trat jemand auf sie zu.
„Schon gebetet, Yura?“
Ein kleiner, sehniger Körper; der Kopf mit den schweren Hörnern erschien viel zu groß. Die Augen funkelten im Blutrausch. Die Rak mit den Si- Klauen begann in einem Kreis um sie herum zu schleichen.
Sie folgte ihr mit Blicken. Ihr Körper duckte sich, spannte sich. Rak waren klein, aber gefährlich.
Hämisch grinste die Schafsschnauze. Die Si, die Ringe mit den angeschmiedeten Krallen, waren zum Schlag erhoben, der zähe Körper bereit zum Sprung.
Ihre Hände fassten den Speer fester. Ihr Atem ging ruhig jetzt, sie war ruhig, diese Ruhe, die auf alles gefasst ist, die Ruhe die nach der Angst kommt. Sie ließ die Gegnerin nicht mehr aus den Augen.
Sie belauerten sich gegenseitig; warteten auf den ersten Fehler.
Der Elf duckte sich. Er zitterte wie irr.
‚Im Kampf kannst du dich auf niemanden verlassen.’
Sie war gespannt wie eine Bogensehne. Ihre Muskeln brannten.
‚Hast du vergessen?’
Rei sieht so streng aus wenn sie das sagt. ‚Hast du das echt alles vergessen?’
Die Rak bewegte sich in einem Kreis um sie. Rote Tropfen zeichneten ihren Weg.
‚Die Si sind leicht, aber sie haben eine geringe Reichweite. Was heißt das?’
‚Dass ich eine Gegnerin mit Si nicht an mich heran kommen lassen darf.’ Orín stützt sich auf ihren Speer während sie den verhassten Satz herunter leiert. Das weiß sie doch alles längst!
‚Und warum tust du’s dann trotzdem?’
‚Weil du zu schnell bist!’
‚Nein, du bist zu langsam!’
Jetzt bin ich schnell.
Sie griff an. Die Kristallspitze des Speers wies auf die Gegnerin.
Rei wirft sich zur Seite. Die Si- Krallen fliegen auf ihr Gesicht zu.
Sie duckte sich, zielte auf den Bauch. Eine Hand fing den Speer auf, hielt ihn fest, sie prallte zurück, nur eine Fingerbreit vor ihrem Auge zerschnitten tödliche Klingen die Luft.
‚Du tust es schon wieder!’ Rei spottet.
Orín tritt zu. In den Magen. Rei lässt den Speer los, Verblüffung im Gesicht und die Hände vor dem Bauch.
Sie holte aus, mit aller Kraft und dem Schaftende des Speers schlug sie der Rak vor die gepanzerte Brust. Dann drehte sie den Speer um.
Ganz knapp vor Reis Brust hält der Speer inne.
‚Gewonnen.’ Orín grinst.
Die Rak riss die Augen auf. Krachend splitterte der Knochen.
Mit einem Ruck riss sie die Waffe aus dem Schädel der Toten.
‚In Ordnung. Ich geb auf. Jetzt tu das Ding da weg.’ Rei schielt mit gespielter Angst auf die Spitze der Klinge.
‚Traust du dich das bei mir auch?’, fragt jemand von hinten. Orín schultert den Speer.
‚Glaubst du etwa, nicht?’
Nduna macht eine Grimasse irgendwo zwischen grinsen und verächtlich lächeln.
‚Natürlich nicht.’
‚Das nimmst du zurück.’
‚Warum?’ Nduna streckt ihr die Zunge heraus. Orín schnaubt und lässt den Speer fallen, um sich auf sie zu stürzen. Natürlich hat sie das erwartet.
„Mädels, habt ihr denn keinen Hunger?“ Rei streift die Si ab und steckt sie sicher in das Waffenhalfter an der Seite ihrer Hose.
‚Immer!’, schnauft Nduna, ganz von der Aufgabe in Anspruch genommen, die sich heftig windende Orín am Boden zu halten. ‚Aber erst mach ich die kleine Angeberin hier fertig!’
‚Wer gibt an?!’ Orín befreit ihre Handgelenke aus Ndunas Griff und dreht sich auf den Rücken, um sich besser wehren zu können.
Kopfschüttelnd kehrt Rei ihnen den Rücken zu und geht in Richtung Lager.
***
„Orín?“
Langsam drang die Stimme zu ihr durch.
„Orín, beruhige dich. Es ist vorbei. Sie ziehen sich zurück.“
Arme, die sie festhielten. Sie hörte auf gegen den Griff anzukämpfen. Zögernd ließen die Arme sie los.
„Was ist denn...?“ Ihre Stimme klang ihr fremd in den Ohren.
„Du warst völlig neben dir. So was hab ich noch nie gesehen!“ Die besorgten Augen ihres Besitzers sahen sie an. Er musste den Kopf heben.
Neben mir...?
Sie hob die Hand, sah sie nicht an. Sie konnte sich kaum erinnern, nur undeutliche Bilder; Blut, und Zorn... und entsetzte Augen...- Sie