Fanfic: Asra Tales

Untertitel: Die Geschichten aus Asra

Kapitel: Rin Nightclaw

Sylphie’s Herz schlug schnell. Es raste förmlich, als Majoh vorsichtig mit der schwer verwundeten
Kathjia in den Armen die Treppe herunter kam. Sie bemerkte, dass sich Majoh sein Kodachi
umgeschnallt hatte Es hing nun an einem schmalen Ledergürtel an seiner Hüfte. "Vielleicht erwartet
er noch einen Angriff", dachte sie sich und der Gedanke daran ließ sie erschaudern. Auch im Gesicht
des jungen Dämons war noch deutlich der Schock zu erkennen und auch sein Atem wog schwer.
"Los, wir haben kaum Zeit. Wir müssen zum Dorfschamanen. Nur er kann ihr noch helfen!" – "Wie
weit ist es bis dorthin?" – "Er wohnt am anderen Ende des Dorfes" keuchte Majoh " Aber wir sollten
nicht allzu lange brauchen. Wir werden es noch schaffen. Aber wir müssen trotzdem los." Sylphie
nickte "JA, LOS!"

Im nächtlichen Mondlicht schien das Dorf wie verzaubert. Ein weiches, harmonisches Licht umhüllte
die ganze Gegend. Eine Eule saß auf einem Ast und wachte über das was sie sehen konnte. Die
Strassen waren leer. Doch nicht menschenleer. Zwei Gestalten rannten durch die nächtlichen
Strassen. Majoh und Sylphie hatten bereits den halben Weg zurückgelegt. Kathjia, die in den
Armen Majoh’s lag, atmete nur noch sehr mühsam. Kurz hatte Majoh angehalten, da er gedacht
hatte, sie habe aufgehört nach Luft zu ringen, doch zu beider Erleichterung war das nur von kurzer
Dauer und Kathjia war wieder da. Sie bogen gerade in eine neue Strasse ein, als Majoh plötzlich
erstarrte. Auch Sylphie blieb stehen. "Was ist, warum bleibst du stehen" – "GEFAHR!" schrie Majoh
und im gleichen Atemzug gab er Sylphie einen kleinen Schubs zur Seite. Ein Messer rauschte nur
ganz knapp an ihrem Gesicht vorbei. " Ha Ha Ha! Na, wen haben wir denn da. Majoh Moonsinger,
wie erfreulich. Ich habe dich gesucht." Die Stimme schien aus dem Nichts zu kommen. Majoh
wandte sich zu Sylphie, die sich unterdessen wieder aufgerappelt hatte "Sylphie, hier nimm Kathjia
und renn so schnell wie möglich. Das Haus von Retan dem Schamanen ist nicht mehr weit. Folge
nur diese Strasse und du wirst es nicht verfehlen" – "Aber..." – "LOS!!!" schrie Majoh so dass
Sylphie zusammenzuckte "Wir haben keine Zeit. Los!" Sylphie nickte. Behutsam nahm sie Kathjia
in ihre Arme. Gott sei dank war sie so leicht, Sylphie hatte keine Probleme damit. Sie lief los. Als
sie ausser Sichtweite war stellte sich Majoh in die Mitte der Strasse " Komm raus, wer oder was auch
immer du bist. Ich weiss, dass du für Kathjia’s Wunden verantwortlich bist." Ein Gelächter, das
Majoh durch Mark und Bein drang, schallte durch die Nacht. Langsam löste sich ein Schatten in
einer Baumkrone nahe der Strasse. Die Schattengestalt sprang in die Luft um nur einige Meter vor
Majoh zu landen. Das Dunkel um die Gestalt löste sich und Majoh konnte langsam die Silhouette
erkennen. Es handelte sich eindeutig um ein männliches Wesen. Das schwarze war nun beinahe
verschwunden und liess Blicke auf die Gesichtszüge und Konturen der Gestalt zu. Nun standen sich
die beiden Wesen gegenüber. Majoh musterte sein Gegenüber mit seinen leuchtenden, mondgelb
schimmernden Augen. Die Gestalt, die sich vor ihm aufgebaut hatte, hatte eine dunkle bräunliche
Haut, die von seiner Hose und der Weste verdeckt wurden, die beide den selben dunkelvioletten
Farbton hatten. Eine Ideale Farbe um mit der Dunkelheit zu verschmelzen, was für diese Wesen
sehr wichtig war. Majoh wusste, mit welcher Art von Wesen er es zu tun hatte. Es gab keinen
Zweifel. Majoh betrachtete das Gesicht. Die schneeweissen Haare die zu einem kurzen Rossschwanz
zusammen gebunden waren und Majoh an die alten Samurai erinnerte, wehten im Wind. Ein
unnatürliches Lächeln thronte in jenem Gesicht. Und darüber schien sich das einzige eingefunden
zu haben, das sich nicht der Dunkelheit anzupassen zu wollen schien. Zwei leuchtende Augen
starrten Majoh entgegen. Es war ein seltsamer Anblick, denn das rechte Auge leuchtete in einem
orangen Licht, während das rechte in einem giftigen Grünton schimmerte. Waren die Farben auch
verschieden, so war das Ziel doch das selbe. Majoh brach das Schweigen "Ich weiss, was du bist. Du
Wesen der Nacht. Du bist ein Dunkelelf, nicht wahr?" – "He he he!" Das Grinsen im Gesicht des
Dunkelelfen wurde noch breiter "Ja, allerdings" – "Lach nicht so dämlich, wer bist du? Und was willst
du? ANTWORTE!" Majoh war zornig. Der Dunkelelf schien sich über ihn lustig zu machen " Ich bin
einem Feind keine Antwort schuldig. Doch da du genau wie ich ein Wesen der Dunkelheit bist, will
ich dich nicht in Ungewissheit tappen lassen. Nenn mich einfach Rin. Rin Nightclaw." Mit einem
spöttischen Blick betrachtete der Dunkelelf sein Gegenüber. "Nun gut Rin. was willst du? Weshalb
hast du das Kathjia angetan. Ich weiss, dass du es warst." – "Du weißt die Antwort nicht?" Rin schien
erstaunt " Nun, eigentlich war meine Mission lediglich, die Reinkarnation Sylvanas’ zu holen.
Unglücklicherweise war sie nicht da." – "Sylphie?" murmelte Majoh" Aber wenn sie nicht da war,
warum dann? Warum hast du Kathjia angegriffen?" Der Dunkelelf brach in schallendes Gelächter
aus. "Warum? Wegen dir!" Majoh erstarrte " Wa... was? Wegen mir?" – "Ja genau. Ich habe diesen
Auftrag nur angenommen, weil ich wusste, dass ich dir begegnen würde. Ich habe noch eine
Rechnung mit dir offen. Du wirst dafür bezahlen, was du meinem Dorf angetan hast." Die Stimme
des Dunkelelfen hatte einen bedrohlichen Tonfall angenommen und seine Augen glühten vor Hass,
so dass sie schon beinahe die gleiche Farbe hatten. "Du wirst bezahlen."
Majoh wollte nicht glauben was er hörte. "Was redest du da? Ich habe dich noch nie gesehen. Und
was soll dieses Gerede von deinem Dorf?" Rin’s Blick wurde misstrauisch "Du erinnerst dich nicht?
Oder willst du es einfach nur leugnen. Nun gut ich tu dir den Gefallen und erkläre es dir. Sagt dir
der Name Elran etwas?" Majoh fuhr zusammen, was Rin zu amüsieren schien. "Ja genau. Erinnerst
du dich? Es war damals, im Krieg mit dem dunklen Imperator. Es war gerade eine etwas ruhigere
Phase eingetreten. Der Stamm der Nachtelfen hatte sich der Allianz des Königs angeschlossen um
endlich ein Ende in das dunkel Zeitalter zu bringen. Die zahlreichen Helden unseres Stammes
versammelten sich in meinem Heimatdorf. Dem Nachtelfendorf Elran. Jedoch schien es, dass der
dunkle Herrscher Wind davon bekommen hatte und plante, unsere Helden heimlich zu ermorden.
Aus diesem Grund gründete er eine Attentäter-Organisation, zu der auch du gehörtest. Na,
erinnerst du dich wenigstens noch an den Namen?" Majoh musste nicht überlegen er kannte den
Namen. "Die Nightwish-Fraktion!" – "Ja genau" lachte Rin. "Die Nightwish-Fraktion. Obwohl die
Gruppe nur aus drei Mitgliedern bestand, wurden jede Nacht mehrere unserer Helden ermordet,
einer nach dem anderen. Zwei aus der Organisation vielen jedoch in unsere Hände und konnten
eliminiert werden, doch dich erwischten wir nicht. Trotz der Niederlage deiner Kameraden bist du
jede Nacht wieder gekommen und hast weiter gemordet. Weißt du, dass man dich wegen deiner
lautlosen Art zu Töten nur noch Naze nannte? Naze der tödliche Schatten. Doch wie sehr du dich
bemüht hast, unsere Helden waren einfach zu zahlreich. Was dich dann auch zu deiner verfluchten
Tat gezwungen hat. Ich werde diese Nacht nie vergessen. Irgendwie war es dir gelungen, einen
dunklen Pakt mit dem Urdrachen Ras’zagal zu schliessen. In der Nacht seid ihr gekommen und
habt alles zerstört. Der ätzende Atem Ras’zagals hat niemanden verschont. Alle sind sie gestorben.
Ich hatte das Glück und hatte zu dieser Zeit gerade einen Spaziergang im Wald gemacht. Als ich
zurück kam war es schon zu spät. Ich habe nur noch gesehen, wie sich der grün-schwarze Drache
entfernte. Und auf seinem Rücken hast du gesessen. Seit dem habe ich den Tag herbei gesehnt
um dich büssen zu lassen. Du hast mein Leben zerstört. DU HAST MIR ALLES GENOMMEN! UND
DAFÜR WERDE ICH DIR ALLES NEHMEN!" Eine einzelne Träne stahl sich aus dem grün
schimmernden Auge des Dunkelelfen.
Majoh wusste nicht mehr was er sagen sollte. "Das wusste ich nicht. Du musst verstehen, ich stand
damals unter dem Zauber des dunklen Magiers Murdar, der seine Dienste in die Hände der
Weltenspalterin und ihres Handlangers legte. Ich wusste nicht, was ich tat." – "Schweig!!" Rin
wischte sich die Träne von der Wange und sah Majoh strafend an. "Hör auf zu lügen. Du willst dich
doch nur rausreden." Majoh war verzweifelt "Aber was hat das mit Kathjia und Sylphie zu tun? Wenn
du dich rächen willst, dann räche dich an mir, aber lass die Mädchen aus dem Spiel" – "Nein. Du
hast mir alles genommen. Und ich werde dir auch nichts lassen." Ein Lächeln huschte über das
Gesicht von Rin. Nun war Majoh sauer "NEIN! Das ist eine Sache zwischen dir und mir. Sie haben
damit nichts zu tun. Ich werde meinem Schicksal nicht entfliehen. Sag mir, wie ich meine
Verbrechen sühnen kann. Sag mir, wie ich dafür büssen soll" Rin tat als würde er überlegen. Er
lachte " Hah! Was du tun sollst? Ganz einfach.
DU
SOLLST
LEIDEN..."
Majoh’s Beine taten nicht mehr was sie sollten. Er sackte auf die Knie. Seine Augen waren starr. Das
war garantiert nicht, was er hören wollte. Er wäre bereit gewesen zu sterben, für seine Verbrechen zu
büssen. Musste das wirklich sein? Mussten Kathjia und Sylphie nun für seine Verbrechen
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