Kopfgeld Teil 5 von SSJTrunksFan
Das dauert länger, als ich dachte. Tut mir leid, aber ich habe mich geirrt, als ich in Teil 3 den Endkampf ankündigte. Sorry...
Katra landete vor dem Gebäude der Capsule Corporation. Unsanft ließ er den Arm von Mizuchi los. Der Junge fiel wie ein Kartoffelsack auf den Boden, dann rappelte er sich auf. Fliegen war bestimmt nicht seine Lieblings-Fortbewegungsart. Katra sah misstrauisch auf ihn herab.
„Ist es das Haus hier?“, raunzte er.
„J-ja. Hier wohnt Trunks mit seinen Eltern und Großeltern“, antwortete Mizuchi unsicher. Er wusste nicht recht, ob Katra das jetzt hatte hören wollen oder nicht. Es war unmöglich, dessen Gefühle am Gesicht zu erkennen.
Barsch gab Katra Mizuchi den Befehl: „Du gehst jetzt da rein, sagst, du wärst Trunks’ Freund und dass du ihm etwas wichtiges über Katra, ‚den Bösen’, erzählen müsstest. Kapiert?“
Mizuchi nickte beklommen.
„Dann fragst du, wo Trunks und diese anderen sind und lässt dir den Weg beschreiben. Wenn du damit fertig bist, kommst du zu mir zurück und erzählst mir alles. Klar?“, fuhr Katra genervt fort. Es machte ihm keinen Spaß, mit diesem Menschling zu arbeiten. Unbändiger Hass auf Kyoko überkam ihn. Ohne dieses Mädchen gäbe es den Meister noch und dann müsste er nicht mit diesen ehrlosen, feigen und begriffsstutzigen Wesen zusammenarbeiten. Er begann verrückt zu grinsen. Katra freute sich auf Kyokos Tod und auf ihr Gesicht, wenn ihre Freunde sterben würden. Foltern hatten ihm schon immer gut gefallen. Aber plötzlich verschwand der Blutdurst aus Katras Gedanken. Er begann, sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und bemerkte, wie sich der Menschling anschickte, seine Anweisungen auszuführen.
Mit zitternden Knien stellte sich Mizuchi vor die Tür des großen kuppelartigen Gebäudes. Er drückte die Klingel. Von innen konnte er eine aufgeregte Stimme hören, die irgendetwas rief. Mit einem leisen Klacken ging die Tür auf. Eine Frau mit blonden Haaren, die zwar etwas älter schien, aber dafür erstaunlich gut aussah, stand im Türrahmen.
„Hallo. Komm doch herein. Wer bist du denn? Bist du mit Trunks befreundet? Willst du ihn besuchen? Soll ich dir sagen, wo du ihn finden kannst? Oder bist du wegen Vegeta und Bulma hier? Die beiden sind zur Zeit nicht da. Wenn du willst, kann ich ihnen sagen, wo du bist, damit sie dich später erreichen können. Möchtest du etwas trinken oder essen? Warum stehst du denn immer noch vor der Tür?“
Mizuchi verschlug es die Sprache. Langsam allerdings gewöhnte er sich daran, dass wohl alle, die etwas mit Trunks und Goten zu tun hatten, etwas von der Rolle waren. Er fand seine Stimmbänder wieder, die sich irgendwo in seinem Hals versteckt gehalten hatten.
„Ähm, guten Tag. Ich suche nach Trunks. Ich muss ihm etwas über Katra erzählen.“
„Aah, natürlich. Katra.“ Die Frau senkte ihre Stimme merklich, als sie diesen Namen aussprach. „Ich bin mir sicher, jede Information über Katra ist wichtig. Sie werden nichts dagegen haben, wenn ich dir das verrate. Trunks, Goten und die anderen sind in einem Palast hoch über den Wolken. Um dorthin zu gelangen, musst du fliegen können.“
Mizuchi nickte aufgeregt. „Ich kann fliegen. Können sie mir genau sagen, wo dieser Palast ist?“
„Klar. Komm rein.“ Mrs Briefs verschwand in ihrem Haus. Zögerlich trat Mizuchi ein. Eine kleine braune Katze fauchte ihn giftig an, als er an ihrem Korb vorbeiging. Am Ende eines Ganges stand Mrs Briefs und beugte sich über eine Karte. Sie winkte.
„Komm her, komm!“
Mizuchi kam näher.
Mrs Briefs zeigte mit ihrem manikürten Zeigefinger auf eine Stelle auf der Karte. „Wenn du von da an immer senkrecht fliegst, kommst du genau zu dem Palast.“
„Danke, vielen Dank“, sagte Mizuchi höflich. Er versuchte krampfhaft, seine Schadenfreude zu verbergen. Das führte dazu, dass er seine Hand auf den Mund presste.
„Geht es dir nicht gut?“, fragte Mrs Briefs besorgt. „Soll ich dir eine Wärmflasche holen?“
„Neinein, geht schon“, murmelte Mizuchi hastig und stürmte aus dem Gebäude, wobei er sich zweimal verlief. Vor dem Haus, lässig an einen Baum gelehnt, wartete Katra auf die Rückkehr seines „Komplizen“.
„Na, hat’s geklappt?“, fragte er betont uninteressiert, so als wüsste er die Antwort schon.
Mizuchi zeigte mit dem Finger in eine Himmelsrichtung. „Da lang müssen wir.“
Katra packte einen Arm von Mizuchi und hob ab.
„Das tut weh!“, jammerte Mizuchi. „Bitte lassen Sie mich los.“
„Hast du dir das gut überlegt?“, fragte Katra und warf einen abschätzenden Blick auf die Höhe, in der sie bereits waren. Mizuchi wurde rot und brummelte, er meine damit, Katra solle ihn nicht so grob anfassen.
„Gleich lasse ich dich wirklich fallen. Geh mir nicht auf die Nerven“, antwortete Katra genervt und überlegte wirklich einen Augenblick lang, warum er sich mit diesem Unwürdigen überhaupt abgab. Weil er dir geholfen hat, antwortete eine kleine Stimme in seinem Inneren. Und wer dir hilft, dem hilfst du auch. Katra seufzte laut auf. Er mochte seine innere Stimme nicht sonderlich. Vor allem, weil sie häufig recht hatte.
Nach kurzem hatten die beiden ungleichen Gefährten die Stadt hinter sich gelassen und flogen über verlassenes Gelände hinweg.
Trunks und Goten übten zwischenzeitlich die Fusion, vermieden es jedoch sorgfältig, die Fingerspitzen des jeweils anderen zu berühren. Kyoko sah den beiden mit weit aufgerissenen Augen zu.
„Fuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuusion! Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!“
„Jetzt mal ehrlich, denkt ihr wirklich, durch dieses Ballett werdet ihr fusionieren?“, fragte Kyoko ungläubig. „Ich kenne eine ganze Menge Zauber, aber das sieht mehr aus wie ein Regentanz denn wie eine Verschmelzung.“
Trunks und Goten liefen etwas rot an. „Ich habe dir doch gesagt, wir sollten es in einem separaten Raum üben“, zischte Goten seinem besten Freund zu und stieß Trunks unsanft mit einem Ellenbogen in die Seite. Mit einem wütenden Blick zu Goten versuchte er, die richtigen Worte zu finden, um Kyoko Fusionen zu erklären.
„Aalso, es hat schon mal geklappt, also wird es vermutlich auch diesmal klappen“, war das Beste, was ihm dazu einfiel.
Kyoko schaute immer noch sehr zweifelnd und wandte sich kopfschüttelnd wieder ihrem Zauberbuch zu, das ihr Goku mit Hilfe seiner Momentanen Teleportation geholt hatte. Sie suchte jetzt eine Möglichkeit, zwei Menschen zu einem werden zu lassen, weil sie Trunks’ Brustton der Überzeugung nichts Überzeugendes abgewinnen konnte. Dann wäre sie wenigstens vorbereitet, falls es schiefging, woran sie nicht zweifelte, auch wenn sie das in dem Ton nicht gesagt hatte. Sie hatte jedenfalls vor, ihren Freunden nicht auf die Nase zu binden, dass sie für alle Fälle schon mal den Rettungsspruch suchte. Mit einem schiefen Lächeln beugte sie sich über eine der vergilbten Seiten. Sie hoffte sehr, vor ihren Freunden nicht als Besserwisserin auftreten zu müssen. Aber im Laufe ihres Lebens hatte sie bereits einige unangenehme Erfahrungen machen müssen. Eine davon war, zur Not immer noch eine zweite Strategie zu haben. Man wusste ja nie, was passieren konnte.
Katra riss die Augen auf. Er strengte sie noch etwas mehr an. Endlich konnte er etwas genaues erkennen. Direkt in der Richtung, in die er flog, stand ein großer, schmaler Turm. Triumphierend lachte er auf.
"Es sieht aus, als hättest du die Wahrheit gesagt. Das war zu empfehlen."
Katra änderte die Steigung und flog nun fast senkrecht an der Wand des Turmes hoch. Der Turm endete und Katra hatte nun keinen Orientierungspunkt mehr. Er behielt jedoch seine Richtung bei. Schließlich konnte er am Himmel ein Gebäude erkennen. Es war ziemlich bunt und geschmacklos (wie er fand), bemalt und schien sein Ziel zu sein. Erfreut legte er noch einen Zahn zu und schoss über die Kante des Palasthofes.
"KATRA!"
Kyoko wirbelte herum, als sie Gotens Schrei hörte. Da, über dem Palast, schwebte Katra und grinste fies und verrückt! Einen echten Schreck bekam Kyoko aber erst, als sie sah, wer da an Katra hing: Es war der Junge, der sie hatte einladen wollen.
Das hatten auch Trunks und Goten bemerkt, denn mit wachsendem Entsetzen drehten sie sich zu Kyoko um.
"Das war ziemlich unpraktisch, oder?", fragte Kyoko mit einem unsicheren Lächeln.
Trunks und Goten nickten stumm. "Konntest du ja nicht ahnen", meinte Goten beruhigend. "Außerdem sind wir ja vorbereitet."
Katra lachte laut auf. "Das haben wir gut hinbekommen, nicht wahr? Wer erwartet auch, dass einen die eigenen Großeltern verraten?"
Trunks` Gesicht verzerrte sich vor Wut. "Du Schwein! Was hast du mit ihnen gemacht?", war das einzige, das er durch seine zusammengepressten Zähne zischen konnte. Goku und Vegeta hielten Trunks mit einiger Mühe fest, denn der Junge war kurz davor, unüberlegt auf Katra einzuprügeln.
"Du kannst nichts machen. Wenn sie tot sind, werden wir sie wiedererwecken. Tu nichts, was du später bereust. Jetzt macht schon eure Fusion", versuchte Vegeta, seinen Sohn wieder zu beruhigen. Und tatsächlich, die Worte schienen zu Trunks` Gehirn und Verstand vorzudringen und er besann sich.
Goten gab Trunks ein Zeichen. Die beiden stellten sich nebeneinander und begannen mit dem Fusionstanz. Als sich ihre Fingerspitzen berührten, wurden die beiden von einem strahlenden weißen Licht eingehüllt. Kyoko hielt die Luft an: Es funktionierte tatsächlich. Sie beschloss, in Zukunft mehr Vertrauen in Trunks` und Gotens Techniken zu zeigen.