Fanfic: Komm du süßer Tod

Kapitel: Komm du süßer Tod

Ein eisiger, starker Wind kommt auf, weht durch meine Haare. Er lässt mich


frösteln und ich schließe die Augen, ziehe den Duft des Winters tief in


meine Nase ein. Es riecht nach Kälte und nach Tod. Die Wolken am Himmel


zeigen an, dass es bald schneien wird. Schnee stört mich nicht. Nie...




Ich stehe hier... Der Ort an dem ich dir meine Liebe gestanden habe... Der


Ort den nur wir beide kennen.




Ich denke noch immer an dich. Auch heute noch. Es ist schon so lange her.


Viel zu lange. Ich senke den Kopf. Ein dicker Kloß steckt in meinem Hals,


versucht sich als Schluchzen seinen Weg aus meinem Körper zu bahnen. Ich


schlucke. Ich friere wieder.




Warum musste es soweit kommen? Warum warst du so dumm? Wolltest du denn


nichts mehr von mir wissen? Hast du denn jemals an meine Gefühle gedacht?




Ich lache bei dem Gedanken. Warum solltest du? Es war deine Entscheidung. Es


war dein Leben... Ich kann dir nicht böse sein. Ich kann niemals auf


jemanden böse sein. Und dennoch tut es weh. Sehr weh...




Ich sinke auf die Knie, umarme meinen Körper.


"Jeder lässt jeden alleine."


Ich zittere bei dem Satz. Es stimmt. Ich weine noch oft. Ihr beide habt mich


alleine gelassen. Tou-san und du... "Warum?" frage ich wieder, wische Tränen


aus meinem Gesicht, die ich nicht zurückhalten habe können. Doch je mehr ich


versuche sie zu trocknen desto nasser scheint mein Gesicht zu werden.




"Es ist so still hier. So kalt... Ich fühle mich einsam," flüstere ich.


Niemand ist da um mich zu umarmen. Niemand ist da um meine Tränen zu


trocknen.




Es beginnt zu schneien. Die ersten Flocken fallen auf mein Gesicht,


vermischen sich mit der salzigen Flüssigkeit, welche noch immer meine Wangen


benetzt.




Oh komm doch endlich... süßer Tod...




"Ich will nicht mehr. Du bist mein Sensei! Du hast die Pflicht mir zu


helfen, für mich da zu sein wenn ich dich brauche... Bitte," flüstere ich


mit tränenerstickter Stimme. Ich spüre nichts mehr, falle vor in die kalte


und schon leicht mit schnee bedeckte Wiese.




"Komm und hole mich. Komm endlich. Ich vermisse deine Stimme und dein


Lächeln."




Lächeln... Du hast selten gelächelt. Viel zu selten. Ich sehne mich nach


deinen Armen. Ein einziges Mal noch... Ein einziges Mal... Bitte...




Ich schließe wieder die Augen. Ich friere noch immer, doch ich ignoriere das


Zittern und die Kälte die meinen Körper durchzieht.




Oh... komm doch süßer Tod...




Ich spüre Arme. Ich spüre Wärme. Jemand hält mich. Ich rieche dich. Ich


rieche deine Nähe. Ein süßlicher Duft. Ich spüre deine Finger, wie sie durch


meine Haare streichen... Höre geflüsterte Worte. Ist das deine Stimme?


Träume ich? Lass diesen Traum bitte niemals mehr enden...




Oh... komm doch süßer Tod... Nimm mich endlich mit dir... Ich will in deinen


Armen sterben. Ich will deine Nähe spüren... Komm und hole mich... Ich will


endlich bei dir sein.




*********************




Kälte... Da ist sie wieder. Ich rieche dich nicht mehr...




"Gohan..."




Videl? Videl?! VIDEL?!?!




Ich öffne die Augen. Ich liege in meinem Bett. Um mich herum besorgte


Gesichter.




"Tou-san..."




Pan-chan? Sie umarmt mich stürmisch. Ich schlucke...




"Nein..."




Sie schluchzt, presst ihren Kopf gegen meine Brust. Ich zittere und drücke


sie von mir kurz bevor ich hochspringe.




"WARUM?!?!" brülle ich, "Wie konntet ihr das tun?!"




Sie starren mich verständnisslos an. Ich breche wieder in Tränen aus. "Wie


konntet ihr mich nur hierherbringen? Wie konntet ihr mich nur retten?! Warum


habt ihr das getan?!" schreie ich weiter, breche zusammen. Ich sitze auf dem


Bett, weinend, schluchzend... "Warum seid ihr mir gefolgt?" frage ich,


"Niemand kennt den Ort... Niemand von euch..."




"Aber... Gohan-san... Wir... haben nicht..."




Ich sehe auf, starre in die Augen meines weinenden Bruders...




"Wir haben dich vor der Haustüre gefunden Gohan... Wir haben dich nicht


verfolgt..."




Ich reisse die Augen auf, starre durch Goten hindurch.




"Nani?"




Er umarmt mich, drückt mich an sich. "Gohan... Du hättest sterben


können...," flüstert er, "Tu soetwas nicht mehr... bitte..."




"Ihr habt nicht...?" flüstere ich und öffne schockiert meinen Mund. Tränen


wandern über meine Wangen, als ich zum Fenster gehe und hinausstarre. Der


Schneesturm hat die Welt in eine weisse Decke gehüllt. Die Fenster sind


leicht angelaufen.




~Gohan... Deine Zeit ist noch nicht zu Ende.~




Wieder schießen Tränen in meine Augen.




"P... Piccolo-san..."




Ich drehe mich um. Sie schauen mich alle an. Ihre verweinten Gesichter geben


meinem Herz einen Stich...




"Tou-san?"




Pan umarmt mich. Ich drücke sie fest gegen meinen Körper, weine noch immer


und beisse die Zähne zusammen.




Oh komm süßer Tod... Rette mich nicht noch einmal... Nimm mich das nächste


Mal mit dir... Ich vermisse dich...




Jemand umarmt mich, zieht mich an sich. Ich spüre Wärme...




~Ich hole dich bestimmt... Irgendwann...




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