Fanfic: PICCOLO Teil 29

Kapitel: PICCOLO Teil 29

Ich danke euch für all eure Comments!!! ^^


Dieser Teil ist glaube ich etwas kürzer als sonst, aber ich hoffe ihr habt dennoch etwas Spaß beim Lesen! :)








Noch immer stand er regungslos am Rande der Plattform... blickte scheinbar ganz und gar in Gedanken versunken hinunter auf die Erde.


Ich drosselte mein Lauftempo und beschloß, mich ihm nun besser behutsam zu nähern.


„Warum dreht er sich denn nicht um? Spürt er denn meine Anwesenheit nicht?“ schoss es mir mit einem Male durch den Kopf, als mir bewußt wurde, dass er mich entweder nicht bemerkte oder gewollt zu ignorieren versuchte.


Schritt für Schritt bemühte ich mich diese unheimliche Distanz, die sich innerhalb von nur ein paar Sekunden zwischen uns aufgebaut hatte, zu schließen... doch mir schien es fast so, als ob Piccolo sich verzweifelt dagegen zur Wehr setzte.


Als ich schließlich weniger als einen Meter hinter ihm zum Stillstehen kam und er noch immer keinerlei Anstalten machte sich umzudrehen geschweige denn mich anzusehen oder in den Arm zu nehmen, spürte ich, wie ein bedrückendes Unbehagen unweigerlich dabei war, langsam in mir hochzusteigen.


Zwar wußte ich nicht genau warum, aber ich fühlte eindeutig, dass ich in diesem für mich schmerzvollen Augenblick alles andere als an Piccolo´s Seite gehörte. Ich fühlte mich schuldig. Schuldig für all das, was er allein meinetwegen durchzumachen und zu erleiden hatte. Schuldig für seinen Kampf mit Vegeta und nicht zuletzt auch schuldig für seinen damaligen Tod...


Mir wurde schlagartig klar, dass er es einzig und allein mir zu verdanken hatte, dass er sich in dieser, für ihn sicher nicht leichten, miserablen Situation befinden musste. Schließlich war ich diejenige, die plötzlich und völlig unverhofft hier aufgetaucht war und dadurch sämtliche Abläufe und Gewohnheiten schlagartig durcheinander gebracht hatte.


Meine Augen füllten sich mit Tränen.


„Tut... tut mir leid... verzeih mir... Piccolo...“ flüsterte ich verstohlen und wandte mich, traurig seiner kühlen Abweisung, von ihm ab. Ich wollte nur noch eins. Weg. Weg von hier. Weg von Piccolo,


denn die Vorstellung, seine Anwesenheit hier unter diesen qualvollen Umständen ertragen zu müssen, machte mich schon allein bei dem Gedanken daran, wahnsinnig.


Doch im nächsten Moment spürte ich, wie eine Hand sanft nach meiner Schulter griff.


Sofort hielt ich inne und starrte eine Zeit lang unsicher und verschämt auf den Boden... wagte es einfach nicht mich umzudrehen... ihm in die Augen zu sehen... und ihm zu sagen, wieviel er mir noch immer bedeutete...


„Nein... es tut MIR leid...“ hörte ich Piccolo plötzlich mit einer solchen Trauer, einer dermaßen erdrückenden Geschlagenheit in seiner Stimme sagen, dass mir auf der Stelle das Blut nur so in den Adern gefror und ich unter seiner noch immer auf meiner Schulter liegenden Hand zu zittern begann.


„Es ist meine Schuld... meine ganz allein...“


Mit der Beendigung seines scheinbar unter unendlichem Schmerz gesprochenen Satzes, drehte ich mich langsam zu ihm um, sah direkt in seine leeren, Hoffnungslosigkeit verheißenden Augen und fühlte, wie er nahe daran war entgültig zu verzweifeln.


„Piccolo, aber...“ versuchte ich vergebens einzulenken, wurde jedoch prompt wieder von eben diesem unterbrochen, als er vorsichtig seinen, für kurze Zeit kräftiger gewordenen Griff um meine Schulter, löste.


„Nein. Kein ‚Aber‘...“


Gequält schloss er für ein paar Sekunden die Augen, ballte seine Hände zu verkrampften Fäusten und biss sich gefährlich knirschend auf die Zähne.


Irgendetwas musste ihn beschäftigen... etwas, was ihm wie eine zentnerschwere Last auf den Schultern zu liegen schien und ihm beinahe sogar die Luft zum atmen nahm.


Ich konnte ihm ansehen, dass es in ihm arbeitete. Doch, es arbeitete nicht nur... nein...es brodelte... brodelte wie in einem Vulkan, der kurz vor seinem zerstörerischen Ausbruch stand.


Was war es, dass in so sehr in Rage zu bringen vermochte? Was wollte er mir sagen?


Verzweifelt versuchte ich von selbst eine Antwort auf meine Fragen zu bekommen, endlich Gewissheit zu haben. Doch so sehr ich mich auch bemühte... es war vergebens.


Und als ob der geheimnisvoll leuchtende Mond in der Lage gewesen wäre uns in diesem Augenblick auch nur irgendwie zu helfen, sah ich flehend zu ihm hoch... sah die Sterne, wie sie alle miteinander scheinbar um die Wette zu strahlen schienen und bewunderte die äussergewöhnlich vielen Sternschnuppen, die in dieser einen Nacht zahlreich vom Himmel fielen...


Dann wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Piccolo zu und stellte zu meiner freudigen Überraschung fest, dass er zum ersten Mal seit dem wir nun hier draussen standen, aufrichtig meinen Blick erwiderte und mir schon beinahe hilfesuchend in die Augen sah. Natürlich würde er das niemals zugeben, aber ich spürte es eindeutig und ohne den geringsten Zweifel.


Behutsam näherte ich mich ihm, indem ich einen beherzten Schritt in seine Richtung tat und vorsichtig eine Hand auf seine Brust legte. Doch innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde zuckte er zusammen.. zuckte zusammen, als ob sein Körper soeben einem gewaltigen Stromstoß ausgesetzt worden war, vor dem er sich panisch hatte zu schützen versucht.


Ängstlich und erschrocken zog ich abrupt meine Hand zu mir zurück und konnte nichts anderes tun, als ihm meine fragendsten und zugeich verständnislosesten Blick entgegenzubringen.


Erneut schloß er gequält die Augen, ballte seine Hände zu Fäusten und ließ jeden einzelnen Muskel seines bebenden Körpers für eine Sekunde sichtlich zum Anspannen bringen.


Was es auch war, dass ihn so sehr in Mitleidenschaft zog, in diesem unheimlichen Moment übertrug es sich unweigerlich auch auf mich...


Ohne ein Wort zu sagen, entfernte ich mich langsam von ihm, sah noch immer ungläubig jedoch gleichzeitig mit einer unendlichen Trauer erfüllt zu ihm hoch... suchte seinen Blick... ohne Erfolg.


Das war bei Weitem zu viel für mich gewesen. Die Person, der ich mein Leben nun schon mittlerweile zwei Mal zu verdanken hatte, mit der ich die mit Abstand schönsten Stunden meines bisherigen Lebens hatte verbringen dürfen und die in dieser Welt meinen einzigen Halt, meine Hoffnung darstellte, hatte mich abgewiesen... eiskalt abgewiesen...


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