Fanfic: Nur ein Lächeln - Teil 5 (B+V)

Kapitel: Nur ein Lächeln - Teil 5 (B+V)

Nur ein Lächeln




Teil 5




Bulma wälzte sich in ihrem Bett herum und versuchte zu ignorieren, dass jemand ohne Rücksicht auf ihre angegriffenen Nerven gegen die Zimmertüre hämmerte.


„Geh weg!“, murmelte sie verschlafen. „Es ist noch viel zu früh!“




„Willst du, dass ich deine Türe zu Kleinholz verarbeite?“, erklang von draußen gedämpft Vegetas Stimme.


„Geht nicht, die ist aus Kunststoff“, gähnte Bulma und zog sich das Kissen über den Kopf. „Komm morgen wieder.“


„Es ist bereits morgen“, ließ Vegeta nicht locker. „Ich habe meinen Teil des Versprechens erfüllt, jetzt bist du dran. Rück endlich das Raumschiff raus!“




Bulma zog auch noch die Decke über sich, in der Hoffnung, dass er von selbst aufgeben und sie weiterschlafen lassen würde. Aber weit gefehlt.


Es tat einen Knall und die Türe sprang aus den Angeln und fiel ins Zimmer.


Entgeistert fuhr Bulma in die Höhe und war mit einem Schlag hellwach. „Was fällt dir ein, du Idiot!“


Vegeta marschierte ins Zimmer, die Arme auf die übliche Art verschränkt und wollte nochmals lautstark das Raumschiff von ihr fordern. Doch bei Bulmas Anblick wurde sein Mund mit einem Mal ganz trocken. Da es gestern Abend sehr spät geworden war, hatte sich Bulma nur noch rasch geduscht und ein Neglige übergeworfen, ehe sie in die Federn gekrochen war. Das seidene, weiße, hauchdünne Fastnichts wurde von zwei dünnen Trägern gehalten, von denen der rechte die lästige Tendenz hatte, herunter zu rutschen. Bulma, viel zu aufgebracht ob Vegetas rüdem Weckruf und der kaputten Türe, kletterte aus dem Bett, griff nach dem Kissen und stapfte auf Vegeta zu, um ihm das Teil um die Ohren zu hauen. Erst als sie vor ihm stand, fiel ihr der raubtierhafte Glanz in seinen Augen auf und mit einem Schlag wurde Bulma ihre Garderobe (besser gesagt, der Mangel ebendieser) bewusst. Ruckartig hielt sie das Kissen wie ein Schutzschild vor sich. Durch die offene Türe kam ein Luftzug herein und spielte mit dem kurzen Saum. Vegeta schluckte und wie in Trance streckte er die Hand aus, um die weiße Seide zu berühren. Glatt, aber nicht so weich wie die Haut, die darunter verborgen war. Als seine Hand nach oben glitt und auf ihrem nackten Oberarm zu liegen kam, wagte keiner der beiden auch nur Luft zu holen.




Bulmas immer noch ein wenig schlaftrunkene Augen weiteten sich und sie war sicher, dass Vegeta ihr Herz hämmern hörte. Was hatte er vor?


Vegeta wusste es selbst nicht, sie fühlte sich nur verdammt gut an, warm und seidig und wie sie auf seine Berührung reagierte trieb auch seinen Pulsschlag in die Höhe. Wie sie gefunkelt hatten, ihre Augen... gestern, als sie der Grünhaarigen ihre Meinung gesagt hatte, ihre Worte über seinen Stolz und seine Kraft kamen ihm wieder in den Sinn .. er sollte sich wohl irgendwie dafür erkenntlich zeigen ... nicht dafür, dass sie ihn (überflüssigerweise) verteidigt hatte, vielleicht aber dafür, dass sie seine Qualitäten endlich zu würdigen wusste, egal wie sehr sie darüber auch schimpfte... Seine andere Hand fand ihre linke Schulter und zog sie zu sich her, jetzt war nur doch das Kissen zwischen ihnen ...


Bulma konnte ihren Blick nicht von seinem Gesicht los reißen. Er hatte sie noch nie in den Armen gehalten und geküsst... wollte sie das etwa? ... endlich ein echter Kuss, kein Spiel, keine Bestrafung, einfach nur so, weil es richtig war? Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, rascher und immer rascher, bis ihr davon ebenso schwindlig war, wie von seiner Nähe.




Er würde es kurz machen, ganz sicher. Nur ein kurzer, Kuss, etwas weicher wie der auf dem Flur, immerhin wollte er sie ja nicht bestrafen, sondern sich bedanken ... irgendwie ... vielleicht ....


Sie würde es einfach geschehen lassen, nur dieses eine Mal ... nur aus Neugier ... für einen Atemzug .... vielleicht auch zwei ....




Vegeta hatte fast keine Erfahrung damit und Bulma nur die mit Yamchu. Beide waren sie nicht vorbereitet auf das überwältigende Gefühl der Nähe, auf das Knistern, das sich wie ein Blitzschlag entlud, als seine Lippen die ihren berühren. Vorsichtig. Tastend. Einen Atemzug lang.


Sie antwortete, indem sie das Kissen fallen ließ und ihre Arme um seine Schultern schlang.


Warm. Umhüllt. Beschützt. Geborgen. Der Kuss wurde intensiver, hungriger. Einen Atemzug lang.


Dann ließ Frau Briefs in der Küche eine Tasse fallen. Ihr Ausruf, sowie das Klirren zerstörte den Zauber des Augenblicks. Bulma und Vegeta fuhren auseinander. Beide atemlos, beide rot im Gesicht und erschrocken über die eigene Kühnheit starrten sie aneinander vorbei.


Zwei, drei Atemzüge lang wagte keiner, als erstes etwas zu sagen, aus Angst, zu verraten wie nahe ihm der Kuss gegangen war. Vegeta fand als erster seine Stimme wieder. „Jetzt bist du hoffentlich wach genug, um mir die Kapsel mit dem Raumschiff zu geben, oder?




Pluff! Hatte er das Kissen im Gesicht. „Erst bringst du meine Türe in Ordnung, du Flegel!“ Bulma war zweigespalten. Einerseits war sie froh, dass er so tat, als sei nichts geschehen (.. ein Kuss war nur ein Kuss und kein Liebesbeweis oder sonst was Großes...), andererseits wünschte sie, dass er zumindest ein bisschen Gefühl zeigen möge, nicht nur Hormone, sondern auch Herz. Aber was war schon groß zu erwarten von jemandem, der sich bei Mondlicht in einen Riesengorilla verwandelt hatte?




Ein Griff in den Kleiderschrank und Bulma zog einen Morgenmantel heraus, in den sie sich demonstrativ hüllte und Vegeta dabei den Rücken zukehrte.


Vegeta seinerseits fragte sich, ob alle Erdlingsfrauen ihre Gefühle einfach an und abschalten konnten, wie es ihnen passte. Erst schmolz sie in seinen Armen dahin und dann behandelte sie ihn wie eine lästige Plage und einen zeigte ihm die kalte Schulter. Na gut, er würde sich auf jeden Fall nicht anmerken lassen wie sehr ihre Nähe, ihre Küsse, ihr Duft ihn innerlich wärmten und Gefühle in ihm weckten, die er lieber nicht benennen wollte... es war schon schlimm genug, dass er sich wie ein hilfloser Erdling vorkam, wenn er sie in den Armen hielt.




Also griff er nach der Türe und versuchte, sie wieder in den Türrahmen zu pressen, was nicht so recht klappen wollte und kaum setzte er etwas mehr Kraft ein, barst der Kunststoff in der Mitte.


„Na bestens“. Bulma klopfte mit der Fußspitze auf den Boden und schüttelte den Kopf. „Kaputt machen kannst du ja prima, aber wenn es ans reparieren geht ...“


„Das ist doch eine Spezialität, oder?“ gab Vegeta patzig zurück. „Ich will nur das Raumschiff, dann kannst du dich um deine Türe kümmern.“




„Wie großzügig von Eurer Hoheit“, spöttelte Bulma. Aber da es nicht anders ging, gab sie nach und fischte eine Kapsel aus ihrer Unterwäscheschublade. „Hier ist es!“ Sie warf die Kapsel Vegeta vor die Füße. „Bücken wirst du dich ja wohl noch können, oder?“


Ohne Erwiderung nahm Vegeta die Kapsel auf und marschierte aus dem Zimmer. Unter seinen Füßen zerbröselten die Bruchstücke der Türe in noch kleinere Teile.





„Was ist denn hier passiert?“, fragte Frau Briefs verwundert und steckt den Kopf zum Türrahmen herein. „Ich wollte dich eben wecken und fragen, ob du Frühstück möchtest.“


„Vegeta hat sich wieder mal wie ein Urviech benommen“, schnaubte Bulma.


„Ach so.“ Frau Briefs nahm die Aussage mit der für sie typischen Gelassenheit zur Kenntnis. „Willst du nun Frühstück oder soll ich alles abräumen?“


„Ich komme gleich. Wenn du noch etwas Blaubeerkuchen hast ... ich brauche jetzt etwas, das ich mit der Gabel zermantschen kann...“




„Kein Problem!“ Lächelnd ging Frau Briefs in die Küche zurück.




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Inzwischen hatte Vegeta im Garten das Raumschiff aus der Kapsel geholt.


„Willst du wieder da drin trainieren?“, fragte Prof. Briefs hinter ihm und rückte seine Brille zurecht.


„Ja, gibt es damit ein Problem?“


„Ich müsste erst mal den Gravitationskonverter neu justieren“, erklärte Bulmas Vater. „Du willst doch, dass die Leistung stimmt, oder?“


Natürlich wollte Vegeta das. Also ließ er dem Professor den Vortritt. Als dieser nach ein paar Minuten wieder aus dem Raumschiff trat, fragte ihn Vegeta, wie es mit der Weltraumtauglichkeit und der Geschwindigkeit aussah.




„Willst du irgendwohin?“, antwortete Prof. Briefs mit einer Gegenfrage.


„So genau weiß ich es noch nicht“, erwiderte Vegeta. „Irgendwie kann ich mich hier nicht so recht austoben.“


„Glaub mir, Vegeta, uns ist es auch lieber, wenn du ich etwas zurückhältst.“, meinte Prof. Briefs trocken. „Was die Weltraumtauglichkeit betrifft ... hmm du hast es bei deinem letzten Ausflug ganz schön ramponiert. Das gröbste habe ich geflickt und Bulma konnte ja auch durch den Schneesturm fliegen, aber es bräuchte sicher eine Generalüberholung ehe man einen längeren Ausflug ins All damit macht.“




„Wie lange würde das in etwa dauern?“


„Etwa fünf Tage, wenn ich es wirklich gründlich mache.“


„Bulma sage, sie braucht etwa 14 Tage für den Anzug .... dann hätte ich eine Woche Zeit zum Training im Schiff, ehe es überholt wird ... das wird reichen müssen....“ , überlegte Vegeta halblaut. „In Ordnung, dann überlasse ich Ihnen das Schiff in sieben Tagen für eine Generalüberholung.“


„Mir soll’s recht sein, ist etwas Abwechslung nach dem Aurengenerator“, nickte Bulmas Vater. „Du wirst aber noch mehr brauchen. Treibstoff, Sauerstoff, Vorräte und vor allem eine neue
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