Fanfic: A new Era of Warriors - Kapitel 1
Kapitel: A new Era of Warriors - Kapitel 1
Kapitel 1.:
Ancient Warrior
- 17 Jahre später -
Schwungvoll und nicht gerade leise stürmte Zoe McLachlan in die geschmackvoll eingerichtete Villa ihrer Eltern am Stadtrand von Los Angeles und ließ ihre Schlüssel geräuschvoll auf die Kommode im Flur fallen, neben der, wie immer ihr Fahrrad stand.
Obwohl es schon ziemlich spät war, brauchte sie sich um den Schlaf ihrer Familie keine Sorgen machen - Barbara und David McLachlan waren in ihre wohlverdienten zweiten Flitterwochen gefahren, und während sich die beiden auf einer Kreuzfahrt von den Anstrengungen als Eltern einer Studentin und den täglichen Strapazen als Ärztin, bzw. Anwalt erholten, war es nun an Zoe, die nächsten vier Monate das Haus zu hüten.
Wie an jedem vierten Dienstag, so hatte sie auch heute ihren Abend mit Tommy, dem kleinen Sohn ihrer Nachbarn verbracht, so dass seine Eltern wenigstens einen Tag im Monat abends Urlaub von ihrem kleinen Wildfang hatten.
Zoe verstand sich prächtig mit dem Kerlchen. Sie liebte Kinder, und wenn sie zusammen spielten kam es des öfteren vor, dass nicht nur der Kleine vollkommen die Zeit vergaß. Und wenn es jemanden gab, der über noch mehr Energie als Tommy verfügte, dann war Zoe diese Person.
Gemeinsam hatten sie sich erst einmal über den Inhalt des Kühlschranks hergemacht, bevor sie sich ausgiebig Tommy’s heißgeliebtem Hobby Nr.1 widmen konnten: DRAGONBALL.
In dieser Hinsicht war der Kleine wirklich verwöhnt. Seine Eltern schleppten einfach alles zu diesem Thema an: Manga-Hefte, die Zoe ihm dann vorlesen musste, weil er es selbst nicht konnte - und jedesmal wieder war Tommy begeistert, wie sie bei jedem Charakter ihre Stimme verstellte - , Videokassetten, die Zoe ebenso wie die Hörspiele nun alle schon fast auswendig konnte und natürlich die Actionfiguren...
Es machte dem Kleinen unendlich viel Spaß, damit mit ihr Kämpfe auszutragen, und auch sonst hielt er sie stets auf dem Laufenden, obwohl sie sich in Wirklichkeit nicht sonderlich viel aus der Serie machte. Das allerdings würde sie ihm nie verraten - sonst war ihre einzige Aussicht auf einen Ehemann auch noch dahin...
Während sich Zoe auf den Weg ins Wohnzimmer machte, dachte sie grinsend an den Satz, den sie jedesmal, wenn sie auf ihn aufpasste mindestens einmal zu hören bekam.
„Wenn ich mal groß bin, dann heirate ich dich, Zoe!!! Mit dir kann man so schön spielen!!!"
Dass er erst fünf war, und sie einundzwanzig störte ihn dabei herzlich wenig.
Irgendwann wurde jedoch auch ein Tommy einmal müde, und wenn er schlief hatte Zoe noch die Möglichkeit, allerhand Dinge für die Uni zu erledigen, bevor seine Eltern wieder nach Hause kamen.
Im Wohnzimmer angekommen ließ sie sich auf der Couch nieder. Obwohl sie nun schon fast ihr ganzes Leben hier wohnte, bewunderte sie immer wieder den Geschmack, den ihre Mutter bei der Einrichtung bewiesen hatte. Der Mond spiegelte sich auf dem hellen Parkettboden und tauchte den weißen Teppich und die gleichfarbige Couchgarnitur in ein silbernes Licht, das sich auf der Glasplatte des Tisches brach und in kleinen Lichtpünktchen an der Wand tanzte. Sie selbst hatte mit diesem innenarchitektonischen Schnickschnack noch nie sonderlich viel anfangen können. Ihr eigenes Zimmer war eher spartanisch und zweckmäßig eingerichtet, als dass sie auf ein besonderes Ambiente geachtet hätte... ihr fehlte einfach der Sinn für so etwas.
Sanft strich sie ihrer Labradorhündin, die neben ihr auf dem Sofa schlief über das seidige schwarze Fell. Delia hatte sich durch ihren lauten Auftritt also auch nicht aus dem Schlaf bringen lassen. Seufzend stand Zoe wieder auf und betrachtete durch die großflächige Fensterfront den Mond, wie er über dem Meer hing.
Sie war noch überhaupt nicht müde, sondern hatte eher Lust, noch irgend etwas zu unternehmen, auch wenn es schon nach elf Uhr war. So, wie sie sich jetzt fühlte, würde sie ohnehin nicht schlafen können.
Gedankenverloren spielte sie mit dem silbernen Anhänger, den sie schon, seit sie denken konnte an einer Kette um den Hals trug - vielleicht das einzige Vermächtnis, das sie von ihren leiblichen Eltern mitbekommen hatte, vielleicht hatte sie den Anhänger aber auch nur irgendwo gefunden. Ihr allerdings gefiel die erste Variante besser.
Sie wusste, dass ihre Eltern, als sie noch ein Baby gewesen war bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren. Sie hatte diese Katastrophe, deren Ursache bis jetzt noch ungeklärt war wie durch ein Wunder als einzige fast unverletzt überlebt... durch die Passagierliste hatte man letztendlich herausgefunden, zum wem dieses kleine, schreiende, halbnackte Bündel gehörte. Ihre leiblichen Eltern hatten keine weiteren Angehörigen gehabt, und so war sie schließlich im Waisenhaus gelandet...
Sie mochte einfach den Gedanken nicht, von ihren Eltern nicht mehr als eine Todesanzeige zur Erinnerung zu haben...
Was konnte sie denn jetzt tun? Vor allem: Was konnte sie tun, das sie müde machte?
Verträumt sah sie immer noch den Vollmond an, und überlegte. Ihr war nicht danach zu Mute, sich in dem Fitnessraum, den ihr Vater vor geraumer Zeit eingerichtet hatte noch ein wenig auszupowern. So alleine machte es da unten keinen Spaß, und seit sie das letzte Mal den Sandsack zerlegt hatte, hatte sie keine Lust, diese Schweinerei noch einmal mitzumachen. Grinsend dachte sie an das Theater zurück, das ihre Mutter danach aufgeführt hatte... Was konnte sie denn bitte dafür, wenn diese Dinger nichts aushielten?
Schließlich war sie nach einigem Nachdenken auf zwei mögliche Lösungen gekommen: Entweder ging sie doch in den Fitnessraum und quälte sich etwas an den Geräten, oder sie ging nach draußen, laufen.
Und dabei gefiel ihr Möglichkeit zwei doch am besten: Durch den Vollmond und die Lichter der Großstadt war es hell genug, und schließlich wohnten sie hier auch noch in einem ziemlich ruhigen Stadtteil... niemand würde sie stören, auch nicht am Strand. Der war hier oftmals abends um neun Uhr schon wie ausgestorben. Warm genug würde es sicher auch noch sein. Sie wohnte hier schließlich nicht umsonst in Californien.
Gesagt, getan. Schnell streifte sie ihre Sandalen ab und schlüpfte aus ihrer Jeans. Mit den Schuhen und der Hose in der Hand ging sie anschließend ins Badezimmer, wo ihre Sportklamotten wie immer bereitlagen. Wann immer sie Zeit hatte, konnte man sie beim Laufen, oder im Garten bei einigen Übungen beobachten. Sie brauchte das einfach, und seit ihr ihre Eltern verboten hatten, weiter an Kampfsportturnieren teilzunehmen, da es begann, sich auf ihre schulischen Leistungen auszuwirken, reagierte sie ihre Energie eben so ab.
Während sie in ihre Sachen schlüpfte und kurz darauf wieder ins Wohnzimmer zurückkehrte, um sich ihre Schuhe zuzubinden, gab sie endgültig die Hoffnung auf, dass Delia sie vielleicht begleiten würde. Die Hündin hatte einmal kurz aufgesehen, sich dann jedoch umgedreht und war wieder eingeschlafen.
So schlich Zoe nun auf Zehenspitzen zur Haustüre hinaus und schloss leise hinter sich ab. Nach ein paar Lockerungs- und Dehnübungen - schließlich sollte man nie, auch nicht mitten in der Nacht unvorbereitet joggen gehen - lief sie in gemächlichem Tempo die Strecke von Stadtrand, wo ihre Villa stand, hinunter zum Strand. Dort konnte sie endlich den harten Asphalt verlassen und fühlte, wie der feinkörnige, weiche Sand unter ihren raschen Schritten nachgab.
Zielstrebig steuerte sie auf die Brandung zu. Wenn sie schon so verrückt war und mitten in der Nacht joggen ging, dann wollte sie auch im Wasser laufen.
Es war einfach ein herrliches Gefühl - unter sich den weichen Sand zu fühlen, das kühle Wasser, das bei jedem Schritt ihre Beine hinauf spritzte, und die frische Meeresluft zu atmen, während über ihr die Sterne und der Mond mit den Lichtern der Stadt um die Wette strahlten.
Zoe fühlte dies alles nicht zum ersten Mal. Schon oft war sie hier her gekommen, wenn sie nicht schlafen konnte oder sie irgend etwas bedrückte. Es war hier so friedlich und man merkte nichts vom Trubel und dem Gedränge des Tages.
Doch heute war dieses Gefühl geradezu überwältigend. Fasziniert betrachtete sie den Vollmond, der als eine riesige silberne Scheibe über dem Meer hing, während sie immer schneller durch die auf den Strand rollenden Wellen lief, bis sie schließlich rannte. Es war fast, als würde sie fliegen.
Sie warf den Kopf in den Nacken und breitete die Arme aus, immer noch durch die schäumende Gischt laufend.
Sie fühlte sich so frei - als könnte sie alles tun. Auch fliegen, wenn sie nur wollte.
Plötzlich wurde ihr ‘Flug’ über die Wellen jedoch jäh beendet. Irgend etwas lag in ihrem Weg, ihr Fuß blieb daran hängen und Zoe verlor in vollem Lauf ihr Gleichgewicht. Wie sie es jahrelang in ihrem Training geübt hatte, so rollte sie sich jetzt instinktiv ab, um schlimmere Verletzungen zu vermeiden.
Als sie einige Meter weiter prustend aus dem knietiefen Wasser wieder auftauchte, schalt sie sich, dass sie sich von ihren Gefühlen so überwältigen hatte lassen, dass sie nicht mehr aufpasste, wo sie hintrat.
Sie war sich sicher, dass sich ihr Fuß nicht in Seetang oder irgend einer anderen Pflanze verheddert hatte, denn die wäre bei ihrem Sturz mit abgerissen worden, und würde nun an ihrem Bein hängen. Es war jedoch auch kein Treibgut gewesen, und Steine der Größe dieses ‘Dings’, über das sie gestolpert war lagen hier, soviel sie wusste auch nicht herum.
Während sie so nachdachte, glaubte Zoe auf einmal, so etwas wie ein Stöhnen zu hören, nur wenige Meter von ihr entfernt, in etwa dort, wo sie gestolpert war. Erstaunt hob sie den Kopf. Da war es wieder: Ein leises, gequält