Fanfic: Flöhe hüten ist leichter 2. Teil (nachtrag)

Kapitel: Flöhe hüten ist leichter 2. Teil (nachtrag)

Scheint so, als wäre dieser Teil irgenwie verloren gegangen. Schon komisch, ich war mir sicher, ich hätte ihn hochgeladen. Ich entschuldige mich bei meinen Lesern für diesen Irrtum und reiche ihn hiermit nach.




Flöhe hüten ist leichter




Teil 2




„So, das müsste vorerst reichen.“ Piccolo war mit sich zufrieden. Er hatte ein komplett eingerichtetes Kinderzimmer geschaffen, zumindest soweit er sich an das Aussehen eines solchen erinnern konnte. Die vorherrschende Farbe war Grün, sehr beruhigend und entspannend für die Augen, wie Piccolo fand. Vielleicht sollte er auch noch ein paar Spielsachen besorgen... Er hob den Kopf und lauschte. Es war immer noch ruhig in den Zimmer, wo Goten schlief. Aber Nachsehen konnte nicht schaden und so öffnete Piccolo die Türe vorsichtig.




Das Bett war leer.


„Goten?!“ Er riss die Türe weit auf und schaltete das Licht ein. Keine Spur von dem Kleinen. Weder unter dem Bett noch zwischen den Polstern oder in einem Winkel. Piccolo brach der Schweiß aus. Noch keine zwei Stunden war es her, dass Goten seiner Aufsicht anvertraut worden war und schon war die erste Krise da.




Auf Piccolos Rufen kam Popo aus der Küche gelaufen. Gemeinsam suchten sie das Zimmer ab, aber der kleine Goten blieb verschwunden. Piccolo ging in seiner Verzweiflung soweit, dass er das Bett in Einzelteile zerlegte und diese nach draußen warf.




Purer Zufall brachte die heiß ersehnte Lösung des Rätsels. Piccolo trat auf die Fließe, die sich senkte und mit einem hörbaren Klick schwang die verborgene Türe auf. Piccolo und Popo sahen sich erleichtert an. „Da drin er sein müssen“, sagte Popo und wollte schon durch die Türe treten, aber Piccolo hielt ihn zurück.




„Wir wissen nicht, was dahinter liegt und ob man die Türe von der anderen Seite wieder öffnen kann. Wir werden die Fließe beschweren, trotzdem bleibst du am besten hier als Rettungsanker für alle Fälle.“




Das klang sehr vernünftig und so machten sie es. Nachdem sie eine schwere Steinvase auf die Fließe gestellt hatten, trat Piccolo durch die Öffnung. Das grelle Licht blendete ihn und erst als er sich etwa auf zehn Schritte von der Türe entfernt hatte, konnte er Einzelheiten seiner Umgebung erkennen.




Auf jeden Fall befand er sich nicht mehr im Palast.


Was sich über seinem Kopf wölbte war auf jeden Fall ein Himmel wie er ihn auf der Erde noch nie gesehen hatte. Ganz in Granatrot und mit Vanillegelben Wolkentupfen versehen. Trotzdem kam ihm diese Kombination irgendwie bekannt vor. Hinter einer sanft gerundeten Bergkette in weiter Ferne ging eine große rote Sonne unter. Offenbar war diese Welt hier sehr alt.




Zunächst jedoch hieß es, Goten zu finden. Das hatte oberste Priorität. Auf dem weichen, kupferroten Sandboden waren die Krabbelspuren deutlich zu sehen, wie Piccolo erleichtert bemerkte. Rings herum gab es zahlreiche Felsbrocken, dichtes Gestrüpp mit winzigen, gelben Blättern und Trauben von apfelgrünen Beeren. Piccolo hoffte nur, dass Goten keine davon gegessen hatte. Er folgte der Krabbelspur mit langen Schritten. Sie führte um einige Felsen herum bis zu einem besonders großen Brocken, in den einen Höhle gegraben worden war. Piccolo wünschte sich ein besseres Licht als die purpurne Dämmerung die den Himmel jetzt nach Sonnenuntergang überzog. Er kniete sich nieder und starrte in die Höhle, keine Frage, die Krabbelspuren führten hinein, aber nicht mehr heraus. Für Piccolo selber war die Höhle zu eng.




„Goten? Goten bist du da drin?“, rief er hinein und versuchte vergeblich mit seinen Augen die Dunkelheit zu durchdringen.


Ein verärgertes Fauchen und Knurren antwortete ihm und eine eiskalte Hand legte sich auf seine Seele. Da drin war offenbar ein großes, hungriges, sicherlich mit Zähnen und Klauen bewaffnetes Raubtier zuhause. Was sollte er tun, wenn dieses Tier Goten zum Abendbrot gehabt hatte? Wie wollte er Gohan je wieder ins Gesicht blicken können?




„Goten, bitte komm heraus. Wir müssen heimgehen. Das Essen ist gleich fertig.“


Wieder keine Reaktion bis auf das Knurren, das nun deutlich lauter und aggressiver klang. Hier wollte jemand um keinen Preis gestört werden.




Den Felsen in Stücke zu hauen kam nicht in Frage, also griff Piccolo auf seine Telekinesefähigkeit zurück und hob aus einiger Entfernung den Felsen vorsichtig in die Höhe. Fast hätte er ihn vor Erleichterung wieder fallen lassen, denn da war Goten, glücklich und schlafend an die Flanke eines Bärenähnlichen, rotfelligen Tieres gekuschelt, das den Kleinen offensichtlich adoptiert zu haben schien. Piccolo spaltete seine Konzentration und benutzte einen Teil seiner Kraft, um Goten zu sich zu ziehen, während er den Felsen langsam wieder herabsenke, sodass der verdutzte Bär (oder was es auch war) wieder in der Höhle zu liegen kam. Goten war nun im Freien und merkte das anscheinend auch, denn er rollte sich zusammen und bibberte leise. Kein Wunder, war es doch nach der sehr kurzen Dämmerung inzwischen stockdunkel geworden. Sterne gab es kaum und diese Welt schien auch keinen Mond zu haben. Ein kühler Wind wehte. Piccolo hob den Kleinen auf , drückte ihn an seine Brust und hüllte sie beide eng in seinen weißen Umhang, ehe er wieder den Weg zurückschritt.




Noch eine Biegung um einen Felsen und dann sollte er die Türe eigentlich sehen, aber sie war nicht da. Piccolos Schritte stockten und sein Mund wurde trocken. Sollten sie beide jetzt hier fest sitzen?




„Popo! Popo hörst du mich? Mach bitte die Türe wieder auf, ich habe Goten gefunden!“


Keine Türe ging auf, keine Stimme rief ihn auf die andere Seite. Piccolo sah sich um. War er irgendwo falsch abgebogen? Mittlerweile war es so finster, dass er kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte, das helle Licht, das den Eingang markierte, müsste doch wie ein Leuchtfeuer weithin sichtbar sein? Wo war die Türe geblieben, was war passiert?


Da er im Moment nicht weiter wusste, nahm er seinen Mantel ab und wickelte Goten darin ein. Der Kleine hatte wirklich einen gesegneten Schlaf. Da es immer kälter wurde, entschloss sich Piccolo für ein wenig Feuer und Wärme zu sorgen. Er sammelte Äste und Steine und baute eine großzügige Feuerstelle. Ein wenig Energie in den Holzhaufen geschickt und schon warfen Flammen tanzende Muster aus Licht und Schatten auf die Felsen ringsum. Piccolo hockte sich im Schneidersitz vor den größten Felsbrocken, bettete Goten auf seinen Schoß, lehnte sich an den kühlen Stein und schloss die Augen, um ein wenig zu dösen.




Es war keine sehr erholsame Nacht, da es immer wieder Holz nachzulegen galt. Auch hörte Piccolo die federnden Schritte von Raubtieren in einiger Entfernung. Zum Glück kamen sie nicht näher. Noch vor dem Morgengrauen spürte er etwas Feuchtes und Goten wurde unruhig. Kein Zweifel, der kleine hatte seine Windeln voll.




Mit einem Seufzer hob Piccolo ihn von seinem Schoß und sah sich nach einem Wickeltisch Ersatz um. Ein leises Plätschern verriet ihm den Standort eines Baches und aus einem Klumpen Metall, den er im Sand fand war rasch ein Kessel gemacht. Noch nie war Piccolo über seine Macht, Dinge zu transformieren, so froh gewesen. Als das Wasser kochte, riss Piccolo einen Fetzen aus seinem Umhang und tauchte ihn in das Wasser. Mit einem Stecken fischte er ihn wieder heraus und ließ ihn etwas abkühlen, ehe er ihn in eine steril-saubere ultrasaugfähige Windel mit Klebverschluss verwandelte. Goten erwachte, als Piccolo ihm seine alte Windel auszog und ihm das Hinterteil mit einem weiteren sterilisierten Fetzen abwischte, ehe er Fetzen und alte Windel mit einem Energiestoß zu Asche verbrannte. Aus Steinmehl wurde Puder und ehe Goten wusste wie ihm geschah, hatte er eine frische, trockene Windel an.





„Hallo Goten“, sagte Piccolo mit soviel Wärme, wie er selten in seine Stimme legte. „Ich bin dir sicher noch fremd, aber ich kenne deinen Bruder Gohan gut. Ich bin Piccolo und deine Mama hat mich gebeten, eine Weile auf ich aufzupassen.“




Beim Klang der Wörter „Gohan“ und „Mama“ setzten sich in Gotens Verstand einige Räder in Bewegung. Das Abenteuer in der Höhle bei dem wuscheligen Etwas war wirklich toll gewesen, aber jetzt sehnte er sich nach den sanften Händen seiner Mama, nach ihrem warmen Geruch und vor allem nach etwas Leckeren zu essen. Wie alle Babies machte er seine Bedürfnisse auf die einfachste Art und Weise deutlich, er weinte und das ziemlich laut.


Piccolo zuckte zusammen. War Goten sein grünes Gesicht so fremdartig, so beängstigend vorgekommen? Obwohl er sich einredete, dass es ganz natürlich sei, wenn der Kleine sich bei seinem Anblick erst mal erschrak, verspürte er doch einen Stich. Seine äußere Erscheinung hatte immer für Angst und Schrecken unter den Menschen gesorgt, bis auf eine Hand voll besonderer Freunde hatte nie jemand hinter grüne Fassade geblickt und die Person statt den Außerirdischen gesehen. Dann fiel ihm ein, dass auch Gohan zuerst verängstigt und abwehrend reagiert hatte und der Schmerz verlor an Kraft. Außerdem heulten menschliche Babys doch auch aus anderen Gründen.




„Na, na mein Kleiner“, Piccolo hob ihn hoch und schnitt ein paar sehr alberne Grimassen, um Goten zum Lachen zu bringen. Das gelang ihm auch und Piccolo wollte schon aufatmen, da setzte sich Gotens Hunger wieder durch und er schrie noch lauter als zuvor.


Piccolo war schon fast mit seinem Latein am Ende, da hörte er Popo seinen Namen rufen.


„Piccolo, Goten, hier Ausgang sein, bitte kommen rasch!“




Unendlich erleichtert steuerte Piccolo mit dem weinenden Goten auf die Stimme zu. Tatsächlich, da war ein helles
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