Fanfic: Nur ein Lächeln- Teil 9

Kapitel: Nur ein Lächeln- Teil 9

Anmerkung: Diesen Teil hier bestreitet ausschließlich Vegeta. Was mit Bulma ist, darauf gehe ich im nächsten Kapitel ein.




Nur ein Lächeln




Teil 9




Vegeta stand gegen die geschlossene Badezimmertüre gelehnt und starrte mit feuchten Augen auf den gefliesten Fußboden. Sie war fort.




Langsam, so als könne er sich nicht überwinden, der schmerzvollen Wahrheit ins Gesicht zu sehen, stieß er sich von der Türe ab, wandte sich um und öffnete sie.




Das Bett war leer. Der Abdruck, den sie auf dem Laken hinterlassen hatte war kaum noch zu sehen. Vegetas drehte die Beleuchtung hoch. Die Splitter des zerstörten Exchangers funkelten auf dem Fußboden. Vegeta bückte sich und hob einen davon auf. Er schimmerte blutrot.




Das Leben, es konnte richtig verrückt sein. Verrückt und verdammt unfair. Vegeta zerdrückte den Kristall in seiner Faust zu rotem Staub. Eigentlich könnte er zufrieden sein, jetzt hatte er seine Ruhe. So ruhig war es auf dem Schiff, dass er jeden Atemzug hören konnte und ...ein leises Piepsen, das vom Schiffskomputer kam. Mit einem unterdrückten Seufzer kletterte Vegeta die Treppe hinauf. Auf dem Display blinkten zwei Warnanzeigen. Zum einen musste dringend eine Energiezelle ausgetauscht werden und zum anderen ... Vegeta runzelte die Stirn und beugte sich vor. Die automatische Ortung hatte Lebenszeichen entdeckt. Schwache Lebenszeichen von dem Trümmerfeld oder eher von dessen nächster Umgebung. Offenbar hatte es jemand noch geschafft, sich in eine Rettungskapsel zu flüchten, ehe das Unglück über das Schiff hereinbrach. Vegeta war alles andere als in Stimmung den edlen Retter zu spielen. Dennoch war er neugierig und dirigierte das Schiff vorsichtig in die Richtung, aus der die Lebenszeichen gekommen waren. Die Kapsel befand sich nicht im Trümmerfeld (ein Glück, denn Vegeta traute sich nicht zu, das Schiff manuell so gut zu steuern wie Bulma das gemacht hatte), sondern ein gutes Stück außerhalb. Vielleicht hatte sie durch die Explosion noch zusätzlichen Schub bekommen. Die Kapsel war ein aufwändiges Modell, fast ein Zehntel so groß wie sein Raumschiff. Zum Glück besaß sie eine eigene Luke, an der das Raumschiff andocken konnte. Vegeta musste dreimal ansetzen, ehe das Manöver gelang. Er musste nur noch in die allerunterste Etage und dort, die Schleuse öffnen. Das Öffnen der Luke der Rettungskapsel war ein Kinderspiel.


„Hallo, ist jemand ...?“, rief er in die Kapsel hinein, doch er kam nicht dazu, die Frage zu beenden, da schoss ein Energiestrahl auf ihn zu. Fluchend wischte er den eher schwachen Angriff beiseite, der einen rußigen Flecken an der Wand hinterließ.




„Na gut, wenn du keine Lust hast rauszukommen, dann kannst du meinetwegen auch bis zum jüngsten Tag da drin bleiben und durchs All dümpeln. Aber merke dir eines, wenn wir nicht im All wären, würde ich dich und deine lächerliche Kapsel zu Staub zertreten, denn niemand reizt ungestraft den Prinz der Saiyans!“




In der Kapsel wurde es mit einem Schlag still. Vegeta spürte, dass die durchaus beachtliche Kampfkraft, die der Flüchtling da drin hatte an Aggressivität verlor und zu passiver Vorsicht umschwenkte.




„Vegeta? Seid Ihr wirklich Prinz Vegeta?“


„Du kennst meinen Namen?“ Vegeta trat einen Schritt zurück. „Wer bist du?“


Ein schneller Schatten huschte aus der Kapsel und eine hochgewachsene, schlanke Gestalt mit der Eleganz und Anmut eines Geparden landete genau vor ihm und beugte respektvoll ein Knie.“


Vegeta hätte sich Ohrfeigen können, dass er nicht eher darauf gekommen war. Vor kniete eine stolze Kriegerin der Saiyans.




„Ich akzeptiere jede Strafe für mein ungehöriges Benehmen und dafür, dass ich Euch nicht erkannt habe, mein Prinz!“, sagte die Frau und senkte den Kopf noch tiefer.


„Wie heißt du?“, fragte Vegeta neugierig.




„Ich bin Leeka.“ Sie hob den Kopf und das andächtige Staunen in ihren schönen, dunklen Augen blendete ihn fast.




Er räusperte sich. „Ich werde dich nicht bestrafen, denn unser Volk ist auf so wenige geschrumpft, dass ein jeder zu wertvoll dafür ist.“




„Eure Gnade ist so groß wie eure Kraft“, flüsterte Leeka und eine Träne rann aus ihren Augen auf den Fußboden. „Ich bin überglücklich, in Eurer Gegenwart weilen zu dürfen.“




„Ist ja gut!“, Vegeta war soviel Lob und Verehrung nicht gewöhnt. Je länger er Leeka ansah, desto mehr kam er zu der Überzeugung, dass sie etwa drei, vier Jahre jünger als Bulma sein musste.


„Steh endlich auf, dann gehen wir nach oben und du erzählst mir, woher du kommst und was du in dem Sklavenschiff gemacht hast.“




Leeka kam dieser Aufforderung nur zu gern nach. In ihren Augen war dieser ungnädig dreinschauende Krieger ein Halbgott. Sie folgte ihm durch die Luke in den oberen Bereich des Schiffes. Vegeta zeigte ihr die Küche, da sie einen völlig ausgehungerten Eindruck machte, und überließ sie sich selbst, während er wieder hinunter kletterte und die Luke der Kapsel schloss. Nachdem er auch die Luke des Raumschiffs geschlossen hatte, kehrte er in die oberste Etage zurück und programmierte den Kurs zu seinem Übungszielgebiet neu ein.




Der Bordcomputer trennte das Schiff vorsichtig von der Kapsel und als wieder genügend Abstand da war, wollte er eigentlich auf volle Kraft stellen, aber ... die Energiezelle war inzwischen aufgebraucht.


Vegeta fluchte. Er hatte doch die Zelle noch austauschen wollen. Na gut, besser spät als nie. Die Bedienungsanleitung war einfach und klar, er befolgte alle Regeln und Sicherheitstipps und knapp zehn Minuten später entsorgte er die alte, leere Zelle durch eine Wartungsschleuse hinaus ins Vakuum. Das Schiff beschleunigte wie gewünscht und Vegeta ging wieder nach unten, um endlich seine Neugier befriedigen zu können.




Aus der Küche war ein Zischen und Brodeln zu hören. Vegeta sah kurz hinein und schreckte ein wenig zurück, als er das Chaos sah, das Leeka angerichtet hatte. Aus einigen Töpfen dampfe es und es roch sehr appetitlich. *Endlich jemand, der kochen kann*, dachte er, *Bulma könnte sich von ihr mehr als nur eine Scheibe abschneiden.*




Als Leeka ihn bemerkte, verbeugte sie sich. „Das Essen wird gleich fertig sein, mein Prinz. Bitte setzt Euch doch.“




*Bulma hätte mir aufgetragen, den Tisch zu decken*, dachte Vegeta. *Mit dieser Leeka habe ich es echt besser.*




Nun, da sie sich schon die Mühe gemacht hatte, auch für ihn etwas zu kochen, wollte er guten Willen zeigen und setzte sich an den Tisch. Er wartete ... und wartete .... und wartete ... Nach drei Minuten stand er wieder auf und machte ein paar Dehnungsübungen. Dann setzte er sich wieder und wartete ... und wartete ... Nach weiteren fünf Minuten ging er zum Bett und bezog Laken und Kissen neu und wechselte die Decke aus. Er stellte die Lüftung stärker ein, um den immer noch im Raum schwebenden Geruch von Schweiß und Krankheit loszuwerden. Und wiederum wartete er am Tisch und wartete ... und endlich kam sie mit der ersten vollen Schüssel. Insgesamt stellte sie drei davon auf den Tisch. „Bitte, ich hoffe meine einfachen Gerichte munden Euch, Prinz Vegeta. Wenn ich zuhause wäre ...“, sie zuckte die Achseln und trat demütig einen Schritt zurück.




„Warum setzt du dich nicht dazu, hol dir doch auch einen Teller und ein Gedeck. Du hast sicher viel größeren Hunger als ich.“




Leeka zog überrascht eine Braue hoch, fasste sich aber schnell, murmelte etwas von besonderer Gunst und befolgte seinen Vorschlag. Er wollte zunächst warten, bis sie geschöpft hatte, aber sie rührte keinen Finger und so nahm er sich eben selbst einen Teller voll Eintopf mit Fleischklößchen. Er tauchte den Löffel hinein und probierte vorsichtig davon. Es war köstlich. Als genau so lecker erwiesen sich die Fleischscheiben mit Pilznudeln und das Ragout mit Ei und Reis. Da er keinen Riesenhunger mehr hatte, aß er langsam und genoss. Leeka hingegen schien wirklich sehr ausgehungert zu sein, denn sie schlang das Essen so rasch in sich hinein, dass man kaum mit den Augen folgen konnte. *Endlich jemand, der einfach drauflos futtern kann und mir keine Vorträge wegen der Tischmanieren hält*, dachte Vegeta. Obwohl, die eine Lektion vor diesem Fest war doch ganz amüsant gewesen....


Leeka beobachtete, wie seine Augen einen leicht abwesenden Blick bekamen. „Woran denkt Ihr, mein Prinz?“, fragte sie.




„An nichts Wichtiges“, winkte er rasch ab. „Wenn du satt bist, könntest du mir dann erzählen wie du Freezers Mord an unserem Volk überlebt hast, ohne in seine Truppe aufgenommen zu werden?“


Leeka lachte rau und klatschte noch einen großen Schöpfer Pilznudeln auf ihren Teller. Sie war fast so gefräßig wie Son Gokou, stellte Vegeta bei sich im Stillen fest.




„Wer hat gesagt, dass ich ihm entkommen bin?“ Behände schnappte sie sich mit ihren Stäbchen eine Bündel der langen, blassen Nudeln.




Vegeta wartete, bis Leeka die Nudeln verdrückt hatte, ehe er nachbohrte. „Aber ich bin dir noch nie begegnet und ich dachte immer, ich und meine paar Getreuen seien die letzten Überlebenden.“


„Das war wohl einer seiner Tricks um uns zu schwächen.“ Leeka hatte ihren Teller bereits wieder leer geräumt. „Er hat dich und ein paar sowie mich und meine Gruppe getrennt gehalten, sodass jeder Teil dachte, der einzige und letzte zu sein.“




„Deine Gruppe?“, Vegeta war wie elektrisiert. Es gab noch mehr von seinem Volk. „Sind sie noch am Leben?“




Leeka, die gerade den Mund wieder voll Eintopf hatte, nickte nur. Sie
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