Fanfic: Powerscholl 2

Kapitel: Powerscholl 2

Powerscholl 2




Kapitel2: Schauder





Als ich mich umwandte prallte ich mit einem kleinen Jungen zusammen. Er hatte blondes wirres Haar und tiefe Augenhöhlen. Ein Schauder kroch mir über den Rücken, als er bösartig zu mir hoch sah:


„Pass doch auf du Blödmann!“ Er raffte seine Kraft zusammen und drückte mich weg. Erstaunt über seine Kraft federte ich den Schlag ab und trat einige Schritte zurück. Plötzlich erhellte sich seine Mine und er kicherte grimmig:


„Ach du bist es...ha, ha, ha, ha!“


Das Lachen klang höllisch. Da blitzte etwas, etwas in seinem teuflischen Gesicht, etwas weißes. Ich erstarrte, was ich für ein paar Sekunden sehen konnte, waren lange spitze Eckzähne. Er drehte sich um und ein kalter Luftzug erwischte mich. Dieser drängte mich fast unmerklich zur Seite.


Sogar im Unterricht überlegte ich noch warum und wieso. Dass der Kerl ein Vampir war, konnte man nicht glauben. Es erschien unlogisch, komisch. Ein Witz der Natur. Er war bestimmt mit solchen Zähnen als Geburtsfehler geboren worden. Auf einmal erklang eine tiefe Stimme in meinem Kopf:


- Ja, sicher, als Vampir hat man immer lange Eckzähne bei der Geburt! –


Durch meine Denkaktion konnte ich nur wenig von dem behalten, was der Lehrer an der Tafel erzählte. Was ich wusste, war nur, das es irgend etwas von Chemie war. Zum Beispiel:


„Wenn das zusammen kommt, dann passiert nichts, aber wenn das zusammenkommt, dann explodiert es.“


Dabei schüttete er zwei komisch aussehende Mixturen zusammen und ging hinterm pult in Deckung. Es begann zu brodeln und die Schüler tuschelten irgendwas über die Zusammensetzung der Mixturen. Das Gemisch wurde nun grünlich und der Schaum trat über den Rand.


„Jetzt kein Ton, oder das ding fliegt in die Luft!“ zischte der Lehrer uns an. Sofort war alles still. Plötzlich wurde die Tür mit einem lauten knall aufgerissen und der Direktor stand mit einem fröhlichen Grinsen auf den Lippen im Biosaal. Er hatte einen karierten Sonntagsanzug an und trug dazu eine rote Krawatte. Der Biolehrer warf einen kritischen Blick auf ihn und fuchtelte wild mit den Armen, doch es war schon zu spät. Mit einem Ohrenbetäubendem Krachen explodierte das Gesöff und schleuderte die Bruchstücke des Reagenzglases durch den Raum. Es klirrte. Das Fenster war von einigen Splittern getroffen und zerbarst. Ein weiterer Hagel aus Bruchstücken von Gläsern sirrte durch die Luft. Alles war voller dichter, grüner Nebelschwaden und man konnte kaum noch die Hand vor Augen erkennen.


Es klirrte ein zweites mahl und ein Messerscharfer Splitter kam aus dem Rauch auf mich zu geflogen. Die Luft wurde zerteilt. Alles verschwamm und ich spürte einen stechenden Schmerz am rechten Ohr. Dann musste ich bewusstlos geworden sein und ich versank im nichts.


Ich ging einen Gang entlang der auf der rechten, oberen Seite kleine Fenster hatte. Es war mir, als hätte ich die Schatten durch den Nebel gesehen. Nein, es war mir nur so, ich wusste es. Ich wusste, dass ich die Schatten gesehen hatte, sie waren mit dem Direktor ins Zimmer gekommen. Der Biolehrer und der Rest mussten sie nicht bemerkt haben. Oder? Ich überlegte einen Moment. Sie mussten einfach durch sie hindurch gesehen haben.


Ich ging gerade wieder an der runden Öffnung vorbei, als ich eine Veränderung am Vogelkäfig bemerkte. An der Seite hatte er zwei gebrochene Drahte. Die bunten Vögel waren immer noch so wild, natürlich bis auf diesen, welcher den Sportlehrer darstellte. Nein, das war kein Sportlehrer Vogel. Der Echte hatte gestern noch eine andere Farbe. Der Vogel mit den Farben des Sportlehrers, lag stumm und reglos auf dem Boden. Die beiden anderen Vögel, kariert und weis, standen so wie der Sportlehrervogel erst gestanden hatte.


Ein weiterer Gedankenblitz durchzuckte mich. Der gebrochene Draht waren die Zerbrochenen Fenster im Biosaal. Der karierte Vogel, war der Direx, der Weiße, der Biolehrer mit dem weißen Kittel. Doch eines machte mir Angst, der Vogel des Sportlehrers lag auf dem sandigen Boden des Käfigs, also war der Sportlehrer.... Mir blieb das Wort im Halse stecken. Was wenn dieser nun tot war? Ein Schüttelfrost übermannte mich und ich untersuchte den Käfig nach weiteren Schäden, wurde aber nicht fündig. Plötzlich huschte eine Gestalt hinter einem Baum hervor und duckte sich in einem Busch. Es durchzuckte mich, ich war nicht alleine. Die Gestalt kam gerade hinter dem Busch hervor und versteckte sich hinter einem Baum. So kam sie fast unmerklich näher. Ich wirbelte herum um mich zu vergewissern ob noch mehrere hier waren. Hinter mir hatte sich eine finstere Gestalt am Eingang verbarrikadiert. Ich sah die Spitzen Eckzähne aufblitzen. Die Gestalt hatte sich in einen schwarzen Mantel gehüllt und trug einen alten Schlapphut. Ich atmete tief ein und bewahrte Ruhigblut.


Nun drehte ich mich wieder um und erkannte mit Schrecken den Jungen, welcher aus seinem Versteck gekommen war. Seine blonden struppigen Haare waren halb verkohlt und aus seinen Augen drang rotes Licht. Er versuchte mich zu hypnotisieren. Auch er war bleich. Man hätte denken können, er wäre sein ganzes Leben nicht an die Sonne gegangen. Er hatte lange, dreckige Fingernägel, die gierig auf mich zeigten. Jetzt lachte er wieder sein teuflisches Lachen und seine Augen funkelten bösartig auf.


„Du hast mich also gefunden, Glückwunsch!“ sagte er belustigt, „Bisher hat das noch keiner getan. Du bist der Einzige und wirst es auch bleiben. Aber bevor ich die töte, habe ich noch eine Frage an dich, wie kann ein Mensch in unsere Welt gelangen? ...Du musst nicht antworten, denn wenn du nicht weist wie, sind wir gezwungen dich fest zu halten, bis du es uns verrätst! Keine Angst, in der Wirklichkeit steht die Zeit still, du hast also genug Zeit darüber nach zu denken!“


„Eine Frage!“ unterbrach ich ihn.


„Ja?“


„Was bist du“ spuckte ich ihn gerade zu an.


„Kannst du dir das nicht denken?“ Er lächelte und hob die Arme.


„Sag es mir einfach!“


„Schattenwesen, Wandler, Untoter, oder in eurer häufigsten Bezeichnung, Vampir!“


Ich schluckte als ich diesen Satz hörte, meine Vermutung hatte sich erfüllt.


„ Und wenn du wissen willst wer ich genau bin, „ er machte eine Pause und eine schnelle Handbewegung, „dann solltest du besser gut zuhören, denn ich bin der letzte Sohn des mächtigen Grafen Dracul!“


Er lachte sein höllisches Lachen die Eckzähne in seinem Kiefer wurden länger und spitzer. Nun bäumte er sich zu einer riesenhaften Gestalt mit breiten Schwingen, an welchen tödliche sichelkrallen gewachsen waren auf. Seine Kleider wurden zerfetzt und aus dem Lach wurde ein todbringendes Geschrei. Deutlich konnte man die Adern unter seiner Haut sehen und seine Klauen glänzten in der Sonne, wie ein Diamant im Licht. An manchen Stellen wurde er haariger und man konnte jeden Knochen einzeln zählen. Er wurde zu einem riesigen, abgemagerten, abscheulichen Biest aus Mensch und Fledermaus. Da Dracula tot war, war er nun der wahre Vampirfürst.


„Ich nenne mich Drecul!“ dröhnte seine Stimme in meinen Ohren.


Verzweifelt suchte ich nach einer brauchbaren Waffe in der Nähe. Als ich nichts erspähte, kramte ich in meinen Taschen nach etwas Spitzem, aber wer hat schon ein Taschenmesser Griff bereit, wenn man eines brauchte?


Ängstlich ging ich einen Schritt zurück, einen Schritt auf den runden Ausgang zu. Doch zu meinem Entsetzen, stieß ich mit dem Türsteher zusammen. Als ich mich umdrehte und ihm in die Augen sah, grinste er mich mit fletschenden Zähnen an.


Erschrocken sprang ich wieder nach Vorne.


„Packt ihn!“ erklang die Stimme von Drecul. Erst jetzt ergriff mich der Türsteher und sein Griff war so hart, dass sich mir das Blut im Oberarm staute. Der griff selbst fühlte sich seltsam real an und er zerrte mich durch die große Öffnung, zog mich zu einer anderen Tür, schmiss sie auf und schleppte mich hindurch. Dann warf er mich durch die hell erleuchtete Tür. Ich fühlte wie ich diese Dimension verlies und in die Menschenwelt eintauchte.




Für die anderen Schüler war ich nur als verwischter Schemen zu erkennen, der durch den verrauchten Biosaal schlüpft, aus dem zersplitterten Fenster sprang und über den Schulhof stürmte. Ich sah meinen Träger ins Gesicht. Der schweiß stand ihm auf der Stirn. Es musste für ihn unendlich schwer sein sich als Schatten zu bewegen. Mein T - shirt wurde zerschlissen als der Diener Drecul’ s mich über den Hof schleifte. Die Fetzen flatterten im Wind und mein Rücken schürfte auf dem heißen Stein, der den ganzen Tag von der Sonne beschienen worden war. Er schleifte mich in die Büsche und die Äste stachen mir in die Augen. Ich fühlte den Schmerz kaum, denn er schleppte mich so schnell, das ich einen regelrechten Geschwindigkeitsrausch bekam. Die Blätter klatschten mir wie Lappen ins Gesicht und die kühle Erde war eine Wohltat für meine aufgeschürfte Haut. Keinen Gedanken verschwendete ich an die Bakterien in der Erde, Hauptsache es tat wohl.


Der Schmerz durchströmte mich als meine Schulter gegen einen Felsen schlug, der unachtsam aus dem Boden heraus ragte. Jetzt schleifte der Schatten mich der Schatten einen Abhang hinunter und auf eine große Wiese. Das Gras schnitt und peitschte mich aus. Ich musste prusten, weil der Schatten mich in diesem Moment durch einen Fluss zog. Die Strömung erfasste uns mit solcher wucht, das der Vampir für einen kurzen Moment los lies und ich unter Wasser gezogen wurde. Es war mittlerweile Nacht und der Mond stand am Himmel. Silberfarben spiegelte er sich in den eisigen wellen des Flusses. Wild ruderte ich gegen die Strömung und um mein Leben. Ich wollte Luft holen. Mein Wille war von schon so gestählt, dass ich,
Suche
Profil
Gast
Style