Fanfic: Das Geschenk Teil 2 (Pic./Gohan)
Kapitel: Das Geschenk Teil 2 (Pic./Gohan)
Das Geschenk
Teil 2
Der kleine Drache, Gohans Spielgefährte, hatte wieder einmal Hunger und konnte nicht verstehen, dass sein Freund sich lieber mit einem Haufen langweiliger Bücher beschäftigte, als mit ihm zu spielen. Natürlich konnte das mit der weiblichen Person zusammenhängen, die am Anfang bei seinem Anblick jedes Mal gezetert hatte, als wäre er ein Ungeheuer ... auch heute stand sie wieder hinter seinem Freund ließ ihn keinen Augenblick aus den Augen. Die ältere männliche Person, die eine ähnliche Ausstrahlung hatte, wie sein Freund und der er die gemütliche Höhle verdankte, war unterwegs und so langweilte sich der kleine Drache entsetzlich. Ein Zuckerrübenfeld war genau richtig, um zu toben und gleichzeitig ein paar leckere Happen zu finden. Mit seinen Krallen wühlte der kleine Drache vergnügt Rübe um Rübe aus der Erde und knabberte genüsslich daran.
Plötzlich spürte er, dass er nicht mehr allein war und blickte hinauf. Eine unbekannte Person, die eine Aura verströmte, bei der sich seine Schuppen sträubten hing genau über seinem Kopf. Verstört ließ der Drache die Rübe fallen und fiepte ängstlich.
„Keine Angst, Kleiner, ich will nicht viel von dir“, lachte Ramagi heiser und schwebte herab, bis er direkt in die weit aufgerissenen Augen des Drachen blicken konnte. „Du kommst mir gerade recht, ich brauche nur ein paar Informationen.“ Seine rechte, Hand zuckte nach vor und legte sich zwischen die Augen des Drachen. Der Drache schauderte, wich aber nicht zurück. „So ist es brav ...“ Ramagi schloss seine gelben Augen und konzentrierte sich. Es war nicht leicht, in dem Wirrwarr der Erinnerungen jene Informationen zu finden, die er suchte, aber nach einer Weile wurde er doch fündig. Es war nur ein flüchtiger Moment, ein Dialog zwischen ChiChi und Gokou, den der Drache zwar mitgehört, aber natürlich nicht verstanden hatte.
„Findest du es wirklich gut, dass unser Sohn so viel mit Piccolo zusammen ist?“
„Warum denn nicht, die beiden scheinen sich doch echt zu mögen und Piccolo ist ein guter Lehrer“
„Trotzdem ist er noch immer der Oberteufel, vergessen? Dasselbe Monster, das deine Freunde getötet hat, zig Städte in Schutt und Asche legte und auch dich fast umgebracht hat. Er wollte die Welt zerstören und nun scheinst du ihm blind zu vertrauen.“
„Nicht blind, einfach weil mein Gefühl mir sagt, dass er nicht mehr derselbe ist.“
„Phhh! Nur gut, dass Gohan nicht genau weiß was für ein Monster Piccolo früher war.“
Ramagi nickte zufrieden. Es hatte sich gelohnt, den Aurenschild zu aktivieren und der gelben Wolke bis hierher zu folgen.
Er hatte sich nicht getäuscht. Der Namekianer hatte eine dunkle Seite, genau wie er es von einem seiner Rasse erwartet hatte.
Auf der glatten, bleichen Stirn bildeten sich ein paar Falten. Der schwarzhaarige Erdling täuschte sich nicht, die Boshaftigkeit, die eigentlich aus jeder Pore des Namekianers triefen müsste, schien gebändigt, und schuld daran war offenbar das Junge des Erdlings. Sein naives Vertrauen in den Oberteufel (ein sehr passender Name wie Ramagi fand) schien dessen dunkle Seite geschwächt zu haben.
„Hmm...“ murmelte Ramagi, „so schlecht ist das gar nicht.“ Piccolo macht sich sicher etwas aus kleinen Erdling und seiner Zuneigung. Es müsste doch möglich sein .....
Mit einem kalten Grinsen entließ Ramagi den Drachen aus seinem Bann und schoss in den Himmel. Er wusste, wo er zu suchen hatte ....
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Dragon Ball Nummer zwei hatte sich ein ziemlich ungemütliches Versteck ausgesucht, wie Piccolo fand. Das Eismeer des Nordpols war ja wirklich kein Ort für einen Badeurlaub. Ausgerechnet im untersten Bereich des Unterwasseranteiles eines Eisberges, in ziemlich lichtloser Tiefe musst er stecken. Den Radar wagte Piccolo nicht mit unter Wasser zu nehmen, was bedeutete, dass er für die genaue Lokalisierung nur die Augen verwenden konnte. Einen Energieball als Lichtquelle in der einen Hand tauchte Piccolo tief und immer tiefer in die kalte Finsternis hinab.
Im Grunde hatte er noch Glück, der Dragon Ball steckte so im Eis, dass er von außen zu sehen war, nicht auszudenken, wenn er irgendwo in der Mitte gesteckt hätte. Piccolo, dem langsam die Fühler abfroren und die Luft ausging, dosierte seine Kraft sehr sorgfältig, ehe er mit der Faust gegen den Eisberg hieb und diesen teilte. Der Dragon Ball kam frei. Ehe die Tiefen des Meeres die Kugel mit den fünf Sternen verschlucken konnten, schloss sich Piccolos Hand darum. Das Meer brodelte, als Piccolo seine Kräfte frei setzte, um sich wie ein Torpedo in die Höhe zu katapultieren. Nach Luft schnappend schwebte er mit triefendem Mantel über dem gespaltenen Eisberg im frostigen Morgenlicht.
„Geschafft!“ murmelte er erleichtert, flog zurück zu jeder Stelle, wo er den Sack und den Radar zurückgelassen hatte und steckte seine Beute zum ersten Dragon Ball.
Er drückte den Radar einmal, zweimal, ehe er herausfand, dass sein nächster Weg nun geradewegs nach Südosten führte, wenn dem Radar und seiner eigenen Kenntnis von der Topgraphie der Welt zu trauen war, mitten in die Wüste.
„Na wenigstens trocknet mein Umhang dort rasch...“ murmelte er vor sich hin, schultere den Sack, steckte den Radar ein und flog nach Süden.
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„Wer sind Sie und was wollen Sie hier?“, fuhr der Archivar des größten Fernsehsenders des Planeten den ungebetenen Besucher an, der wie selbstverständlich das Verzeichnis von seinem Computer abrief.
„Ich suche nur ein paar interessante Beiträge aus der Zeit, als Piccolo alles dem Erdboden gleichmachen wollte“, gab der bleiche Fremdling gelassen Auskunft, während die schmalen Augen über die Schriftzeichen auf dem Schirm huschten.
„Aber... aber wir können nicht jedermann Zugang zu unserem Archiv gewähren“, stotterte der grauhaarige Archivar. „Sie müssen schon die Bewilligung des Chefs dazu haben...“
Für einen Augenblick wandte sich der Eindringling ihm zu und die schmalen, kalten Augen bohrten sich in die des Archivars. Der alte Mann schauderte und der Becher heißen Kaffee in seiner zitternden Hand schwappte über. Doch erst, als der kalte Blick wieder zum Bildschirm zurückkehrte, löste sich die Erstarrung des Archivars und er nahm den Schmerz wahr. Er wagte dennoch nicht, dem Fremden den Rücken zuzukehren und seine Beinahe-Verbrühung zu kühlen, allein bei dem Gedanken, diesem Wesen den Rücken zuzudrehen, ballte sich die Angst in seinem Magen zu einem schweren Klumpen und drückte ihm fast die Luft ab.
„Viel... vielleicht kann ich helfen“, bot er mit zitternder Stimme an. „Ich bin schon über zwanzig Jahre hier im Archiv, mein Gedächtnis ist fast noch besser als der Computer.“
Wieder fixierte ihn der kalte Blick, doch diesmal mit neutralem Interesse.
„Wenn da so ist, .... wo sind also die Videoaufzeichnungen von Piccolos Taten?“
Der Archivar schluckte und dachte fieberhaft nach. Zu seinem Glück ließ ihn sein Gedächtnis nicht im Stich. „Die müssten hier drüben sein ...“ Er ging die Regale entlang bis er vor einer der hunderten schmalen Schubladen stehen blieb. Mit der unverletzten Hand zog er sie auf und nahm von den etwa dreißig Kapseln, die dort fein säuberlich aufgereiht lagen, drei Stück heraus, die er vor den Fremden auf den Schreibtisch legte.
Wortlos nahm der Fremde die Kapseln und aktivierte sie. In jeder Kapsel steckten zehn Videobänder.
„Das sind Aufzeichnungen der Tagesberichterstattungen der betreffenden Zeit“, erklärte der Archivar hastig. „Neben Piccolos Aktivitäten ist natürlich auch noch über anderes berichtet worden ....“
„Gibt es hier ein Gerät, wo man die Dinger abspielen und zusammenschneiden kann?“, fragte der bleiche Eindringling.
„Aber sicher, das wird für Jahresrückblicke oder Nostalgiesendungen gern gemacht. Zwei Türen weiter ist ein kleines Studio, leider habe ich keinen Schlüssel dazu...“
„Das ist das kleinste Problem. Kannst du mit den Geräten dort umgehen?“
Der Archivar nickte und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn.
Lautlos erhob sich der Eindringling und schritt zur Türe. Auf seinen Wink hin schwebten die zehn Videobänder und die zwei noch ungeöffneten Kapseln hinter ihm her. Der Archivar schüttelte seine Erstarrung ab und folge mit weichen Knien.
Im Grunde seines Herzens war er fest davon überzeugt, dass sein Leben heute so oder so vorüber sein würde ....
....
Längst war Piccolos Mantel wieder getrocknet und flatterte im Backofenwind der Verlorenen Wüste. Über einer der unzähligen Sanddünen schwebend schirmte Piccolo den Radar von der Sonne ab, um die Anzeige besser lesen zu können. Keine Frage, der grüne leuchtenden Punkt befand sich genau unter ihm.
Mit einem unterdrückten Seufzer suchte Piccolo die Düne nach einem Hinweis ab, wo der Dragon Ball stecken könnte. Natürlich vergeblich.
Piccolo schwebte höher bis er einen Felsen entdeckte, der in sicherer Entfernung aus einer der Dünen herausragte. Dort ließ er den Sack mit den zwei Dragon Balls und den Radar zurück und begab sich wieder zur fraglichen Düne.
Mit einem tiefen Atemzug sammelte er vorsichtig seine Kraft und richtete sie gegen den Wüstensand. Wie erwartet hob sich die Düne als ganzes in die Luft. Die Adern an Piccolos Stirn schwollen an und er begann heftig zu schwitzen. Jedes einzelne