Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 15
Kapitel: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 15
Nur ein Lächeln
Teil 15
Es donnerte und krachte, bebte und erzitterte rings um sie. Wie lange es dauerte, vermochte sie nicht zu sagen. Etwas hartes traf ihre Finger, sie spürte wie sein Körper wieder und wieder getroffen wurde, aber dennoch blieb er auf Händen und Knien über ihr stehen, ein Schild, das viel zu zerbrechlich schien.
Endlich ließ der Lärm nach. Es war immer noch finstern rings herum und die Angst schnürte Bulma die Kehle zu. Ihre Hände tasteten über seine Schultern seinen Rücken und spürten das warme, klebrige Blut, das aus den vielen Wunden rann.
„Vegeta“, sie bekam kauf Luft, und musste schrecklich husten. „Vegeta, bitte sag etwas!“
Statt einer Antwort schien durch ihre Frage alle Kraft aus seinen Gliedern zu entweichen und er sackte über ihr zusammen.
Bulma fingerte an ihrem Anzug herum und fand zu ihrer Erleichterung einen Stiftgroßen Leuchtstab. Sie drehte ihn an und beleuchtete Vegetas Gesicht. Seine Augen waren geschlossen und ein feiner Blutsfaden rann aus einem Mundwinkel. „Vegeta.. .du Idiot!“, flüsterte sie bebrochen, während die Tränen Furchen in den Staub auf ihren Wagen fraßen. Sie hob den Leuchtstab weiter und erkannte, dass nur durch einen Zufall sie beide noch nicht zu Brei zerquetscht worden waren. Die großen Brocken, die ringsum sie auf den Boden gedonnert waren, hatten sich so ineinander verkeilt, dass die Stelle, wo sie sich befanden wie eine kleiner Raum vor weiteren Trümmern geschützt worden war. Doch bei dem Druck, die durch die nachrutschenden Erdmassen auf ihnen lastete, würde auch dieser Schutz bald einmal nachgeben.
Vegeta stöhnte leise und schlug die Augen auf.
Die eiskalte Knoten um Bulmas Herz löste sich auf „Du lebst, allen Mächten sei dank, du lebst ...“
„Hat .. den Anschein“, murmelte er hustend.
„Bist du schlimm verletzt? Kannst du dich bewegen?“ fragte Bulma drängend.
Als Antwort wälzte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht von ihr herunter und stemmte sich in die Höhe. Der Schweiß stand ihm in dicken Tropfen auf der Stirn. Er strich mit der Hand über ihr Gesicht und spürte die Feuchtigkeit der Tränen. „Keine Angst“, murmelte er und setzte ein schiefes Grinsen auf, „So leicht kriegt man mich nicht unter die Erde.“
„So?“, sie zwang sich zu einem scherzhaften Ton „, und ich dachte, viel tiefer ginge es nicht mehr...“
„Irgendwelche Ideen?“, fragte er, ohne auf ihren leichten Ton einzugehen. „Es hört sich an, als ob der nächste Schub bald käme.“
Auch Bulma war das verdächtige Knacksen aufgefallen. Sie waren so tief unter einem Berg Schutt begraben, dass ihnen wohl nur die Wahl zwischen Erdrückt werden und Ersticken blieb. Wenn ihr nicht bald etwas einfiel, würden sie beide keinen Strahl Sonnelicht mehr sehen ... Moment mal – ein Strahl?
„Vegeta, bist du noch in der Lage einen starken Energiestrahl abzugeben und zu fliegen?“
„Was hast du im Sinn?“, fragte er neugierig.
„Wenn es klappt, dann kannst du mit deiner Kraft einen Strahl durch diesen ganzen Schutthaufen schicken und ehe das Loch wieder von nachrutschenden Schutt geschlossen wird, fliegen wir hinaus. Ginge das?“
Vegeta schloss die Augen und suchte nach Reserven, nach Kraft, um das Wunder wahr werden zu lassen. Aber da war nichts, er war vollkommen leer, ausgepumpt und der Blutverlust trug das Übrige zu seiner Schwäche bei.
Bulma spürte, was in ihm vorging. Sie richtete sich ebenfalls auf, der Hohlraum erlaubte gerade mal mit nach oben gerichteten Armen zu knien und legte ihre Hände um sein Gesicht. „Ich wünschte, ich könnte dir meine Kraft geben, Vegeta. Wenn es nicht geht, tust du mir einen Gefallen?“
„Was?“, fragte er heiser und legte seine Arme um ihren Rücken.
„Bitte, töte mich.“
„Wie?“, fragte er verstört und hielt sie noch fester, als könnte er sie dadurch besser verstehen.
„Warum sollte ich das tun?“
„Ich will weder ersticken noch erschlagen werden. Ich will ein schnelles, sauberes Ende. Du kannst mir mit einem Schlag das Genick brechen, oder? Das würde nicht einmal weh tun...“
Ehe sie weiter sprechen konnte, verschloss er ihren Mund mit seine Lippen. Sein Kuss war noch intensiver wie beim Abschied davor, noch heißer und verzweifelter. Hatte sie sich zuvor durch den Schrecken etwas zurückgehalten, gab sie sich nun voll diesem bittersüßen Gefühl hin. Als sie sich schwer atmend von einander lösten, flüsterte er nur ein Wort: „Egoistin!“
„Wie bitte?“, fragte sie und hustete.
„Egoistin!“, wiederholte er unerbittlich. „Wenn ich dich töte, bleibe ich allein zurück, allein auf den Tod wartend ...“
Sie schluckte und zwang die Tränen nieder, die in ihr aufsteigen wollten. „Du hast ja recht. Ich bin selbstsüchtig und feige und ...“
„... besserwisserisch, launenhaft, verwöhnt und ...“, begann nun er aufzuzählen.
„He, deine Rolle ist, mir zu sagen, dass das alles nicht stimmt!“, fauchte sie wütend.
„Ach so?“, sein unschuldiger Tonfall klang kein bisschen aufrichtig.
Bulma konnte nicht anderes und lachte. Zu ihrer Verwunderung merket sie, dass durch diesen Ausbruch die Angst verflogen war und sich ihr Überlebenswillen wieder regte.
„Eines steht fest“, sagte sie beiläufig. „Wenn du uns jetzt nicht hier heraus bringst, hätte Gokou dich auf jeden Fall mit dem kleinen Finger fertig gemacht...“
Das saß und bei der Vorstellung, dass Kakerott jetzt sicher auf der Erde trainierte und er seit Tagen keine anständige Einheit hatte durchmachen können, begann die Ader auf Vegetas Stirn anzuschwellen. Ein solcher Vorsprung für Kakerott und das nur, weil dieser verdammte Haufen Dreck und Steine ihn hier unten festhielt...
Bulma sah das neue Aufflammen seiner Aura und schlang die Amre um seinen Hals. „Jetzt stell dir mal vor, Gokou schwebt da oben und lacht dich aus, weil du zu schwach bist aus diesem kleinen Haufen herauszukrabbeln...“, murmelte sie.
Diese Vorstellung half ungemein. Nicht nur Kakerott schwebte da oben und lachte ihn aus, nein da war auch dieser Junge mit den lila Haaren. „Ich bin auch einer, ich bin auch ein Super Saiyan und ich werde es euch zeigen...“, knurrte er, streckte die Hände empor und seine gesamte Kraft entlud sich in einem flammend hellen Energiestrahl, der sich einer kleinen Sonne gleich durch den Schutt einen Weg nach oben fräste. Vegeta schoss dem Licht hinterher, dessen Energie er mit seinem Auragespür deutlich wahrnehmen konnte. Ein Atemzug, noch einer. Bulma versuchte gar nicht, an die Massen von Geröll und Felsen ringsum zu denken, die direkt unter ihnen erneut kollabierten. Schneller und schneller schossen sie durch den engen Kanal des Energiestrahls nach oben und dann ... durchbrach er die Oberfläche und sie schwebten im grellen Sonnenlicht.
Vegeta schwankte in der Luft. „Noch ein bisschen weiter weg“, drängte Bulma. „Dort drüben hin. Wir wollen doch nicht gleich wieder ins Loch fallen, oder?“
„Ich tu, was ich kann“, quetschte Vegeta hervor und flog die letzten Meter nur im Schritttempo.
„Jetzt langsam nach unten“, bat Bulma und auch das schaffte er gerade noch. Kaum berührten seine Sohlen den festen, warmen Boden, brach er endgültig zusammen und verlor das Bewusstsein.
Bulma tastete erschrocken nach seinem Puls. Er war sehr schwach, kein Wunder bei der Anstrengung und dem großen Blutverlust. Jetzt halt es, so rasch wie möglich von hier wegzukommen, damit Vegeta geholfen wurde. Sie sah nach oben, aber natürlich konnte sie ohne Hilfsmittel keinen der Satelliten ausmachen. Ihr blieb nur die Hoffnung dass durch den Zusammenbruch und die Zerstörung des Großen Hüters auch die Satelliten ihre Funktion eingestellt hatten. Sich wie geplant auf die andere Seite der Halbkugel zu begeben, während sie mit Vegetas Schiff beschäftigt waren, war jetzt nicht mehr machbar, nicht so wie Vegeta litt.
Entschlossen fischte Bulma die Kapsel ihres Schiffes hervor und aktivierte sie. Mit viel Mühe trug sie Vegeta ins Schiff. Sie säuberte und verband seine Wunden und betete, dass er keine inneren Verletzungen hatte.
Dann programmierte sie den Bordcomputer auf Start. Während die Anzeigen nach einander von rot zu grün wechselten, wartete sie darauf, dass der Engeriescan des Orbits die Wahrheit enthüllte. Waren die Killersatelliten noch da?
Doch der Bildschirm blieb leer. Nein, da war nichts mehr. Bulma vermutete, dass sie nach dem Zusammenbruch ihrer Systeme einfach abgestürzt waren. Der Weg nach Hause war frei.
Nachdem das Schiff mühelos die Anziehung des Planeten überwunden hatte, fielen Bulma die Datenchips ein, die sie noch in der Tasche hatte. Da der Große Hüter ja Wissen aus ihrem Computer gestohlen hatte, war Bulma gespannt, ob sich vielleicht hier ein paar nützliche, neue Informationen befanden. Die ersten zwei Chips erwiesen sich leider als unbrauchbar, doch der dritte enthielt zahrleiche Sternenkarten, sowie Aufnahmen von Planeten in nächster Nähe zu diesem hier. Rein aus Neugier klickte sich Bulma durch ein paar Karten und rief einige Planeten in Großaufnahme auf den Bildschirm. Beim fünften Planet stockte sie. „Aber .. aber das ist doch ...“ Kein Zweifel, den Grünton würde sie ihr Leben lang nicht vergessen. Hastig suchte sie nach weiteren Aufnahmen der Spionagesonden, die der Große Hüter auf der Suche nach brauchbaren Lebensformen für die