Fanfic: Special 3-Ganz ohne dich (will ich nicht leben)
Kapitel: Special 3-Ganz ohne dich (will ich nicht leben)
Hi,
hier ist nun das dritte Special.
@EngelArael und papa: Hattet ihr euch etwas in dieser Richtung vorgestellt?
Viel Spaß!!
Alles schien sich gegen mich verschworen zu haben. Mein ganzes Leben, alles war ich mir aufgebaut und erreicht hatte, war vor nicht einmal einer halben Stunde zerstört worden. Zerstört von dem Mann, den ich über alles liebte. Meine Tränen waren mittlerweile versiegt und meine Augen brannten nur noch. Ich sah immer noch diesen eiskalten Blick, mit dem er mich angesehen hatte. Seine Worte klangen mir in den Ohren: „Ich habe es nicht nötig, mich vor dir zu rechtfertigen, Weib! Lass mich mit deinem sentimentalen Quatsch in Ruhe!“ Er wußte nicht, wie sehr er mich verletzt hatte. Ein heiseres Seufzen drang mir über die Lippen. So hatte ich mir meine Beziehung zu dem Saiyajin-Prinzen garantiert nicht vorgestellt. Ich schloss meine Augen und ließ meine Gedanken schweifen.
Damals auf Namek hatte ich ihm zum ersten Mal gesehen. Er war geheimnisvoll und hatte irgendwie es geschafft, dass ich begann, mich für ihn zu interessieren. Nun gut, zu Anfang hatte ich richtig Angst vor ihm gehabt. Das hatte sich ziemlich schnell gelegt. Nachdem wir von den namekianischen Dragonballs wieder zurück auf die Erde gebracht worden waren, bot ich ihm sogar an, bei mir zu Hause zu wohnen. Auch wenn ich es da noch nicht bemerkt hatte, war das der Beginn meiner Liebe zu ihm.
Nach meiner Trennung von Yamchu, waren Vegeta und ich uns langsam näher gekommen. Ich war zu der Zeit wirklich glücklich gewesen. Als Trunks dann geboren wurde, war ich wie im siebten Himmel. Alles schien perfekt zu sein und ich war mir der Liebe des Prinzen sicher. Das glaubte ich jedenfalls, obwohl er nie diese drei Worte ‚Ich liebe dich’ zu mir gesagt hatte.
Während ich so grübelte, kam mir Son-Goku in den Sinn. Ich kannte ihn schon fast mein ganzes Leben. Er war der älteste Freund, den ich hatte. Wir hatten soviel zusammen erlebt. Die erste Suche nach den Dragenballs hatte uns freundschaftlich sehr eng zusammen geschweißt. Damals war er schon so naiv und auch liebenswürdig gewesen. Es fiel damals sehr schwer, ihm für irgendetwas böse zu sein. Er war als Kind einfach niedlich gewesen und das hatte sich eigentlich nicht geändert.
Langsam öffnete ich meine Augen wieder und versuchte aufzustehen. Meine Knie fühlten sich butterweich an und darum suchte ich halt an der Wand. Mit zittrigen Beinen verließ ich das Schlafzimmer. In meinen Kopf wirbelten meine Gedanken wieder total durcheinander. Ich musste jetzt unbedingt mit jemanden reden. Aber mit wem? Die einzige Freundin, die ich hatte, war Chichi. Sollte ich es wirklich wagen, sie anzurufen? Aber wenn Son-Goku ihr noch nichts erzählt hatte, würde ich sie mit dem Anruf nur verletzen. Nein, das durfte ich ihr auf keinen Fall antun! Das musste ihr Mann ihr schon selber sagen.
Mittlerweile hatte ich die Küche erreicht und ich machte mir einen starken Kaffee. Während ein angenehmer Duft des heißen Bohnengetränks durch den Raum zog, überlegte ich, wen ich von meinen Freunden anrufen konnte. Nachdem ich mir eine Tasse Kaffee eingegossen und ich vorsichtig den ersten Schluck zu mir genommen hatte, wurde mir klar, das ich eigentlich mit keinem darüber reden konnte. Es war eine Sache, zu erzählen, das mein Lebensgefährte eine Liebschaft hatte. Eine ganz andere, zu sagen, das es sich dabei um einen Mann handelte. Es war wirklich zum Verzweifeln.
Plötzlich klingelte es an der Tür und ich stand langsam auf, um zu öffnen. Als ich durch den Flur ging, sah ich, dass das Licht des Gravitationsraumes leuchtete. Vegeta trainierte also. ‚Das soll mir nur recht sein,’ dachte ich, ‚so brauche ich ihn im Moment nicht zu sehen.’ An der Haustür angekommen, öffnete ich diese mit Schwung und hatte sogar ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen, es brauchte ja niemand zu merken, wie es in meinem Inneren aussah. Aber diese Gesichtsregung verschwand schlagartig, als ich sah, wer vor der Türe stand: Son-Goku. Mit ihm hatte ich am wenigsten gerechnet!
Er hatte sein typisches Lächeln auf den Lippen und ich spürte, das sich mir mein Herz zusammen krampfte. „W-was machst d-du denn hier?“ Ich konnte es nicht verhindern, das ich begann zu stottern. Dann atmete ich tief durch und schrie ihn an: „Warum? Warum tust du mir das an?“ Hilflos ballte ich meine Fäuste und schlug immer wieder auf Son-Goku ein. Er stand nur ganz ruhig da, mit hängenden Schultern und schien nicht zu wissen, wie er reagieren sollte. Wieder liefen mir die Tränen über die Wangen. Ich schluchzte und langsam wurden meine Schläge weniger. Ich wusste, davon spürte der Saiyajin sowieso nichts, aber ich brauchte jemanden, an dem ich meine Wut und meinen Schmerz in diesen Moment abreagieren konnte. Haltlos sank ich vor Son-Goku auf den Boden.
Ein Schatten beugte sich über mich und ich spürte, wie ich hochgehoben wurde. Verwundert blickte ich in die schwarzen Augen meines Jungendfreundes und ich merkte, das er mich sorgenvoll musterte. Entschlossenen Schrittes brachte er mich ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Nachdem er sich neben mir niedergelassen hatte, begann er zögernd zu sprechen: „Anscheint hat Vegeta schon mit dir gesprochen.“ Ich nickte und daraufhin fuhr er fort: „Bulma glaube mir, ich wollte ihn dir nicht wegnehmen. Ich weiß auch nicht so genau, wie es passiert ist, aber ich liebe den Prinzen. Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet, es mir selber einzugestehen.“ Seine Stimme wurde immer leiser und er schaute vor sich auf den Boden. Unsicher schaute ich ihn an, so ernst und traurig hatte ich ihn noch nie erlebt. Son-Goku seufzte auf und erzählte dann weiter: „Es muss sehr schwer für dich sein, für uns alle. Ich bin daran schuld, denn es war meine Idee, euch davon zu erzählen. Vegeta wollte es nicht. Es war vielleicht ein großer Fehler, aber ich wollte keine Geheimnisse vor euch haben.“
Ich zog meine Knie an meinen Körper und schlang meine Arme darum. Wie sollte ich nun reagieren? Er sah so traurig und verletzt aus, wie er so neben mir saß. Ich spielte schon mit den Gedanken, den beiden alles zu verzeihen, aber das konnte ich irgendwie nicht. Stattdessen sagte ich zu ihm: „Son-Goku, ich brauche Zeit, bis ich alles verarbeit habe. Ob dann wieder unsere Freundschaft wie früher wird, kann ich dir noch nicht versprechen. Ihr beiden habt mir sehr wehgetan und ich glaube Chichi geht es genauso. Ich werde mich nachher mit ihr treffen und dann werde ich sehen, wie es weitergehen wird.“ Mit diesen Worten stand ich auf und verließ das Wohnzimmer. Ich spürte, das Son-Goku mir traurig hinterher sah, aber wie ich gesagt hatte, ich brauchte Zeit und diese wollte ich mir auf jeden Fall gönnen, bevor ich eine Endscheidung fällen würde.
Na, hat es euch gefallen?
Bye Usagi2