Fanfic: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 19
Kapitel: Nur ein Lächeln (B+V) Teil 19
Nur ein Lächeln
Teil 19
Bulma, die sich eben von Bantor losreißen und auf Vegeta zu laufen wollte, erstarrte. Ihr war als viele sie von einem leuchtenden Gipfel in einen tiefen Abgrund.
Wie konnte er... wie konnte er nur so etwas sagen? So etwas überhaupt in Erwägung ziehen? Vertraute er ihr denn so wenig? Hielt er sie denn für ein billiges Flittchen?
Es tat weh, so weh...
Bantor spürte, wie Bulma zu zittern begann und ihre Lippen den Namen des Fremden formten. Kein Zweifel, der Eindringling musste der biologische Erzeuger ihres Kindes sein. Dass sie ihn wiedererkannte, bedeutete wohl, dass ihre Erinnerung zurück gekehrt war. Bantor musterte den Fremden. Zwar dürfte er ihm kaum bis an die Brust reichen, dennoch... Das Spiel der Muskeln unter dem schwarzen Overall und vor allem die Aura, die ein gefährliches Eigenleben zu führen schien, verrieten, dass er besser keinen offenen Kampf mit ihm riskieren sollte.
Doch die Kränkung, die der lächerliche Verdacht Bulma zugefügt hatte, bot Bantor eine winzige Chance, die dieser auch prompt ergriff. Er zog Bulma sacht näher zu sich heran und streichelte ihr beruhigend über das Haar. „Was hast du anderes erwartet?“, zischte er über ihren Kopf hinweg Vegeta ins Gesicht, „Wir waren immerhin fünf Monate zusammen. Ich liebe sie und sie gehört zu unsere Familie.“
Vegetas Miene wurde zu einer Maske aus Eis. Sollte es sein, dass sein Verdacht tatsächlich zutraf? Wenn sie am Leben gewesen war die ganze Zeit, warum hatte sie sich nicht gemeldet? Er konnte den intakten Kommunikator an ihrem Handgelenk sehen. Seine Reichweite war groß genug, dass sie die Erde damit hätte anfunken können. Offenbar war ihr das Zusammensein mit dem rothaarigen Lover wichtiger gewesen wie die Sorge ihrer Eltern und vor allem wie er, Vegeta. Für einen Saiyan-Prinzen war dies eine unzumutbare Demütigung. Während sein Blick zwischen dem rothaarigen Kleiderschrank und Bulma hin und her wanderte wurde Vegeta von Sekunde zu Sekunde wütender. Ehe Bulma sich fassen und Bantor widersprechen konnte, traf sie Vegetas Zorn mit voller Wucht. „Es stimm also! Du hast dich keinen Pfifferling darum geschert, dass wir dich für tot gehalten haben, wie? Du hast dich auf diesem stinkenden Müllschlucker offensichtlich sehr wohl gefühlt. Es war dumm von mir, hierher zu kommen, nur um deinen Raumanzug zu finden, damit wir dich darin wieder erwecken können. Dein Vater hat deinen Radar umsonst aufgelesen und nachgebaut. Wenn ich denke, dass ich auch noch so blöd war, die Dragonballs einzusammeln ....“
Das konnte sie so nicht stehen lassen, sie musste es ihm sagen, er musste doch sehen, doch begreifen ... „Es ist dein Kind, Vegeta!“ Bulma machte sich aus Bantors Griff los und ging auf ihn zu. „Es ist dein Kind, ganz sicher! Ich habe mich nicht melden können, weil ich doch mein Gedächtnis verloren hatte und daher nicht mehr genau wusste, welche neue Nummer Papas neue Kommunikationskonsole hat... Erst als ich dich gesehen habe, ist die Erinnerung wieder gekommen. Wie kannst du nur so gemein sein, von mir zu glauben, dass ich .... dass ich ...“ Sie brachte es nicht über sich, den Satz zu Ende zu sprechen.
Vegetas unnahbare Haltung lockerte sich ein wenig. Es schien ihr ernst zu ein und das mit dem Gedächtnisverlust klang plausibel, eigentlich viel zu schön um wahr zu sein. Sein tief verwurzeltes Misstrauen Dingen gegenüber, die er nicht kontrollieren konnte gepaart mit der Angst betrogen zu werden, ließen es aber nicht zu, dass er Bulma auch nur einen Millimeter entgegen kam.
„Was du nicht sagst!“ Seine Stimme war belegt und weniger sicher als zuvor, doch die beißende Ironie war kaum schwächer geworden. „Wenn du wirklich das Gedächtnis verloren hattest, wie konntest du dann jemandem treu sein wollen, an den du dich nicht einmal erinnert hast?“
Sie zuckte zurück, getroffen vom harten Klang seiner Worte. Vegeta nahm dies als Schuldbekenntnis und wandte ihr demonstrativ den Rücken zu. „Ich denke damit ist alles gesagt. Wenn du willst kannst du hier bleiben und mitsamt diesem Müllfrachter und deinem stinkenden Barbaren in die nächste Sonne stürzen, mir doch egal.“
„Wer ist hier der stinkende Barbar, du schwarzhaariger Gartenzwerg!“ Bantor warf alle Vorsicht über Bord und stapfte auf Vegeta zu, die Fäuste bedrohlich in die Hüften gestemmt.
Vegeta, der eigentlich einen coolen Abgang im Sinn gehabt hatte, mit dem Hintergedanken, dass Bulma jämmerlich weinend und am Boden zerstört nachgekrochen kam, schnellte wütend herum. Er spürte, dass dieser Typ, obwohl er sicher eine große Nummer auf diesem Schiff sein musste, über keine Energieangriffe verfügte. Dennoch las er flammenden Stolz in dessen Augen und das rang ihm angesichts der offensichtlichen Unterlegenheit des Gegners einen gewissen Respekt ab. Wenn dieser Primitivling im Kampf um seine Ehre ins Gras beißen wollte, würde er, Vegeta, ihm gern dabei behilflich sein. Mit genüsslich-fiesem Lächeln ließ Vegeta seine Knöchel knacken und seine Muskeln spielen. „Komm nur“, sagte sein Blick, „komm nur und ich zerlege dich in deine Einzelteile.“
„Hört auf!“ Bulma schob sich zwischen die beiden und stellte sich mit ausgebreiteten Armen direkt vor Vegeta hin. Tränen funkelten in ihren Augen. „Bitte tu Bantor nichts, Vegeta. Du weißt, dass er dir kein Haar krümmen kann.“
„Sieh mal an“, zischte Vegeta, dessen Wut am Überkochen war, „so kommt ans Licht, was angeblich nicht wahr ist, wie?“
Bulmas Tränen versiegten. Wenn er auf stur stellen wollte, konnte sie das auch. Sogar besser wie er.
„Glaub doch was du willst!“, fauchte sie. „Die Wahrheit wird bei seiner Geburt ans Licht kommen und dann wird es dir leid tun, dass du an mir gezweifelt hast. Aber dann werden weder ich, noch dein schwarzhaariger Saiyansprössling dich brauchen!“
„Schwarzhaarig?“, Vegeta schnaubte. „Ich wette, das Balg wird rote Haare haben, genauso wie sein Erzeuger“, und er schickte einen zornigen Blick in Bantors Richtung.
Bulma spürte, dass Vegeta nicht mehr um jeden Preis kämpfen wollte und ließ die Arme sinken. „Ihr habt tatsächlich die Dragonballs gesucht?“, lenkte sie das Gespräch in andere Bahnen.
Vegeta runzelte die Stirn. Worauf wollte sie hinaus? „Ja, sie sind bei deinem Vater. Er wartet nur auf mein Zeichen, um den Drachen zu rufen.“
Bulma erklärte ihre Pläne nicht lange, sondern hob ihren eigenen Kommunikator und stellte flink die Verbindung zur Erde ein, an die sie sich endlich wieder erinnern konnte.
„Papa, hallo Papa, kannst du mich hören?“
Eine Weile lang war es still am anderen Ende. Dann eine fassungslose Stimme voll Jubel und Freudentränen: „Bulma? Meine kleine Bulma? Du lebst?“
„Ja, Papa, ich lebe und es geht mir gut.“ Mit knappen Worten erzählte sie von ihrem Gedächtnisverlust und dass sie mit Vegeta nach Hause kommen würde.
Vegeta zog bei diesen Worten nur spöttisch eine Augenbraue hoch.
„Papa, kannst du den Drachen rufen und ihn um etwas bitten?“
„Dass du schneller wieder daheim bist?“, fragte Herr Briefs eifrig.
„Das wäre zu egoistisch“, lachte Bulma, „so gern ich es auch hätte. Bitte ihn darum, alle, die mit mir gegen die Antiss gekämpft haben, wieder gesund zu machen und ins Leben zurück zu rufen. Geht das?“
„Ich kann es versuchen, Kind“, er schnüffelte, „obwohl ich mir wünschen würde, dass du im nächsten Augenblick vor mir und deiner Mutter stehst. Wir haben nie die Hoffnung aufgegeben, mein Schatz.“
„Danke! Ich liebe euch beide!“
„Wir lieben dich auch!“
Damit war die Verbindung beendet.
Bantor wischte sich die feuchten Augen. „Bulma, soll das heißen, dass Querl?“
„Ja, Bantor“, sagte Bulma lächelnd und auch in ihren Augen glänzten Freudentränen, „Querl wird wieder leben.“
Sie beide hatten sich solche Vorwürfe gemacht, den Jungen nicht zurück gelassen zu haben, nachdem er von einem Antiss in der Brust getroffen worden und in ihren Armen verblutet war. Wie sehr hatte sich Bulma die Macht der Dragonballs herbei gewünscht. Und nun war der Traum wahr geworden. Dank Vegeta. Egal wie wütend sie auf ihn war, egal wie sehr sie sein ungerechtfertigter Verdacht noch immer schmerzte, er war da und auch für Querl würde wieder alles gut werden.
Als sie den Kopf hob und ihn mit diesem weichen Lächeln ansah und mit feuchten Augen „Danke, Vegeta!“, murmelte, musste sich dieser arg am Riemen reißen, um sie nicht in die Arme zu schließen. Ein Saiyanprinz ließ sich nicht so einfach umstimmen, nicht nachdem er so grausam betrogen worden war.
„Schon gut“, brummte er unwillig. „Wenn ich dich also mitnehmen soll, dann komm!“
„Sie wird nicht ohne mich gehen!“ Bantor trat neben sie hin und legte den Arm wieder um ihre Schultern.
„Bantor...“ Bulma suchte nach Worten, um ihm klar zu machen, dass seine Anwesenheit es für sie noch schwerer machen würde, Vegeta von seinem Unrecht zu überzeugen.
„Bulma“, Bantor sah ihr in die Augen. „Wo du herkommst gibt es Wind, Sonne, fließendes Wasser, Blumen und Bäume, nicht wahr?“
Sie zuckte zusammen. Was war sie für ein egoistisches Monster. Über Monate hinweg hatten die drei für sie gesorgt, sie beschützt und getröstet. Sie waren ein Team, eine Gemeinschaft, fast so etwas wie ihre zweite Familie, wenn auch nicht so, wie Bantor es gerne sehen würde. Und