Fanfic: Piccolo, der Herzensbrecher Teil 30 (JA, ES GIBT MICH NOCH...)
Kapitel: Piccolo, der Herzensbrecher Teil 30 (JA, ES GIBT MICH NOCH...)
Hallo zusammen.
Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht allzu übel, dass ich so lange nichts von mir habe hören lassen... :(
Ich verspreche hiermit hoch und heilig, dass das nicht wieder vorkommt! *g*
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Schnellen Schrittes rannte ich zurück in den Palast. Unendliche Tränen bahnten sich immer und immer wieder ihren Weg über meine Wange. Tränen der Trauer, der Enttäuschung und der Angst.
Was hatte ich falsch gemacht? Warum verhielt Piccolo sich so merkwürdig und was bedrückte ihn so sehr, dass er selbst mich, den Menschen den er doch angeblich über alles liebte, nicht an sich heran ließ?
Wie in Trance und völlig neben mir öffnete ich die Tür zu meinem Zimmer.
Alles was ich sah erinnerte mich auf eine ganz bestimmte Weise an Piccolo. Ich erinnerte mich plötzlich, wie wir uns hier das aller erste Mal geküsst hatten... wie er besorgt am Rande meines Bettes saß, als Meister Kaio uns diese schreckliche Nachricht verkündete... wie wir uns geliebt hatten...
All das brannte sich unwiderruflich in meine Seele.
Geistesabwesend schloß ich schließlich dir Tür hinter meinem Rücken und sackte langsam und ohne dass ich es überhaupt bemerkte, auf den Boden.
Es war furchtbar. Einfach nur grausam und unendlich unfair.
„Wenn er wirklich wollte würde er schon längst hier sein...“ stellte ich in Gedanken zu meiner erneuten Trauer fest und konnte abermals nicht verhindern, dass mir bei dieser Tatsache erneut mehrere kleine Tränen nur so über mein Gesicht liefen. Warum war er nicht hier? Warum ist er mir nicht nachgekommen? Ich verstand die Welt nicht mehr.
Ich weiß nicht mehr genau wie lange ich dort vor der Tür hockte, grübelnd über mein Leben... über Piccolo´s Leben und nicht zuletzt hoffend, dass er doch noch kommen würde um mit mir zu reden oder mich einfach nur in den Arm zu nehmen.
Wie abzusehen war, wartete ich umsonst.
Schweren Herzens raffte ich mich auf und schleppte mich mühsam in die Richtung, in der mein Bett stand. Kraftlos ließ ich mich in dieses hineinfallen, rollte mich nachdenklich auf den Rücken und spürte wie sich eine bedrückende Gleichgültigkeit in meinem Inneren breit machte. Plötzlich war es mir vollends egal in welcher Lage ich mich eigentlich befand... dass mir nicht mehr viel Zeit blieb.
Alles was ich wollte war Piccolo. War dies denn wirklich zuviel verlangt? War mein Wunsch tatsächlich unerfüllbar? Ich konnte und wollte es einfach nicht glauben, geschweige denn wahr haben.
Sollte ich erneut zu ihm gehen? Ihn direkt fragen? Ihn zwingen mir in die Augen zu sehen und mir die komplette Wahrheit zu sagen?
Nein... das wäre der falsche Weg gewesen. Da war ich mir sicher. Ich hatte Piccolo in all der Zeit die wir nun schon zusammen verbracht hatten so gut kennengelernt, dass ich genau wußte, wann mit ihm zu reden war und wann man dieses Vorhaben besser auf ein anderes Mal verschieben sollte. Nicht, dass er jemals agressiv oder extrem wütend geworden wäre...
Nein, in dieser Hinsicht hatte Piccolo sich besser als jeder andere den ich kannte unter Kontrolle.
Jedoch schaffte er es jedesmal, auf einer mir ausserordentlich sonderbaren Art, seinem Gegenüber das Gefühl der Unangepasstheit, der Überflüssigkeit zu geben...
Ja, darin war er ein wahrer Meister und niemand auf der Welt, so schien es mir, würde ihm was dies betrifft irgendwann mal das Wasser reichen können. Nicht einmal ein vor Stolz nur so angeschwollener Saiyajin-Prinz...
Natürlich hatte ich ihm diese Eigenschaft, die er nunmal wohl oder übel in sich trug, nicht übel genommen. Dafür liebte und respektierte ich ihn viel zu sehr.
Piccolo war eben ein Einzelgänger wie er im Buche stand. Wie sollte er auch anders sein? Er kannte es schließlich nicht anders! Sicher, die Freundschaft zu Son-Goku und besonders zu seinem Sohn hatten ihn verändert und auch die Tatsache, dass er hier im Palast nun schon seit mehreren Jahren mit Dende zusammenlebte, hatte ihn geprägt aber keinesfalls in seiner Einstellung was „normalsterbliche Menschen“ betraf beeinflußt.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
„Ja?“ sagte ich völlig überrascht und sichtlich aus den Gedanken gerissen, setzte mich ruckartig auf und sah gespannt auf die sich nunmehr langsam öffnende Tür.
Es war Piccolo. Vorsichtig und behutsam trat er ein, schloß die Tür hinter seinem Rücken und blieb wie angewurzelt vor eben dieser stehen.
„Ich muss mit dir reden.“ gab er mir kühl und knapp zu verstehen, währenddessen er es anscheinend nicht für nötig hielt mir auch nur ansatzweise in die Augen zu sehen.
Noch immer saß ich mit einer gehörigen Portion Perplexität, doch auch einer ganzen Menge Respekt auf meinem Bett und wartete gespannt auf das, was Piccolo nun sagen oder sogar tun würde.
Ohne ein Wort zu sagen näherte er sich mir, bevor er kurz vor meinem Bett zum stillstehen kam.
„Setz dich doch...“ schlug ich ihm schüchtern wie am ersten Tag vor und war erstaunt darüber, dass er meiner Aufforderung sofort und ohne zu zögern nachkam.
Einen sicheren Abstand einhaltend setzte er sich schließlich zu mir auf das Bett und ich bemerkte nichtssagend wie es ihm mit einem Male wieder möglich zu sein schien mich anzusehen.
„Wie geht es dir?“
Zwar hätte ich zu diesem Zeitpunkt mit allem nur erdenklich möglichem gerechnet als mit dieser Frage, doch das Piccolo sich bei mir plötzlich und unverhofft nach meinem Wohlbefinden erkundigte, erschien mir äusserst positiv.
Auf der Suche nach der Liebe, der Geborgenheit, der Zuflucht die ich immer und immer wieder in all der Zeit in seinen Augen finden konnte, suchte ich seinen Blick. Jedoch war alles was ich darin zu finden vermochte eine beinahe tödliche Mixtur aus Trauer, Wut und Angst.
“Es... es geht mir gut. Und dir?” gab ich ihm mit mehr Gehorsam in meiner Stimme zurück als ich eigentlich vorgehabt hatte und streifte mit meinen Augen oberflächlich die Stellen seines Körpers, an denen er vor Kurzem noch diese schrecklichen Verletzungen davongetragen hatte.
Piccolo nickte nur. Eine bedrückende Stille machte sich im Inneren des Raumes breit, unter der nicht nur er, sondern auch ich sichtlich zu leiden hatte.
Ich grübelte... grübelte, wie ich in Gottes Namen nur dieses beängstigende und zugleich schier unaushaltbare Schweigen hätte brechen können...
Und plötzlich sagte ich etwas, für das ich mir in der darauffolgenden Sekunde am liebsten sofort die Zunge abgebissen hätte...
“Hast du vielleicht eine Ahnung wie es Vegeta geht?”
Piccolo zuckte merklich zusammen. Innerhalb kürzester Zeit bildeten sich nach und nach immer mehr kleine Schweißperlen auf seiner Stirn, von denen die ein oder andere auch ihren Weg über seine Schläfe bis hin zu seinem Kinn fand.
“Dende hat Son-Goku Bescheid gegeben... er hat sich um alles weitere gekümmert.” antwortete Piccolo mir in einem äusserst monotonen Tonfall, währenddessen er seinen Blick in Richtung Boden wandte und langsam seinen Kopf senkte.
Vegeta lebte also. Nicht wirklich wissend, ob ich darüber nun glücklich oder zutiefst traurig sein sollte, ließ auch ich meinen Blick verschämt auf den Fussboden sinken.
Natürlich war mir sofort und unweigerlich bewußt geworden, dass dies der nun absolut falscheste aller Zeitpunkte gewesen war um das Thema “Vegeta” anzuschneiden und versuchte mich im nächsten Moment bei Piccolo für mein unüberlegtes Verhalten zu entschuldigen.
“Tut mir leid, ich hätte wissen müssen, dass...” setzte ich an, wurde jedoch just von meinem Gegenüber unterbrochen.
“Nein. Nichts weißt du... Gar nichts...”
Piccolo biss aufgebracht die Zähne zusammen und gab dabei, wohl eher ungewollt, ein kleines, leises Knurren von sich.
„Piccolo... was...was ist denn nur mit dir los?“ fragte ich besorgt, währenddessen ich, ohne dass er es merkte, ein kleines Stückchen näher zu ihm heran rückte.
Ein weiteres Mal rieb er verkrampft die Zähne aneinander, ballte seine Hände zu gefährlich wirkenden Fäusten und schloss verzweifelt die Augen.