Fanfic: Mit meinen Augen hab ich gesehen... Teil 1
Kapitel: Mit meinen Augen hab ich gesehen... Teil 1
*~~~*~~~*~~~*Teil 1*~~~*~~~*~~~*
Mit meinen Augen hab ich gesehen
einer fernen Vergangenheit entgegen,
der Zukunft zum Trotz.
>>Man sagte mir immer, ein Avalonier, kämpft und das ist alles was er tut, er stellt keine Fragen, er kämpft!
Danach habe ich 25 Jahre lang gelebt, hab niemals einen meiner Aufträge hinterfragt.
Es interessierte mich nicht!
Ich war, so wie alle anderen meine Kameraden, Soldat des ersten Regiments auf Avalon.
Wir waren die Elite, die vorzeige Soldaten.
Wenn irgendwo eine Schlacht aussichtslos schien, schickte man uns.
Wir kämpften ohne Rücksicht auf Verluste. Stand ein Kamerad im Weg, wurde nicht gezögert, man führte sein Schwert durch ihn hindurch.
Deshalb waren wir die Elite, die Auslese aus allen Regimenten Avalons.
Denn groß Teil unseres Lebens verbrachte wir auf dem Schlachtfeld, ganz gleich ob Mann oder Frau.
Wir waren keine Barbaren, wir Kämpften für das was uns Wichtig war, für unsere Prinzipien, für unsere Familien und für das Königshaus.
Ein Avalonier gehorchte, wenn ein Ranghöherer ihm Befahl.
Jede Anordnung wurde durchgeführt, war der Tod eines Avaloniers beschlossen worden, so tat der Betreffende es selbst.
Ein Avalonier war Loyal, niemals hätte einer von uns einen Befehl verweigert oder sich einer Anordnung widersetzt...<<
>>Aber Vater! << wurde er jäh von seinen Erzählungen unterbrochen. Sein jüngster Sohn, war wie von der Tarantel gestochen, von seinem Stuhl aufgesprungen.
>>Miras Vater hat uns von Arkastos erzählt, er hat gesagt, dass er daran Schuld war, das Avalon fast untergegangen wäre!<<
Arkastos, schon seit vielen Jahren hatte er diesen Namen nicht mehr gehört, der Verbotene Name! So hatte es mal geheißen.
Vom Königshaus wurde damals ein Befehl erlassen, diesen Namen niemals wieder auszusprechen.
Auch das war schon viele Jahre her, dieses Verbot war schon längst in Vergessenheit geraten, genauso wie das, was damals geschah.
Er hörte die Stimme seines Sohnes nicht mehr, der ihm immer noch stolz, über Arkastos, erzählte, und dem was er von Holan, dem Vater Miras erfahren hatte.
In Gedanken versunken stand er auf, nahm seinen jüngsten nicht war, der ihn jetzt wild mit Fragen über Arkastos und dessen Verrat löcherte.
Wie von einer unsichtbaren Macht geleitet, fanden seine Füße, den Ort, den er geschworen hatte nie mehr zu betreten.
Hier hatte alles Begonnen und hier fand es auch sein jähes Ende.
Arkastos, der Führer des ersten Regiments, der General über den Generälen, sein Mentor,
sein Freund und schließlich sein Feind.
Er sah ihn noch vor sich, in der Schlacht, in der er ihm zum ersten Mal begegnete, sein Schwert durchbohrte einen Gegner nach dem anderen, traf immer sein Ziel.
An diesem Tag wurde er für ihn das, was man im Allgemeinen ein Vorbild nannte.
Er eiferte ihm nach, übte jeden Tag mit Schwert und Faust, um ihm einmal ebenbürtig zu sein.
Seine Kameraden hielten ihn für verrückt, die wenige Freizeit, die ihnen vergönnt war mit trainieren zu verbringen.
Aber das war ihm egal, er hatte ein Ziel und das würde er, wenn auch unter großer Anstrengung erreichen.
Er erinnerte sich an die Stunden, Tage, in denen er, egal ob Regen oder Sonnenschein trainierte.
An die Schmerzen, die er erst viel zu spät wahrnahm, als man in ein Lazarett gebracht hatte.
Er hörte das hämische Lachen seiner Kameraden, als sie erfuhren, dass er nicht in einer Schlacht so zugerichtet worden war, sondern bei seinem „extra“ Training.
Grinsend meinten sie da, dass er selbst sein gefährlichster Gegner wäre und sie wussten damals noch nicht, wie Recht sie damit haben sollten.
Er besah sich noch einmal den Platz, die hohen Bäume, welch grausame und finstere Geschichte sie erzählen könnten, wäre ihnen doch nur ein Mund und die Gabe ihn zu benutzen geschenkt worden.
Sie wussten über alles bescheid, über jede noch so kleine Intrige und jeden ach so abscheulichen Verrat, der zu dieser Misere geführt hatte.
Er nahm den duft der Wildblumen gar nicht war, roch nur diesen Modrigen, widerlichen Gestank.
Er hörte auch nicht den Wind, der durch die Blätter der Bäume und Sträucher fegte, nahm nur diese Schreie wahr, das Wimmern, das Flehen.
Er bemerkte nicht mehr die strahlen der Sonne, die sich wärmend auf seinem Körper niederließen, fühlte nur noch Schmerz und Trauer.
Das Blut lief in Strömen seinem Körper hinunter und der Regen, der nun auf ihn hinab fiel, tat es der roten Flüssigkeit nach, vermischte sich mit ihr.
Seine Rüstung war plötzlich so schwer, schnürte ihm die Brust zu, keine Stelle seines Körpers die nicht schmerzte.
Wie konnte es nur so weit kommen? Sie hatten doch alles tausendmal durchgesprochen, die ganze Sache lief völlig falsch.
Immer wieder und wieder durchbohrte sein Schwert einen seiner ehemaligen Kammerraden, ließ ihn schmerzhaft aufstöhnen.
Er wusste, dass es falsch war, aber jetzt konnte er es nicht mehr ändern.
Schon wieder befand sich seine Todbringende Waffe im Körper eines anderen, eines Schwächeren, wie lange würde es dauern bis er so aufgespießt würde?
Wie lange, bis sich seine Augen vor Schmerz und entsetzen weiteten, bis aus seinem Mund die lebenswichtige Flüssigkeit gewürgt würde?
Jeder von ihnen könnte sein Mörder sein, … oder sein Erlöser?
Das Schwert in seiner Hand war so Schwer, sein Arm, seiner ganzer Körper, so müde.
Sollte letztendlich die Erschöpfung sein Schafrichter sein?
Würde er etwa vor Übermüdung, hier auf diesem Schlachtfeld eingehen?
Sollte er diesen Platzt, übersäht mit stinkend, sich windenden, wimmernden Leichen, oder sterbenden, etwa nicht mehr verlassen?
Verzweiflung lag in jedem seiner Schläge, Angst in jedem Hieb, er wollte noch nicht sterben, nicht hier, nicht jetzt, nicht so.
Wieder ein Gegner weniger, ein Freund, ein Feind.
War das nicht Kril?
Immer noch war die Klinge seines Schwertes in dem nun knienden Körper vor ihm.
Ja er war’s…
Er erkannte ihn an seiner Rüstung wieder, dieses Wappen trug nur er.
Kril kam aus einem kleinen Dorf irgendwo im nirgendwo, die Dorfgemeinde hatte für ihn zusammengelegt und ihm diese Rüstung beim Schmied anfertigen lassen.
Sie war sein ganzer stolz, damals, als sie alle zusammen am Lagerfeuer saßen, weil man es sonst dank der anhaltenden Kälte nirgendwo anders aushielt, hatte er davon erzählt das einmal sein Sohn diese Rüstung tragen würde.
Damals, als alles noch anders war, hatten sie über ihn gelacht und gemeint, das jemand mit solch einer Knollnase, gar nicht dazu kommen würde, überhaupt ein Kind zu zeugen. Er hatte sich furchtbar aufgeregt und wäre beinahe auf einen seiner Kameraden losgegangen, auf den, der am lautesten gelacht hatte.
>>Faro… Warum…?<<
Zwei, vom Schmerz erfüllte Augen sahen ihn an, erst jetzt bemerkte er, dass sein Schwert immer noch im Körper seines Freundes, seines FEINDES steckte.
Behutsam, zog er nun sein Mordwerkzeug heraus.
Ein stöhnen war von der knienden Gestallt zu vernehmen.
Langsam, fast in Zeitlupe, fiel sie rückwärts auf den Blutgetränkten Boden.
Gerade wollte er sich abwenden, sich ein neues Opfer suchen, da hörte er wieder seine gequälte Stimme, eigentlich nur noch ein röcheln.
>>Warum …?<<
>>Warum …?<< Diese Wort, wenn gleich auch nur ein flüstern, löste eine Flut von Emotionen in ihm aus.
„Ja, warum eigentlich?“
>>Du kannst es nicht verstehen. Schlaf jetzt mein Freund, Schlaf jetzt und las diese Welt hinter dir!<<
Vorsichtig, nahm er dem am Boden liegenden Wesen, den Helm ab, schloss seinem Freund die Augen und legte ihm seinen Helm unter den Rechten Arm.
„Du könntest es nicht verstehen.“ Ging es ihm durch den Kopf, war es wirklich das, was er seinem sterbenden Freund gesagt hatte, der doch nur um eine Erklärung bat?
Stille, es war plötzlich so ruhig um ihn geworden, langsam erhob er sich, sich auf sein Schwert stützend sah er sich um.
Nichts.
Keiner mehr der stand.
Kopfschüttelnd sah er sich um.
Waren alle tot?
Und dann kam ihm die Einsicht, wie der Schlag eines Blitzes traf sie ihn.
Er sah an sich herunter.
Da war es, das Schwert, es hatte sich nahe seiner Wirbelsäule einen Weg, beginnend an seinem Rücken, durch seine Organe, sein Fleisch gesucht.
„Einen Augenblick unachtsam…“ Dachte er bitter, während der Führer des Schwertes, es langsam wieder aus ihm herauszog.
Er spürte wie es in ihm war, spürte die kühle des Metalls und auch das Blut, das langsam begann aus der nun sichtbaren Wunde zu strömen.
Da war aber kein Schmerz.
Nun, er würde sicherlich noch kommen.
Ganz langsam drehte er sich um, die Müdigkeit und die Erschöpfung hatten nun gänzlich seinen Körper befallen, daran war wohl der hohe