Fanfic: Game of patience 4
Kapitel: Yert
Hi all!
Ich war wirklich am überlegen, ob ich hier nicht mehr weiter posten soll. Hier hat sich ja sehr viel verändert, allerdings finde ich es super, dass ich
1. meinen alten Usernamen wieder habe und
2. die FFs nun endlich nach dem Anfangsbuchstaben geordnet sind, was ich persönlich um einiges besser und übersichtlicher finde.
Ich hoffe, die Kommies, die ich von Gestirn, blackmoonlight und Maus bekommen habe, galten wirklich meiner FF, denn darüber stand jeweils " Engel+Blut und Fluch ". Wenn ja, dann danke an euch, hat mich sehr gefreut.
Weiter gehts. Heute kommt ein neuer Chara dazu.
Unruhig lief Yert auf und ab. Immer wieder warf er einen kurzen Blick auf den Monitor. Der Radar zeigte seit Stunden dasselbe Bild: Drei Raumkapseln, die unaufhaltsam auf ihren Planeten zuzusteuern schienen.
Vielleicht sorgte er sich ja unnötig und diese Leute wollten gar nicht nach Krawa. Oder aber er beobachtete hier ihren Untergang dabei, wie er näher und näher rückte...
Flou, einer seiner Soldaten, hatte ihm mitgeteilt, dass General Ressja später persönlich hier vorbeikommen würde um sich die Situation anzusehen. Toll. Darauf freute er sich schon.
Ganze drei Tage lang war ihm Ruhe vor seinem Vater vergönnt gewesen, drei Tage lang hatte er Zeit gehabt, die Beschimpfungen und Vorwürfe, die er ihm an den Kopf geworfen hatte, zu verdauen, drei Tage lang hatte er darüber nachgedacht, ob Ressja, der große General, nicht vielleicht Recht hatte. Letztendlich war er zu dem Schluss gekommen, dass das nicht der Fall war. Er mochte vielleicht anders sein, als der General, aber das war nicht gleichbedeutend damit, dass er unfähiger war. Seine Stärken lagen eben woanders, aber das sollte mal jemand seinem Vater verständlich machen.
Plötzlich erstarb das Gemurmel im Saal. Alle Kopfe wandten sich in Richtung der Tür und augenblicklich sprangen die anwesenden Soldaten auf. Schon fast automatisch schlugen alle zwei Mal ihre Fäuste aneinander und verschränkten dann ihre Hände hinter dem Rücken. Yert tat es ihnen nach. Es war die offizielle Begrüssung für einen höhergestellten Offizier, Familienbande verschwanden, nur noch Rang und Gehorsam waren von Bedeutung. Ewig dasselbe Spiel.
Schon beinahe andächtig schritt General Ressja durch den Raum. Die Augen der Soldaten waren starr immer auf einen Punkt gerichtet, keiner wagte einen Blickkontakt mit dem General. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck streiften seine Augen die jungen und älteren Männer, bis sie schließlich Yert erreicht hatten. Das Lächeln verschwand augenblicklich.
„ Sie sind noch immer auf Kurs, General,“ teilte Yert mit unverwandtem Blick mit. Ressja warf einen kurzen Blick auf den Monitor. Die drei kleinen grünen Punkte bewegten sich schnell vorwärts.
„ Sollen wir die Streitkräfte mobilisieren?“, fragte der Kommandant. Erneut wandte sich Ressja seinem Sohn zu und zögerte mit der Antwort.
„ Nein, wir warten ab,“ sagte er schließlich.
Yert musste sich zusammenreißen, nichts zu sagen. Am liebsten wäre er zu seinem Vater gelaufen und hätte ihn geschüttelt! Es war einfach unverantwortlich von ihm! Unvorsichtig, hochmütig, arrogant!
Jedoch schluckte er nur, als wollte er so die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, daran hindern, seine Lippen zu verlassen. Ressja`s Lächeln kehrte auf sein Gesicht zurück und wieder warf er einen verstohlenen Blick auf den Monitor.
„ Sie werden nicht wagen, uns anzugreifen,“ verkündete er und sah wieder in die Menge der Soldaten, die mit einer Mischung aus Nervosität und Anspannung zu Boden sahen. Einige blickten in seine Richtung, konzentrierten sich jedoch auffällig angestrengt auf irgendeinen Punkt hinter dem General, um ihn nicht genau ansehen zu müssen.
Yert atmete so geräuschlos wie möglich aus. Sicher, diese drei Leute würden einfach umkehren und den Schwanz vor dem großen General einziehen! Er stritt ja gar nicht ab, dass sein Vater viel erreicht hatte, aber das sein Name schon bis in eine andere Galaxie reichen sollte, wie der Name dieses Freezers es tat, bezweifelte er doch stark. Außerdem:
Wenn sie wirklich Angst hätten, wären diese drei Personen doch gar nicht erst hierher geflogen...
Aber es hatte keinen Zweck, hier für sich im Stillen über die Sinnlosigkeit des Handelns seines Vaters nachzudenken, sich Argumente einfallen zu lassen, die er Ressja sowieso niemals vorlegen würde.
„ Aber seid bereit, falls sie doch so dumm sein sollten, sich... – oh.“
Die kurze Überraschung, die sich in seine harten Züge geschmuggelt hatte, wich nun einem triumphierenden Lächeln, als er näher an den Monitor herantrat, als wollte er sich vergewissern, das seine Augen ihn nicht täuschten.
Yert war nicht weniger überrascht. Die drei Raumkapseln, die bis eben noch stetig auf sie zugehalten hatten, hatten von einer auf die andere Sekunden ihre Richtung gewechselt und schienen nun einen anderen Kurs zu fliegen. Irritiert blickte er über die Schulter seines Vaters, rührte sich aber nicht vom Fleck.
„ Ich wusste es doch.“ Der General zeigte mit seinem Finger auf die grünen Punkte, die sich nun wieder entfernten. Eine völlig unnötige Geste, denn es gab mit Sicherheit keinen im Raum, dem dies nicht bereits aufgefallen war.
„ Sie drehen ab. Kluge Burschen.“
Nachdem er noch einige Sekunden auf den Monitor geblickt hatte, wandte sich Ressja schließlich von diesem ab und trat wieder auf die Tür zu, durch die er hineingekommen war. Kurz verharrte er, mit dem Rücken zu seinen Soldaten, drehte sich dann jedoch noch einmal um und sah in Yert`s Richtung.
„ Für den Fall, das sie doch noch kommen sollten, was ich aber bezweifle, dann will ich benachrichtigt werden.“
„ Natürlich, General,“ versicherte Yert steif und blickte in die kalten blauen Augen seines Vaters, die sogar auf diese Distanz wie Eiswasser wirkten. Seine schneeweißen Haare waren kurz geschnitten und standen leicht von seinem Kopf ab. Er war durch und durch Soldat.
Yert wusste, dass das Bild, welches man von ihm gewann, wenn man ihn sah, fast genau seinen Charakter wiedergab. Er war kalt, selbstsicher und in gewisser Weise unnahbar. Diese ganzen Leute hier mussten ihn nur als Vorgesetzten ertragen; Yert hingegen hatte diesen Mann, der nur für seinen Beruf und die damit verbunden Pflichten zu leben schien, als Vater.
Schließlich nickte Ressja kaum merklich und schritt zur Tür hinaus. Yert atmete auf.
Das war Teil vier. Hoffe, er hat euch gefallen. Ich habe dieses Kapitel nicht " eingeordnet ", man findet es sonst so schlecht.
bis bald
.K.