Fanfic: New Powerschool 7

Kapitel: New Powerschool 7

(DER EINSAME FALKE)


KAPITEL 1: TREFFPUNKT




Langsam erwachte Sam, einen Nachnamen hatte er nicht, aus seinem tiefen Schlummer. Kälte umfasste seinen linken Fuß, welcher wahrscheinlich unter der Decke hervorguckte, und schnell zog er ihn wider darunter. Stickige Luft hatte sich unter seiner dicken Decke angesammelt und er hatte zu schwitzen begonnen, ohne das er es gemerkt hätte. Behäbig rann der Salzige tropfen über seine Stirn und weckte ihn schließlich richtig, als es auf seinem Kopfkissen plötzlich feucht wurde. Vorsichtig öffnete er die Augen und spähte in seine kleine Kammer. Die Tür war genau drei Meter vor ihm und aus einem leichten Pinienholz geschnitzt. Die Wände waren mit Holzbrettern vernagelt und die Decke wurde nur von einem Balken in der Mitte des Raumes gestützt. Rechts von ihm an der Wand lehnte ein großes Eichenholzregal mit etlichen Büchern und Bänden darin. Alle waren sie feinsäuberlich abgestaubt und sortiert, doch ein Buch war halb herausgezogen und neben dem Regal hatte sich eine geheime Falltür in der Wand geöffnet. Durch ein Fenster in der Decke mit bunt verzierten Gläsern, drang nur Spärliches Licht nach drinnen und strahlte die durch die Luft wirbelnden Staubteilchen an, aber dennoch reichte die Helligkeit um Sam zum Blinzeln zu bewegen, also zuckte er mit den Lidern. Nach ein paar Sekunden konnte er gut sehen, schlug die breite Decke zurück und stieg neugierig aus dem Bett, wobei er seine nackten Füße auf den samtroten Teppich am Boden fielen lies. War bei ihm eingebrochen worden? Hatte man etwas bei ihm gestohlen? Sofort durchwühlte er seine Schubladen und stöhnte, als alles da war, erleichtert auf. Er schloss die Schubladen wieder und suchte auf der Tischplatte nach verschwundenen Gegenständen. Vor dem Tisch stand ein kleiner Stuhl, über dessen Lehne seltsame Kleider gehängt worden waren und nun fielen auch Sam die Klamotten auf. Auf dem Tisch hatte ebenfalls nichts gefehlt und jetzt waren es die Anziehsachen, welche ihn beunruhigten. Man hatte ihm also nichts gestohlen, sondern etwas gebracht, dass war ihm jetzt klar und so durchwühlte er die Kleider auf der Suche nach hinweisen. Nichts war zu finden, außer einem kleinen, verknautschten Fetzen Pergament. Er faltete den Zettel auseinander und las bereits vergilbte Tinte, doch er verstand nur die ersten Worte, dann gingen die Buchstaben in merkwürdige Zeichen und überkreuzte Striche über. Kurzerhand nahm er ein Buch mit der Aufschrift: <Alte Sprachen> heraus, legte es auf seinen Lesetisch und begann darin herumzublättern. Die Seiten hatten einen Goldenen Rand und das Papier war dunkel verfärbt, doch man konnte die blaue, fast durchsichtige Tinte noch gut erkennen. Zwar war sie ziemlich verblasst, doch immer noch erkannte man ihren alten Schwung und die verzierten Buchstaben. Nach langem Suchen schien er erleichtert zu sein, denn auf dem Zettel stand nichts von einer Morddrohung, sondern der Name eines alt eingesessenen Landens in der Stadt. Es gab auch eine Unterschrift und die, so wusste Sam jetzt, bedeutete das Wort Freund. Wenn es ein Freund von mir ist, dachte der Junge, dann werde ich wohl so freundlich sein tun was er sagt. Nun fühlte er sich auch sicher genug um sich die Kleider überzuziehen und damit zu verschwinden. Als er die Sachen zur Hälfte angezogen hatte, bemerkte er was das für Sachen waren, es war ein Kettenhemd, ein paar hohe Lederstiefel, ein Waldläuferumhang, eine Hose aus Wildleder, ein Brustharnisch und lederne, mit eisernen Knöpfen beschlagene Handschuhe. Er selbst hatte listige Augen, wirres, schulterlanges, hellbraunes Haar und einen schmalen, lustigen Mund. Im gleichen Moment als er die Bettdecke wieder ordentlich zusammengefaltet hatte, höre er schwere Schritte auf den Dielen von draußen. Schnell kombinierte er, denn der Geheimgang war nicht umsonst da und kam zu dem Schluss, dass es ein ihm feindlich gesinnter Mensch sein musste. Ebenfalls vernahm er das klatschende Geräusch von aufeinanderschlagenden, wild flatternden Flügeln und sogleich handelte er wie im Reflex, er steckte sein Kissen unter die Decke und lies es so aussehen, als ob er noch darin schlafen würde. Eine Möglichkeit um zu verschwinden war, war durch den Geheimgang zu flüchten, und sofort tat er dies. Er schob das herausstehende Buch wieder zurück und hetzte auf die zufallende Klappe in der Wand zu. Gerade noch kam er durch, bevor die Tür mit einem leisen klicken einrastete. Zwar hatte er den Geheimgang noch nie benutzt, aber dennoch wusste er wo dieser entlang lief, denn als er die Baupläne und Maße des Hauses gesehen hatte, war ihm aufgefallen, dass es noch einen Korridor oder Gang gab, durch welchen alle Zimmer des Hauses miteinander verbunden waren. Zur Zeit lebte und wohnte er in einem bescheidenen Gasthaus und hatte zu wenig Geld um seine Miete zu bezahlen, also wurde er jeden Monat hinaus geschmissen und dann suchte er ein anderes Wirtshaus, in welchem er übernachten konnte. Auch hatte er im Moment keine Arbeit, lebte aber trotzdem nicht von der Hand in den Mund, da er sich sehr gut auf das Handwerk des Diebstahls verstand. Endlich knarrte draußen die Tür und die schweren Schritte waren jetzt ganz nah. Kalter Schweiß perlte über seine Wange und tropfte mit einem dumpfen Platschen auf den Boden. Der fremde Besucher hielt inne und vorsichtig wischte sich Sam die nasse Stirn ab. Der Raum in dem er sich im Moment befand, war überall mit Spinnweben verhangen und verstaubt und jede Bewegung hallte hier mit einem dazupassenden Echo, denn die Gänge verliefen sicher bis unter den Keller. Wieder wurde ein knarrender Schritt getan und im gleichen Moment zog Sam die Beine an. Eine unbeschreibliche Kälte ging von dem Fremden in seinem Zimmer aus und jetzt spürte der Junge, dass der große Kerl sich zu der Stelle der wand herunter beugte, an welcher sich Sam auf der anderen Seite niedergelassen hatte. Mit harten Knöcheln klopfte er gegen die Wand. Mist, dachte Sam, wenn der mitkriegt, dass sie hohl ist, bin ich geliefert! Doch dadurch das der Junge dagegen lehnte, schien die Wand nicht hohl, sondern mit Zement oder Ziegeln gefüllt. Beruhigt ging der Fremde aus der Hocke und marschierte zum Bett hinüber. Erleichtert sank Sam zurück und schloss die Schweißverklebte Augen um vorsichtig durchzuatmen. Sein Atem pfiff durch die Zähne und der Schweiß rann und perlte weiter seinen Körper hinab, denn er war ein einsamer, hilfloser Junge ohne Waffe oder besonderes Wissen. Sein ganzes Leben lang hatte er nur Bücher gelesen und sich auf dem Fach der Diebe verbessert, doch in Wirklichkeit war ihm sein Leben wie ein ewig weilender Traum erschienen, aber mit einem Mal, einem Mal der Angst, fühlte er was es hieß, richtig zu leben. In seinem Versteck war es dunkel und in seiner Kammer vernahm er das klirrende Geräusch, wenn jemand sein Schwert ziehen würde, dann wurde die vermeidliche Waffe mit der Klinge vorne weg in die Matratze gestoßen. Weiße Daunen flogen durch die Luft, doch kein roter Bach an Blut füllte das Laken und so stieß der Fremde einen krächzenden, aber dennoch schrillen Schrei aus. Wieder erklang das flatternde Geräusch und Fensterglas klirrte. Sam stieß die Luft aus, welcher er die ganze Zeit angehalten hatte und atmete neue ein. Ein modriger, süßlicher Geruch strömte ihm in die Nase und ihm wurde gewahr, dass er leicht am ganzen Körper zitterte. Da erspähte er einen Kerzenleuchter an der Wand, als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er erkannte einen feinen Mechanismus an diesem. Geistesgegenwärtig drückte er ihn ohne irgendwelchen besonderen Schwung zu gebrauchen herunter und ein vorsichtiges Klicken kündigte ihm an, dass er recht gehabt hatte und sofort klappte die kleine Falltür wieder auf den staubigen Boden, er kletterte hindurch und wurde einem seltsamen Chaos gewahr, welches sich über das gesamte Zimmer zog. Glasscherben, an welchen sich das Licht der Sonne reflektierte, lagen wild zerstreut auf den Dielen. Zwischen den Scherben hang eine blutige, schwarze Feder und dies war der erste Anhaltspunkt in dem Fall: <Der seltsame Besucher> . Das Bett war in der Mitte zerteilt und alles war voller weißer Daunen, welche in der Matratze und der Decke gesteckt haben mussten. Das kleine Fenster über ihm war zerbrochen und auch da klebte etwas Blut daran. Wer war in seinem Zimmer gewesen? Sam wunderte sich über seinen Sinn für das Recht, obwohl er selber ein gemeiner Dieb war. Nach einem kurzen Blick auf seine zum Glück unversehrten Bücher, lies ihn sein Glück erst richtig erkennen, denn er lebte und seine Sachen waren heil. Fürs erste beruhigt verlies er sein Zimmer durch den, sich gleich verschließenden Geheimgang und wollte fürs erste in den verschiedenen Räumen nach etwas Geld oder gar Waffen sehen.
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