Fanfic: *noch am suchen is* ^^"
Untertitel: ??
Kapitel: Kapitel 3
Kapitel 3:
Sonja saß schon am Waldrand und wartete auf Ina und Kairam, als sie zwei Gestalten näher kommen sah. „Oh! Das sind sie sicher! Ich lauf ihnen schon mal entgegen!“, dachte sie, und stand auf, um in die Richtung zu gehen, aus der die Gestalten kamen, doch es waren nicht Ina und Kairam. Es waren zwei verängstigt aussehende, ältere Elfen, die nur zögernd näher kamen. „hallo, wer seid ihr denn?“, fragte sie verwirrt, denn Kairam und Ina´s Familie hatten erzählt, alle anderen Elfen würden sich nicht in den Teil in dem auch Menschen sind trauen. „Wir kommen, um uns dafür zu entschuldigen, dass wir so einen Riesenskandal daraus gemacht haben, als die drei Elfen dich in unser Dorf brachten. Wir haben zufällig Kairam sagen hören, dass er Ina heute mit dir bekannt machen will, und da dachten wir, wenn du sowieso da bist, können wir die Gelegenheit gleich wahrnehmen, um uns dafür zu entschuldigen, dass wir vorschnell und sehr dumm gehandelt haben. Ina´s Familie wird immer in Ehren gehalten werden, das versprechen wir! Werden sie unsere Entschuldigung annehmen, Fräulein?“, ratterte der älter aussehende Elf herunter, als müsste er ihr das noch so schnell es ging mitteilen. „Wofür entschuldigen? Ich verstehe schon, dass es ein Schock für euch war, dass ich einfach gekommen bin, ohne dass ihr vorbereitet worden seid. Und was heißt hier ‚Ina´s Familie immer in Ehren halten‘? Ich dachte, sie haben einen Ausflug gemacht, von dem sie erst in 2 Wochen zurückkommen! Das ist zumindest das was Kairam mir erzählt hat! Also, ich weiß wirklich nicht, was an der ganzen Sache so schlimm ist!“, rief Sonja verwirrt, die sich nun überhaupt nicht mehr auskannte. Es war eine Weile ruhig, bis der andere Elf leise sagte: „Oh, wir dachten du weißt es schon.“ – „Was soll ich wissen???“, unterbrach Sonja ihn allmählich genervt. „Ich weiß nur, dass mir irgend jemand hier nicht die Wahrheit erzählt!“
„Tja, und dieser ‚irgend jemand’ bin wohl ich.“, drang eine bekannte Stimme aus den Büschen. „Es war ein sehr netter Zug von euch, Bürgermeister, dass ihr euch bei unserer Freundin entschuldigt. Es ist wirklich angebracht, aber, sie weiß eben noch nicht alles. Danke, aber es wäre nett von euch beiden, wenn ihr Ina, Sonja und mich jetzt allein laßt. Aber danke für die Entschuldigung. Wenigstens seht ihr jetzt den Fehler, den ihr gemacht habt, ein.“, meinte Kairam, ohne Sonja anzusehen, zu dem Bürgermeister und seinem Stellvertreter. Er konnte Sonja nicht ansehen.
„Was hat das zu bedeuten, Kairam? Was wißt ihr, und ich nicht? Sag’s mir!“, rief Sonja verzweifelt. „Ich kann nicht!“, sagte er, und starrte zu Boden. „OK, dann muss ich’s dir eben sagen.“, ertönte eine Stimme hinter Kairam. Ina war gerade auf einem Baumwipfel gesessen, und schwebte gerade in Richtung Boden. Sonja bemerkte, dass sie genau so war, wie Kairam sie beschrieben hatte: zerbrechlich und zart, mit langen, braunen gewellten Haaren, die ihr bis zur Taille herab hingen, und traurig, aber doch noch ein bißchen leuchtende Augen.
„Meine Eltern und mein Bruder wurden bei dem Versuch, dir unser Dorf zu zeigen, erhängt.“
„WAS?! WAS HAST DU GERADE GESAGT? IST DAS WAHR? OH MEIN GOTT! DAS IST JA SCHREKLICH! NEIN!“, schrie Sonja geschockt, traurig. „Doch, genau so ist es.“, sagte Ina mit ernster, fester Stimme. „ich bin an diesem Tag aufgestanden, habe niemanden gefunden, und bin zum Dorfplatz gegangen. Dort hingen sie dann nebeneinander am Galgen. Ich habe nichts von dir gewußt, sonst wäre ich wahrscheinlich auch dort bei Baal und meinen Eltern gehangen, und Kairam war in dieser Nacht ja nicht dabei....“, endete sie. „Genau so ist es geschehen.“
Als Sonja sich von ihrem Schock erholt hatte, sagte Kairam betreten: „Ich konnte es dir einfach nicht erzählen! Letztes Mal warst du so fröhlich, und du kannst ja auch nichts dafür.....und nach der Sache mit deiner Tante.....ich hab’s einfach nicht übers Herz gebracht!“ – „Aber trotzdem hättest du’s mir erzählen sollen! Irgendwann wären dir sowieso die Ausreden ausgegangen.“
„Ich weiß, ich weiß, .....aber wolltest du nicht Ina kennenlernen?“ – „Ja, schon, aber nicht unter solchen Umständen!“
Da schaltete sich die kleine Elfe ein, die sich vorher eher im Hintergrund gehalten hatte. „Ich habe auch auf andere Umstände gehofft, aber jetzt sehe ich wenigstens dein wahres Gesicht. Kairam hat mir nicht gesagt, dass du es noch nicht weißt. Aber ich weiß jetzt wenigstens, dass Mama, Papa und Baal für eine gute Seele ins Jenseits gegangen sind. Du warst es wert. Wenigstens das.“, meinte sie gefaßt.
„Danke, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer das für dich sein muss! Es tut mir wirklich leid! Wenn ich gewußt hätte, dass so etwas passiert, hätte ich das nicht gemacht! Das wollte ich nicht! Es tut mir so leid!“, weinte Sonja, doch Ina hatte schon nicht mehr zugehört. Sie sagte nur mehr „SIE hätten es trotzdem getan, egal was passieren würde.“, und hatte sich gerade hingesetzt, im Schneidersitz, und konzentrierte sich um ihre Kraft zu sammeln. Was sie vorhatte, verlangt viel Energie, und die konnte sie gerade noch aufbringen.
Keiner bemerkte es, da Kairam einfach nur gebeugt dastand und den Boden anstarrte, während Sonja in sich hinein weinte. Plötzlich füllte sich die Umgebung mit einem eigenartigen Licht, das auf einmal überall war. Es erfüllte alles was um Ina herum war mit Freude, die man nicht wirklich ausdrücken konnte. Jede Traurigkeit war wie weggewischt, es herrschte nur Freude. Kairam hatte dieses Gefühl schon einmal gehabt, doch er wußte nicht mehr, wann und wo. Auch Sonja war dieses Gefühl nicht unbekannt. Es erinnerte sie daran, wie sie im Bauch ihrer Mutter war, ohne Sorgen, nur dieses wohlige Gefühl. Sonja und Kairam blickten auf, und Ina’s Familie stand vor ihnen. „Aber wie geht das? Wie kann das sein? Ihr habt doch gerade gesagt, sie sind tot!“, wollte Sonja rufen, doch sie wurde von Baal unterbrochen. „Wir haben nicht viel Zeit! Drei Seelen aus dem Jenseits hierher zu holen ist kein Kinderspiel!“, meinte er ruhig, und deutete in Richtung Ina. „Wir sind zu viert. Dreh dich mal um, Sonja!“ – „Tante Karin! Wie ist das möglich? Wie kann das sein?“, fragte sie verwirrt und erfreut zugleich, während sie sich ihrer Tante in die Arme warf. „Das kann dir später alles Ina erklären! Jetzt lass uns nur eines klar stellen! Du bist NICHT Schuld an unserem Tod! Es war UNSERE Entscheidung! Wir wußten, dass es passiert! Wir haben es für unser Dorf, und für dich getan! Wenn du dir wegen uns Schuldgefühle machst, war die ganze schöne Zeit mit dir umsonst! Du mußt immer an das Gute denken, dass das Geschehene mit sich trug! Du bist nicht Schuld, und das wirst du auch nie wieder sagen, oder denken, versprichst du mir das?“, fragte Ina´s Mutter eindringlich. „Ja, ich verspreche es! Tante! Ich will zu dir! Ich habe hier keinen Menschen mehr, hier! Laß mich zu dir!“, rief Sonja. „Nein, Kind, das darfst du nicht! Ina würde dich sehr vermissen! Glaub mir! Ihr werdet noch gute Freundinnen werden! Das Geschehene verbindet euch. Aber wir müssen wieder ins Jenseits zurück! Bewahrt euch alle die Freude im Herzen, die ihr jetzt spürt! Dann ist alles leichter. Ihr braucht nur daran zu denken, und schon ist sie wieder da. Glaubt mir!“, meinte Sonjas Tante gütig. „Sie hat ganz recht! Tut, was sie sagt! Vor allem du, Sonja! Bewahre die Freude, aber behalte sie nicht für dich! Gib sie an die Menschen weiter, und du wirst sie vielfach zurück erhalten. So, Ina verliert langsam an Kraft. Auf Wiedersehen!“, sagte Ina´s Vater freundlich, aber bestimmt. „Auf Wiedersehen“, murmelte Kairam, der sich die meiste Zeit im Hintergrund gehalten hatte. „Auf Wiedersehen“
Ina schreckte auf, und sackte zusammen. Sie hatte keine Kraft mehr. Es war unnatürlich still im Wald. Sonja und Kairam dachten nach; das erscheinen von ein paar der bisher wichtigsten Menschen in ihrem Leben war so unerwartet gekommen, und es mußte erst einmal alles verdaut werden, was geschehen war.
Als Ina wieder begann, sich zu bewegen, sagte Sonja abwesend: „Das war glaube ich das schönste Erlebnis in meinem Leben. Danke, dass ich das erleben durfte, Ina. Ohne dich wäre das alles nicht passiert.“ – „Ja, dem muss ich mich anschließen, aber du hast wahrscheinlich Unmengen an Energie gebraucht, Sie haben es gespürt, und aufgehört, bevor es zu viel geworden wäre. Komm, gehen wir heim. Jeder sollte mal eine Nacht darüber schlafen, und du solltest dich auch vor allem erholen.“
„In Ordnung“, gähnte Ina, während sie versuchte, sich auf zu richten. „Nicht, das brauchst du nicht, ich fliege dich zurück! Du bist noch zu schwach!“, meinte Kairam mit Besorgnis in der Stimme.
So verabschiedeten sich die drei noch flüchtig von einander und jeder ging (oder flog) nach Hause. Die Freude in ihren Herzen, die sie bei der Anwesenheit der Verstorbenen