Fanfic: One More Time 7/Ende

Kapitel: Teil 8

Der vorletzte Teil ^_^

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Selbst als sie sich umgezogen hatte, blieb Kiara in ihrer Kabine. Die Jungs badeten weiter. Benni saß neben Kenny und schaute einigermaßen gelangweilt zu. Kai war ebenfalls in seine Kabine gegangen. Ihm war komisch. Er war sauer, auf Benni. Und besorgt, wegen Kiara... und doch enttäuscht. Von sich selbst.
Als sie nicht einmal zum Essen gekommen war, ging Ray zu ihr. Er wollte mal nach ihr sehen, klopfte an die Tür. „Lasst mich in Ruhe!“, erklang es nur von innen. Was war nur los mit ihr? Ray ging trotzdem rein. „Was ist denn los?“, fragte er besorgt. Sie saß zusammengekauert auf ihrem Bett und schaute zum Fenster auf’s Meer hinaus. „Ich sagte lass mich in Ruhe!“, schrie sie nur. Ihre Stimme bebte... Er ging ums Bett herum und erschrak. Warum weinte sie nur? Er setzte sich neben sie. „Sag mir doch, was los ist. Ich will dir doch nur helfen...“ Sie klammerte sich an ihn und brach nun vollkommen in Tränen aus. „Ich hasse ihn! Ich hasse ihn ja so sehr!“ Tröstend schlang er seine Arme um sie. „Ich hasse ihn! Warum hat er das nur getan? Ich... ich hab mir nie etwas sehnlicher gewünscht, als dass Kai... schon damals... ich... du weißt es doch! Und dieser... dieser...“ Sanft streichelte er ihr über den Kopf. „Beruhige dich...es wird ja alles wieder gut...“ Nun sah sie ihn an. Die pure Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Wie soll alles wieder gut werden? Er hat ihn mir gestohlen! Einfach so! So kalt! Es gibt keinen zweiten ersten Kuss!“ Mädchen hatten manchmal Probleme... aber in ihrem Fall verstand Ray das. Er wusste, dass sie Kai von ganzem Herzen liebte, seit sie ihn zum ersten Mal getroffen hatte. Sie wollte den ersten Kuss von ihm haben, es war der Traum eines kleinen Mädchens, der an diesem Nachmittag zunichte gemacht wurde. Dieser Trottel hatte sie sehr verletzt, ohne es selbst zu wissen. Er hielt das ganze wahrscheinlich nur wieder für einen Wettkampf gegen Kai. Ray war auch schon daran, die Hoffnung zu verlieren, sie wieder beruhigen zu können. Als ihm ein brillianter Einfall kam: „Kiara, das war nicht dein erster Kuss!“ Total verstört hörte sie auf zu weinen und sah ihn an. „Wie?“ Er lächelte sie an. „Ein erster Kuss ist es nur, wenn ihr euch beide küsst. Er hat dich geküsst, ohne dass du es wolltest, sowas zählt nicht.“ Im Erfinden von solchen Dingen war er noch nie gut gewesen, aber das hatte anscheinend gesessen. Sie glaubte ihm anscheinend. „Echt?“ „Ja, das ist eine alte chinesische Weisheit.“ Das war keine böse Lüge, es war eine Notlüge. Und diese war nötig, damit ein im Grunde ihrer Seele noch kleines Mädchen nicht die Fähigkeit zu Träumen verlor. „Oh Ray!“ Sie umarmte ihn, heilfroh. „Also brauchst du nicht zu weinen. Lass Kai nicht sehen, dass du traurig bist, sonst wird er auch traurig sein. Außerdem hast du ja jetzt keinen Grund mehr, traurig zu sein.“ Er wischte ihr die Tränen weg und lächelte. Sie lächelte zurück. Ray war eben doch das, was man einen wirklichen Freund nannte. Er nahm sie an der Hand und so kam sie schließlich auch zum Essen. Fröhlicher denn je. Kai hatte dieses glückliche Lächeln schon sehr vermisst. Seit Benni da war, hatte sie lange nicht mehr gelächelt. Deshalb wunderte sich dieser um so mehr, wie süß sie doch sein konnte, wenn sie so lächelte. Nachher entschuldigte er sich sogar bei ihr. Sie nahm seine Entschuldigung an. War ihm kein bisschen mehr böse. Allerdings musste er ihr schwören, sowas nie wieder zu tun.

„Wenn ich dich nicht hätte, würde sie nie wieder lächeln... ich glaube, wenn es dich nicht gebe würde ich ihr bis heute aus dem Weg gehen, sie wäre noch immer stumm... das alles hab ich dir zu verdanken...“ Kai saß mit Ray draußen. Sie waren allein, es war bereits dunkel. „Achwas, wenn du dich selbst nicht aufgerafft hättest, wäre daraus genauso wenig geworden.“ Beide lächelten. „Weißt du noch, wie du früher warst? Einfach widerlich, sag ich dir. Kalt, erbarmungslos, machtsüchtig. Ein Psychopath. Das hatte dein Großvater aus dir gemacht. Dieses kleine Mädchen hatte dein Herz erwärmt, hatte all das Leid in dir zu schlichten versucht. Als sie weggelaufen ist, hattest du Angst, erneut ganz allein zu bleiben, deshalb wurdest du wieder so. Dann hast du Tyson, Kenny, Max und mich kennengelernt. Auch sie haben eine Menge dazu beigetragen, dass du endlich wieder normal bist. Kein Wunder dass es jemanden gibt, der dich so innig liebt...“ Ray lehnte sich mit einem Lächeln auf der Liege zurück. Kai hingegen setzte sich kerzengerade auf. „Bitte was?“ Ray grinste nur, sah sich die Sterne an. „Ray! Hey! Wen meinst du damit?!“ Ray wusste, dass dieser kleine Trottel im Grunde wusste, wen er meinte, es vor lauter Glück nur nicht wahrhaben wollte. Er grinste weiterhin zufrieden vor sich hin. Kai packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn durch. „Ray! Sag es mir!“ Er fing an zu lachen. „Kannst du es dir denn nicht denken Kai?“ Dieser sah ihn nur nichts verstehend an. „Nein.“, gab er ihm als alles sagende Antwort. Ray sah ihm in de Augen. „Wen liebst du denn so heiß und innig, hm?“, fragte er mit einem Lächeln. Kai wurde ganz rot und sah weg. „Niemanden.“, bestritt er. Ray lachte. „Wer’s glaubt... irgendwann wird das noch so eine richtig heiße Liebesaffäre, sag ich dir. Da kommt ihr nicht drum herum.“ „Wer denn?“ „Du und sie.“ „Wer ist sie?“ Ray schüttelte nur den Kopf. Er stand auf, stellte sich vor Kai, hob sein Kinn an, sah ihm direkt in die Augen. „Dein heißgeliebter Schatz.“, flüsterte er in diesem verführerischen Ton und verschwand mit einem geheimnisvollen Grinsen. Kai war ganz rot geworden. ‚Dein heißgeliebter Schatz.‘ Rays Worte hallten in seinem Kopf wieder. „Sie ist nicht mein heißgeliebter Schatz.“, sagte er empört zu sich selbst.

„Wo ist denn Kiara?“, fragte Tyson, als sie alle am Privatstrand des Hotels waren. „Sie kommt gleich. Sie sagte, sie wollte uns gleich nachdem sie sich umgezogen hatte auch die Getränke mitbringen."“ beantwortete Kenny seine Frage. "Hey man, die denkt echt an alles." Als ihre Getränke ankamen, schaute selbst Kenny von seinem heißgeliebten PC hoch. „Kiara?“, fragte Tyson ungläubig. „Hab euch die Getränke mitgebracht.“, sagte sie lächelnd. Sie hatte einen schwarzen Bikini an, sah einfach umwerfend aus. Normalerweise trug sie dieses schwarze, ärmellose T-Shirt, diese weite schwarze Hose... ihr Outfit ähnelte sehr dem von Kai. Aber wenn man sie so sah, mit offenem Haar, nur in diesem schwarzen Bikini, verschlug es einem glatt die Sprache. Sie ging zu Benni, nahm ihn an der Hand und ging mit ihm Richtung Meer. „Was...?“ „Komm mit, ich bring dir jetzt das Schwimmen bei. Kann doch nicht sein, dass du Angst vor dem Wasser hast.“ Sie drehte sich zu ihm um und sagte mit einem Lächeln: „Das Meer ist mein bester Freund.“ Dann zog sie ihn weiter, nur dass er nun brav mitging. Er starrte sie fassungslos an. In dem Augenblick, in dem sie sich umgedreht hatte, hatte sie ihn an seine kleine Schwester erinnert. An seine kleine Schwester, die halb mit den Füßen im Meerwasser stand und lächelnd sagte: ‚Das Meer ist mein bester Freund!‘ Während die Jungs badeten, brachte Kiara Benni das Schwimmen bei. Es erwies sich als leichter, als er gedacht hatte, er lernte es nach einer guten Stunde. Ganz sicher war er noch nicht, aber Kiara meinte, das würde mit der Zeit schon kommen. „Danke dir.“ „Nichts zu danken.“ Benni dachte nach. „Kiara...?“ „Mh?“ „Kann es sein, dass du früher ganz blaue Haare hattest, ungefähr so blau wie diese zwei Strähnen hier?“ Sie dachte nach. „Ich glaube schon... nur, als sie all diese Tests machten... als ich einmal aufwachte, waren sie dann so hell...“ „Was für Tests?“, fragte er nichts wissend. „Naja, Kais Großvater hatte eine Organisation, die BioVolt. Sie haben mich einmal von zu Hause weggenommen... und haben diese ganzen Tests mit mir gemacht. Ich musste dort vieles lernen, weißt du... Mitunter auch das BeyBladen. Kai hatte mir ein bisschen erzählt, was er vermutete. Sie hatten mich an dem Tag, als meine Eltern bei einem Schiffsunglück umkamen unter Wasser getaucht, bis ich bewusstlos war und mich dann wieder herausgeholt. Ich hatte meine Erinnerung verloren und war am ganzen Körper gelähmt. Kai kümmerte sich damals um mich, ich hatte ihn eigentlich dadurch erst kennengelernt. Als ich mich an alles erinnerte war ich aber weggelaufen, weil ich Angst hatte, es könnte wieder passieren, die ganzen Tests...“ Benni glaubte kaum, was er da hörte. Aber auch er kannte Kais grausamen Großvater, der die BioVolt damals gegründet hatte. „Hattest... du eigentlich Geschwister?“, fragte er schließlich. Ihm war mulmig zumute. Aber er hatte Grund, zu vermuten, was er vermutete... wenn sie diese Haarfarbe hatte... sie hatte die selben Augen... ihre Eltern kamen beim selben Unglück um wie die seinen... nur ihre dunkelroten Streifen passten nicht ins
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