Fanfic: The magic of time

Kapitel: Apokalypse - Zustand


Memory 4: Apocalypse-Zustand:

“Für die kleine Schlampe willst du also mein “heiliges“ Metall? Naja, wenn sie wenigstens ordentlichen Busen hätte...“ Beinahe verzweifelt versuchte Chrno die Fassade aufrecht zu erhalten, schließlich durfte der Zentaur nicht merken, wie besorgt er um das Mädchen war. Missgelaunt strich er eine seiner schwarzen Strähnen aus dem Gesicht und blieb eine Antwort schuldig. „Naja, ich kann auch mit einem Kind mein Vergnügen haben, bevor ich es fresse...“, antwortete der Bärtige hinterlistig lächelnd. Chrno sagte nichts, er durfte sich nicht provozieren lassen, es war ein Test. Er würde sie retten, bevor er ihr was antun konnte, er hatte es Rosette und auch sich selbst geschworen. Aber wer konnte schon wissen, wo der Zentaur das seltenste aller Metalle, “Angelsgrey“, aufbewahrte? In diesem unendlich scheinenden Labyrinth aus Minen und Schächten würde er es alleine niemals finden. „Du hältst dich für sehr schlau, nicht wahr Gefallener?“, sagte der Zentaur leise, sodass Chrno den Sinn dieser Worte nicht sofort begriff. Erst als der Zentaur der kleinen Asmaria mit einem Hieb die Kleider vom Leib riss und diese erschrocken aufschrie, verstand er. Er wusste es! Er hatte von Anfang an gewusst, dass er kommen würde, um Angelsgrey für ein ungültiges Menschenopfer zu verlangen. „Ich danke Shor in der Hölle dafür, dass sie mich vor dir gewarnt hat!“ Mit einem Schlag des Zentauren war die fast nackte Asmaria durch die halbe Höhle gewirbelt und vor einen der vielen Schächte geschleudert wurde.

Der Ausgang kam näher! Rosette rannte taumelnd auf das Licht zu. °Äh... oh Gott- sterbe ich gerade?!Ist das der Tunnel....?°, dachte sie plötzlich.°Ach, so ein Quatsch....° Da hörte sie den Aufschrei eines Mädchens, sie hörte Stimmen, sie war fast da... Auf einmal musste sie stehen bleiben, als ihr irgendetwas direkt vor die Füße fiel- Ein Etwas namens Asmaria!!!
Ihre Kleider hingen nur noch als Fetzen von ihrem Körper und Rosette glaubte das Knacken von Knochen zu hören, als das Kind hart aufprallte und keuchend liegen blieb. „Asmaria!! Wer war das?!“, brüllte Rosette rasend vor Wut in die vor ihr liegende Höhle. Doch sie bekam keine Antwort. Einige Meter vor ihr bemerkte sie einen riesigen Teufel- Ein Zentaur, um genau zu sein. Und nur in geringem Abstand Chrno! Er starrte wie gebannt auf Asmaria, bevor die Sense aus seinem Nacken blitzschnell in Angriffsposition schoss und er sich auf den Zentauren stürzte. „Los Chrno! Mach ihn platt!“ Rosette hätte ihm am liebsten selbst platt gemacht, aber die nicht vorhandenen Waffen und ein Blick auf ihre faltigen Hände verrieten ihr, dass es unmöglich war.

In Chrnos Gedanken spielte sich die ganze Szene wie Asmara auf dem Steinboden aufschlug und bewusstlos liegen blieb wieder und wieder ab und brannte sich für immer in sein Gedächtnis. Es war mehr ein Gefühl als wirkliches Wissen, als er merkte, dass er auf den Zentauren einschlug, mit seinen Gedanken aber längst drüben bei Asmaria war. Der bärtige Teufel war mehr als doppelt so groß wie Chrno selbst und fing die meisten Schläge locker ab. Chrno hätte ihn vermutlich schnell erledigt aber würde Rosette das überleben? Er vertrieb die Gedanken an seine Freunde um sich auf den Kampf zu konzentrieren. Aussichtslos. Dieses Wort schien sich in sein Gehirn zu brennen. So besiegst du ihn nie. °Verdammt!°, fluchte er, bat Rosette in Gedanken um Vergebung und ließ den Zentauren die Kraft seiner Lichtblitzattacke spüren. So gefiel ihm das schon besser: In vielen Jahren der Abgeschiedenheit war der Zentaur verweichlicht, da er hier unten wohl nur alle paar Jahrzehnte „Besuch“ bekam. Nach ein paar Energie- und Sensenattacken blutete er aus zahlreichen Wunden (salopp gesagt: wie ne angeschnittene Sau^^). Er sackte vor Chrno auf die Knie. Der Teufel hörte nicht auf, auf den Zentauren einzuprügeln und zutreten, er ließ all seinen Frust an ihm aus. /Rosette altert, Asmaria ist bewusstlos, ich habe meine Hörner verloren, Josua muss darunter leiden, ich bin als gefallener Teufel ohne Hörner so gut wie nichts wert, Aeon will mich zwingen zurückzukommen und sie.../ Noch nie war Chrno so froh darüber gewesen Schmerz zu spüren, auch wenn es nur von Schlägen kam, die er seinem Feind verpasste. Es tat gut seinen Aggressionen, die sich über Jahrzehnte angestaut hatten, endlich Luft zu machen. Seine Hände waren voller Blut. Ob es ausschließlich das des Zentauren oder auch teilweise seins war, konnte er nicht sagen. Er vermochte auch nicht zu sagen, ob dieser tot oder nur bewusstlos war. War das jetzt noch wichtig? Diese gähnende Leere in seinem Herzen begann dem Machthunger zu weichen. Er würde diesem heruntergekommenen Stück Hautverschwendung schon zeigen, was ein gefallener Teufel noch so alles erreichen konnte!

Rosette war immer noch wie versteinert. Dieser fiebrige Glanz von Grausamkeit in seinen Augen ließ ihn wie einen wahnsinnigen Psychopaten aussehen. In diesem Moment war er nicht mehr ihr lieber, friedlicher Vertragspartner, sondern eine grausame Mordmaschine. Sie konnte seinen Schmerz, seine hilflose Wut regelrecht spüren. Vielleicht war es hauptsächlich Hass und Enttäuschung über ihn selbst, was ihn so ausrasten ließ. Er kämpfte, als wäre es sein allerletzter Kampf auf dieser Welt und Rosette hatte große Angst um ihn. Was, wenn er nie mehr er selbst werden und auf ewig diesen, wie sie ihn nannte, Apokalypse-Zustand halten würde? °Chrno!°, rief sie ihn in Gedanken. Sonst hatte er ihre Ängste und Sorgen immer gespürt, aber im Moment reagierte er überhaupt nicht auf sie. Vielleicht hatte er sie vergessen?
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