Fanfic: The magic of time

Kapitel: Schwurbrecher


Joshua nahm 2 Finger in den Mund und stieß einen lauten Pfiff aus.Rosette verstand den Sinn dieser Geste nicht, aber sie fragte nicht danach.Ihr war ein wenig mulmig zumute, sie wusste nicht, ob dieser Junge noch der Joshua war, den sie einst gekannt hatte.Schließlich war er es gewesen, der die Zeit in dem Waisenhaus angehalten hatte, sodass die "eingefrorenen" Personen seit 4 Jahren starr auf dem abgesperrten Gelände standen.Rosette wurde aus ihren Erinnerungen gerissen, als ein riesiger, geschuppter Dämonenvogel nur wenige Meter vor ihnen landete.
,,Joshua!Was-"
,,Keine Angst, Rosette.Er gehorcht mir."
Ihr Bruder begann ihr unheimlich zu werden;immer dieses geheimnisvolle Lächeln, seinen Blick konnte sie nicht deuten.
°Bist du wirklich noch mein Joshua?°

Sie stand mitten im Wald.Seit vielen Jahren war sie zum ersten Mal an der frischen Luft.Sie atmete tief ein und ging noch ein paar Schritte, um ihre tauben Gelenke wieder an die Bewegung zu gewöhnen.
Sie seufzte leise.
°Ach, Chrno...Wie lange werden wir noch getrennt sein?Wir gehlören doch zusammen...°
Langsam schlenderte sie über die grüne Wiese und watete durch den kühlen, klaren Bach.
Hier war die Natur noch so unberührt, doch wie sah es in den Städten aus?Wie weit hatten sich Zerstörung und Industrialisierung ausgedehnt?
,,Zuerst brauche ich etwas zum anziehen.",sagte sie zu sich selbst und schaute sich um.
Hier war nur dichter Wald, wo sollte sie Kleider finden?
,,Oh, ich erinnere mich, in dem Waisenhaus in dem meine Kinder damals lebten, könnte ich fündig werden."
Sie musste auch nicht allzu weit laufen, bis sie an dem verbarikadierten, verlassenen Haus ankam.
Als Erstes fiel ihr Blick auf die im Zeitstrom eingefrorenen,starren Menschen, die immer noch exakt so standen wie vor 4 Jahren.
,,Bitte vergebt meinem Sohn..."flüsterte und strich einem kleinen ,weinenden Mädchen über die Wange, danach machte sie sich schleunigst auf die Suche nach Klamotten, schließlich durfte sie keine Zeit mehr verlieren.

Die ständige, undurchdringliche Dunkelheit legte sich wie ein schwarzer Schleier auf Chrno´s Gemüt.Wenn er und Asmaria auf ihrer verzweifelten Suche nach dem rasteten, löschten sie die einzige Fackel, die sie noch hatten, um später in dem Tunnel noch etwas sehen zu können.
Asmaria schlief; ihr wegen des gebrochenen Armes geschwächter Körper holte sich gewaltsam den Schlaf, den er zur Regeneration brauchte.
Wie gern hätte er selbst geschlafen,am Liebsten für immer.....
Aber wie er in dem Augenblick erkannte, war jetzt nicht die Zeit zum Ausruhen:
Einige milchig weiße Lichtgestalten bewegten sich schwebend auf ihn und Asmaria zu....
,,Stopp!",rief Chrno und ballte die Fäuste.
,,Keinen Schritt weiter!"
Er hörte wie Asmaria hinter ihm mit einem erschrockenen *hicks* aufwachte, während die schemenhaften Gestalten sich langsam näherten.
Da erkannte er, was sie waren:
Schwurbrecher; Menschen, die ihren Packt mit dem Teufel nicht erfüllt hatten und zur Strafe hier unten bis in alle Ewigkeit die Minenwagen zur Gewinnung von Angelsgrey ziehen sollten, um möglich zu machen, dass andere Menschen den Packt mit einem Teufel zu schließen konnten.
,,W-was wollt ihr von uns?", stotterte Chrno, verwundert , dass die Schwurbrecher sich überhaupt für ihn und das kleine Mädchen interessierten.
"Komm....", ertönten ihre Stimmen alle gleichzeitig und hörten sich an, wie in einem Traum.
Er zögerte.
"Komm.Wir können dir helfen...."
Da nahm er Asmaria an der Hand und folgte den blassen Geistwesen durch die Stollen, Er wünschte sich nur, dass sie die Beiden möglichst schnell zum Angelsgrey führten und dass Shor ihnen vor ihrem Tod nicht auch diese Falle gestellt hatte.
Irgendwo in der Dunkelheit schimmet´rte ein silbriges Lich, dass ihn wieder hoffen ließ.

Rosette klammerte sich an ihren Bruder, als der geschuppte Dämonenvogel zur Landung ansetzte.
Fiole sprang zuerst ab und reichte den Geschwistern ihre Hand, um ihnen vom Rücken des Vogels zu helfen. Nachdem Joshua sichergegangen war, dass alle gesund und munter gelandet waren, schickte er das Untier mit einer Handbewegung fort und führte seine Schwester und Fiole in einen der vielen Schächte.Das Dienstmädchen nahm eine der Fackeln von der Wand und folgte den Geschwistern durch die Minengänge.
,,Äh...Joshua...?"
,,Ja, Rosette?"
,,Woher weisst du eigentlich so genau, wo wir lang müssen?"
Joshua lächelte verständnisvoll.
,,Weil ich weiss, wo sich sein Ziel befindet."
,,Angelsgrey?", harkte Rosette besorgt nach.
,,Genau.Früher oder später wird er dort auftauchen, wo das Metall abgebaut wird."

Chrno wurde von dem hellen, silbernen Licht geblendet.Durch die zusammengeniffenen Augen konnte er schwach Asmaria erkennen, diesich die Arme vors Gesicht hielt und etwas hilflos herumtaumelte.Die nebelartigen Schemen der Schwurbrecher schienen sich in dem Silberlicht aufzulösen, als würden sie durch die bloße Anwesenheit des Angelsgreys an Stärke verlieren.
„Dort ist,was ihr sucht.“,sagten sie alle im Chor und ihre Körper verblassten, bis sie verschwunden waren.
°Wenigstens sie sind endlich frei...°, dachte Chrno sich für die armen Gestalten freuend.
Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und drehte sich reflexartig um.
„Rosette, was machst du denn hier?“
Die gealterte Ordensschwester sah erbärmlich aus: Ihre Augen waren blutunterlaufen und eingesunken, die Wangen eingefallen und tiefe Falten umgaben ihr ganzes Gesicht, in das schlohweiße Strähnen fielen.
Da fiel sein Blick auf den Jungen, der in einigem Abstand an einer Wand lehnte und es durchfuhr ihn wie ein Blitz von 10.000 Volt.
„JO- JOSHUA!!!“
„Hallo, Chrno, alter Freund.“
Chrno stand wie erstarrt und wusste nicht, wie er reagieren sollte.
Er hatte Joshua seit Jahren nicht gesehen, seit Aeon ihn entführt hatte, war er verschwunden gewesen.Rosettes Bruder hatte seine Hörner bekommen und damit die vielen Menschen in dem Waisenhaus im Strom der Zeit eingefroren.
Chrno´s Schuldgefühle flammten wieder auf, denn indirekt war er für alles verantwortlich, für alles Leid das Joshua, Rosette und die erstarrten Kinder durchmachen mussten.
Und leztlich auch für ihr Leid....
„Asmaria?“,hörte er seine Vertragspartnerin auf einmal mit besorgter Stimme hinter ihrer kleinen Freundin herrufen.
Das kleine Mädchen lief auf das Licht zu, sie schien traumatisiert und hörte das Rufen ihrer Freunde nicht mehr.

Endlich hatte sie etwas zum Anziehen gefunden, es war nur ein einfaches, grobes, weißes Kleid, aber besser als nichts war es allemal.Ihr langes, braunes Haar ließ sie offen über die Schultern wallen.
„Ich spüre...“, sprach sie leise zu sich selbst,
„Eines meiner Kinder ist dem Untergang geweiht.Es kann keine Rettung mehr geben.....
Oh, wie sehr wünschte ich, Chrno könnte meinem Kind helfen.Aber es ist wohl hoffnungslos.....
Altes Leben muss vergehen, damit neues entstehen kann....“
Dir Tränen traten ihr in die Augen, doch sie wischte sie weg und schimpfte mit sich selbst, dass sie jetzt tapfer sein müsse.
Es war nicht das Ende.....noch war es nicht an der Zeit diese Welt für immer zu verlassen und deshalb wurde sie jetzt gebraucht.
„Ich muss zu ihnen...“, seufzte sie leise.
Viel lieber wäre sie hier geblieben und hätte sich nicht eingemischt, aber sie wusste, dass sie keine Wahl hatte.
Jetzt würde sich soviel ändern, nur durch ihr Erscheinen, durch ihre Existenz.
Fast bedauerte sie, zu sein, was sie war, doch sie zwang sich ruhig zu bleiben und ihre Pflicht erfüllen.
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