Fanfic: Freunde für immer

Kapitel: Erste Hoffnungen

Die Tage vergingen. Es waren jetzt schon zwei Monate vergangen seit Mike in die Klasse gekommen war. In dieser Zeit lernte Mike immer mehr Freunde kennen. Selbst einige Schülerinnen wollten etwas von ihm. Aber mit jedem Tag, der verging, sah der Junge Layla. Er spürte regelrecht, dass sie litt. Er wollte mit ihr reden, aber die anderen hielten ihn davor ab. Die einzigste Möglichkeit war, dass er sie auf dem Heimweg ansprach. Doch Layla war in den letzten zwei Monaten immer schnell nach Hause gegangen und er hat sie nur kurz gesehen. Er hat herausgefunden, dass Layla in der gleichen Straße wie er wohnt. Aber richtig Mut hatte er nicht zu ihr nach Hause zu gehen. Er wusste nicht, wie ihre Familie drauf war.
Es war endlich Wochenende und Mike hat sich vorgenommen, endlich zum Meer mit dem Fahrrad zu fahren. Er packte einige Sachen zusammen und radelte los. Es war ein schöner und kühler Morgen. Die Bäume verloren langsam ihr Blätter. Der Wind wehte die bunten Blätter durch die Luft. Man merkte, dass der Herbst einzog. Der Wind wehte kühl und frisch und trotzdem war es in der Sonne schön angenehm. Mike fuhr die breite Hauptstraße entlang und bog bald nach links ab. Er fuhr an einer Klippe nun entlang. Links unter ihm fing das Meer bereits an. Der Weg an der Klippe führte erst einwenig bergauf. Dann führte die Straße bergab. Er fuhr bis zu einer Bushaltestelle und hielt an. Er stieg ab und schob sein Fahrrad zu einem Weg, der runter zum Strand führte. Dort stellte er dein Rad ab und ging zum Meer.
Doch er war nicht alleine. Einige Meter von ihm weg stand eine Person. Diese Person war nicht größer als er. Er ging langsam auf diese Person zu und erkannte bald, dass es sich um Layla handelte. Er ging weiter auf sie zu. Er erkannte, dass sie etwas in der Hand hielt. Sie schaute aufs Meer hinaus und merkte nicht, dass sich ihr jemand näherte. Die Tränen kamen ihr langsam und rollten langsam über ihre Wangen. Mike sah das und als er kurz vor ihr stehen blieb, meinte er zu ihr: „Was ist mit dir? Warum weinst du?“
Erschrocken sah Layla zu ihm und versteckte schnell eine ihrer Hände hinter dem Rücken. Mit der anderen Hand wischte sie sich die Tränen weg. Sie sagte: „Was machst du hier? Ich will alleine sein! Geh’!!“ Nur mit Mühe konnte sie diese Worte aussprechen. Zum ersten Mal hat Mike ihre Stimme ohne Hintergeräusche gehört. Sie klang weich und zart. In ihrer Stimme konnte er keinen Zorn spüren. Er hörte nur, dass sie sehr einsam war. Das hat er selbst in der Klasse gemerkt. Keiner kam zu ihr und redete mit ihr. Alle lachten sie aus, wenn sie mal etwas im Unterricht sagte. Er verstand es nicht, warum die Mitschüler so gemein zu ihr waren. Er war sich auch nicht mehr sicher, ob Yamato ihm die Wahrheit damals erzählt hatte.
Er kam noch näher auf sie zu und legte eine Hand auf ihre Schulter. Dann meinte er: „Die Aussicht ist schön hier oder? Ich bin hierher gefahren um die schöne frische Luft zu genießen. In der Stadt kann man die Luft gar nicht genießen.“ Er lächelte ihr ins Gesicht. Anschließend fragte er noch: „Aber eines verstehen ich nicht. Also, warum bist du denn so traurig an einem so schönen Ort?“ Layla sah ihn an. Sie schwieg und schaute bald wieder aufs Meer hinaus. Sie hörte dem Rauschen des Wassers zu.
Nach einigen Minuten sagte sie zu ihm: „Du wirst mich nicht verstehen. Du hängst nur mit den anderen rum und lachst über mich. Keiner wird jemals verstehen, was ich fühle. Allen ist es egal, wie es mir geht. Hauptsache alle haben ihren Spaß. Ich kann es nicht mehr ertragen. Alle hänseln mich – alle!! Ich weiß’ nicht mehr weiter.“ Sie sank zu Boden und krallte sich am Sand fest. Tränen kamen aus ihren Augen und tropften auf den Sand. Mike kniete sich neben ihr hin. Er versuchte sie zu trösten, aber das Mädchen meinte zornig und mit trauriger Stimme zugleich: „Du musst dir ja keine Sorgen machen um deine Noten. Du bist schließlich einer der besten in der Klasse. Aber ich bange um meine Noten. Ich will nicht noch ein Jahr auf dieser Schule mehr verbringen. Ich halte es einfach nicht mehr aus!!“
Mike sah die Verzweiflung in ihr drin. Er kam noch näher und nahm sie in seine Arme. Erst begriff Layla es nicht. Aber sie leistete auch keinen Widerstand. Für sie war es das erste Mal, das jemand anderes außer der Familie sie in den Arm nahm. Noch einige Tränen rollten ihr übers Gesicht. Mike sagte mit leiser Stimme zu ihr: „Ich werde dir helfen.“ Als Mike diese Worte aussprach, glaubte Layla, dass sie in einem Traum war. Noch nie hat jemand aus ihrer Klasse diese Worte zu ihr gesagt. Noch eine Weile hockten beide so am Strand. Dann meinte Mike: „Komm’, ich bringe dich nach Hause.“
Layla sah zu ihm nach oben in sein freundliches Gesicht. Sie wischte sich noch eben die letzten Tränen aus dem Gesicht und fragte: „Aber wenn die anderen uns sehen, dann werden sie dich auch ausschließen. Also, warum willst du mich nach Hause bringen?“ Mike überlegte kurz und holte aus seinem Rucksack eine Kappe hervor und setzte sie auf den Kopf von Layla. Sie war erst einwenig erschrocken, doch er sagte: „Damit werden die anderen nicht erkennen. ... Du kannst die Kappe behalten.“
Er stand auf und half Layla auf die Beine. Sie gingen gemeinsam zum Fahrrad. Noch bevor die beiden am Rad ankamen fragte Layla noch: „Ich verstehen es nicht. Warum willst du mir helfen? Hast du denn keine Angst, dass ich dir weh tun könnte?“ Doch Mike sah sie an und lächelte nur mit den Worten: „Angst habe ich keine. Du bist ziemlich zierlich aufgebaut und deswegen kann ich nicht glauben, dass du jemanden verprügeln kannst.“ Layla passte diese Antwort nicht und wollte so eben ausholen, aber Mike sagte noch: „Du bist mir viel lieber als die anderen Mädchen aus der Klasse. Sie sind mir irgendwie wie ein Sack am Bein. Sie laufen mir fast überall nach. Ich mag das nicht. ... Du könntest mir einen gefallen tun: Du könntest doch für eine Weile meine Freundin spielen, so lange bis die anderen es endlich kapiert haben.“
Es gab nur noch einen lauten Klatsch und Layla schrie Mike an: „Was denkst du, was ich bin? Ich bin ein hilfloses Mädchen! Ich mache dabei nicht mit!“ Sie kehrte ihm den Rücken zu und drohte überzukochen. Mike, der unsanft auf dem Boden gelandet war, rieb sich seine Wange. Leise meinte er: „Hilflos bestimmt nicht. Aber sehr einsam.“ Die Worte hat Layla gehört, aber sie tat so, ob sie ihn nicht hörte. Doch im Inneren wussten sie, dass er recht hatte.
Sie drehte sich zu ihm um und hielt ihm die Hand hin um ihm zu helfen aufzustehen. Ein kleines Lächeln zeigte sich auf ihren Gesicht. Sie sagte: „In Ordnung.“ Mike sah sie an und ergriff ihre Hand und stand auf. Anschließend gingen beide zum Fahrrad und stiegen drauf. Noch bevor sie los fuhren, setzte sich Layla die Kappe auf dem Kopf und hielt sich an Mikes Taille fest. Er fuhr vorsichtig mit ihr los. Unterwegs begegneten sie einige aus der Klasse. Sie wunderten sich, warum Mike sie nicht grüßte, als er vorbei gefahren war. Sie staunten nicht schlecht, als sie Layla auf dem Gepäckträger sahen. So ein Glück für beide, dass die Mitschüler Layla nicht erkannten. Alle dachten, dass es sich um Mikes Freundin handelte.
Layla war froh, dass sie jetzt jemanden hatte, mit dem sie wenigsten ein bisschen reden konnte. Für sie war Mike mehr als ein gewöhnlicher Mitschüler. Er wusste ganz genau, wie sich Layla fühlte. Und das machte ihn so wertvoll für Layla. Zu Hause bei Layla angekommen stieg sie ab und drehte sich kurz vor dem Eingang noch mal zu Mike um. Sie lächelte erneut und meinte: „Danke.“ Dann drehte sie sich um und ging ins Haus. Zum ersten Mal hat Mike sie so fröhlich gesehen. Er war froh, dass er ihr ein wenig helfen konnte.
Am Abend schlief Layla rasch ein. Es war die erste Nacht, in der sie nicht von einem Albtraum geplagt wurde. Sie hatte endlich einwenig wieder Hoffnung, so dass sie wieder einwenig besser schlafen kann. Doch wie lange es an hielt wusste sie nicht. Selbst ihr großer Bruder Bryan wunderte sich am diesem Abend, dass sie keine Träne vergoss. Er war froh, dass sie endlich nicht mehr weinte. Mike hatte ihr die Hoffnung auf ein normales Leben wieder gegeben.
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