Fanfic: "Der Rosenkavalier" oder "Shinichis größter Konkurrent" (Teil 8)

Kapitel: (Letzter Teil)

Hallo und Guten Abend!

Jawohl, Eure müden Augen sehen richtig: Hier ist er, der nächste -und letzte- Teil meiner Fanfiction "Der Rosenkavalier" zu Detektiv Conan. Fast genau ein Jahr, nachdem ich zum letzten Mal einen Teil vom Rosenkavalier ins Internet gestellt habe (das war am 16.09.2003), wird die Geschichte heute fortgesetzt.

Natürlich ist das mit dem Datum kein Zufall. Und eigentlich war schon vor ungefähr zwei Wochen alles fertig. Da hielt ich mich gerade in Rosolina Mare auf, einem reizenden kleinen Badeort in Italien unweit von Venedig. Dort hatte ich meinem Rosenkavalier nämlich in aller Ruhe am Strand (Laptop sei Dank!) den letzten Schliff verpasst.

Aber man versuche mal, in so einer Ecke einen Computer mit Internetanschluß aufzutreiben! Internetcafes kennen die Italiener wohl nicht, oder sie finden`s langweilig. Ich habe in den ganzen zwei Wochen jedenfalls ziemlich genau ein Internetterminal gesehen. Voller Begeisterung stürmte ich gerade darauf zu, als mir ein Schild mit der Aufschrift ins Auge sprang: "rotto" (ital. für "defekt")... :-(

Zuhause dann hat die Diskette, auf der der Text gespeichert war, den Geist aufgegeben und ich dachte schon: Jetzt ist alles aus. Gott sei Dank hatte war er aber auch auf dem Laptop gespeichert. Phh! Einmal durchatmen...

Dann dachte ich: Pünktlich zum Start der Neuen DC-Folgen am Dienstag wäre ein guter Termin! Aber da war schon wieder keine Zeit. Und und und...

Jetzt ist es aber soweit und nichts und niemand kann verhindern, daß der "Rosenkavalier" heute online geht. Es sei denn, es gibt gleich einen spontanen Stromausfall...

Deshalb höre ich jetzt am besten schnell auf mit meiner Vorrede und hebe den Vorhang. Bei all denen, die sich in der langen Wartezeit nach der Geschichte erkundigt haben, DANKE ich tausendmal für ihr Interesse und ihre endlose GEDULD. Bitte entschuldigt mein Schneckentempo!!! Ich schreibe eben lieber langsamer, aber dafür umso schöner und durchdachter (hoffentlich...)

Unter anderem habe ich bei diesem wichtigsten Teil der Geschichte den Text nicht nur geschrieben, sondern nach der eigentlichen Fertigstellung sicherlich noch vier bis fünfmal überarbeitet und kleine Schnitzer ausgebessert. Ihr haltet also keinen Rohdiamanten, sondern einen echten Edelstein in der Hand! *zwinker*

Alles in allem bin ich mit dem Ergebnis daher auch besonders zufrieden und hoffe natürlich, daß ihr diese Ansicht nach der Lektüre teilen werdet! Auf zahlreiche Kommis freue ich mich ganz besonders!!!!!

Nun aber los: Was wird Conan unternehmen, nachdem Sonoko bei Yukio versagt hat? Muß er sich Yukio kampflos geschlagen geben? Hat er noch eine Chance bei Ran? Lest selbst...Viel Vergnügen!

Euer Heiji

„Der Rosenkavalier“ oder Shinichis größter Konkurrent" (Letzter Teil)

Mit einem kaum hörbaren Zischen schlossen die Türen. Die Warnleuchten erloschen ebenso schnell, wie sie aufgeflammt waren. Die Bremsen wurden gelöst und als der Summer verklang, war die Bahn schon längst wieder von der Dunkelheit des Tunnels verschluckt worden.

Conan saß allein am Fenster und beobachtete, wie die kahlen Wände auf der anderen Seite der Scheibe ganz dicht an ihm vorbeirauschten. Noch vor kurzem war er im Untergrund von Tokyo unterwegs gewesen. Da hatte er sich treiben lassen wie ein herrenloses Floß, von Menschenmassen umgeben und doch vollkommen allein. Er hatte nicht gewusst, wo er am Ende des Tages landen würde.

Heute wusste er mit furchterregender Klarheit, wohin er wollte. Er fuhr aus der Innenstadt heraus, in Richtung Beika. Doch nach Hause wollte er nicht. Im Gegenteil: Zum ersten Mal seit langem hatte er wieder einen Fall – seinen eigenen. Damit meinte er ausnahmsweise nicht die Männer in Schwarz, sondern einzig und allein sein Liebesleben. Seine Ermittlungen fingen gerade an, spannend zu werden, und am liebsten wäre er mit doppelter Geschwindigkeit seinem Ziel entgegen gerauscht. Ein wenig fühlte er sich wie ein Jagdhund, der nach langer Zeit wieder Blut geleckt hatte.

Wahrscheinlich war seine Idee, Sonoko auf Yukio anzusetzen, nichts weiter als ein übereilter Schnellschuss gewesen, abgefeuert in einem Moment, in dem er ohne fremde Hilfe nicht weiter gewusst hatte. Doch da dieser Versuch nun gescheitert war, gab es nur eins: Er musste sich wieder allein auf seine Fähigkeiten verlassen.

Er hatte seine Überlegungen bisher immer auf Ran konzentriert und nichts unversucht gelassen, sie irgendwie von ihrer Ablehnung gegenüber Shinichi abzubringen. Dabei hatte er es bislang versäumt, ihren Freund Yukio Taniguchi, also gewissermaßen die Wurzel all seinen Übels, genauer unter die Lupe zu nehmen.

Schließlich war die Frage ja nicht nur, was Ran an Yukio fand (und Shinichi ihr nicht geben konnte), sondern vor allen Dingen auch, was Yukio an Ran fand (und Sonoko, so sehr sie sich auch anstrengte, ihm nicht bieten konnte).

Der Zug lief in den nächsten Bahnhof ein. Trotz der Tatsache, dass es erst früher Mittag war, quoll bereits ein ansehnlicher Strom Pendler in den Waggon. Ein Mann im Anzug betrachtete kritisch den Grundschulknirps, der mutterseelenallein mit der U-Bahn unterwegs war, nahm dann neben ihm Platz und nuschelte im nächsten Moment weiter unverständliches Zeug in sein Mobiltelefon.

Conan dachte noch einmal an sein langes Gespräch mit Sonoko zurück. Zwar hatte Sonoko ihn zeitweilig davon abgebracht, Yukio in allzu schlechtem Licht zu sehen. Doch nach ihrer Kapitulation waberten ihm die vagen Zweifel, Ahnungen und Verdächtigungen schon wieder wie Gespenster durch den Kopf.

Wer war Yukio Taniguchi überhaupt?

Wo kam er her?

Weshalb war er auf einmal an Tantei aufgetaucht?

Wer waren seine Freunde?

Und: Wieso Ran? Warum nicht ein anderes Mädchen?

Diese Fragen waren ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Sein Herz veranlaßte ihn nur zu turbulenten Aktionen, die ihn von einer Katastrophe in die nächste schliddern ließen. Daher hatte er sich vorgenommen, in nächster Zeit lediglich auf seinen Kopf zu hören, und seinen Verstand eingeschaltet: Scharf wie das Messer eines Yakuza und kalt wie das Eis am Fuji, kannte er keine Gnade. Ohne dass er es merkte, war ihm sein Liebesleben zum bloßen Fall geworden, in dem Yukio der Verdächtige war, Ran die Tatwaffe und er selbst das Opfer. Ein Opfer aber, dass seinen Täter selbst ermittelte. Und ihn dann zur Strecke brachte.

Er hatte also seinen detektivischen Verstand eine Weile arbeiten lassen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass Yukio nicht über den Weg zu trauen war. Bisher hatte Ran niemanden näher an sich herangelassen, wie also sollte es diesem Typen geglückt sein? Das ließ sich mit rationalen Argumenten nicht rechtfertigen. Wer war er denn schon, dieser blonde, wunderschöne Junge, der so plötzlich aufgetaucht und alles durcheinander gebracht hatte? Doch nicht etwa Ainokami , der Gott der Liebe höchstpersönlich?

Conan hatte begonnen, das zu tun, was Detektive immer taten bei einem Verdacht, der sie Tag und Nacht nicht losließ: Er fing an, zu recherchieren. Auch wenn er wusste, dass er Ran auf diese Weise furchtbar hintergehen würde: Er schnüffelte tatsächlich in ihren Sachen herum. Es gibt immer nur eine Wahrheit, hämmerte er sich dabei ein, wie besessen von seiner Überzeugung.

Es bot sich ihm auf unverhoffte Weise eine besonders gute Gelegenheit, als Ran von Sonoko dazu getrieben wurde, einen Kochkurs über französische Spezialitäten zu belegen. Die allerdings hatte es auf anderes abgesehen als die Weihen der haute cuisine : Sonoko war der festen Überzeugung, dass Männer, die kochen können, Geschmack hätten und einfach wüssten, wie man mit Frauen umgeht. Offenbar ganz so, als handle es sich bei ihnen um zarte Okonomiyaki und die Frage, wie man sie wendet und auf welcher Flamme man sie braten lässt, ohne dass sie anbrennen, dachte Conan mit einem diebischen Lächeln auf den Lippen. Als Unterstützung hatte Sonoko sich Ran mit ins Boot geholt, die übrigens nicht in den Verdacht kam, im Kochen bewanderter zu sein als ihre Freundin. Es war wohl angenehmer, gemeinsam als Niete am Herd abgestempelt zu werden...

Neulich, an einem Freitag nachmittag, war er in Rans Zimmer geschlichen und hatte sich dort etwas genauer umgesehen. Ran hing mit ihrer besten Freundin wieder einmal über den Töpfen bei Frau Uemori, einer japanischen maîtresse de cuisine mit Restaurant und eigener Kochschule in Shinjuku. Onkel Kogoro wiederum hielt laut schnarchend sein Mittagsschläfchen auf der Couch. Er konnte sich also Zeit lassen.

Angesichts des Innenlebens ihrer Schränke, Fächer und Schubladen hatte Conan ein seltsam ambivalentes Gefühl überkommen. Zwar war er schon, als er noch seine normale Größe hatte, des öfteren bei Ran auf dem Zimmer gewesen, etwa wenn sie gemeinsam gelernt hatten. Doch hätte er es natürlich nie gewagt, ihre Kleidung, ihre Bücher und all die anderen höchstpersönlichen Sachen auf den Kopf zu stellen.

All das war nicht für seine Augen bestimmt. Dass er es trotzdem zu sehen bekam, entfachte ihm eine glühende Scham, die auch sein detektivischer Eifer nicht ganz löschen konnte. Aber es bereitete ihm auch eine unbändige Lust, jedes Fitzelchen Information in sich aufzunehmen, bis sein kriminalistischer Instinkt anschlug und er eine Spur hatte, der er hinterher jagen konnte.

Es versetzte ihm einen schmerzhaften Stich in der Magengegend, als er den Bilderrahmen erblickte, der bei Ran auf der Fensterbank
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