Fanfic: Die Männer der Mrs H.

Kapitel: Krähen im Regen

Summary: Morde sind für die Sonderabteilung der Polizei Tokyo für ungeklärte Mordfälle nichts Ungewöhnliches – erst recht nicht für Inuyasha Taisho. Doch bei ihrem neuesten Fall stoßen er und sein Partner gleich auf eine ganze Reihe davon. Und ein Name zieht sich hindurch wie ein roter Faden: Kagome Higurashi...

A/N: Hi! Ist alles ganz neu heute! Mein allerneuestes Fic, das allererste, das ich hier auf AM veröffentliche, und auch meine allererste Story mit mehreren Kapiteln! Bin ganz stolz auf mich... ^_^

Naah, ich will jetzt auch gar nicht lange rumlabern, sondern fange jetzt gleich an! Ich hoffe das Fic gefällt euch! Enjoy!

Disclaimer: Okay, noch so kleine (fiese!) Formalitäten... Ich würde bestimmt keine Fanfiction schreiben, wenn mir das alles gehören würde, oder? *seufz*

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Kapitel 1:

Krähen im Regen

„Taisho, wir haben ein Problem.“

Der Sprecher baute sich vor dem unordentlichen Schreibtisch auf und schaute missbilligend hinunter auf den Mann vor ihm, der, zurückgelehnt in seinen Stuhl und mit den Füßen auf dem Schreibtisch, den Kopf hinter der Zeitung vergraben hatte und keinerlei Anzeichen machte, seine Anwesenheit nur im Entferntesten wahrzunehmen. Nach einer kurzen Wartezeit, ließ besagter Mann die Zeitung langsam ein Stück sinken und schickte ihm einen uninteressierten Blick unter einer spöttisch hochgezogenen Augenbraue. Bei dem wartenden, jedoch resignierten Schweigen seines Gegenübers, schenkte er der Zeitung in seinen Händen noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick, bevor er sie mit einem Seufzer sorgfältig faltete und weglegte. Er nahm die Füße vom Tisch und setzte sich auf, allem Anschein nach nunmehr dazu bereit, seinem Gegenüber seine vollste, wenn auch widerwillige, Aufmerksamkeit zu schenken.

„Was gibt’s denn?“ Der Stehende runzelte missbilligend die Stirn bei dem gelangweilten Ton und der nachlässigen Arbeitshaltung seines Untergebenen. Wenn es nicht ausgerechnet ER wäre, würde er, so helfe ihm Gott, ihn schneller rausschmeißen als er „aber ich bin der Beste“ sagen konnte. Aber so wie die Sache aussah, war er der Beste. Das hieß aber nicht, dass es ihm gefallen musste – der Mann nahm sich nach seinem Geschmack zu viel heraus was sein Verhalten im Büro anbetraf und hatte entschieden zu wenig Respekt vor seinen Vorgesetzten.

„Komm mit in mein Büro.“

Er drehte sich um und ging voran zu dem Zimmer am Ende des Ganges. Die Abteilung der Polizei Tokyo für ungeklärte Mordfälle war ausgestorben um diese Zeit des Tages, da die Mitarbeiter entweder Feierabend hatten oder – die, die Dienst hatten – außer Haus waren aufgrund irgendeines Falles – nicht dass am Nachmittag sonderlich viel los gewesen wäre, es sei denn an Büroarbeit, derer sich der „überglückliche“ Abteilungsleiter zu widmen hatte. Es war dämmrig in der Abteilung mit nur ein bisschen Sonnenlicht, das hell durch die Spalten der heruntergelassenen Jalousien fiel, und in der Stille konnte man gedämpft den Lärm von den Straßen draußen hören. Der Kommissar bemerkte am Rande, wie Taisho mit einem erneuten Seufzer von seinem Schreibtisch aufstand und ihm folgte. Das vergilbte Glas in der Bürotür klirrte, als er sie öffnete, begleitet von dem leisen Klicken der alten braunen Jalousien gegeneinander. Das Zimmer dahinter sah haarscharf aus wie ein Büro eines Privatdetektivs in den Filmen, mit dunklen, veralteten Möbeln, vollgestopften Aktenschränken und Jalousien vor den großen vergilbten Fenstern, die den Raum von der Straße ein paar Stockwerke weiter unten abschnitten und nur schmale Streifen von gelbem Abendsonnenlicht durchließen, in denen feine Staubpartikel tanzten. Mit einem Seufzen bei dem Anblick der hohen Aktenstapel, die sich auf seinem Schreibtisch häuften und noch darauf warteten, von ihm bearbeitet zu werden, ging der Büroinhaber um den großen Schreibtisch herum und ließ sich schwer auf seinem dunklen Arbeitssessel nieder. Er hörte, wie Taisho ins Zimmer trat und die Tür hinter sich schloss. Ohne hinzusehen nahm der Kommissar eine Akte und klatschte sie vor sich aufs Pult, wo er sie grimmig anstarrte. Der andere trat schweigend dazu und vergrub lässig die Hände in den Taschen.

„Was ist das“ fragte jener schließlich und nickte in die ungefähre Richtung der Akte auf dem Pult. Sein Chef schaute auf und fixierte ihn mit einem grimmigen Blick.

„Die Hajime-Akte. Du erinnerst dich an den Fall?“ Inuyasha Taisho schnaubte verächtlich.

„Wie denn auch nicht? Die Zeitungen waren voll davon.“

„Allerdings.“ Der Kommissar pickte die Akte, die er vorhin auf den Schreibtisch geklatscht hatte, wieder auf und blätterte beiläufig darin herum. „Der Fall liegt jetzt zwei, drei Jahre zurück. Man hat nie herausgefunden, wer der Mörder war.“

„Und warum kommt man ausgerechnet jetzt auf den Fall zurück? Und ausgerechnet hier in Tokyo? Der Fall spielte sich doch unten in Osaka ab, wenn ich mich nicht irre.“ Man konnte die leichte Langeweile in seiner Stimme hören, doch er schien sich irgendwie dazu verpflichtet zu fühlen, zumindest ein bisschen Interesse zu zeigen.

Sein Vorgesetzter seufzte und schlug eine Seite in der Akte auf und reichte sie Taisho. Der nahm sie, offenbar ein wenig interessierter als zuvor, und besah sich den Artikel. Er runzelte die Stirn während er las und sandte dann seinem Chef einen fragenden Blick.

„Was ist das?“

„Du meinst, wer ist das?“ Ein erneuter schwerer Seufzer. „Kagome Higurashi, die Ehefrau des Ermordeten. Sie war die Hauptverdächtige damals, da sie das gesamte Vermögen ihres Mannes erbte. Man hat sie mehrmals vernommen, aber es wurde nichts entdeckt, was auf sie als Täterin hinweisen könnte, und so wurde sie als unschuldig befunden und freigesprochen. Man hat seitdem nichts mehr von ihr gehört“, er sah Taisho düster an, „bis jetzt.“

Taisho hob eine Augenbraue und lehnte sich lässig mit der Hüfte gegen den schweren Schreibtisch, schweigend darauf wartend, dass sein Chef fortfuhr.

„Du hast sicherlich von dem Fall Shikouta gehört? Der Mann, der vor ein paar Tagen tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde? Sie hier,“ er nickte kurz in Richtung der Akte, die sich immer noch in Taishos Händen befand, „war... verwickelt mit ihm. Sie war seine Verlobte.“

Die zweite von Taishos Augenbrauen folgte dem Beispiel der ersten und hob sich ein Stück in dem ansonsten ausdruckslosen Gesicht. „Oh.“ Das war alles was er sagte, bevor er seinen Blick mit neuem Interesse wieder auf die Akte richtete. Sein Chef beobachtete ihn für eine Weile wie er die Akte durchkämmte, bevor er wieder die Stimme erhob.

„Die Mordkommission hat uns den Fall übergeben, da sich erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem Hajime-Fall aus Osaka entdecken ließen.“

„Die Frau?“ Taisho hob den Kopf und sah seinen Chef fragend an. Er schlug die Akte zu und wiegte sie nachdenklich in der Hand, immer noch seinen Vorgesetzten fixierend. Dieser konnte förmlich sehen, wie es in dem Kopf des Mannes vor ihm ratterte und er bereits Informationen sammelte. Er nickte innerlich. Gut so. Taisho war genau der richtige Mann für diesen verzwickten Fall.

„Man hat sie kurz vernommen, aber weitere Befragungen auf später verschoben. Es heißt, sie sei sehr aufgewühlt von dem Tod ihres Verlobten.“

„Also verdächtigt man sie?“

„Es gibt schwerwiegende Gründe, das anzunehmen, vor allem eben der, dass sie ebenfalls in den Hajime-Fall damals verwickelt war.“ Er schaute seinen Mitarbeiter prüfend an, als dieser nachdenklich durch die Ritzen des verhängten Fensters nach draußen schaute. „Ich will, dass du den Fall übernimmst. Vielleicht gelingt es uns dann ja auch endlich, den Mord von vor drei Jahren aufzuklären.“ ‚Obwohl das nicht in unser Aufgabengebiet gefallen wäre’, fügte er in Gedanken noch hinzu.

Langsam kehrte Taishos Blick wieder zu seinem Vorgesetzten zurück, und er nickte kurz. „Gut. Wer ist mein Partner?“

„Fujima, wie immer. Noch irgendwelche Fragen?“

„Nein, das ist alles.“ Taisho legte die Akte zurück auf den vollbeladenen Schreibtisch und verließ das Zimmer um seinen Partner zu suchen und ihn über ihre neueste Aufgabe zu informieren. Als sich die Tür – klappernd natürlich – hinter ihm geschlossen hatte, ließ der Abteilungsleiter einen erschöpften Seufzer entweichen, legte die Stirn auf die harte Tischplatte und schloss erschöpft die Augen. ‚Oh Mann...’ Das laute Hupen eines Lasters unten auf der Straße erreichte schwach seine Ohren durch die alten Fenster, und genervt hob er den Kopf ein Stück und öffnete blinzelnd die Augen zu müden Schlitzen. Er fand sich Angesicht zu Angesicht wieder mit dem dämlichen Namensschild, von dem die „Allmächtigen Gurus“, wie die Vorsitzenden der Polizei spöttisch von den niedrigeren Rängen genannt wurden, stur verlangten, dass es auf dem Schreibtisch jedes Abteilungsleiters stand.

„Tohiro Matsushita, Sonderabteilung für ungeklärte Mordfälle“

Er grollte verärgert und ließ den Kopf zurück auf den Tisch fallen. „Hässliches Ding.“ Ohne hinzusehen schnipste er das dumme Ding aus billigem braunen Plastik vom Schreibtisch, und es fiel dumpf klappernd auf den alten, abgetretenen Fußboden. Manchmal fragte er sich echt, warum er die Stelle als Leiter von ausgerechnet dieser Abteilung angenommen hatte. Er konnte fast die Anwesenheit
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