Fanfic: Tanz Der Vampire Kurzgeschichten
Kapitel: Touristen? Oh Nein!
Vorgegebene Dinge die erscheinen müssen: Anti-Pickelcreme, Digicam, Päckchen Haribo, Baseballkappe mit Aufschrift “I love Count Von Krolock“
Touristen? Oh Nein!
So Kuschelig und weich, dachte der Graf in seinem Schlummer und drehte sich zur Seite. Draußen Konnte man schon die anderen Vampire hören wie sie laut umhertrampelten und komische Geräusche von sich gaben. Moment. Um so eine Lautstärke zu fabrizieren braucht man wirklich sehr viele Vampire und im Schloss wohnten nicht viele und der Rest hielt sozusagen Winterschlaf auf dem Privatfriedhof. So gerne er noch etwas länger im warmen Sarg geblieben wäre, aber die Lautstärke in der Gruft brachte ihn einfach aus der ruhe und so beschloss er nach dem rechten zu sehen. Kaum das er den Sargdeckel geöffnet und hinausgeschaut hatte blendete ihn ein grelles Licht das wie ein Blitz kam und ging. In diesen Sekunden dachte Von Krolock es sei um ihn geschehen, doch als seine geblendeten Augen sich wieder normalisierten sah er wie eine wirklich große Menschenmasse um seinen Sarg versammelt stand und ihn begaffte.
„ Was im Namen der Hölle, des Blutes und des Feuers geht hier vor sich?,“ rief der Graf und versuchte seine Verwirrtheit zu verbergen, was ihm in anbetracht der vielen Menschen schwer viel.
„ Ah, euer Exzellenz ist erwacht,“ hörte man es zwischen den Massenauflauf und Chagal trat aus dieser heraus. „ Keine Angst, Damen und Herren, das gehört alles zur Show.“
„Show?,“ fragte der Graf und sah zu dem dicken Ex-Wirtshausbesitzer, den er gleich mit sanfter aber bestimmter Gewalt zu sich heranzog. „ Was soll das alles? Wer ist dafür verantwortlich?,“ donnerte er los, und während er dies tat erfasste ein erneuter Blitz die beiden Vampire. „ Sofort aufhören!,“ wetterte der Graf in die Menschenmasse und schaute böse, doch das hatte zur folge das ein regelrechter Blitzlicht-Krieg entbrannte.
„ Vater, endlich bist du wach,“ rief Herbert und quetschte sich durch die Massen.
„ Ich will endlich wissen was hier vor sich geht, zum Höllenkuckuck noch mal!“
„ Ach weißt du...“
„ Nein! Deshalb frage ich,“ unterbrach Von Krolock seinen Sohn und schaute weiter finster.
„ Einige von uns haben darüber gesprochen was wir in Zukunft tun sollten. Ich meine, wir Vampire können doch nicht immer nur die großen bösen Blutsaugenden ungeheuer sein, oder? Genau aus diesen Grund haben wir beschlossen ein wenig Tourismus zu betreiben,“ erklärte Herbert mit grinsen.
„ Touristen?,“ fragte der Graf und ihm wären mit Sicherheit die Zähne aus dem Kiefer gefallen wenn diese nicht festsäßen.
„ Ja. Sie es als gute Sache. So können wir noch ein wenig nebenbei verdienen.“
„ Und wer hat die alle Eingeladen?“
„ Na ja, wir haben den Professor... Ah da ist er ja. Professor!,“ rief der Grafensohn und winkte Professor Abronsius zu sich.
„ Guten Abend Exzellenz,“ grüßte er mit höflichen lächeln.
„ Haben sie die alle da mitgebracht?“
„ Oh ja. Sie waren alle schlichtweg begeistert als sie die Flugblätter gelesen haben auf denen Stand das sie Ferien in einem echten Vampirschloss mit wirklich richtigen Vampiren machen könnten.“
„ Flugblätter? Ferien? Und niemand hat mich gefragt? Dies ist MEIN Schloss und ich...,“ dabei richtete von Krolock sich bedrohlich auf und schon ging das Blitzlichtgewitter von neuem los. „ SCHLUSS MIT DEN UNSINN!“ Sofort sprangen alle einen Meter zurück und hielten den Atem an.
„ Herr Graf!,“ rief Sarah und gesellte sich, mit Alfred und Magda in Schlepptau, zu den anderen.
„ Was macht ihr da?,“ entfuhr es dem Graf als er auf die drei Blickte, die in den Händen die guten Tabletts hielten (die übrigens Familienerbstücke waren), und auf diesen waren ganze reihen von Baseballkappen zu sehen die, die Aufschrift “I Love Count Von Krolock“ trugen.
„ Wonach sieht’s denn aus? Wir machen Merchandising,“ sagte Sarah stolz. „ Wir haben schon so viele verkauft. Ist die Idee nicht toll gewesen? Sie stammte von Herbert, meinem Vater und mir,“ verkündete die schöne stolz und genau das war es was Graf Von Krolock etwas besänftigte. Alle Vampire die im Schloss Wohnten wusste das der Graf Sarah nicht böse sein konnte auch nicht wenn sie nur an einer Idee beteiligt war.
„ Und das,“ er hüstelte kurz, „ das hat erfolg?“
„ Sicherlich,“ beantwortete Abronsius die frage. „ Die Leute sind begeistert von diesem Schloss, den Vampiren und Ihnen natürlich.“
„ Von mir? Ich habe doch nichts getan.“
„ Aber wir haben ihnen schon viele Geschichten erzählt über sie, das sie einfach hin und weg sind.“
Stumm sah seine Exzellenz in die breit grinsenden Gesichter aller, die zu hoffen schienen sie durften damit weiter machen was sie gerade taten.
„ Also gut,“ erneut hüstelte er. „ Aber wehe es gehen Kostbare Gegenstände zu Bruch!“
„ JIPIEEEEE!,“ riefen die Vampire und der Professor und tanzten freudig umher.
„ Du wirst sehen, wir werden das Kind schon schaukeln,“ sagte Herbert und machte eine Handbewegung in Richtung Touristen. „ Du hättest mal sehen sollen wie die alle die Hausgemachte transsilvanische Anti-Pickelcreme weggekauft haben. Wobei ich sagen muss das einige es nötig haben,“ flüsterte Herbert den letzten Satz.
„ Treten sie Ruhig näher, meine Damen und Herren und auch die lieben Kinder,“ ermutigte Chagal die Menschen. Schon war der Graf von ihnen umzingelt und musste wieder das viele grelle Licht ertragen.
„ Bitte, lassen sie das!,“ bat er und hielt seinen Ärmel vors Gesicht. Nun hörte zwar das Blitzlichtgewitter auf, doch dafür holten nun viele von ihnen ihre Digitalkameras raus und hielten diese direkt vors Gesicht des Grafen.
„ Digicam?,“ las der Graf fragend auf einem der Geräte. „ Was ist das?“
„ Sie kommen wirklich nicht oft aus ihrem Schloss, Exzellenz,“ sagte der Professor und versuchte ihm zu erklären was es mit den kleinen Geräten auf sich hatte.
„ Interessant,“ meinte Von Krolock fasziniert. „ So ein Ding wäre Hilfreich um gewisse Aktivitäten im Schloss zu beobachten,“ dabei dachte er daran wie hinterhältig die andren über seinem Rücken hinweg entschieden haben Touristen einzuladen, und das war nicht das einzigste. „ Also, sie meinen... Nein! Nicht in meinem Sarg!“ Fassungslos musste von Krolock ansehen wie einige Kinder in seinem schönen Sarkophag kletterten und anfingen auf und ab zu springen. „ Bitte nicht darauf herumspringen! Ich habe ihn erst vor kurzem mit neuen Kissen ausstaffiert!“ Verzweifelt holte er ein Kind nach dem anderen heraus und dabei ließ eines von ihnen ein Päckchen Haribo fallen, diese waren schon ziemlich klebrig und lagen nun verstreut im Sarg. „ Oh Nein!“
„ Haribo macht Kinder froh und der Graf schaut doof wie Stroh!,“ sagen die kleinen und lachten.
Eh noch ein weiteres Unglück geschehen konnte führte Chagal die Masse aus der Gruft um sie nun alle auf den Privatfriedhof zu führen. Seufzend Entbärte (*g*) der Graf seine schönen Kissen. Ob er sich jemals an Touristen gewöhnen würde war fraglich, doch eines musste er zugeben, es kam mal wieder ein wenig Geld in die Kassen. Dieser Gedanke beruhigte ihn einigermaßen und er dachte schon daran sich neue Kissen zu besorgen. Vielleicht urteilte er doch etwas zu schlimm von dieser Idee mit den Urlaubern, weil er einfach überrascht wurde und sich nicht vorbereiten konnte. Er wollte sich gerade auf machen um die Gruft zu verlassen, da sah er wie eines der Kinder neben dem Sarg saß und ihn mit Tränengefüllten Augen ansah. Scheinbar hatten seine Eltern ihn einfach vergessen. Wie konnten Eltern nur ihre Kinder vergessen? Dabei viel ihn eine Geschichte ein als er Herbert, als dieser ein kleines Kind war, beim Sparzieren gehen verloren hatte. Er beugte sich zu dem kleinen Jungen und sagte dann: „ Besser wir suchen deine Eltern.“ Er nahm den kleinen an die Hand und begab sich auf den Friedhof. Beim Anblick der überglücklichen Eltern war ihm doch ganz angenehm zu mute. Er hatte sich schon ewig lange nicht mehr so gut gefühlt. Da trafen ihn plötzlich einige Schneebälle ins Gesicht. Die Kinder von vorhin hatten ihn bombardiert und lachten laut. Vielleicht würde er seine Entscheidung doch bereuen bei solchen Attentaten die nun in kurzer Zeit erfolgt waren.