Fanfic: Dornröschen
Kapitel: Dornröschen
Dornröschen
Marie: So ich habe das Stück endlich fertig geschrieben.
Alle versammelten sich um Marie und lauschten, was sie zu sagen hatte.
Marie: Also. Ich habe mir das so überlegt. Mai ist Dornröschen!
Mai: Ich? Dankeschön. Und wer ist mein Traumprinz?
Marie: Na Joey.
Mai senkte den Kopf: Och nö!
Joey schaute Mai mit einem süßen Blick an: Komm her Schätzchen!
Marie: Zügel deine Hormone Joey. Jetzt werden sie noch nicht gebraucht! Yami und Serenity sind die Eltern von Mai. Der Frosch spielt Tristan.
Tristan: Was soll den das? Kann ich nicht der Cousin von Joey sein?
Marie: Nein. Die Hexe ist Seto. Sorry aber ich habe keinen anderen oder andere gefunden, die diese Rolle besser spielen kann als du, mein Schatz!
Seto grollte vor Zorn.
Marie: Bakura. Du bist der alte Mann, der Joey davon abrät durch die Dornenhecke zu gehen.
Seto: Und wer zum Henker ist der Sprecher?
Marie strahlte: Na ich! Und jetzt ab auf euren Plätzen. Wir haben gleich unseren Auftritt.
Die Halle war schon mit Zuschauern befüllt. Endlich ging das Licht aus und der Vorhang ging auf. Zuerst war die Collage der Schlosshalle zu sehen. Yami und Serenity standen auf der Bühne und ihre Blicke waren auf das Publikum gerichtet.
Marie: Vor Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden Tag…
Serenity: Oh, mein Gemahl. Hätten wir doch ein Kind!
Marie: …und kriegten immer keins.
Schnell ging der Vorhang wieder runter. Jetzt war es Zeit die Collage zu wechseln. Das Königliche Badezimmer war nun an der Reihe. Als das erledigt war, ging der Vorhang wieder auf und Serenity war auf der Bühne zu sehen.
Marie: Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, dass ein Frosch…
Nun kam Tristan in seinem Froschkostüm zum Vorschein.
Marie: …aus dem Wasser ans Land kroch und zu ihr sprach.
Tristan: Dein Wunsch wir erfüllt werden, ehe ein Jahr vergeht, wirst du eine Tochter zur Welt bringen.
Der Vorhang ging wieder runter.
Marie: Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, und die Königin gebar ein Mädchen namens Dornröschen. Das war so schön, dass der König vor Freude sich nicht zu lassen wusste und ein großes Fest anstellte. Er ladete nicht bloß seine Verwandten, Freunde und Bekannte, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem Kind hold und gewogen wären. Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von welchen sie Essen sollten, so musste eine von ihnen daheim bleibe.
Nun ging der Vorhang wieder auf und die Collage deutete ein Königliches Esszimmer da. Viele Leute saßen um einen Tisch. Yami und Serenity saßen am Ende des Tisches.
Marie: Das Fest ward mit aller Pracht gefeiert, und als es zu Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren Wundergaben: die eine mit Tugend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichtum, und so mit allem, was auf der Welt zu wünschen ist. Als elfe ihre Sprüche eben getan hatten, trat plötzlich die dreizehnte herein.
Nun betrat Seto die Bühne.
Marie: Sie wollte sich dafür rächen, dass sie nicht eingeladen war, und ohne jemand zu grüßen oder nur anzusehen, rief sie mit lauter Stimme.
Seto: Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot umfallen!
Marie: Und ohne ein Wort weiter zu sprechen, kehrte sie sich um und verließ den Saal.
Nun verließ Seto arrogant die Bühne.
Marie: Alle waren erschrocken, da trat die zwölfte hervor, die ihren Wunsch noch übrig hatte, und weil sie den bösen Spruch nicht aufheben, sondern nur mildern konnte, so sagte sie.
Sina: Es soll aber kein Tod sein, sondern ein hundertjähriger tiefer Schlaf, in welchen die Königstochter fällt.
Nun ging der Vorhang wieder runter. Als er wieder auf ging, sah man Yami und einen Boten.
Marie: Der König, der sein liebes Kind vor dem Unglück gern bewahren wollte, ließ den Befehl ausgehen, dass alle Spindeln im ganzen Königreiche sollten verbrannt werden. An dem Mädchen aber wurden die Gaben der weisen Frauen sämtlich erfüllt, denn es war so schön, sittsam, freundlich und verständig, dass es jedermann, der es ansah, lieb haben musste.
Wieder ging der Vorhang runter und die Collage wurde gewechselt. Und wieder ging er auf. Man konnte jetzt Mai sehen. Der Hintergrund war nur ein graues Steinmuster.
Marie: Es geschah, dass an dem Tage, wo es gerade fünfzehn Jahre alt ward, der König und die Königin nicht zu Haus waren, und das Mädchen ganz allein im Schloss zurückblieb. Da ging es allerorten herum, besah Stuben und Kammern, wie es Lust hatte, und kam endlich auch an einem alten Turm. Sie stieg die enge Wendeltreppe hinauf, und gelangte zu einer kleinen Türe. In dem Schloss steckte ein verrosteter Schlüssel, und als es umdrehte, sprang die Türe auf, und saß da in einem kleinen Stübchen eine alte Frau mit einer Spindel und spann emsig ihren Flachs.
Das Bühnenbild wurde jetzt in einem kleinen Kämmerchen umgetauscht. Seto saß auf einem kleinen Stühlchen und tat so, als ob er Flachs spinne. Mai stand neben ihm.
Mai: Guten Tag, du altes Mütterchen…
Marie: Sprach die Königstochter…
Mai: …was machst du da?
Seto sagte mit einer rauen femininen Stimme: Ich spinne.
Dabei nickte er.
Marie: Sagte die Alte und nickte mit dem Kopf.
Mai: Was ist das für ein Ding, das so lustig herumspringt?
Marie: Sprach das Mädchen, nahm die Spindel und wollte auch spinnen.
Mai bückte sich nach der Spindel.
Marie: Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt, so ging der Zauberspruch in Erfüllung und sie stach sich in den Finger.
In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand, fiel sie auf das Bett nieder…
Mai ließ sich in das weiche Bett, neben ihr, fallen.
Marie: …und lag in einem tiefen Schlaf. Und dieser Schlaf verbreitete sich über das ganze Schloss: der König und die Königin, die eben heim gekommen waren und in den Saal getreten waren, fingen an einzuschlafen, und der ganze Hofstaat mit ihnen. Da schliefen auch die Pferde im Stall, die Hunde im Hofe, die Tauben auf dem Dache, die Fliegen an der Wand, ja, das Feuer, das auf dem Herde flackerte, ward still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch, der den Küchenjungen, weil er etwas versehen hatte, in den Haaren ziehen wollte, ließ ihn los und schlief. Und der Wind legte sich, und auf den Bäumen vor dem Schloss regte sich kein Blättchen mehr.
Der Vorhang ging wieder zu.
Marie: Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen, die jedes Jahr höher ward. Und endlich das ganze Schloss umzog und darüber hinauswuchs, dass gar nichts mehr davon zu sehen war, selbst nicht die Fahne auf dem Dach. Es ging aber die Sage in dem Land von dem schönen schlafenden Dornröschen. So kamen von Zeit zu Zeit Königssöhne, die durch der Hecke in das Schloss dringen wollten. Es war ihnen aber nicht möglich, denn die Dornen, als hätten sie Hände, hielten sie fest zusammen, und die Jünglinge blieben darin hängen, konnten sich nicht wieder losmachen und starben eines jämmerlichen Todes.
Der Vorhang ging wieder auf. Auf der Collage war eine Dornenhecke zu sehen. Joey kam auf einen weißen Ross auf der Bühne geritten. Auf einer kleinen Matte saß Bakura.
Nach langen Jahren kam wieder einmal ein Königssohn in das Land, und hörte, wie ein alter Mann von der Dornenhecke erzählte, es sollte ein Schloss dahinter stehen, in welchen eine wunderschöne Königstochter, Dornröschen genannt, schon seit hundert Jahren schliefe, und mit ihr schliefe der König und die Königin und der ganze Hofstaat. Er wusste auch von seinem Großvater, dass schon viele Königssöhne gekommen wären und versucht hätten, durch die Dornenhecke zu dringen, aber sie wären darin hängen geblieben und eines traurigen Todes gestorben. Da sprach der Jüngling.
Joey: Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen.
Marie: Der gute alte Mann mochte ihm abraten, wie er wollte, er hörte nicht auf seine Worte.
Nun waren aber gerade die hundert Jahre verflossen, und der Tag war gekommen, wo Dornröschen wieder erwachen sollte. Als der Königssohn sich der Dornenhecke näherte, waren es lauter große schöne Blumen, die taten sich von selbst auseinander und ließen ihn unbeschädigt hindurch, und hinter ihm taten sie sich wieder zu einer Hecke zusammen. Im Schlosshof sah er die Pferde und scheckigen Jagdhunde liegen und schlafen, auf dem Dache saßen die Tauben und hatten das Köpfchen unter den Flügel gesteckt. Und als er ins Haus kam, schliefen die Fliegen an der Wand, der Koch in der Küche hielt noch die Hand, als wollte er den Jungen anpacken, und die Magd saß vor dem schwarzen Huhn, das sollte gerupft werden. Da ging er weiterund sah im Saale den ganzen Hofstaat liegen und schlafen…
Das Bühnenbild wurde wieder mit der königlichen Saal-Collage umgetauscht. Yami und Serenity lagen reglos nebeneinander auf dem Boden. Joey stand vor den beiden.
Marie: …und oben bei dem Throne lag der König und die Königin. Da ging er noch weiter, und alles war so still, dass einer seinen Atem hören konnte, und endlich kam er zu dem Turm und öffnete die Türe zu der kleinen Stube, in welcher Dornröschen schlief.
Die Collage wurde wieder gewechselt. Es war nun ein Bild einer Stube. Mai lag auf dem Bett und regte sich nicht. Joey näherte sich dem Bett.
Marie: Da lag es und war so schön, dass er die Augen nicht abwenden konnte, und er bückte sich und gab ihr einen Kuss.
Tea hinter der Bühne: Ich lasse es nicht zu, dass diese widerliche Zicke Joey bekommt. Werden wir das Märchen ein wenig umgestalten. So nahm sie eine Schnur und zog daran. Das komplette Bühnenbild fiel um und das auch noch in Richtung Mai. Joey aber schmiss sich auf Mai um sie zu schützen.
Marie: Oh Nein!
Tea: Hahahahahahahahaha!
Mai befreite sich aus dem Vorhang und legte Joeys Kopf auf ihren Schoß. Schnell rettete sie die Vorstellung.
Mai: Dieser Prinz hat mich aus meinen Schlaf