Das letzte Blütenblatt

`Seit Tagen nun regnete es schon. Aber das war schon in Ordnung. Denn rausgehen konnte und wollte ich einfach nicht. Das Wetter passte sich meiner Stimmung an.
Alle versuchten mich aufzuheitern. Doch erfolglos. Du warst nicht da, hast mich im Stich gelassen.
Wieso nur?
Ich liebe dich doch!
Immer ist es dir gelungen mich aufzumuntern und zum Lachen zu bringen.´

Dem Mädchen liefen Tränen übers Gesicht. Doch sie wischte sie nicht fort. Ihre Augen hatten jeglichen Glanz verloren. Sie waren trüb und ausdruckslos geworden.
Die Regentropfen klopften unaufhörlich an ihr Fenster.

Auf ihrem Schreibtisch standen Blumen. Rote Rosen. Fast alle waren verwelkt. Eine letzte blühte noch. Docj auch sie trug nur noch wenige Blütenblätter.

Langsam schloss Kari ihre Augen. Alles was war, lief an ihr vorbei. Sein Lächeln, sein Gesicht, seine Stimme.

Die Tränen tropften ihr auf den Arm. Das Mädchen öffnete ihre Augen wieder. Kari stand auf und ging hinaus. Ein letztes Mal drehte sie sich um. Die letzte Rose. Das letzte Blütenblatt. Dann ging sie.
Die Straßen waren leer. Ihr Weg führte sie an einen Stein. Einen Grabstein. Er war nass denoch konnte man die Schrift gut lesen.

Vorsichtig kniete sich das Braunhaarige Mädchen davor. Wieder stiegen Tränen in ihr hoch. Sanft strich sie mit der Hand über den glatten Stein.

"Takeru...", flüsterte Kari kaum hörbar.

Ihre Kleidung war schon völlig durchnässt. Die Haare hingen nur noch schwer herunter. Langsam stand sie wieder auf. Kari fasste sich an den Hals. Damals hatte er ihr eine Halskette geschenkt. Sie war hellblau und innen war ein kleines Bild.
Behutsam nahm sie die Kette ab und strich noch mal mit dem Finger darüber. So viele Erinnerungen hangen daran. Dann hängte sie sie vorsichtig zur Hälfte um den Stein.

Kari ging an den Strand. Dort war eine Klippe auf die sie sich stellte. Von dort aus konnte man das gesamte Meer sehen welches unaufhltsam an die Steine schlug.

Noch ein letztes Mal blickte sie auf die Stadt zurück.

´Bitte, vergesst mich nicht!´

Mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht sprang sie in die reißenden Fluten.

Im selben Moment fiel auch das letzte Blütenblatt zu Boden.
Nun waren beide vereint und nichts könnte die beiden je wieder trennen.

Tja, die habe ich spät in der Nacht geschrieben. Sie ist nicht besonders aber ich hoffe dennoch, dass sie jemanden gefällt.
Ich persönlich mag Takari nicht. Aber diese Geschichte ist für alle, die es schon mögen.
Danke fürs lesen.

written by Mju