Fanfic: At the night… our your ways met

Kapitel: Nocturnal attendance

Kapitel 1: Nocturnal attendance

Es war in tiefer Stiller Nacht. Der Himmel war sternenklar, nur vereinzelt fuhren Autos die Hauptstraße entlang.
Ein beunruhigender Wind wehte um die Ecken der Häuser, bis hin zu einem alten Fachwerkhaus, welches schon seit über 225 Jahren hier verweilte. Es raschelte an den Blätterdächern der Bäume, welche das Haus umrankten, und entlockte ihnen leise Stimmen.
Es war, als würden sich die Bäume miteinander unterhalten.
Oben im Dachgeschoss des alten Hauses, wälzte ein 15 jähriges Mädchen namens Mai unruhig auf ihrem Bett herum. Sie konnte einfach nicht einschlafen.
Als sie sich endlich vornahm dies zu tun, drehte sie sich zur Seite und nahm ab von allen Gedanken, die sie daran hinderten einzuschlafen.
Müde schloss sie ihre violetten Augen, nur, um sie gleich wieder aufzumachen.
Ein seltsames Poltern war von oben her zu hören.
Mai richtete sich auf und sah zur Decke. Über ihr befand sich der Dachboden, dessen Fenster an der Seite zum Lüften immer offen war. Es kam auch manchmal vor, das Tiere sich dahin verkrochen, um die Nacht zu überdauern.
Aber dieses Poltern hörte sich nicht wie von einem Tier an. Es waren eindeutig Schritte zu hören, also musste dort oben ein Mensch sein. Viel schlimmer noch: vielleicht war es sogar ein Einbrecher!
Mai hatte sich entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Schleichend lief sie zur Tür, welche nur wenige Meter von ihrem Bett entfernt war und machte diese auf. Leider wollte diese nicht so, wie Mai es wollte. Mit einem lauten Knarren öffnete sich die Tür, und Mai hatte schon die Befürchtung, dass sie jemand gehört hatte.
Gott sei dank war das nicht der Fall. Mit weiten Augen schaute Mai zur Treppe, welche hoch zum Dachboden führte. Sie zögerte erst, hatte ein wenig Angst, doch ihre Neugier gewann schließlich die Oberhand.
Barfuss machte sie einen Schritt nach dem anderen, auf der staubigen Holztreppe, welche an manchen Stellen auch entsetzliche Töne von sich gab.
Nun stand sie vor der hölzernen Tür. Sie bekam nun noch mehr Angst, als sie sowieso schon hatte, denn, was würde sie hinter dieser Tür wohl erwarten?
Ihre Hände begannen zu zittern, ihr Herz schlug vor Aufregung immer schneller und drohte ihren Hals hoch zu kriechen. Ihre Neugier war jedoch stärker, als ihre Angst und so legte sie ihre immer noch zittrige Hand auf die Türklinke. Wie in Zeitlupe drückte sie diese hinunter, ihr Herz unbeschreiblich schnell schlagend.
Als die Tür offen war, trat Mai vorsichtig ein. Noch ein Schritt. Und noch einer. Bis sie endlich in der Mitte angekommen war. Die staubig stickige Luft kam ihr entgegen und sie musste sich arg das Husten, sowie das Niesen verkneifen.
Sie hielt ihre Hand vor dem Mund, und schaute sich um. Plötzlich war sie wie erstarrt. Ihre Beine rührten sich keinen Zentimeter mehr.
Sie war...wie gelähmt.
Vor ihren geweiteten Augen sah sie eine hockende Gestalt, mit dem Rücken zu ihr gewandt, welche ein paar Kartons durchwühlte. Als Mai einen Schritt zurückging, knarrte der Boden ungemein und die eben noch hockende Gestalt richtete sich erschrocken auf.
Mai bekam nur noch mehr Angst, als die Person, ein junger Mann, nicht älter als 18, mit langsamen Schritten auf sie zukam.
Es war zwar dunkel, doch Mai hatte durch ihre Aufregung so einen scharfen Blick, dass sie alles an ihm erkennen konnte.
Er trug einen schwarzen Ledermantel, sowie schwarze Lederhandschuhe. Er hatte blondes Haar, braune Augen, die Mai irgendwie faszinierten, und um den Hals trug er eine Kette mit einem versilberten Kreuz.
Der Mann mit den ungewöhnlichen Augen kam lächelnd auf sie zu. Dieses Lächeln fesselte Mai. Sie blieb weiterhin stehen und ließ ihn auf sich zukommen.
Er packte sie unsanft an beiden Oberarmen und sah ihr durchdringend in die Weitaufgerissenen Augen. Mais Herz klopfte unbarmherzig gegen ihre Brust und drohte zu zerspringen, als er sich zu ihrem Ohr hinunterbeugte und seine Stimme hörte, die so berauschend war, so das Mai eine Gänsehaut bekam.
„Wo ist es?" flüsterte er und ein eiskalter Schauer lief Mai den Rücken hinunter.
„Wo ist was?" wollte sie fragen, doch aus ihrem Mund kam kein einziges Wort heraus. Nur ein leises Stöhnen überflog ihre Lippen, als er ihr erneut mit diesem Lächeln in die Augen sah.
Dieses Lächeln es war so...geheimnisvoll. Obwohl die Anwesenheit des Jungen Mai ein wenig nervös machte, musste sie zugeben, das sie ihn irgendwie anziehend fand.
Er versprühte so eine Aura, so betörend und verlangend, das Mai nicht in der Lage war, überhaupt einen klaren Gedanken zu fassen.
Ein weiteres Mal beugte er sich zu ihr hinunter. Mai hatte deutlich zwei Reiszähne hervorblitzen gesehen, welche sich jetzt zu ihrem Hals hinab begaben. Mai zitterte immer mehr, als sie seinen heißen Atem auf ihrer Haut spürte. Ihre Angst stieß ins unermessliche.
Sie wollte Schreien, doch sie konnte nicht.
Unbemerkt hatten sich ihre Finger halt suchend in die steife Lederjacke des fremden gebohrt, als plötzlich eine ihr bekannte Stimme zu ihnen hinauf hallte.
Es war Mais Vater, welcher mitbekommen hatte, dass sich seine Tochter auf den Dachboden begeben hatte.
"Mai, Kind was machst du da oben? Du sollst doch schlafen!" rief der Vater zu ihr hoch und sofort ließ der Fremde von ihr ab.
Mai sank auf die Knie, da ihre Beine weich wie Butter zu sein schienen. Der Fremde lief zu dem offenen Fenster, drehte sich noch ein letztes Mal zu ihr um, lächelte sie an, und verschwand schließlich in die Nacht.
Zurück blieb eine völlig verwirrte und geistesabwesende Mai, die selbst dem Rufen ihres Vaters keinerlei Beachtung schenkte.
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