Fanfic: Blutrote Augen-black and white
Kapitel: Blutrote Augen-black and white 2
Blutrote Augen-black and white 2
Die Mutter rannte und rannte.
Sie nahm sich nicht eine Pause.
Das Geräusch ertönte wieder und wieder.
Doch dann blieb sie stehen. Stehen an einem Abhang, welcher früher nie da war. Sie war verwirrt und duckte sich. Zu erst sah sie niemanden. Erkannte nicht.
„Was ist das nur?“, fragte die Wölfin sich immer wieder.
Sie schlich sich langsam hinunter. Der Sand rutschte ihr immer wieder unter den Füßen weg, sie hatte wenig Halt. Er rann ihr wieder und wieder durch die Pfoten. Sie schlich sich an der Stelle des Hangs hinunter, der nicht so steil war.
Dann sah sie es! Eine riesige Maschine und Menschen! Das konnte nicht sein, dieses Bergwerk wurde schon so lange nicht mehr genutzt, da hier eine große Einsturzgefahr bestand.
Es sah so aus, als ob sie versuchten dieses große Ding in das Bergwerk zu schieben. Sie schlich sich noch dichter heran, um es noch näher zu besichtigen.
„Oh nein!“, sagte die Wölfin und sah, dass einer der vielen Menschen 2 Wolfsjungen im Arm hielt. Sie erkannte das eines davon ihr eigenes war, Wolfsblut.
Aika, so hieß die alte Wölfin, zögerte nicht lang und griff an den Menschen, der die Jungen hielt, an.
„Dort! Vorsicht ein Wolf!“, schrie einer der Typen, nahm ein Gewehr in die Hand und zielte auf sie. Aika blieb trotzdem nicht stehen. Es ertönte ein lauter Knall, aber es war kein Treffer. Sie wich geschickt aus. Noch ein Schuss. Wieder nichts. Zum Glück. Die alte Wölfin war fast am Ziel, sie wollte ihr Kind wieder, um jeden Preis. Dann ertönte noch ein Schuss, ein dumpfer Knall, getroffen. Das Schneeweiße Fell der Mutter war an einer Stelle rot geworden, Blut. Trotz der Verletzung lief sie weiter. Ihr Instinkt sagte ihr, dass sie Wolfsblut um jeden Preis retten muss. Sie griff den Menschen an und warf ihn mit ihrem Gewicht zu Boden. Dies gelang ihr leicht, da sie viel Schwung hatte. Die Kleinen lagen auf dem Boden und rappelten sich gerade wieder auf, als die Mutter beide schnappte und den Abhang schnellst möglich hoch rannte. Sie war schnell wieder im Wald verschwunden. Es schien so, als ob die Wölfe mit dem Wald und dem Wetter verbunden sind. Das Wetter schlug plötzlich in einen Sturm um, dieser war so stark, dass die Menschen die Flucht ergriffen.
Sie riefen immer: „Ein Gewitter kommt! Ein Gewitter! Lauft nach Haus und wartet bis das Unwetter vorbei ist.“
Viele Blitze zuckten vom Himmel. Ein gewaltiger Blitzschlag traf die Maschine, welche nur rappelte und dann explodierte. Es gab einen Erdrutsch, der den größten Teil des Eingangs zum Bergwerk zuschüttete.
Dieses alles bekam die Wolfsfamilie nicht mehr mit.
Als die alte Wölfin wieder bei ihrer Höhle ankam wurde sie von den anderen begrüßt.
„Mama! Endlich! Wo wart ihr denn?“, fragte Terra.
Aika antwortete nicht. Sie ging einfach in die Höhle. Dort packte sie Wolfsblut und den anderen Welpen ab.
„Was sollte das?“, knurrte sie wütend.
„Ik hab doch nix gemacht. Ik wollt doch nur ma aus der Höhle raus.“, erwiderte der Kleine. „Ik bin dem da gefolgt, als er weggerannt is.“
„Mach das nicht noch mal! … Und wer bist du?“, fragte die Wölfin und schaute mit einem verwundertem Blick auf das Kleine, welches sie nur verwirrt ansah.
„Ey du! Haste deine Sprache verschluckt?“, ärgerte es Wolfsblut und stupste es an.
„Lass das!“, knurrte er zurück.
„Hey Mum! Guck ma er kann reden.“, sagte Wolfsblut und drehte sich zu seiner Mutter um, welche jedoch am Boden lag.
„Mum, was haste denn? Wat is’ n mit dir los? Kiero, Terra, Sakura kommt schnell! Mum geht’s nicht gut.“
Alle kamen sofort angerannt, um ihr zu helfen. Sie schauten sie verwirrt an, wussten nicht, was sie zu tun ist. Hatten Angst um ihre Mutter, aber auch um ihr eigenes Leben. Was sollte das alles? Warum musste das jetzt alles passieren? Warum überhaupt? Die kleinen Wölfe waren doch noch nicht mal 1 Jahr alt.
„Mum, wat können wir denn für dich tun?“
„Für mich könnt ihr im Moment nichts machen. So schlimm ist es nicht. Ich werde spätestens übermorgen wieder auf die Jagd gehen können.“, erklärte sie.
Sie wusste, dass es nur ein Streifschuss war und dieser mit etwas Ruhe wieder verheilen würde. Die Wolfsfamilie kuschelte sich eng zusammen und wartete die Nacht ab. Der andere Wolf hielt jedoch Abstand und war nun vollkommen alleine. Er zitterte am ganzen Körper. Vor Angst? Vor Kälte? Vor Schauder?
„Hey du! Kannst ruhig herkommen. Ik beiße nicht und die anderen sind auch ganz lieb. Jup! Komm schon her du zitterndes Fellknäuel“, sagte Wolfsblut. Der andere schaute nur doof aus der Wäsche.
„Ach, wie heißt’ n eigentlich?“
„Tidus.“
„Und woher kommst du?“, fragte die Wölfin.
„Ich na ja, weiß es nicht so genau. Irgendwo aus einem großen Gebirge. Die Menschen haben meine Familie auseinandergerissen und meine Eltern sind nicht wieder gekommen. Ich war der einzige der zurückgeblieben ist. Sie hatten mich einfach zurückgelassen, da die Menschen schon zu weit vorgedrungen waren. Sie hätten es wohl nicht mehr geschafft. So kam es, dass die Typen mich mitgenommen haben. Dann wurde ich in einen Käfig gesteckt und sollte wohl jetzt in das Bergwerk vorgeschickt werden, damit den Menschen nichts passiert. Ich war denen vollkommen egal.“, erklärte Tidus. Die anderen staunten nicht schlecht über das was er schon alles erlebt hat im Vergleich zu ihrem eigenen Leben.
„Na dann kannste ja bei uns bleiben. Dat wäre doch cool. Oder wat meinste?“
„Wenn ich darf von mir aus gern. Darf ich denn?“
„Sicher! Wir müssen uns dennoch langsam auf den Weg machen. Wir brauchen ein neues Versteck, denn die Menschen sind zu dicht. Es könnte passieren, das sie uns hier sehr schnell entdecken. Wir werden Morgen uns noch einmal satt essen, sofern wir was finden.“
Der nächste Tag verging sehr schnell, da der größte Teil mit Jagdunterricht, Essen und schlafen zu tun hatte. Am Abend machten sie sich dann auf den Weg, denn die Mutter hatte zuviel Angst, dass ihre Höhle hier entdeckt werden würde.
„Los kommt alle her! Wir brechen auf.“, sagte die Wölfin und schleifte alles Jungen zusammen.
Es war eine klare, sternenreiche Nacht, auch der Vollmond war zu sehen. Der dunkle Wald erschien den kleinen so riesig, dass sie sich dicht bei ihrer Mutter aufhielten. Diese lief für die Kinder verwirrende Wege und über umgekippte Bäume, welche für die Jungen ziemliche Hindernisse darstellten, aber sie würde schon wissen wo sie hinging.
Jedoch das wusste Aika auch nicht. Sie hoffte nur einen neuen Unterschlupf weit weg von den Menschen und weit weg vom Bergwerk zu finden.
„Wo sind wir jetzt?“, fragte Terra.
„Ich glob auf’ m richtigen Weg.“, entgegnete ihr Wolfsblut.
Den Kleinen vielen auf der Wandertour noch allerlei unmögliche Fragen ein, wie zum Beispiel: „Woher kommt mein Name?“ Aika hatte jede Menge zu erklären.
„Halt! Bleibt sofort stehen!“, sagte sie zu Terra und Sakura, die schon weiter vorgerannt waren.
„Wat is’ n Mum?“
„Ich möchte das ihr jetzt dicht bei mir bleibt und ganz leise seit. Hier gibt es Menschen, die uns jagen und viele Fallen. Geht immer alle hinter mir und versucht in meine Fußstapfen zu treten.“
„Okay! Ik werde alle anweisen.“
„Ja, das weiß ich!“, erwiderte sie und ging langsam vorwärts. Es war ein süßer Anblick, wie sie alle im Gänsemarsch hintereinander gingen.
Die Mutter hatte Glück, das der Mond die Umgebung ein wenig erhellte. Ihre Augen und auch die der Kleinen blitzten unheimlich bei jedem spärlichen Lichtstrahl. Sie bewegten sich fast lautlos durch die Nacht. Das einzige, was man vernehmen konnte war das Geräusch der Grillen, welche an den umgefallenen Bäumen saßen oder im Gras sich versteckt hielten. Doch plötzlich unterbrach ein lauter Knall die Stille und hallte durch den Wald. Die Wölfe stellten ihre Ohren auf und blickten um sich. Die Mutter wusste jedoch, dass dieses Geräusch weiter weg gewesen sein musste. Sie setzte weitevorsichtig einen vor den anderen Schritt und untersuchte den Boden und die Umgebung genau. Doch da, wieder ein Schuss, doch das nicht nur allein, es war auch das Gebell der Jagdhunde zu hören. Die Wölfin blieb stehen und schaute genau in die Richtung des Gebells, sie hörte das die Hunde näher kamen und sie war sich sicher, das diese ihre Witterung aufgenommen hatten. Sie lief schneller und die Jungen hinterher. Nach kurzer Strecke fand sie ein Erdloch, in welches die Kleinen hineinpassten.
„Bleibt hier und rührt euch kein Stück. Ich werde versuchen sie von euch fort zu lenken.“
Und schon rannte sie los. Den Hunden entgegen. Sie stellte sich auf einen Hügel, so dass die Hunde und der Jäger sie sehen konnten. Kurz blieb sie stehen. Ihr helles weißes Fell glänzte im spärlichen Schein des Mondes, dann rannte sie weg. Weg von dem Jäger und weg von den Kindern.
Die Hunde hetzten ihr nach, wollten sie wohlmöglich umbringen, sie zerfleischen oder sie einfach nur vor die Flinte jagen. Der Jäger wollte wohl ihr Fell verkaufen oder eine Trophäe für sein Zimmer.
Aika rannte so schnell sie konnte und baute viele verschlungene Pfade mit ein, sprang über umgekippte Bäume.
Sie rannte und rannte, soweit weg von Wolfsblut und den anderen wie sie konnte. Immer noch die Hunde hinter ihr. Die Wölfin kam an eine Lichtung, dann blieb sie plötzlich stehen. Sie stand an einem tiefen, sehr tiefen Abgrund. Einer Felsklippe. Sie wusste, dass die Jagd hier ein Ende hatte, sie ahnte, dass sie keine andere Chance mehr hatte, außer zu kämpfen. Und da waren sie auch schon, ausgepowerd, aber trotzdem entschlossen die Wölfin zu erlegen. Den Hunden hing Spucke am Maul und sie knurrten Aika an, welche es ihnen gleich tat. Doch plötzlich, da sah sie es, ihre Chance zu entkommen. An eine Stelle der Schlucht, wo der Abstand zwischen den beiden Hängen nicht soweit war, da könnte sie einen Sprung