Fanfic: It´s all about love...
Kapitel: "Werde stärker!"
Kapitel 9
So… hier mal ausnahmsweise relativ schnell das nächste Kapitel. Ich widme es allen, die mir bis jetzt Kommis geschrieben haben ^^
„Kagome!“ Inuyasha blickte grimmig über die Wiese. Sie wirkte friedlich, doch der Hanyou ließ sich nicht täuschen. Irgendwo hier war Kagome verschwunden, also musste sie auch irgendwo hier stecken. Und er konnte wetten, dass es kein Zufall war, dass ihr Geruch an einer Stelle noch vorhanden, 2 Schritte später aber verschwunden war. Eine Barriere?
Er konnte nichts spüren, nirgendwo wurde er abgehalten, weiter zu gehen, so wie es die üblichen Blockaden an sich hatten. „Nun gut, dann mache ich eben einen Test!“ Inuyasha zog sein Schwert Tessaiga aus der Scheide und fühlte es in seinen Händen pulsieren. Er aktivierte es mit seinem Youki und es verwandelte sich. Der Hanyou benutzte noch mehr Energie. „Ah, wusst ich´s doch!“, rief er triumphierend zum Himmel, wo sich außer ein paar Vögeln jedoch niemand befand, der seine `Klugheit` hätte würdigen können: Tessaiga färbte sich tatsächlich rot – das Zeichen dafür, dass eine Barriere existieren musste. Nur warum sah er sie nicht? Mehr oder weniger wahllos hieb der Halbdämon durch die Luft. Nichts passierte. °Doch, da! Ich kann Kagome´s Geruch riechen!“ Doch kaum wollte er ihn lokalisieren, war er auch schon wieder verschwunden. Was war denn das nun schon wieder für eine neue Teufelei?
Kagome folgte indessen immer noch Kikyo´s Seelenfängern, die sie nun allerdings schon recht lange führten. Müdigkeit wallte in ihr auf, verursacht durch den Streit mit Inuyasha, dem langen Weg und nicht zuletzt auch wegen der immer noch sehr düsteren Stimmung dieses verzauberten Waldes, der sie auf eine gewissen Art und Weise sehr schwermütig machte - immun war sie gegen die Magie jedenfalls nicht.
Nach – wie ihr schien – schier endlosen Stunden erblickte das Mädchen ein Leuchten. Sie hatte es schon oft genug gesehen, um es sofort als Kikyo´s Seelen zu erkennen. Jede Seele, die dem Körper eines Toten oder eines Lebenden entzogen wird, besitzt eine ihm ganz eigene Aura, ebenso wie die Seelen von Kikyo eine ganz besondere besaßen, obwohl es nicht einmal ihre eigenen waren. Kagome wusste nicht, ob jeder die Unterschiede spüren konnte, sie jedenfalls konnte es.
Kikyo´s Shinidamachuu hörten nun, da sie den Weg kannte, auf, um sie herumzuschwirren und sammelten sich um einen großen leeren Baum auf einer kleinen Waldlichtung, die von dem Licht einiger Seelen beleuchtet wurde, ansonsten war es stockduster. Sie schien sich mitten im Herz des Waldes zu befinden.
°Wo bin ich nur? Und wo ist Kikyo? Wieso lockt sie sich her, wenn sie gar nichts von mir will? Oder ist das etwa…° Doch ihre Zweifel waren unbegründet. Noch während Kagome so überlegte, tauchte Kikyo in gleißend weißem Licht auf, knapp vor dem Baum. „Immer ne Tendenz zu eindrucksvollen Auftritten, huh?“, murmelte Kagome in sich rein. Die tote, junge Frau ihr gegenüber ließ sich nicht anmerken, ob sie diese Worte gehört hatte oder nicht, sondern musterte das Mädchen aus der Neuzeit nur schweigend. Kagome lief es fast kalt den Rücken runter. Dieser Blick…
Was wollte Kikyo von ihr? Schließlich sprach die Miko: „Du bist also gekommen.“
„Eh? Was hätte ich denn sonst machen sollen?“, erwiderte Kagome erschrocken. Kikyo musterte sie erneut von oben bis unten. „Du bist also gegen die Magie dieses Dämons immun? Schon wieder?“ Sie wirkte nachdenklich, soweit man von Kikyo behaupten konnte, dass sie jemals wirklich nachdenklich wirkte. „Dämon? Ich sehe keinen Dä…“
„Der Wald“
„Der Wald? Der Wald ist… ein Dämon?“
„Hai. Ein Dämon, der einem eine düstere Welt vorgaukelt, um jede Fröhlichkeit aus den Menschen zu ziehen. Wenn das Lebewesen dann aus eigener Verzweifelung resigniert hat, saugt der Dämon die Reste auf.“
Kagome verzog das Gesicht. °Das hört sich ja eklig an.°
„Und dennoch…“, Kikyo schaute ihr in die Augen. „Wiederum erweist du dich als etwas Besonderes.
„Eh? Wieso Beson…“
Wieder ließ die Miko das Mädchen nicht aussprechen.
„Du bist nicht verzweifelt, sondern hast einen Weg gefunden – dazu auch noch im tiefsten Herzen des Waldes.“
„Er ist nur eine Illusion?“
„Hai.“
„Äh… was mach ich dann hier? Und wie komm ich heraus? Und was machst du hier? Ich meine…“ Kagome stoppte abrupt, als sie sah, wie Kikyo nur den Kopf schüttelte.
„Schwatzhaft wie immer, hm?“
Das Mädchen aus der Neuzeit zuckte zurück. °Kein Wunder, dass Kikyo mich nicht ernst nimmt… Was laber ich hier?° Sie schwieg leicht beschämt. In der Gegenwart der toten Miko fühlte sie sich - aus gutem Grund – immer verlegen und wusste nicht, was sie sagen sollte.
„In Wirklichkeit stehst du auf einer großen Wiese, die von einer Barriere umgeben ist. Du kannst sie nicht sehen“, meinte sie, als Kagome sich suchend umblickte, „dafür müsstest du erst den Dämon besiegen. Warum bist du gekommen?“
Die Jüngere sah sie nur erschrocken an. „Aber… aber ich bin doch gar nicht freiwillig gekommen… ich meine… ich wurde doch angelockt…“. Dann fuhr sie leiser fort. „Naja.. ich meine… ich hatte auch Streit mit Inuyasha…“ Sie flüsterte nur noch. „Er wird nicht kommen, um mich zu holen… Er wird mir nicht helfen…“
Kikyo lächelte. Es war ein fast erschreckender Anblick, da dieses Lächeln keinerlei Wärme enthielt.
„Inuyasha soll dir helfen? Warum hilfst du nicht endlich dir selbst, Kagome!“
„Nani?!“
°Was hat die vor? Sie wird doch nicht etwa doch…?° Kagome sah Kikyo mit weit aufgerissenen Augen an. Diese las ihre Gedanken und lachte kalt.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir etwas antue, oder?“
Sie lächelte wieder, spöttisch.
„Nein, dafür hätte ich mir nicht die Mühe gemacht, dich an so einem Ort zu treffen.“
Kagome war über diesen Ausspruch dann doch ziemlich beleidigt, auch wenn sie nicht verleugnen konnte, irgendwie erleichtert zu sein. °Ich bin es also nicht wert, was?!° Gleichzeitig wurde sie auch trotzig.
„Und wozu dann das Ganze? Was soll dieses ewige Rumgetue?“
Kikyo wechselte unvermittelt das Thema.
„Wer bist du wirklich?“
„Eh?“
°Irgendwie hab ich das Gefühl, schon gar nichts anderes mehr zu sagen… Was will sie denn von mir?° Kagome wurde langsam wirklich sauer.
„Was soll das Ganze, Kikyo?! Ich habe dir oft genug gesagt, wer ich bin! Außerdem stehen wir mitten in einem seltsamen Wald, ich weiß immer noch nicht warum, und ich weiß erst Recht nicht, was du von mir willst!“
Langsam redete sie sich in Fahrt.
„Was bezweckst du mit dieser Sache? Und wieso verdammt nochmal bin ich hier?!“
Die tote Miko ließ sich keinerlei Gefühlsregung anmerken.
„Naraku wird stärker.“
Kagome war nahezu frustriert. Mit Kikyo ließ sich einfach kein gescheites Gespräch führen… Das war eindeutig nicht ihr Tag.
„Das wissen wir. Aber was hat das…“
„Du musst ebenfalls stärker werden.“
„Wa..Was? Wieso?“
„Du verlässt dich darauf, dass Inuyasha dich beschützt.“
Als das Mädchen aus der Neuzeit etwas erwidern wollte, fuhr Kikyo einfach fort.
„Aber das wird nicht mehr immer reichen. Wenn du wirklich bist, wofür ich dich halte…“, sie zögerte ein wenig, „wenn du wirklich ein bisschen so wie ich bist… dann musst du stärker werden. Verlass dich nicht auf andere! Nutze deine Kräfte, denn sie sind etwas Besonderes.“
Kagome starrte sie nur hilflos an. Was sie etwa verrückt geworden? Die Miko redete weiter.
„Inuyasha wird dich nicht immer schützen können…Abgesehen davon braucht er deine Hilfe. Naraku ist so kurz vor dem Ziel, er wird nicht aufgeben, sondern alles daran setzen, den letzten Splitter“, sie zeigte auf das kleine Stück des Shiko no Tamas, welches an Kagome´s Hals hin, „zu bekommen. Das muss auf jeden Fall verhindert werden!“
Das Mädchen sah die junge Frau hilflos an.
„Aber…“
„Du bist stark. Auch, wenn du es oft nicht weißt. Aber in dir schlummern große Kräfte… Du musst sie nur öfter benutzen. Erwecke sie. Benutze sie. Werde stärker. Verhindere Naraku´s Sieg.“
„Aber was ist mir dir? Ich hätte gedacht, du… ich meine, du willst Naraku doch aufhalten, oder?“
„Du bist dumm.“
Kagome zuckte wieder zusammen. °So wie sie es sagt… nicht einmal beleidigend, oder verletzend, sondern nur feststellend. Vielleicht hat sie Recht… aber wütend macht mich das trotzdem. Wer gibt ihr das Recht, zu urteilen?°
„Naraku versucht alles, um uns alle zu töten. Denkst du wirklich, wir werden das hundertprozentig verhindern können? Sei nicht naiv. Zu oft hing euer aller Leben am seidenen Faden.“
°Und deins??°, fragte sich Kagome.
„Er wird bald wieder zuschlagen… ich fühle das. Darum will ich, dass du stärker wirst. Abgesehen davon…“, Kikyo drehte sich um und meinte noch im Weggehen:„Wäre es sonst eine Verschwendung.“ Damit schickte sie sich an, Kagome zu verlassen.
Das Mädchen sah ihr erst nur perplex hinterher, dann rief es die Miko laut beim Namen.
„Kikyo! Du kannst mich doch hier nicht allein lassen! Und wieso willst du mir überhaupt helfen?“
„Helfe dir selbst… sonst wird das hier dir den Weg freimachen.“ Sie drehte sich ein letztes Mal um und reichte ihr einen Pfeil. Ein violetter Schein schien um ihm zu schimmern.
Kagome nahm ihn der Miko aus der Hand, zuckte aber sofort zusammen, als hätte sie sich die Hand verbrannt, und der Pfeil fiel zu Boden.
„Er… er weist mich zurück!“
„Werde stärker“, wiederholte Kikyo, ehe sie sich wieder umdrehte und langsam verblasste. Auch ihre Shinidamachuu verschwanden.
„Kikyo!“
„Nutze deine Kräfte!“ Die Worte hallten ihr nach. „Werde stärker!“
Währenddessen hatte sich Inuyasha daran gemacht, die Geheimnisse dieser seltsamen Barriere zu erkunden. Aber