Fanfic: Main-Project

Untertitel: Ist der Projekt name,hat noch keinen Titel

Kapitel: Nicht Allein

‚Main-Project‘

written by
JD
alias einsameule

Kapitel 1: Nicht Allein

Es war ein kalter Februarmorgen und ein dichter Nebel lag über der Stadt als Josch die 73 steinernen Stufen zum Osteingang des städtischen Friedhofes empor stieg. Er ging durch das große altmodisch verzierte und schwarz gestrichene Stahltor, den Hauptgang entlang. Rechts und Links reihte sich Grab an Grab, nur durch abzweigende Gänge ab und zu getrennt, in denen sich wieder Grab an Grab reihte und immer so weiter. Nach einer Weile bog er nach Links in eine dieser Abzweigenden Wege ab, dann blieb er stehen. Er drehte sich nach links zu einem Grab.
Stumm starrte er auf den Grabstein der darauf stand. „Rene Hust, 22.02.1983 - 22.02.1996„ war in den Stein gehauen.
Nach etlichen Sekunden der Regungslosigkeit, neigte er sich kurz nach unten um eine Große Sonnenblume, die er mitgebracht hatte, auf die ordentlich gemachte Grabstätte zu legen. Er schloss die Augen und faltete seine Hände mit gesenktem Kopf zum gebet.
„Hab ich‘s mir doch gedacht“ , brach eine Mädchenstimme, unmittelbar hinter ihm, die stille.
Josch öffnete seine Auge, „Was willst du hier“ setzte er ihr entgegen ohne sich dabei umzudrehen. Er wußte ohnehin wem diese Stimme gehörte. Es war Nicki, aus seiner Klasse die ihm gefolgt war.
„Hab mich schon lange gefragt , warum ich dich jeden 22. eines Monats nicht auf dem weg zur Schule sehe“ , „Las mich in ruhe!“ , schmetterte Josch ab.
Sie machte ein paar schritte auf ihn zu. „Ja ja, jetzt wieder den coolen spielen, aber die Masche zieht bei mir nicht...,wo ist der Josch mit dem ich aufgewachsen bin, mit dem ich über alles reden konnte, der mit mir über alles reden konnte. Verdammt.“ Ihre Stimme klang niedergeschlagen. „Du warst mal mein bester Freund, aber seit ihrem Tod...“ Ein paar Sekunden verstrichen ohne das einer von beiden ein weiteres Wort sprach.
„...es tut so weh...“, kam es Josch schließlich etwas abrupt über die Lippen gekrochen. „Ja, dafür hab ich ja auch Verständnis, aber der Vorfall liegt jetzt schon fast drei Jahre zurück. Deine Schwester in allen ehren, aber du musst endlich loslassen können. Du sollst sie ja nicht völlig Vergessen.“ Verzweiflung war in ihrer Stimme zu spüren. Es war nicht das erste mal das sie ihn zur Vernunft zu bewegen versuchte. Josch seufzte wehmütig. „Wie soll ich das machen? Jeden 22. komme ich hier her und jeden 22. spreche ich an diesem Grab mein Gebet für meine Schwester, obwohl ich ganz genau weiß das meine Schwester nicht da unten liegt“ Jetzt war es Nicki die Seufzte „Jja, ich hörte, dass ihr Körper restlos in dem Auto verbrannt sein soll, a...“ Josch drehte sich zu ihr um. „Nein...“ dicke Tränen liefen seine Wangen hinunter. „Du verstehst nicht. Ich komme hier jeden Monat her, obwohl ich genau weiß das Rene noch lebt. Ich kann es nicht erklären, ich weiß es einfach...“
Er schaute Nicki mit verzweifelten großen feuchten Augen an, die für einen Moment nicht so genau wußte was sie davon halten sollte. Nach ein paar Sekunden besann sie sich und schloss Ihn in ihre Arme. Schluchzend legte Josch seinen Kopf auf ihre Schulter. Seine Tränen durchnässten ihren Mantel, aber das war ihr egal.
Wie hatte er ihre Nähe doch vermisst. Sie drückte ihn an sich „Bitte komm zurück“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
Nach einer weile beruhigte sich Josch wieder. Nicki löste sich von der Umarmung und nahm ihren Rucksack ab um darin herum zu wühlen. „Ich wollte es dir ja eigentlich erst morgen an deinem Geburtstag geben, aber da wir ja schon morgen nach Schottland abreisen, dachte ich mir ja schon das du bereits heute herkommst...hier, für dich. “ Sie hielt ihm ein in rotem Samt eingebundenes Buch hin. An der Vorderseite war ein messingfarbener Verschluss mit einem kleine Schloss daran. „Das ist ein Tagebuch. Ich hab mir gedacht wenn du deine Monatliche kleine Trauerfeier schon einen Tag vorverlegst, dann sollst du dein Geburtstagsgeschenk auch schon heute bekommen.“ Sie lächelte ihn an und er nahm es in die Hand. „Ddanke...“, sagte er etwas zögerlich. Nicki grinste ihn an, doch dann erstarrte sie. Es war unglaublich, so etwas hatte sie im Gesicht von Joschuar Hust schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Er lächelte, nach fast drei Jahren sah sie ihn zum ersten mal wieder lächeln, gut es war nur ein leichtes Lächeln , aber Lächeln bleibt Lächeln.

Ende Kapitel 1: Nicht Allein
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